Clara Immerwahr (2014) voraussichtlicher Sendetermin in der ARD am Mittwoch 28. Mai 2014 (Quelle: Agenturseite Peter Simonischek, Jan. 2014) Sendetermin: 28. Mai 2014, 20:15 Uhr in ORF2 und ARD (Quelle: MR-Film Gruppe)
Regisseur Harald Sicheritz, Katharina Schüttler, Maximilian Brückner
SWR Trailer veröffentlicht am 12. Feb. 2014 Inhalt:
Clara Immerwahr (1870 - 1915) ist die erste Frau, die in Mitteleuropa Naturwissenschaften studieren durfte. Als junges Mädchen lernt sie Fritz Haber (1868 - 1934) kennen, der ebenfalls Chemie studiert. Gemeinsam wollen sie zum Wohl der Menschheit forschen. Clara und Fritz wollen die Welt verändern. Brot aus Luft wollen die brillanten Chemiker machen, gemeinsam, Seite an Seite. Bildung und Studium muss sich Clara Ende des 19. Jahrhunderts hart erkämpfen. Ihre große Liebe trägt die beiden durch dick und dünn. Nach langer Trennung durch die unterschiedlichen Studienorte heiraten sie und Fritz Haber bekommt eine Professur in Karlsruhe. Clara will dort ebenfalls forschen. Doch die Konventionen ihrer Zeit stehen gegen ihr Glück. Sie darf nur unbezahlt "mitwirken" und Fritz entwickelt sich immer mehr zu einem seiner Zeit entsprechenden Chauvinisten. Langsam zerreiben sich die Eheleute. In der Forschung gelingt es Fritz Haber die "Ammoniaksynthese aus der Luft" zu erfinden. Die Mitarbeit von Clara schweigt er tot. Ammoniak ist der wichtigste Grundstoff für Düngemittel und für Sprengstoff. Ammoniak kann die Welt ernähren und vernichten. Bisher wurde es hauptsächlich aus Vogelkot in Chile gewonnen, der "Chilesalpeter". Die Erfindung von Fritz Haber ermöglicht es dem Deutschen Reich überhaupt erst den 1. Weltkrieg zu führen, zumal es durch die britische Seeblockade vom Chilesalpeter abgeschnitten war. Fritz Haber wird dadurch reich und verrät das gemeinsame Ideal zum Wohle der Menschheit zu wirken. Er ist für den Krieg begeistert. Clara als Pazifistin stemmt sich dagegen und muss entdecken, dass Fritz Haber heimlich die Giftgas-Forschung des Deutschen Reichs leitet. Es gelingt ihr nicht, ihn davon abzubringen. Auch ihr Sohn Hermann ist von Krieg und Uniformen und dem "übermächtigen" Vater fasziniert und wendet sich von ihr ab. Als Fritz in ihrer prächtigen Villa in Berlin-Dahlem am 2. Mai 1915 den ersten erfolgreichen Giftgaseinsatz an der Westfront mit zigtausenden Toten und Verletzten mit einer großen Party feiert, nimmt sie in stillem Protest seine Offizierspistole und erschießt sich im Park der Villa. Fritz Haber erhält 1918 den Nobelpreis für seine Verdienste um die industrielle Herstellung von Ammoniak. In seinem Institut wird nach Ende des 1. Weltkriegs das Insektenvernichtungsmittel Zyklon B entwickelt ... Quelle: Fernsehfonds Austria
Willensstark erkämpft
sich die überdurchschnittlich begabte Clara Immerwahr, von
ihrer jüdischen Familie in Breslau gefördert, den
Universitätsbesuch bis hin zur Promotion in Chemie. Fritz
Haber, ebenfalls aufstrebender jüdischer Chemiker, verliebt
sich in Clara. Die beiden heiraten. Sie teilen die Leidenschaft
für ihr Fach, doch in der Ehe zeigt sich, dass der ehrgeizige
Fritz nicht fähig ist, die beruflichen Ambitionen seiner
selbstbewussten Frau mitzutragen oder auch nur anzuerkennen. Clara wird
immer stärker aus der Laborarbeit herausgedrängt,
kann allenfalls im Hintergrund die Forschung ihres Mannes
unterstützen. Die Missachtung durch Fritz und den
Wissenschaftsbetrieb wirft sie psychisch aus der Bahn. Als zu Beginn
des Ersten Weltkriegs politische Differenzen zwischen der entschiedenen
Pazifistin Clara und ihrem in die Giftgasentwicklung eingebundenen Mann
entstehen, spitzt sich die tragische Konstellation ihrer Ehe zu. Nach
dem deutschen Giftgasangriff bei Ypern 1915 weiß Clara keinen
anderen Ausweg für ihren Protest, als sich mit der Dienstwaffe
ihres Mannes das Leben zu nehmen.
Quelle: SWR, 1.10.2013
Katharina Schüttler als Clara Immerwahr
Bericht über den Drehtag am 26. September 2013 in der Wiener Mariannengasse: "Physiozentrum für Weiterbildung", die Räume für Maske und Garaderobe zur Verfügung gestellt hatten. Weitere Informationen: Filmfonds Wien, MR-Film
Gruppe, Vienna Film Commission, Fernsehfonds
Austria, Crew-United
Harald Sicheritz inszeniert ORF/ARD-Historien-Melodram "Clara Immerwahr" Katharina Schüttler in der Titelrolle, u. a. mit Maximilian Brückner, August Zirner und Peter Simonischek in weiteren Rollen Wien (OTS) - Während die Dreharbeiten zum ORF/ZDF-Thriller "Sarajevo" (AT) dieser Tage zu Ende gehen, wird auch schon wieder an der nächsten fiktionalen Produktion gearbeitet, die ganz im Zeichen des Gedenkjahres 2014 steht. Denn seit Dienstag, dem 24. September 2013, gibt Katharina Schüttler (zuletzt im ORF/ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter") in der gleichnamigen ORF/ARD-Koproduktion die titelgebende "Clara Immerwahr". Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Fritz Haber (Maximilian Brückner), beide brillante Chemiker, will sie die Welt verändern - bis genau daran schließlich nicht nur die Beziehung zerbricht. Neben Katharina Schüttler und Maximilian Brückner sind in weiteren Rollen unter der Regie von Harald Sicheritz u.a. August Zirner, Stefanie Dvorak, Elisabeth Orth, Peter Simonischek, Philipp Hochmair, Simon Schwarz, Wolf Bachofner und Adele Neuhauser zu sehen. Die Dreharbeiten in Österreich (Wien und Niederösterreich) und Deutschland dauern voraussichtlich bis Ende Oktober. Für das Drehbuch zeichnen Susanne Freund und Burt Weinshanker verantwortlich. ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner, die dem Set einen Besuch abstattete: "Geschichten, die das Leben schreibt, sind die beeindruckendsten. Das Schicksal der zu Unrecht unbekannten Chemikerin Clara Immerwahr ist eine davon und muss erzählt werden. Entschlossenheit, Konsequenz und Geradlinigkeit prägen das Leben dieser außergewöhnlichen Frau. Clara Immerwahr steht zusammen mit Namen wie Bertha von Suttner oder den englischen Suffragetten am Anfang einer Frauenrechts- und Friedensbewegung in Europa, die das gesellschaftliche Gefüge des 20. Jahrhunderts nachhaltig veränderten. Wir haben uns für die Verfilmung des Stoffes entschieden, weil die Mischung aus historischen Fakten, der persönlichen Tragödie vor dem Hintergrund einer Gesellschaft im Umbruch, dem Ersten Weltkrieg und der Charakterstärke der Protagonistin alle unverwechselbaren Zutaten hat, die unserem Publikum ein fesselndes, informatives und emotionales Fernsehvergnügen garantiert. Ich bedanke mich bei unseren Partnern der ARD, die gemeinsam mit dem ORF, MR-Film und den beteiligten heimischen Filmförderern Fernsehfonds Austria und Filmfonds Wien dieses Projekt möglich machen." Mehr zum Inhalt: Ende des 19. Jahrhunderts: Die brillante Clara Immerwahr (Katharina Schüttler) verfolgt gegen alle Widerstände der Zeit ihre Begabung für die Naturwissenschaften. Als erste Frau promoviert sie an der Universität Breslau. Sie heiratet ihre große Liebe, den Chemiker und späteren Nobelpreisträger Fritz Haber (Maximilian Brückner). In seinem Schatten betreibt sie in Karlsruhe und später Berlin zumeist ohne Lohn und Anerkennung herausragende chemische Forschungen. Beide verfolgen das Ziel, Wissenschaft und Forschung zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Haber macht Karriere. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs werden die Militärs auf seine Erfindungen aufmerksam. Er bedient sie mit einer neuen Erfindung: Kampfgas, das verheerende Wirkungen zeitigt. Clara ist entsetzt, alle ihre Ideale von Friede und Fortschritt von ihrem Mann verraten zu sehen. In aller Öffentlichkeit missbilligt sie das Tun ihres Mannes als "Perversion der Wissenschaft". Das Ehepaar entfremdet sich. Sie wird Frauenrechtlerin der ersten Tage, er gefeierte Stütze des deutschen Rüstungsprogramms. Als die gemeinsame Erfindung Zyklon B am Schlachtfeld eingesetzt wird, zieht sie die letzte Konsequenz. "Clara Immerwahr" ist eine Produktion der MR-Film in Koproduktion mit dem ORF und ARD, gefördert vom Fernsehfond Austria und Filmfonds Wien. Quelle: ORF Pressemeldung, 6.10.2013 Liebe, Dünger und Giftgas In Wien wird das Leben der Chemikerin Clara Immerwahr verfilmt, die aus Protest gegen den Gaseinsatz im Ersten Weltkrieg Selbstmord begangen hat. Schnauzbart, Nickelbrille, Glatze unterm Hut: Der Mann, der da vor der Döblinger Villa Kattus in einen dunkelgrünen Gräf & Stift-Wagen steigt, sieht tatsächlich aus wie Fritz Haber. Wie jener Fritz Haber, nach dem das Haber-Bosch-Verfahren benannt ist: Er entdeckte, wie man aus Stickstoff und Wasserstoff Ammoniak macht. Und damit Düngemittel. In Friedenszeiten. Und Giftgas. Für den Krieg. Das Leben des Deutschen ist bekannt - wenn auch weit weniger, als man annehmen könnte, sagt Regisseur Harald Sicheritz. Nahezu unbekannt, und dabei unglaublich, ist die Geschichte der Frau an Habers Seite (und am Steuer des Wagens): jene der Chemikerin Clara Immerwahr. Über sie, erzählt Sicheritz beim Gespräch im weitläufigen Park der Villa Kattus, gebe es nur eine Biografie - entstanden, weil die Autorin auf eine Randbemerkung unter Chemikern aufmerksam wurde. Als eine "außergewöhnlich starke, gesunde, weil sehr geliebte Frau" aus einem liberalen, warmen Elternhaus beschreibt sie die deutsche Schauspielerin Katharina Schüttler, die Immerwahr spielt - der ORF verfilmt die Geschichte in Zusammenarbeit mit der ARD zum Gedenkjahr 2014. Und sie hat eine Berufung empfunden, das Erbe ihres Vaters anzutreten, der Chemiker war. Gänzlich andere Voraussetzungen also als ihr späterer Mann Fritz Haber: Seine Mutter starb bei der Geburt, sein Vater fand nie zu einem normalen Verhältnis zu ihm. "Er war ein Mensch, der nicht sehr geliebt war", schildert Schüttler, "der nicht die Stärke hatte wie Clara, und der viel mehr Bestärkung von außen brauchte." Ein Bedürfnis, das ins Unheil führen sollte. Doch zunächst forschen Haber und Immerwahr gemeinsam. Gerade Immerwahr, sagt Schüttler, habe der Traum angetrieben, mithilfe der Wissenschaft, mithilfe der Chemie die Welt besser zu machen. "Sie hatte immer einen engen Bezug zur Landwirtschaft, und wusste, ohne künstlichen Dünger würde man die Weltbevölkerung nicht mehr ernähren können." Doch Immerwahr scheitert - zunächst an der Zeit, an der Gesellschaft, die für Frauen noch kein neues Rollenbild hat, in der Frauen allenfalls als unbezahlte Laborkräfte durch den Hintereingang die Universität betreten. Selbst ihr Mann zweifelt an der "Mode, dass Frauen Sachen machen, für die sie nicht gemacht sind". Währenddessen macht er selbst Karriere, mit der anderen Verwendung von Ammoniak als Giftgas. Haber wollte Anerkennung "Er will Anerkennung", sagt Schauspieler Maximilian Brückner, der samt Schnauzer und rasiertem Kopf in die Rolle Habers geschlüpft ist. "Er will dazugehören, auch aus seinem jüdischen Ursprung heraus. Und bietet sich dabei immer mehr feil auf diesem Wahnsinnsmarkt für chemische Waffen." Dabei sei Haber freilich "kein dummer Mensch gewesen. Er wusste natürlich, was er da tut. Aber er redet sich das selbst schön, damit es für ihn funktioniert, damit er leben kann." Seine Frau kann - und will - das nicht: Ihr Mann pervertiere die Wissenschaft, schreibt sie. Die Beziehung geht daran kaputt, Haber will Immerwahrs Bedenken nicht hören. "Sie hatte niemanden, mit dem sie sprechen konnte", schildert Schüttler. "Und das Schlimmste ist passiert: Das, was eigentlich den Krieg verhindern sollte, wird jetzt benützt, um Menschen umzubringen. Sie hat alles, was in ihren Kräften lag, versucht, um das aufzuhalten." Am Ende wählte Immerwahr die letzte Form des Protests - und erschoss sich mit der Dienstwaffe ihres Mannes. "Das ist das ultimative Zeichen, das man setzen kann", sagt Sicheritz. Schüttler: "Umso tragischer, dass auch dieses Zeichen nicht gehört wurde." Ihr Mann wurde später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Hundert Jahre später schließt sich für Maximilian Brückner ein Kreis - mit dem gleichen Preis für die Chemiewaffeninspektoren. Auf einen Blick: Clara Immerwahr (1870 - 1915) war eine deutsche Chemikerin und Frauenrechtlerin und die Frau des späteren Nobelpreisträgers Fritz Haber, der die Herstellung von Dünger, Sprengstoff und Giftgas erforschte. Als er für einen erfolgreichen Giftgaseinsatz im Ersten Weltkrieg befördert wurde, erschoss sie sich. Immerwahrs Geschichte wird derzeit mit Katharina Schüttler ("Mein Leben - Marcel Reich-Ranicki") und Maximilian Brückner ("Tatort", "Spieltrieb") in Wien verfilmt. Harald Sicheritz führt Regie. Der Film wird Teil des ORF-Schwerpunkts zu 1914. Quelle: Teresa Schaur-Wünsch, 22.10.2013 | 19:00 ("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2013) Katharina Schüttler ist "Clara Immerwahr" im gleichnamigen ORF/ARD-Historien-Melodram Harald Sicheritz führt Regie - mit Katharina Schüttler und Maximilian Brückner in den Hauptrollen Wien (OTS) - "Wir erleben die wahre Geschichte der Clara Immerwahr, das Schicksal einer Frau, die absolut nicht in ihre Zeit gepasst hat", erklärt Harald Sicheritz am Set des ORF/ARD-Historien-Melodrams "Clara Immerwahr", das noch bis Ende Oktober von ihm in Szene gesetzt wird. Ganz im Zeichen des Gedenkjahres 2014 schlüpft Katharina Schüttler in die titelgebende Rolle der Clara Immerwahr. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Fritz Haber (Maximilian Brückner), beide brillante Chemiker, will sie die Welt verändern - bis genau daran schließlich nicht nur die Beziehung zerbricht. Neben Katharina Schüttler und Maximilian Brückner sind in weiteren Rollen unter der Regie von Harald Sicheritz u. a. August Zirner, Stefanie Dvorak, Elisabeth Orth, Peter Simonischek, Philipp Hochmair, Simon Schwarz, Wolf Bachofner und Adele Neuhauser zu sehen. Die Dreharbeiten in Österreich (Wien und Niederösterreich) und Deutschland dauern voraussichtlich bis Ende Oktober. Für das Drehbuch zeichnen Susanne Freund und Burt Weinshanker verantwortlich. Regisseur Harald Sicheritz über Clara Immerwahr: "Clara Immerwahr wuchs extrem liberal auf und wurde in all ihren Talenten gefördert, was für Frauen in der damaligen Zeit noch weniger selbstverständlich war als heute. Und sie hat sich durchgekämpft und ist dann doch am Ende gescheitert, denn auch ihr Mann, der sie sicherlich sehr geliebt hat, war nicht in der Lage, ihr drüberzuhelfen über diese Barrieren, die von der Gesellschaft aufgestellt wurden." Und auch in der Gegenwart weist das Thema noch Parallelen auf: "Das ist das Spannende beim Drehen, dass manche Themen einem verdächtig bekannt vorkommen, warum zum Beispiel eine Frau in der Wissenschaft nicht gleich angesehen oder akzeptiert wird wie die Männer." Gerade ein Historienfilm wie "Clara Immerwahr" erfordert eine gründliche Recherche und eine Liebe fürs Detail - Anforderungen, denen das Team von Harald Sicheritz voll und ganz gerecht wird: "Eine Zeitreise beim Film bedeutet für einen Regisseur, dass man sich auf sein Team zu 100 Prozent verlassen können muss - und ich kann das. Ich bin wirklich stolz auf alle, die mitgearbeitet haben, angefangen vom Kostüm, Maske, Ausstattung, das hat schon bei den Recherchen fürs Drehbuch begonnen. Kleine Alltäglichkeiten dürfen nicht falsch sein, denn manche Dinge kann man nicht im Internet oder in Bibliotheken recherchieren, zum Beispiel wie die Menschen damals gesprochen haben, aber man kann sich dem langsam nähern. Man will nicht nur schauen, dass es historisch genau ist, es muss auch so sein, dass die Menschen in der Gegenwart, 2014, das nachvollziehen können. Und genau diesen Grat zu wandern, macht es für einen Regisseur besonders spannend." Katharina Schüttler spielt Clara Immerwahr: "Ein Mensch, dem es wirklich nur um die Sache geht" In der gleichnamigen ORF/ARD-Koproduktion steht die in Köln geborene Katharina Schüttler (zuletzt im ORF/ZDF-Dreiteiler "Unsere Mütter, unsere Väter") als die titelgebende "Clara Immerwahr" vor der Kamera. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Fritz Haber (Maximilian Brückner), beide brillante Chemiker, will sie die Welt verändern - bis genau daran schließlich nicht nur die Beziehung zerbricht. Schüttler über ihre Rolle: "Sie war eine Frau, die eigentlich nur ihre Leidenschaft leben, die forschen und die Welt mit Hilfe der Wissenschaft verbessern wollte. Doch das ist nur bis zu einem bestimmten Punkt möglich gewesen. Sie hat lange dafür gekämpft, Abitur machen, studieren und promovieren zu dürfen, was sie auch bravurös gemeistert hat. Doch dann hat sie Fritz Haber geheiratet und ein Kind bekommen - und ab da hat die Gesellschaft von ihr doch die klassische, damals sehr strikte Frauenrolle erwartet. Und daran ist sie schließlich zerbrochen. Aber ich glaube nicht, dass es ihr es ihr darum ging, dass Frauen mehr Rechte haben müssen, sondern ganz klar um ein 'Ich will forschen'." Über das Besondere an der Figur: "Das Faszinierende an Clara Immerwahr war für mich, etwas über einen Menschen zu erfahren, der in einer sehr rigiden, sehr strikten Gesellschaft aufwächst, aber durch den sehr liberalen, warmen, intellektuellen und fortschrittlichen Familienhintergrund eine wahnsinnige Stärke hat. Sie war ein sehr geliebter Mensch, ist sehr gesund von ihrer Familie in die Welt, ins Erwachsenwerden gebracht worden - und hat daher eine ganz klare, aufmerksame, analytische, immer emotionale und warme Sicht auf die Menschen und die Welt gehabt, einen wirklich humanen Ansatz. Im reinsten Sinne hatte sie den Drang, die Welt zu verbessern, nicht um sich selbst eine Medaille anzuheften, sondern sie war ein Mensch, dem es wirklich nur um die Sache ging. Sie war eine sehr klare Frau, die immer bestrebt war, so nah wie möglich an der Wahrheit zu sein und den Kern der Wahrheit in allem zu finden. Und es ist auch heute noch etwas Besonderes, einen solchen Menschen zu treffen - umso mehr, wenn es jemand ist, der gegen so viele Widerstände kämpfen musste und so weit gekommen ist." Maximilian Brückner: "Es ist ein sehr gutes Drehbuch und eine ganz tolle Rolle" Maximilian Brückner, der 2006 als bester männlicher Shootingstar für die Romy sowie für den Adolf-Grimme-Preis nominiert war, spielt Fritz Haber. Zweifel, die Rolle anzunehmen, gab es für den in München geborenen "Tatort"-Kommissar, der in den Kinos zuletzt u. a. auch in "Rubbeldiekatz" und "Resturlaub" zu sehen war, keine: "Es ist ein sehr gutes Drehbuch und eine ganz tolle Rolle. Das heißt nicht, dass man mit dem sympathisiert, was er getan hat. Aber gerade das sind ja die interessanten Rollen, bei denen man sich fragt, warum Menschen dies oder jenes machen. Ich habe mich riesig gefreut." Was Brückner am Stoff besonders interessiert hat: "Das Haber-Bosch-Verfahren kannte ich schon, aber das war es dann auch schon. Haber hatte immer Probleme mit seinem Vater. Seine Mutter war bei der Geburt gestorben, und sein Vater wollte immer, dass er etwas anderes macht. Dann Clara Immerwahr, die aus bestem Haus kam - er, der relativ arm war, sich hochgearbeitet hat und als Jude immer dazugehören wollte. Dazu kommt ein sehr starkes Faible für das Militärische. Sein Ansporn dazuzugehören, ist das, was ich aufgreife, damit er diese furchtbaren Sachen auch erfindet. Und außerdem ist er Wissenschafter. Wenn die Idee also geboren und irgendwie machbar ist, dann hätte es sonst jemand anderer gemacht. Da ist ja auch der Wettstreit unter den Wissenschaftern, diese Anerkennung. Und jetzt schließt sich der Kreis zu heute wieder: Er hat die Giftgasbomben für den Ersten Weltkrieg für die Deutschen gebaut - und jetzt bekommen die Leute, die die Bomben wieder einsammeln gehen, den Nobelpreis." Über die Dreharbeiten in Wien: "Wien ist eine der schönsten Städte, die ich kenne. Ich freue mich so, dass ich in Österreich drehen darf, auch weil ich den österreichischen Film wahnsinnig schätze und ich mich sehr freue, mit Harald Sicheritz arbeiten zu dürfen. Außerdem wohne ich ja am Chiemsee - von dem her ist es nicht so weit, und die Mentalität ist doch relativ ähnlich." Mehr zum Inhalt Ende des 19. Jahrhunderts: Die brillante Clara Immerwahr (Katharina Schüttler) verfolgt gegen alle Widerstände der Zeit ihre Begabung für die Naturwissenschaften. Als erste Frau promoviert sie an der Universität Breslau. Sie heiratet ihre große Liebe, den Chemiker und späteren Nobelpreisträger Fritz Haber (Maximilian Brückner). In seinem Schatten betreibt sie in Karlsruhe und später Berlin zumeist ohne Lohn und Anerkennung herausragende chemische Forschungen. Beide verfolgen das Ziel, Wissenschaft und Forschung zum Wohle der Menschheit einzusetzen. Haber macht Karriere. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs werden die Militärs auf seine Erfindungen aufmerksam. Er bedient sie mit einer neuen Erfindung: Kampfgas, das verheerende Wirkungen zeitigt. Clara ist entsetzt, alle ihre Ideale von Friede und Fortschritt von ihrem Mann verraten zu sehen. In aller Öffentlichkeit missbilligt sie das Tun ihres Mannes als "Perversion der Wissenschaft". Das Ehepaar entfremdet sich. Sie wird Frauenrechtlerin der ersten Tage, er gefeierte Stütze des deutschen Rüstungsprogramms. Als die gemeinsame Erfindung Zyklon B am Schlachtfeld eingesetzt wird, zieht sie die letzte Konsequenz. "Clara Immerwahr" ist eine Produktion der MR-Film in Koproduktion mit dem ORF und ARD, gefördert von Fernsehfonds Austria und Filmfonds Wien. Quelle: ORF Pressemeldung, 24.10.2013
Philipp Hochmair -
Lieber Liebhaber und Filou als ernster Ehemann
[...] Als wir ich ihn in Wien treffe, ist auch deshalb alles so spät geworden, weil eine Ballonfahrt die Dreharbeiten unberechenbar machte. Hochmair spielt in einem Liebesdrama vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs den Liebhaber der Chemikerin Clara Immerwahr. Als sie erfuhr, dass ihr Ehemann Fritz Haber die gemeinsamen Forschungen nutzte, um das Giftgas für die deutsche Armee zu erfinden, beging sie 1915 Selbstmord. Hochmair bringt sie nun als ihr Liebhaber-Luftikus nicht nur im Ballon für kurze Zeit näher an die Sonne. Er wurde auch für die Gattenrolle gecastet, man wollte ihn dann doch lieber wieder als Filou. Es ist ihm recht: "Ernste Ehemänner um die Jahrhundertwende zu spielen, ist nicht unbedingt mein Ziel." Aus: Tischgespräch mit Matthias Heine, Die Welt, 12.11.2013
Pressetermin im Hamburger Hotel
Atlantic am 25. März 2014 mit Katharina Schüttler und
Maximilian Brückner und dem SWR Redakteur Michael Schmidl
Videointerviews mit MediaMix Bremen
Vor 100 Jahren
brach der Erste Weltkrieg über Europa herein. Das Erste widmet
sich dieser von
Menschen gemachten Katastrophe mit einem Programmschwerpunkt im Mai.
Die beiden Schauspieler erschienen am Dienstag zur
Filmpräsentation im
Hotel Atlantic. "Clara Immerwahr" (ARD, 28. Mai, 20.15 Uhr)
erzählt
die scheiternde Emanzipationsgeschichte der ersten promovierten
Chemikerin
Deutschlands und stellt die Frage nach Moral in der Wissenschaft. Denn
Claras Mann, gespielt von Maximilian Brückner, ist der
Erfinder des Giftgases, das in der Schlacht bei Ypern erstmals
eingesetzt wurde.
Clara Immerwahr (Katharina Schütter) ist Pazifistin und stellt
sich gegen die Forschung ihres Mannes. Noch ein Jahrhundert
später
ist das Thema brandaktuell: Der damalige Giftgas-Einsatz
führte zur
internationalen Ächtung von Chemiewaffen im Genfer Protokoll.
Quelle: Die Welt, 26.03.2014
ARD setzt Programmschwerpunkt Erster Weltkrieg: "Clara Immerwahr" erzählt die scheiternde Emanzipationsgeschichte der ersten promovierten Chemikerin Deutschlands und stellt gleichzeitig die Frage nach Moral in der Wissenschaft: Claras Mann Fritz Haber (Maximilian Brückner) ist der Erfinder des Giftgases, das in der Schlacht bei Ypern im April 1915 erstmals eingesetzt wurde. Die Pazifistin Clara Immerwahr (Katharina Schüttler) stellt sich gegen dessen Forschungen auf diesem Gebiet und erschießt sich in der Nacht der Siegesfeier. Der Einsatz von Giftgas im Ersten Weltkrieg führte zur internationalen Ächtung von Chemiewaffen im Genfer Protokoll von 1925, das bis heute gilt und aktuell im Syrienkrieg erneut gebrochen wurde. "Clara Immerwahr" (SWR federführend, ARD Degeto, ORF, MDR) wird am 28. Mai um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen sein. 40 Bilder vom Fototermin
Breslau, 1880er Jahre. Clara Immerwahr ist intelligent und wissbegierig und wird darin von ihrer weltoffenen jüdischen Familie unterstützt. Angeregt von ihrem Vater Philipp, hat sie großes Interesse an chemischen Forschungen. Sie will unbedingt das Abitur machen, was im deutschen Reich für Mädchen nur auf mühseligen Umwegen möglich ist. Clara kann das nicht schrecken. Überglücklich ist sie, als es ihr gelingt, nach dem externen Abitur an der Universität Breslau als Hörerin der physikalischen Chemie aufgenommen zu werden. Kurz vor ihrem Studienbeginn lernt sie Fritz Haber kennen, der aus einer Breslauer Kaufmannsfamilie stammt. Fritz ist ebenfalls begeisterter Chemiker, studiert in Berlin und ist entschlossen, Karriere im Universitätsbetrieb zu machen. Aus der gemeinsamen Leidenschaft für die Forschung wird schnell eine Romanze. Der verliebte Fritz bittet Clara, ihn zu heiraten. Doch die junge Frau kann sich nicht dafür entscheiden. Sie will keinesfalls das Studium aufgeben und weist deshalb den enttäuschten Fritz zurück. In der Universität muss sie zwar gegen das Misstrauen und die Ablehnung in der akademischen Männerwelt kämpfen. Aber sie wird auch gefördert. Vor allem Professor Richard Abegg erkennt die Fähigkeiten seiner Studentin und unterstützt sie. Zehn Jahre später taucht Fritz Haber wieder in Claras Leben auf. Sie hat es inzwischen zur Doktorin der Chemie gebracht und arbeitet als Abeggs Assistentin. Fritz seinerseits hat die ersten Stufen einer erfolgreichen Hochschulkarriere erklommen. Er hat Clara nicht vergessen, wirbt um sie nicht mehr mit kleinen Experimenten, sondern mit seinem großen Plan: Er will das Nährstoffproblem der Landwirtschaft lösen, indem er Ammoniak als Grundlage für künstlichen Dünger synthetisiert. Brot aus Luft - für dieses Ziel und die schöne Vorstellung, gemeinsam daran zu forschen, begeistert sich auch Clara. Sie sagt ja. Die beiden heiraten und Fritz nimmt Clara stolz mit nach Karlsruhe. Dort erfüllt er den Wunsch seiner Frau, sie an der Arbeit im Labor zu beteiligen. Das ist mehr als außergewöhnlich, und Rektor Engler, Leiter des Instituts, verhält sich entsprechend ablehnend Clara gegenüber. Die ist nicht so abgehärtet, wie es dieser frauenfeindlichen Umgebung notwendig wäre, und leidet unter den Angriffen. Spätestens als sie schwanger wird und nach einer schweren Geburt den Sohn Hermann zur Welt bringt, lässt auch Fritz' Enthusiasmus, seine Frau als Forscherin zu beteiligen, nach. Jetzt will er, dass Clara weniger auffällt und seinem mühsam erkämpften Aufstieg nicht im Wege steht. Ihre Ideen zu den Problemen bei der Ammoniaksynthese will er inzwischen gar nicht mehr hören. Die Situation spitzt sich zu, als der Rektor, während Fritz verreist ist, Clara sogar Hausverbot am Institut erteilt. Weil sie lautstark protestiert, wird sie vorübergehend in die Psychiatrie eingewiesen. Eine Ehe wie die von Pierre und Marie Curie: Das war Claras Traum. Der zerbröselt nun. Fritz hofft zwar, dass die Kluft zwischen ihnen überwunden werden kann, als er endlich den Durchbruch erreicht. Die Synthese von Wasserstoff und Stickstoff zu Ammoniak gelingt. Doch trotz aller Freude fühlt Clara sich neben ihrem genialischen Mann unausgefüllt und unbeachtet. Die beiden streiten oft oder gehen einander aus dem Weg - auch in Berlin, wo Fritz seinen Aufstieg fortsetzt. Während in Europa die Zeichen auf Krieg stehen, werden zwischen Clara und Fritz Haber die weltanschaulichen Unterschiede gravierender. Fritz arbeitet intensiv mit dem Militär zusammen, was die Pazifistin Clara ablehnt. Als sie zufällig mitbekommt, dass er dabei ist, Giftgas zu entwickeln, ist sie entsetzt und versucht, ihn mit allen Mitteln davon abzubringen. In ihren Augen ist das Perversion der Wissenschaft. Sie bleibt erfolglos. Fritz genießt die Anerkennung durch die Offiziere; außerdem glaubt er, für den Sieg und damit für den baldigen Frieden zu arbeiten. Er macht weiter und ist stolz, als der Giftgasangriff in der Schlacht bei Ypern im April 1915 Erfolg hat. An der Siegesfeier, die Fritz ausrichtet, nimmt seine Frau demonstrativ nicht teil. In der Nacht danach greift Dr. Clara Haber zur Dienstwaffe ihres Mannes und erschießt sich. Quelle: ARD-Pressebroschüre zum 'Schwerpunkt Erster Weltkrieg'
Fernsehfonds Austria: Erstausstrahlung des Films "Clara Immerwahr" am 28. Mai Hohe Wertschöpfung in Österreich durch starke Beteiligung des SWR Wien (ots) - Am Mittwoch, dem 28. Mai 2014, wird der vom Fernsehfonds Austria geförderte Fernsehfilm "Clara Immerwahr" um 20:15 Uhr auf ORF 2 sowie im Programm der ARD erstmals ausgestrahlt. Die Produktion der MR-Film Kurt Mrkwicka Gesellschaft m.b.H. wurde vom Fernsehfonds Austria mit 800.000 Euro (25,8 % der Gesamtherstellungskosten) gefördert. "Sehr erfreulich ist, dass der Südwestrundfunk SWR in dieses Projekt rund 1,6 Mio. Euro, das sind 51,5 % der Herstellungskosten, investiert hat. Das bedeutet eine hohe Wertschöpfung für den Filmstandort Österreich, da natürlich ein Großteil dieser 'ausländischen' Mittel in Österreich für die Dreharbeiten ausgegeben worden ist", führt Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH und zuständig für den Fernsehfonds Austria, aus. In dem von Regisseur Harald Sicheritz inszenierten Fernsehfilm sind in den Hauptrollen Katharina Schüttler als Clara Immerwahr und Maximilian Brückner als ihr Mann Fritz Haber zu sehen. In weiteren Rollen spielen u.a. Stefanie Dvorak, Adele Neuhauser, Elisabeth Orth, Simon Schwarz, Peter Simonischek und August Zirner. Gedreht wurde größtenteils in Wien. Der Fernsehfonds Austria, eingerichtet bei der RTR-GmbH, ist die größte Förderstelle für Fernsehproduktionen in Österreich. Gefördert wird die Herstellung von Fernsehfilmen, -serien und -dokumentationen mit einem klar erkennbaren wirtschaftlichen Österreichbezug von Produktionsunternehmen mit einer Betriebsstätte oder Zweigniederlassung in Österreich. Das jährlich von der Bundesregierung zur Verfügung gestellte Budget beträgt 13,5 Mio. Euro. Quelle: ots.at, 23. Mai 2014 Das Fernsehgericht tagt: "Clara Immerwahr" - Eine Frau mit Talent - aber ohne jede Chance Die ARD bringt starke Frauen auf den Bildschirm: Nach Elisabeth Selbert (Iris Berben in "Sternstunde ihres Lebens") widmet der Sender sich jetzt dem traurigen Schicksal der Chemikerin Clara Immerwahr. Dieser Filmtitel! Er klingt nach einem Mädchennamen, den sich neubürgerliche Eltern vom Prenzlauer Berg für ihre Tochter ausgesucht haben. Oder nach einer Schöpfung eines Drehbuchautors mit Vorliebe für sprechende Namen. Klar, immer, wahr. Puh. Thomas Mann (der sich etwa Lobgott Piepsam, Bendix Grünlich und Else Schweigestill ausgedacht hat) ist nichts dagegen. Doch Clara Immerwahr lebte tatsächlich - von 1870 bis 1915. Sie wurde groß in einer Zeit, in der es Frauen in Preußen verboten war, das Abitur zu machen und zu studieren. Immerwahr aber zog es ins Labor, sie wollte Chemikerin sein, wollte mehr als nur ein Gewitter im Reagenzglas erleben. Auf sich gestellt begab sie sich in eine Welt der Männer, kämpfte und erlangte sogar den Doktortitel. Die Herren im Frack und im weißen Kittel stellten sich gegen sie oder drehten ihr den Rücken zu. Viele Szenen in dem Fernsehfilm des SWR zeigen die Einsamkeit dieser besonderen Frau (wunderbar pathosfrei dargestellt von Katharina Schüttler), die immer stärker das Gefühl beschlich, dass ihre Intelligenz völlig wertlos war. Sie durfte nicht sein, was sie sein wollte: eine Wissenschaftlerin. Das allein ergibt noch keinen Film. Da muss noch eine menschliche Ebene hinzukommen, und auch die findet sich im Leben der Clara Immerwahr. Als sehr junge Frau lernte sie den Chemiker Fritz Haber (gespielt von Maximilian Brückner) kennen, als nicht mehr ganz so junge Frau traf sie ihn wieder. Sie heirateten. Immerwahr erhoffte sich, als Habers Frau Zugang in die Labore zu erhalten. Haber hoffte, dass seine Frau mit ihrem Platz in Küche und Kinderzimmer zufrieden sein würde. Es konnte nicht gut gehen - und endete als Tragödie. Als Haber sich vom deutschen Militär einspannen ließ, ein Giftgas für die Schlachten des Ersten Weltkriegs zu entwickeln, antwortete Immerwahr mit der Pistole. Es ist beklemmend, eine Frau auf ihrem langen Weg in die Sackgasse zu begleiten. Immerwahr schneidet sich die Haare ab, um den Gesetzen der Männer zu gehorchen. Sie lässt ihren Sohn von einem Kindermädchen großziehen, um Zeit für die Forschung zu finden, und verliert dadurch den Herzenskontakt zu ihm. Der Mann, den sie einmal geliebt hat, entgleitet ihr. Der Versuch, ihn zur Räson zu bringen, scheitert. Der Film ist das Porträt einer hochbegabten Frau, die vom Rest der Welt wie eine Kranke, wie eine Hysterikerin behandelt wird. Sie ist die Geisterfahrerin in einer Gesellschaft, die sich geschlossen auf den großen Krieg zubewegt. Sie muss sich fühlen wie in einem Albtraum, in dem ihre Schreie stumm bleiben. Eigentlich handelt es sich um einen Kinostoff, der da im Abendprogramm gesendet wird. Auf der großen Leinwand wäre eine Vertiefung der Verzweiflung darstellbar gewesen. Auch eine größere Formenpalette wäre möglich gewesen, nicht immer nur die fernsehtypischen Großaufnahmen. Es ist manchmal verquer in Deutschland: Da laufen Stücke, die ins Fernsehen gehörten, im Programmkino, und Filme, die sich fürs große Format eigneten, werden aufs Bildschirmformat verkleinert. "Clara Immerwahr" ist zum Glück kein frauenbewegter Film geworden, sondern ein Stück über Einsamkeit und Wehrlosigkeit. Clara Immerwahr war eine Frau mit großem Talent - aber ohne jede Chance. Urteil: Geschichtsstunde und Menschenstudie - so gut wie hier gelingt diese Mischung nur selten. Quelle: Oliver Creutz, Stern.de, 27. Mai 2014
Liebe und Politik im Chemielabor: "Clara Immerwahr" erzählt die Geschichte der Frau von Fritz Haber, dem Initiator des Giftgaskriegs. Der Erste Weltkrieg wird hier zur Kulisse einer gescheiterten Emanzipation. Immerwahr und Haber, das ist eine Liaison, in der quasi alle Widersprüche des beginnenden 20. Jahrhunderts durchgespielt werden; eine Beziehung, in der humanistischer Aufbruch und Fortschrittsstimmung genauso ihren Platz haben wie ideologische Verblendung und Vernichtungswille. Beachtlich, wie souverän die beiden Hauptdarsteller über weite Strecken diese Komplexität des Stoffes ausspielen: Katharina Schüttler gibt Immerwahr als unerschrockenes Chemiewunderkind, das sich zwar durchs Reagenzglasknistern des Galans verführen lässt, das aber auch früh das destruktive Potenzial von dessen Schaffen erkennt. Maximilian Brückner spielt Haber als Wissenschaftler, der im Gegensatz zu anderen großen Geistern seiner Zeit immerhin so offen war, seine Frau an seinen Forschungen teilhaben zu lassen, der sie aber sofort aus dem Labor verbannte, als industrielle und ideologische Taktgeber die Gattin in ihrem humanistischen Ansinnen als Gefahr sehen. Denn auch davon versucht das Historiendrama (Buch: Susanne Freund, Burt Weinshanker) zu erzählen: dass die Freiheit der Forschung nur eine Illusion ist. Aus: "ARD-Drama "Clara Immerwahr": Mein Mann, der Massenmörder" von Christian Buß. Spiegel.de, 27. Mai 2014 Vorstellungen zu einer Ikone Die Internationale Ärzte-Initiative für die Verhütung eines Atomkriegs und auch die Technische Universität Berlin haben Auszeichnungen nach ihr benannt, dabei gibt es kaum schriftliche oder fotografische Spuren von Clara Immerwahr. Richtig krachend ist dieser Film nur zu Beginn, wenn er kurz historische Filmsequenzen aus dem Ersten Weltkrieg zeigt. Dann folgen 89 Minuten Rückblende, Drama. Denn die Geschichte der Clara Immerwahr erzählt nicht nur von Giftgas, Moral und Wissenschaft, sondern auch von privatem Scheitern. Über die Anfänge der Beziehung Immerwahrs zu Fritz Haber sagt Gerit von Leitner, Autorin der einzigen Biografie über die Chemie-Pionierin: "Das war eine Tanzstunden-Liebe, die haben auch korrespondiert, während er an der Uni studierte. Sie hatte das gleiche Fachgebiet, nämlich Physiko-Chemie. Also, sie hatten eine Annäherung auch von daher für möglich gehalten zu forschen." Das Problem für einen Spielfilm über Clara Immerwahr ist wohl, dass der Nachlass winzig ist: einige Briefe und ein Porträtfoto, mehr gibt es nicht. Die Lücken muss das Medium Film also mit Bildern und Spielszenen füllen. Und das gelingt: die Vitalität der 1870 geborenen Clara Immerwahr wird deutlich, glänzend gespielt von Katharina Schüttler. Und auch Maximilian Brückner als Fritz Haber überzeugt, vor allem auch deswegen, weil er Haber nicht ausschließlich als Egomanen spielt, sondern auch dessen empfindliche Seiten zeigt. Fritz Haber: "Ich musste immer doppelt so hart kämpfen wie alle anderen. Im Moment schmeicheln sie mir. Aber in Wahrheit warten sie nur auf den kleinsten Fehler. Und dann schießen sie ihn ab, den frechen Juden. Paff." Katharina Schüttler und Maximilian Brückner glänzen in ihren Rollen und lassen immer wieder das enge Korsett gesellschaftlicher Konventionen aufblitzen, denen sie zu entrinnen suchen. Das Schicksal von Immerwahr und Haber wird seit einiger Zeit als Beispiel der Verstrickung deutscher Wissenschaftler in die Massenverbrechen des 20. Jahrhundert interpretiert. Vor allem bei der Darstellung des Selbstmords von Clara Immerwahr am 2. Mai 1915 bleibt der Film bei der geläufigen Version, dass er mit den Gaskriegsforschungen ihres Mannes zu tun hatte. Mit Habers Dienstpistole begeht die verzweifelte Immerwahr Selbstmord, im Garten der Berliner Dienstvilla, wo in der Nacht zuvor der erste deutsche Gasangriff gefeiert wurde. Ob Krieg und Politik oder ein Ehestreit das Motiv für ihren Freitod waren, ist jedoch fraglich. Es ist bemerkenswert, wie ausbalanciert der Film endet, indem er in der Schlussszene einen gebrochenen Fritz Haber zeigt, der vor der Ehrung mit dem Chemie-Nobelpreis 1919 den Abschiedsbrief seiner Frau liest. Eine Schrifteinblendung weist zusätzlich darauf hin, dass die Nazis Haber 1933 in die Emigration trieben, wo er ein Jahr später starb. So gelingt ein Kunststück: Der heute als Ikone der Friedensbewegung gehandelten Clara Immerwahr wird ein Denkmal gesetzt, ohne Fritz Haber zu diffamieren. Und das ist mehr, als man von einem Fernsehfilm erwarten kann. Quelle: Rainer Volk, SWR2-Kulturthema, 28. Mai 2014 "Klara Imervar" - Priča o paru talentiranih hemičara čije je istraživanje dovelo do prvog hemijskog oružja Klara Imervar je bila prva žena koja je doktorirala na sveučilištu Breslau i to u vreme kad devojke uglavnom nisu išle niti u školu. Mala nezgoda upoznat će Klaru Imervar (Katharina Schuttler) sa Fritcom Huberom (Maximilian Brückner), studentom hemije, sa kojim će započeti romantičnu vezu. Kad sazna da bi mogla biti primljena na studij hemije, prekida sve veze sa Fritcom i odlazi na studij gde postaje doktorica nauka. Spletom okolnosti ponovno sreće Fritca, uda se za njega i dobiju prinovu. Ipak, jedino što Klara želi jest raditi u laboratoriju u koji kao žena nema pristup. Na kraju se povlači, a Fritc nastavlja istraživanje koje će dovesti do prvog bojnog otrova koji će u Prvom svetskom ratu ubiti stotine hiljada ljudi... Quelle: MojTV, Kroatien "Clara Imerwahr" Clara Immerwahr (1870 – 1915) je bila inteligentna, nadarjena, odločna že v mladosti in kemija je bila njena motivacija. Živela je v času, ko študijsko in akademsko okolje ni sprejemalo žensk. Kljub temu ji je uspelo priti na univerzo, a njena pot ni bila lahka in spopadala se je s številnimi preizkušnjami. Poročila se je s Fritzem Haberjem, kemikom in Nobelovcem za kemijo, ki jo je prejel leta 1918 za razvoj sintentičnega amoniaka. V zakonu se jima je rodil sin, a Claro je bolj kot družinsko življenje zanimala znanost in v vlogi žene in matere se ni dobro znašla. Odrinjenost, občutek, da je »nevidna in nerazumljena« je vplival na njeno psihično stanje. Claro, ki je bila predana znanosti in miru, je spoznanje, da mož sodeluje pri razvijanju in rabi kemičnega orožja ter dejstvo, da s tem ni želel odnehati, povsem potrlo.... Quelle: SlovenijaTV, Slowenien - - -
Trivia:
Mit Katharina Schüttler hat Maximilian
Brückner für eine Photostrecke in der Vogue #9/2011 zusammengearbeitet,
mit Peter Simonischek im Salzburger
"Jedermann" (2004-06), mit August Zirner in "Selbstgespräche" (2008),
mit Simon Schwarz in "Schwere Jungs" (2007) und "Räuber
Kneissl" (2008), wie im letzterem Film auch mit Adele
Neuhauser, sowie mit Uwe Bohm in "Mein alter Freund Fritz" (2007),
und mit Nikolaus Paryla in "Und
Äktschn!", dem neuen Film von Gerhard Polt, der im
April 2014 in die Kinos kam.
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