ZDF dreht neue «Kommissarin Lucas»-Folgen Die Entscheidung, die Krimireihe «Kommissarin Lucas» fortzusetzen dürfte den Verantwortlichen leicht gefallen sein. Zuletzt holte der Mainzer Sender mit der neuen Folge «Nürnberg» [Der Einsatzort der Kommissarin wurde ab 2021 von Regensburg nach Nürnberg verlegt] am 6. Februar 2021 7,48 Millionen Zuschauer = 22,1% Marktanteil – nie verfolgten eine Episode mehr. Zwar lag man in der jüngeren Gruppe eher im sendungsinternen oberen Mittelfeld, doch die Einschaltquote von 8,9 Prozent war mehr als zufriedenstellend für das ZDF. Nun gab man bekannt, dass seit wenigen Tagen gleich zwei neue Filme in München und Nürnberg entstehen. Quelle: Quotenmeter
"Kommissarin Lucas" ist eine ZDF-Auftragsproduktion der Olga Film GmbH, München (Produzentinnen: Ulli Weber und Viola Jäger). Die Redaktion im ZDF hat Solveig Cornelisen. Gedreht wird in München und anschließend in Nürnberg bis voraussichtlich 10. Mai 2021, die Sendetermine stehen noch nicht fest. Quelle: ZDF-Presseportal, 14.3.2021, 10:00 Uhr
Nürnberg - Filmkulisse Altstadt: Neue Dreharbeiten für "Kommissarin Lucas". Das Filmteam ist bis Mittwoch an mehreren Stellen Nürnbergs im Einsatz. Neben dem Weinmarkt hat das Team einige weitere Kulissen mit Wiedererkennungswert ausgewählt: Gedreht wird in diesem Tagen auch am Kettensteg, dem Kaspar-Hauser-Platz, am Germanischen Nationalmuseum und an der Glasfassade des Neuen Museums. Letzteres rückte schon in der ersten Nürnberg-Ausgabe von "Kommissarin Lucas" als Polizeipräsidium ins Bild. Gedreht werden hier ausschließlich Außenaufnahmen für die beiden Filme. Der Rest werde in München aufgenommen, erklärt Producerin Corina Röttger von Olga Film. Die neuen Folgen gehen mit den Arbeitstiteln "Goldrausch" und "Du bist mein" an den Start. Vor der Kamera stehen neben Ulrike Kriener als Kommissarin Ellen Lucas wieder Sebastian Schwarz als ihr Kollege Werner Fitz und Claudia Kottal als Kollegin Betty Sedlacek. Regie führt diesmal in beiden Filmen Uwe Janson. In "Goldrausch" schlüpft Burghart Klaußner in eine Hauptrolle. Er spielt einen Vater, der glaubt, seine erwachsene Tochter für einen Einbrecher gehalten und erschossen zu haben. Als seine Söhne treten Maximilian Brückner und Johannes Klaußner auf. Wann die beiden neuen Folgen gesendet werden, steht bisher noch nicht fest. Vollständiger Artikel von Birgit Nüchterlein auf Nordbayern.de, 9.4.2021
Johannes ist sich sicher, dass alles nur am verfluchten Gold liegt. Denn sein Vater hatte nach dem Finanzcrash 2008 sein gesamtes Vermögen in Gold angelegt. Er traut niemandem mehr, erst recht keiner Bank. Und er würde seinen Schatz auf Teufel komm raus verteidigen. Selbst seine Kinder haben keine Ahnung, wo er das Gold versteckt hat. Ellen Lucas muss viele Puzzleteile zusammensetzen, um die toxischen Beziehungen in dieser Familie zu durchdringen und die wahren Umstände von Kathrins Tod zu ermitteln. Ein Kriminalfall, der Lucas' ganzes psychologisches Können fordert. Quelle: TV Wunschliste
Ein Mann kommt in Bademantel und blutigem Schlafanzug zur Polizei und sagt, er habe seine Tochter erschossen. Tatsächlich liegt die junge Frau tot im Heizungskeller ihres Elternhauses. In der Wirklichkeit wäre der Fall damit vermutlich erledigt, im TV-Krimi selbstredend nicht, selbst wenn es außer den Erinnerungslücken des Vaters zunächst keine Hinweise gibt, die Zweifel an dem Geständnis wecken könnten. Es ist eher ein Gefühl, das Ellen Lucas (Ulrike Kriener) vermuten lässt: Hier stimmt was nicht; auch wenn sie natürlich nicht ahnen kann, welche Kreise ihre Ermittlungen noch ziehen werden. Wolfgang Löhns (Burghart Klaußner), der mutmaßliche Mörder, ist in den letzten Jahren immer tiefer in einen Verschwörungssumpf abgerutscht und überzeugt, dass das Weltwirtschaftssystem kurz vor dem Zusammenbruch steht. Er hat in der Finanzkrise 2008 viel Geld verloren und anschließend alle Aktien in Gold umgetauscht. Da er den Banken misstraut, sind die Barren nicht etwa in einem Schließfach deponiert, sondern irgendwo versteckt. Je tiefer Lucas im Leben des Mannes gräbt, desto beunruhigender werden die Dinge, die sie zu Tage fördert: Erst stößt sie auf eine Gruppe von Reichsbürgern, dann auf ein Waffenlager inklusive Panzerabwehrrakete. Was als scheinbare Familientragödie begann, wird schließlich ein Fall für den Staatsschutz. In dieser unvorhersehbaren Entwicklung liegt der Reiz der Geschichte. "Goldrausch" ist die 32. "Kommissarin Lucas"-Episode und die zweite nach dem Umzug der Titelheldin von Regensburg nach Nürnberg. Das neue Team fremdelt allerdings noch etwas mit der Chefin. Lucas war nie eine herzliche Führungsperson. Die Menschen um sie herum durften ihr zuarbeiten, aber mehr auch nicht. Damit kommt vor allem der Kollege Fitz (Sebastian Schwarz) nicht klar, weshalb die Stimmung im Revier von einer gewissen Spannung geprägt ist. Das war in den dreißig Filmen zuvor meist nicht anders, aber damals gab es dank der ruppig-herzlichen Szenen zwischen Lucas und ihrem Vermieter Max einen ebenso amüsanten wie sympathischen Ausgleich. Dieses Element fehlt seit dem Tod von Max-Darsteller Tilo Prückner (2020); Anke Engelke als leicht verschrobene Schwester spielt schon seit einigen Jahren keine Rolle mehr. Das kann man bedauern. Andererseits treffen die beiden Nürnberg-Fälle noch konsequenter den Ton der Titelfigur. Die hoch konzentriert agierende Ellen Lucas, die sich schon immer am wohlsten und sichersten bei der Arbeit fühlte, sowie die Grundstimmung der Reihe haben in der neuen Umgebung noch an Strenge gewonnen. Christoph Busche konzentriert sich bei seinem ersten Drehbuch für die Reihe ohnehin auf die Familie Löhns, weshalb Lucas und damit auch der Film nach dem Ausflug zu den Verfassungsfeinden wieder zum Anfang zurückkehren. Der alte Löhns, ein Witwer, hat zwei Söhne. Der jüngere, Markus (Johannes Klaußner), hat sich vom Leistungsdruck verabschiedet und betreibt mit seiner Frau (Amelie Kiefer) ein Yogastudio. Der ältere, Johannes (Maximilian Brückner), hat sich als Finanzberater selbstständig gemacht, aber beträchtliche Schulden, er könnte das Vermögen seines Vaters gut gebrauchen, doch der Schatz ist verschwunden; ebenso wie die Tatwaffe. Der Anschein, der Film orientierte sich an Gretchens Erkenntnis „Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles“ (aus Goethes "Faust"), trügt jedoch: Trotz dieses durchaus handfesten Motivs wandelt sich "Goldrausch" mehr und mehr zu einer Familientragödie, in der nicht zuletzt der viele Jahre zurückliegende Tod der Mutter eine entscheidende Rolle spielt. Regie führte Uwe Janson, dessen Arbeiten stets auch optisch bemerkenswert sind. Die Bilder wirken, als habe ein Filter in der Kamera (Birgit Bebe Dierken) sämtliche fröhlichen Farben aussortiert, sodass am Ende bloß noch lehmfarbene Brauntöne übrig geblieben sind. Eine schöne Klarheit besitzen auch die Räume, die die Figuren charakterisieren. Dem gediegenen, schweren 70er-Jahre-Luxus-Stil des gut betuchten Vaters und dem modernen, uninspirierten Neureichen-Chic seines älteren Sohnes Johannes steht die (indische) Achtsamkeitsästhetik von Sohn Markus und seiner Frau Vanessa gegenüber. Die Rückblenden in die Mordnacht sind rätselhaft und verdeutlichen im Zusammenspiel mit Geisterbahngelächter Löhns’ Verwirrtheit, zumal das Personal seiner Erinnerungen ständig wechselt. Außerdem erfreut der Film mehrfach durch ungewöhnliche Perspektiven: Als sich Fitz auf ein Scharmützel mit vermeintlichen Rechtsterroristen einlässt, scheint die Kamera wie ein Kobold auf seinem Rücken zu hocken. Das Ensemble ist ohnehin durchweg sehenswert. Maximilian Brückner schreit zwar viel und lacht laut, und dass der Zwist zwischen den Brüdern mehrfach in Handgreiflichkeiten ausartet, wirkt etwas übertrieben, doch die Idee, den jüngeren der beiden Löhns-Söhne mit dem Klaußner-Sohn Johannes zu besetzen, verleiht den Familienszenen einen zusätzlichen Reiz. Burghart Klaußner wiederum gelingt das Kunststück, dem Oberhaupt, das seine Kinder mit Hilfe der verstorbenen Mutter ständig zu Höchstleistungen angetrieben hat, dennoch eine gewisses Mitgefühl zu sichern. Seelisch verletzt sind sie alle, aber der Alte ist die tragischste Figur der Geschichte. 4,1/2⭐ von 6⭐ Quelle: Tilmann P. Gangloff, Tittelbach.tv
"Kommissarin Lucas - Goldrausch" – Eine toxische Familie Ein älterer Herr (Burghart Klaußner) steht in der Einfahrt zur Tiefgarage der Nürnberger Polizei: Er trägt einen blutverschmierten Pyjama und ist offensichtlich verwirrt: „Meine Tochter“, stammelt er: „Ich dachte Einbrecher... Meine Tochter... Ich wollte das nicht.“ Kommissarin Ellen Lucas (Ulrike Kriener) begleitet den Mann, der Wolfgang Löhns heißt, zu seiner Villa. Im Keller findet sie die Leiche einer jungen Frau: Es handelt sich um Kathrin (Mareike Beykirch), sie ist die Tochter des Mannes ... "Kommissarin Lucas - Goldrausch" ist der 32. Teil der ZDF-Krimireihe, der nun erstmals zu sehen ist. Regie führte der preisgekrönte Filmemacher Uwe Janson. Das Drehbuch stammt von dem Theater- und Drehbuchautor Christoph Busche. Zunächst sieht alles nach einer Familientragödie aus: Wolfgang Löhns, so glaubt die Staatsanwaltschaft, hat seine Tochter erschossen. Doch Kommissarin Lucas vermutet mehr hinter dem tragischen Vorfall im Keller. Den entscheidenden Hinweis liefert Johannes (Maximilian Brückner), der Sohn des mutmaßlichen Täters: „In der Finanzkrise 2008 hat mein Vater viel Geld am Aktienmarkt verloren“, erklärt er: „Er fing an, in Internetforen zu lesen, diesen Weltuntergangsquatsch. Er hat alle Papiere verkauft und alles in Gold investiert, mehrere Hunderttausend Euro. Erst hatte er ein Bankschließfach, aber jetzt ist es hier.“ Wo genau der offensichtlich demente Mann das Gold bunkert, wissen weder Johannes noch sein jüngerer Bruder Markus (Burghart Klaußners Sohn Johannes Klaußner). Selbst Kathrin, die ebenfalls in Regime-kritischen Kreisen verkehrte, war anscheinend ahnungslos. Die Mutter wiederum ist schon vor Jahren bei einem Autounfall gestorben. Es wird nicht leicht für die erfahrene Ermittlerin, die Puzzleteile des Falls zusammenzusetzen: Wem gehört der schwarze Lieferwagen, in den Kathrin, laut Aussage einer Kollegin, wenige Tage vor ihrem Tod stieg? Wo war Markus in der Zeit, in der die Polizei und seine Ehefrau Vanessa (Amelie Kiefer) nach ihm suchten? Und kann sich Wolfgang wirklich an keine Details aus der Tatnacht erinnern? Auf der Suche nach Antworten begibt sich Lucas' Kollege, Polizeihauptkommissar Werner Fitz (Sebastian Schwarz), in Lebensgefahr. "Kommissarin Lucas - Goldrausch" ist ein durch und durch düsterer Film: Vor allem die Eröffnungsszene erinnert, dank des schrillen Schreis eines Raben, ein wenig an den Großmeister des Gruselfilms, Alfred Hitchcock. Hinzu kommt eine äußert toxische Familienkonstellation, gespielt von einem glaubhaften Cast: Vor allem der 72-jährige Burghart Klaußner beweist als verwirrter und dementer Mann sein schauspielerisches Talent. Doch auch Hauptdarstellerin Ulrike Kriener macht als dauergrimmige Kommissarin auch nach knapp 20 Sendejahren noch immer eine gute Figur. Quelle: Elisa Eberle, Weser-Kurier Trivia: In der 22. Episode "Der Wald" von 2015 (damals noch in Regensburg) spielte Max den Förster Henning Niemeyer. In seinem ersten Fernsehfilm "Männer Häppchenweise" (2002) spielte Max den namenlosen Assistenten der Polizeirätin und Ulrike Kriener eine der größeren Rollen und sie gewann dafür den Deutschen Fernsehpreis 2003 für die Beste Nebenrolle. In seinem ersten Tatort als Kommissar "Aus der Traum..." (2006) vom SR spielte Max mit Burghart Klaußner, und mit dessen Sohn Johannes Klaußner spielte er im ZDF-2-Teiler über Martin Luther "Zwischen Himmel und Hölle" (2017).
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