Schwarzach 23 und das mörderische Ich  – Sendetermin im ZDF: Montag, 31. August 2020, 20:15 Uhr

4. Film der ZDF-Krimireihe – Dieser Film beendet die 2015 gestartete Reihe.

TV-Quoten vom 31. August 2020: "Schwarzach 23"-Finale trumpft auf: Das mit Abstand erfolgreichste Programm am Montagabend war die letzte Folge von "Schwarzach 23". Es war der vierte und letzte Fall für die ZDF-Krimireihe "Schwarzach 23 und das mörderische Ich". Und es war das mit Abstand erfolgreichste 20:15-Programm am Montag: 5,04 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 16,7 Prozent beim Gesamtpublikum ab 3 Jahren werden für die Produktionsfirma TV60Filmproduktion vielleicht ein schwacher Trost sein. Im Finale bekam es Hauptdarsteller und Ermittler Maximilian Brückner gleich mit sich selbst als Doppelgänger zu tun, der von den Russen angeheuert wurde.
"Wer wird Millionär?" auf RTL hatte 3,39 Millionen Zuschauer mit einem Marktanteil von 11,5%, gefolgt von der Tierdokumentation "Geisterkatzen" im Ersten mit 2,74 Millionen Zuschauer und einem Marktanteil von 9,1%. Quellen (u.a.): Meedia und DWDL, 1.9.2020

der 1. Film: "Schwarzach 23 und die Hand des Todes" (2015) ; – der 2. Film: "Schwarzach 23 und die Jagd nach dem Mordsfinger" (2016) ; – der 3. Film: "Schwarzach 23 und der Schädel des Saatans" (2018)

Besetzung:
Maximilian Brückner - Franz Germinger jr. / Maxim Adamov
Friedrich von Thun - Franz Germinger sr.
Gundi Ellert - Erika Germinger
Marlene Morreis - Anna Germinger
Stella Föringer - Emma Germinger
Jockel Tschiersch - Karl Obermaier
Wolfgang Fierek - Ferdi Schmotz
Serkan Kaya - Sharif Ansari
Genija Rykova - Liliana Janukova
Stefan Merki - KTU Ludwig
Max von Thun - Germinger Senior jung
Leonard Kunz - Speedy
Arnd Klawitter - Toni Diehl
Konstantin Frolov - Juri Melnik
Pjotr Olev - Poliakoff
Klaus Wolf
Natalja Joselewitsch
Theresa Hanich
Ulla Geiger
Stab:
Regie: Matthias Tiefenbacher
Drehbuch: Christian Jeltsch
DoP: Hanno Lentz, Kamera: Carla Muresan
Multikopter: Matthias Gihr
Ton: Roman Schwartz
Casting: Lore Blössl und Patricia Schetting
Kostümbild: Mika Braun
Maskenbild: Mechthild Schmitt
Szenenbild: Patrick Steve Müller
Standfotos: Jürgen Olczyk
Schnitt: Horst Reiter
Musik: Biber Gullatz und Andreas Schäfer
Produzenten: Andreas Schneppe und Sven Burgemeister
Produktionsfirma: TV60Filmproduktion
ZDF-Redakteurin: Petra Tilger
Drehzeit: 26.4. - 29.5.2019
Drehorte: München und Umgebung

Mehr: Crew-United.com

Regisseur Matthias Tiefenbacher auf Instagram vom Set an der Münchner Frauenkirche (3./4.5.19): Friday night! und: Later that night!

Regenbogen über dem Set vor dem Münchner Gefängnis Stadelheim - Marlene Morreis: Stadelheim. Regisseur Matthias Tiefenbacher: Is it an illusion? No, it just happened! - Fotos auf Instagram, 10.5.19


Maximilian Brückner: The beat bam boogie 🤪 #stockanotti #thebeatbamboogie #schwarzach Stockanotti, Marlene Morreis
Setvideo auf Instagram, 10.5.2019. 😝 Wartet bis er die Kapuze runterschiebt! 😝


big_x_cy: Another day on set with awesome cast #schwarzach23 #set #drehtag #cast #peopleareawesome #film #fernsehen #serie #setlife #actors #dreh #onset #maximilianbrückner
Setfoto auf Instagram, 11.5.2019


"Schwarzach 23": ZDF dreht vierten Fall der Krimireihe
Maximilian Brückner in einer Doppelrolle: Seit 29. April 2019 laufen in München und Umgebung die Dreharbeiten zu "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich". Die Polizistenfamilie Germinger, gespielt von Maximilian Brückner, Friedrich von Thun, Marlene Morreis, Gundi Ellert, Stella Föringer und Jockel Tschiersch, erlebt eine Überraschung: Ein Doppelgänger von Franz jr. taucht auf. Den Genre-Mix zwischen Krimi und Komödie inszeniert erneut Matthias Tiefenbacher, das Drehbuch stammt wieder von Christian Jeltsch.


Friedrich von Thun (als Franz Germinger sr.), Stella Föringer (als Emma Germinger), Wolfgang Fierek (als Ferdi Schmotz), Marlene Morreis (als Anna Germinger), Jockel Tschiersch (als Karl Obermaier), Maximilian Brückner (als Franz Germinger jr./Maxim Adamov) holen Gundi Ellert (als Erika Germinger) nach ihrer Entlassung aus der Justizvollzugsanstalt Stadelheim ab. Copyright: ZDF/Laurent Trümper

Die Aufregung um eine Bombe in einem Regionalbus entpuppt sich als falscher Alarm. Doch der Mann, auf dessen Schoß sich der verdächtige Gegenstand befand, ist tot. Hauptkommissar Franz Germinger jr. (Maximilian Brückner) und seine Schwester, Polizistin Anna Germinger (Marlene Morreis), finden heraus, dass dem Mann Insulin gespritzt wurde, obwohl er kein Diabetiker ist. Schon die Auswertung der Bordkamera führt zu einem möglichen Täter, Speedy, einem Stricher vom Münchener Ostbahnhof. Doch die Frage nach dem Motiv bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage, wer ihn angestiftet haben könnte. Währenddessen wird Mutter Erika Germinger (Gundi Ellert) aus dem Gefängnis entlassen und von der ganzen Familie abgeholt. Bei dem Zusammentreffen bemerkt niemand, dass statt Franz Germinger jr. ein Doppelgänger aufgetaucht ist.
In Episodenrollen spielen Serkan Kaya, Genija Rykova, Leonard Kunz, Arnd Klawitter und Konstantin Frolov, Wolfgang Fierek ist als Gast dabei.
"Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" (Arbeitstitel) ist eine ZDF-Auftragsproduktion der TV60 Filmproduktion GmbH (Produzenten: Andreas Schneppe und Sven Burgemeister). Die verantwortliche ZDF-Redakteurin ist Petra Tilger. Die Dreharbeiten dauern voraussichtlich bis 28. Mai 2019; ein Sendetermin steht noch nicht fest.
Ansprechpartnerin: Lisa Miller, Telefon: 089–9955-1962; Presse-Desk, Telefon: 06131–70-12108, pressedesk@zdf.de
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131–70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/schwarzach23, https://twitter.com/ZDFpresse
Mainz, ZDF Presse und Information, 15.5.2019

Ende Mai sind die Produktionsarbeiten abgeschlossen, ein Sendetermin muss noch gefunden werden. Da dürfte es spannend sein, ob das ZDF den Mix aus Krimi und Komödie eher am Samstag oder eher am Montag sieht. Die ersten beiden Folgen liefen samstags (17,9% und 14,6% MA gesamt), die dritte Episode montags (mit guten 17,1%) im April 2018. Quotenmeter, 16.5.19

Dreharbeiten mit Komparsen für eine russische Hochzeit im Ballsaal vom Hotel Bayerischer Hof München für "Schwarzach 23 und das mörderische Ich": Drei Fotos. Weitere drei Fotos.

Filmaufnahmen in Anzing: Am Donnerstag, 16.05., Freitag, 17.05. und Montag, 20.05.2019 werden in der Gutenbergstraße beim Autohaus Schuttenbach und bei der Firma Rank Dreharbeiten zur ZDF-Produktion „Schwarzach 23“ durchgeführt. Die Ausstrahlung des Krimis ist für das Frühjahr 2020 an einem Montag Abend um 20.15 Uhr geplant. Quelle: Anzing.de

Streifzug am Set von "Schwarzach 23" - Auf der Suche nach dem Besonderen
Drei Tage lang ist ein Filmteam in Anzing unterwegs, um dort Szenen für den vierten Fall einer ZDF-Krimireihe zu drehen - das sorgt für Aufregung im kleinen Ort
Einen Blick unter die Motorhaube werfen, hier mal ein bisschen rumschrauben, dort mal ein wenig nachölen, dem Meister über die Schulter lugen, ab und an sogar selbst den Diagnosestecker betätigen, und am Ende des Tages auf jeden Fall mit Kernseife den Schmutz von den Händen schrubben. So oder so ähnlich muss wohl ein Tag im Leben von Max Herrmann aussehen. Der 19-Jährige ist im ersten Ausbildungsjahr Lehrling zum Kfz-Mechatroniker beim Anzinger Autohaus Mirbach. In der Nacht von Freitag auf Samstag aber, da war alles ganz anders. Nicht nur, weil er nachts in der Werkstatt arbeitete, was freilich eine ungewöhnliche Uhrzeit ist. Es war dieselbe Nacht, in der Hermann zum Gangster wurde.
Nun ja, er spielte zumindest einen. Drei Tage lang war ein Filmteam zu Gast im Autohaus im Anzinger Gewerbegebiet, um dort Teile für eine Fernsehproduktion zu drehen. Vergangene Woche Donnerstag- und Freitagnacht sowie am Montag fiel immer wieder die Regieklappe für den vierten Fall der ZDF-Krimireihe "Schwarzach 23", ein "Genre-Mix zwischen Krimi und Komödie", wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Eigentlich war Max Hermann, an den ersten beiden Drehtagen da, um eine Art Laufbursche für das Filmteam zu sein: Türen im Autohaus auf- und zusperren, die richtigen Lichtschalter an- und ausknipsen. All so etwas. Irgendwie ergab es sich dann aber, dass er beim Dreh Freitagnacht auf einmal als Komparse vor der Kamera stand: Er spielte einen von mehreren Gangstern. Und - so viel darf verraten werden - dabei handelt es sich um einige der Schlüsselszenen im Film. Die Guten treffen auf die Bösen, krach-krach, bumm-bumm.

Fotos: Peter Hinz-Rosin

Maximilian Brückner (hinter dem Auto) und Marlene Morreis (Fünfte von links) ermitteln zum vierten Mal in der ZDF-Produktion "Schwarzach 23" als das Geschwisterpaar Hauptkommissar Franz Germinger jr. und Polizistin Anna Germinger. Regie führt wie schon bei den drei Fällen davor Matthias Tiefenbacher (rechts).
So etwas heißt das für gewöhnlich. "Und bitte!", ruft Regisseur Matthias Tiefenbacher am Montagmorgen. Das hat er auch bei den drei Schwarzach-Fällen davor oft gerufen, denn schon dort führte er Regie. An diesem Montag ist der 16. Drehtag für den neuen Film, insgesamt sollen es 22 werden. Bildnummern 22 bis 25 stehen auf dem Drehplan. Ein Drehort entspricht einer Bildnummer, zum Beispiel vor dem Autohaus. Drei Setmitarbeiter sind dort gerade dabei einen silbernen Audi hinein in eine Parklücke zu schieben. Die Türen öffnen sich, Hauptkommissar Franz Germinger jr., gespielt von Maximilian Brückner, steigt aus, neben ihm seine Schwester, die Polizistin Anna Germinger, gespielt von Marlene Morreis. Beide werfen Fahrer- und Beifahrertür hinter sich zu und treten vom Auto weg. "Cut!", ruft Tiefenbacher. "Dankeschön, das machen wir nochmal."
Szenenwechsel: Mechatroniker-Azubi Max Hermann steht im Showroom des Autohauses, gegenüber von ihm Mathias Leitner, der zusammen mit Wolfgang Deutinger die Geschäftsführung bildet. Zwischen Hermann und Leitner ist ein dunkelblaues Auto. Es ist eines von denjenigen, denen man ansieht, dass sie teuer sind: Ein niedriger Schlitten, Hermann reicht er nicht einmal bis zur Brust, die Inneneinrichtung ist komplett mit Leder ausgestattet, die Karosserie schnittig - alles ist eben ein bisschen cooler und "wow-mäßiger".
Im Autohaus Mirbach findet man nur solche Fahrzeuge: Ferrari, Morgan, Aston Martin, Jaguar, Lotus, Bentley. Doch der Verkauf von Luxusmodellen an sich ist noch gar nicht das Besondere hier, sondern dass sie allesamt gebraucht sind, die meisten Oldtimer. Der rote Alfa Romeo TZ, Baujahr 1962, ganz hinten in diesem Raum kostet trotzdem zwei Millionen Euro. Kein Wunder, weltweit gibt es ja auch nur acht Stück von diesem Automodell.
So besonders sei der Dreh eigentlich gar nicht gewesen, sagt Max Hermann. Er sei einer von etwa zehn Komparsen gewesen, jeder von ihnen habe genaue Anweisungen bekommen, was zu tun war. "Und es gab Nebel, also hat man uns eh nicht so richtig gesehen", sagt er und lacht.
Gedreht wurde an drei Spots im Autohaus: Im Showroom, in dem Hermann von seinem Intermezzo als Gangster erzählt, auf der Verkaufsfläche vorne und in der Werkstatt dahinter. Die Szenen in der Werkstatt wurden vergangene Woche gedreht, früh abends und nachts. "Anders hätten wir dort ja nicht arbeiten können", sagt Mathias Leitner. So hatten die Mitarbeiter bald nach Drehbeginn Feierabend. Am Montag gibt es keine weiteren Werkstatt-Szenen. Stattdessen dudelt Popmusik aus Lautsprechern, ein paar Autos parken auf Hebebühnen, Mechatroniker laufen mit Werkzeug in den Händen umher, einige beugen sich tief über offene Motorhauben. Wie es in einer Autowerkstatt eben so zugeht - ganz so, als ob hier nie etwas anderes passiert sei. Besonders ist hier jedenfalls nichts.
Mittlerweile ist der Drehort in das Innere des Autohauses gewandert. Ein Setmitarbeiter hält seinen linken Zeigefinger erst vor den geschlossenen Mund, dann zeigt er nach vorne. Dort laufen im Moment Probeaufnahmen für die nächste Szene. Hier, im hinteren Bereich des Verkaufsraums, ist davon kaum etwas zu hören. Nur ein paar leise Stimmfetzen von den Schauspielern wabern herüber. Mehr nicht.
Daniel Bartoschik, Serviceberater im Autohaus, sitzt an seinem Schreibtisch und blickt auf den Computerbildschirm, wenige Meter vor ihm wird geprobt. Freilich ist das spannend, bei einem Filmdreh so mittendrin zu sein, wird er wenig später sagen. Über die Drehs vergangene Woche kann er nichts erzählen, da hatte er recht bald Feierabend. Und seine Arbeit macht sich an diesem Montag nicht von selbst - Filmteam hin oder her.
Ein Anruf bei Anzings Bürgermeister Franz Finauer. Hat er eigentlich mitbekommen, dass seine Gemeinde Schauplatz in einem großen ZDF-Krimi ist? "Ja, na klar!" Die Genehmigung dafür wanderte schließlich über seinen Schreibtisch. Auf dem Dorffest am Sonntag haben ihn ein paar Anzinger angesprochen. In der Nacht auf Samstag hätten sie ein wenig Lärm gehört. Gab es etwa ein Feuerwerk? Nein, einen Filmdreh, habe Finauer dann erklärt. Tatsächlich war es sogar eine der Schlüsselszenen, die da zu hören waren. Krach-krach, bumm-bumm eben. Aufregung unter den Anzingern habe es jedenfalls überhaupt keine gegeben, sagt Finauer.
Ist der Filmdreh einer großen deutschen Fernsehproduktion also gar nicht so besonders für das kleine Anzing? Zumindest die Wahl fiel nicht zufällig auf die Gemeinde. Das erklärt einer der Produzenten, Andreas Schneppe von tv60film. Im Drehbuch sei die Rede von einem Autohaus für gebrauchte Luxus-Oldtimer gewesen. "Davon gibt es nicht viele", sagt er. "Das ist schon etwas besonderes." Eines dieser außergewöhnlichen Autohäuser ist nun einmal in Anzing. Und vielleicht ist Mechatroniker-Azubi Hermann gar kein Komparse, sondern ein versteckter Hauptdarsteller hinter all dem Nebel, der ihn bei dem Dreh seiner Szene einhüllte? Das wäre doch nun wirklich etwas Besonderes.
Von Johanna Feckl, Anzing, Süddeutsche Zeitung, 21.5.2019


Quelle: Max von Thun auf Instagram, 28.5.19

Regisseur Matthias Tiefenbacher: Drehende - 29. Mai 2019.
Quelle: Maximilian Brückner (mit einer russischen Knasttätowierung am Rücken) auf Instagram, 30.5.19

Fotoquellen: ifun.de und filmdepartment.de

"Schwarzach 23 und das mörderische Ich": Maximilian Brückner, Marlene Morreis, Christian Jeltsch, Matthias Tiefenbacher. Der Kommissar und sein Doppelgänger
Ein Mann sitzt tot in einem Linienbus - auf dem Schoß keine Bombe, wie die Fahrgäste in ihrer Panik vermutet haben, sondern nur eine Benzinpumpe. Ein Einstich am Kopf weist darauf hin, dass der Mann, ein Autohausbesitzer, nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Es war also doch nicht verkehrt, den Chef der Mordkommission Franz Germinger (Maximilian Brückner) auf diesen Fall anzusetzen und ihn von seiner privaten Spritztour in die Berge abzuhalten. Der ist entsprechend übel gelaunt - auch, weil er sich nun doch einer unangenehmen Situation stellen muss: Seine Mutter Erika (Gundi Ellert) hat einen Mann totgefahren; auch wenn dieser ein Mörder war, geht es gegen das Gerechtigkeitsempfinden von Franz, dass sie nun schon wieder aus der Haft entlassen wird. Zu verdanken hat sie das ihrem Göttergatten, dem Franz Senior (Friedrich von Thun), Hauptkommissar a.D. und nach Jahren der Trennung nun wieder ihr Herzblatt. Bei ihrer Entlassung aus der JVA kommt der Junior dann allerdings doch zu spät. Ein anderer hat seine Rolle bereits übernommen, hat die Mutter kurz begrüßt und sich dann wieder aus dem Staub gemacht - so wie es wohl auch Franz getan hätte. Der Mann heißt Maxim Adamov, sieht genauso aus wie Franz Germinger und hat sich eineinhalb Jahre auf diesen gewinnbringenden Rollentausch vorbereitet.
Der tote Autoverkäufer ist nur ein Kollateralschaden, zu dem es kommt, weil bei einem millionenschweren Drogendeal Probleme auftreten und die daran Beteiligten, Franzens Doppelgänger Adamov (in einer Doppelrolle: Maximilian Brückner), die Strippenzieherin Liliana Janukova (Genija Rykova) und der Kompagnon des Ermordeten (Arnd Klawitter), nicht immer mit offenen Karten spielen. Es gibt in "Schwarzach 23 und das mörderische Ich" hinter diesem großen Coup, der wie ein Hitchcockscher McGuffin durch den Plot geistert, aber noch ein weiteres ungeheuerliches Verbrechen - und das ist von einer enormen Tragweite: Mit Hilfe des Doppelgängers, der sich akribisch auf seine neue Rolle vorbereitet hat, will die ukrainische Drogenmafia die Münchner Kripo unterwandern. Dafür allerdings muss der echte Franz Germinger aus dem Weg geräumt werden. Das ist die eigentliche Geschichte hinter dem Fall, von der die Ermittler bis zum Ende so gut wie nichts mitbekommen. Der Zuschauer muss sich das alles selbst erschließen. Die Kommissare sind ihm keine große Hilfe. Wer rechnet schon mit solchen internationalen Verwicklungen James-Bondschen Ausmaßes. Und so bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig als um den Helden zu bangen - und zu hoffen, dass die Eröffnungsszene mit dem vermeintlich toten Franz noch ein Hintertürchen offenlässt.

Maximilian Brückner in der Doppelrolle als Franz Germinger Junior und als sein ukrainischer Doppelgänger Maxim Adamov.

Franz oder Maxim?

Toni Diehl (Arnd Klawitter), Franz' Doppelgänger Maxim Adamov (Maximilian Brückner) und Liljana Janukowa (Genija Rykova).
Die Reihe "Schwarzach 23" setzte sich immer schon über die Grenzen der Glaubwürdigkeit hinweg und führte das Coen-Brothers-verdächtige schroffe Schräge in den ZDF-Samstagskrimi ein. Autor Christian Jeltsch überhöhte die Realität mit einem launigen, bisweilen grotesken Genre-Mix aus Krimi, Komödie und Familienfilm, dabei ließ er schon mal einen Toten vom Himmel fallen oder einen Menschenkopf auf eine Vogelscheuche aufspießen. Bei der dritten Episode, "Schwarzach 23 und der Schädel des Saatans" (2018), wurde das anarchische Element in der Konstruktion der Geschichte zurückgenommen. Das setzt sich nun in "Schwarzach 23 und das mörderische Ich" fort. Dass es zugleich der Abschluss der Reihe ist, bestärkt die Vermutung, dass es wohl vor allem der Sender war, der dem ZDF-Zuschauer nicht zu viel Genre-Raffinesse und systemische Ironie (im Gegensatz zur Charakter-Ironie eines Schallers in "München Mord" oder den Ehe-Neckereien in "Herr und Frau Bulle") „zumuten“ möchte. Dass man die Reihe auf den Montag geschoben hat, mag mit dem Grenzgängerischen zu tun haben und ist durchaus nachvollziehbar: Samstag ist nun mal der Familienfernsehtag.
Der vierte und letzte Film dieser etwas anderen Krimi-Reihe besitzt auch im Detail kaum Schwarzhumoriges und weniger Szenen in Gänsefüßchen. Das hat in erster Linie auch mit der Geschichte zu tun: Die Bedrohung des Helden auf Leben und Tod bildet den Kern der Erzählung - und da dabei Mitgefühl eine Rolle spielen sollte, wäre allzu große Genre-Coolness kontraproduktiv. Für die leichtere Tonart zuständig sind die Szenen mit Schwester Anna, in die sich der neue pakistanische - eigentlich schwule - Kollege aus Salzgitter (charismatisch: Serkan Kaya) verliebt, und das Germinger-Seniorpaar, das nach Krisen und Trennungen seinen dritten Frühling erlebt. Doch selbst wenn die beiden Achtundsechziger auf wild und witzig machen, verlieren beide, motiviert von Erikas Zeit im Knast, den Ernst der Lage („Es muss sich was ändern“) selten aus den Augen. Und bei allem Sinn für Komik schwingt ja auch beim Spiel von Marlene Morreis immer eine gewisse Melancholie mit.
Die unterschiedlichen filmischen Tonlagen zwischen kühlem Krimi-Ambiente & hellen Familienalltagsszenen sowie die volle Bandbreite menschlicher Stimmungen versteht Regisseur Matthias Tiefenbacher zu einem ausgewogenen Ganzen zu verbinden. Durch Franzens Alleingänge gibt es auch vom Drehbuch her in der zweiten Filmhälfte weniger Schnittstellen zwischen dem ernsthaften Hauptplot und dem lustvollen Beziehungsgeplänkel. So nimmt die Spannung beständig zu, ohne dass dem Zuschauer augenzwinkernde, entlastende Momente vorenthalten bleiben. Die Spannung gipfelt in einem ersten Showdown, bevor es zu einem Finale im Kugelhagel kommt. Das aber ist noch nicht das Ende. Und nach dem Abspann ist ja vielleicht auch noch nicht Schluss. Manch ein Zuschauer wird dann sicher noch weitergrübeln über diesen (gewollt?) doppelbödigen Doppelgänger-Krimi.
Dieser vierte Film beendet leider die etwas andere, 2015 gestartete Krimi-Reihe. 4,5 von 6 Sternen
Vollständige Kritik von Rainer Tittelbach, mit weiteren Szenenfotos von Jürgen Olczy, auf tittelbach.tv, 30.7.2020

Finale Ende August: ZDF beendet Krimireihe "Schwarzach 23"
Knapp fünf Jahre lief die Krimireihe "Schwarzach 23" im ZDF. Jetzt aber ist Schluss. Die Quoten sollen für das Aus aber nicht ausschlaggebend gewesen sein.
Der letzte von insgesamt vier Filmen mit der bayerischen Polizistenfamilie Germinger ist am 31. August zu sehen. Das bestätigte eine Sprecherin des Senders auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die Reihe sei in ihrem «Mix aus Krimi-Spannung und schwarzem Humor, aus dunklem Thrill und unterhaltsamem Familienzwist eine gelungene Auffälligkeit in der ZDF-Primetime». Die Quotenentwicklung war indes nicht sehr auffällig: Nach rund 5,5 Millionen Zuschauern zum Start im Oktober 2015 sank die Sehbeteiligung bei den Teilen zwei und drei auf Werte unter fünf Millionen. Mit der Quote habe das Ende der Reihe aber nichts zu tun, ergänzte die Sprecherin.
Im letzten Fall "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" hat es Ermittler Franz Germinger junior (Maximilian Brückner) zunächst mit einem Toten im Linienbus zu tun.
Quelle (u.a.): Stern, 13.8.2020



Franz oder Maxim? Foto © ZDF/Jürgen Olczyk


Überraschendes Aus für eine außergewöhnliche Krimi-Idee: Mit der vierten Episode bringt das ZDF die Reihe "Schwarzach 23" zu einem Ende.
Im vierten Film der ZDF-Krimireihe "Schwarzach 23" spielt Hauptdarsteller Maximilian Brückner gleich zweifach auf - als Kommissar Germinger und dessen Zwillingsbruder und Gegenspieler. Zugleich markiert die Doppelrolle unter dem Titel "Das mörderische Ich" (Mo 31.8., 20:15 Uhr - in der ZDF-Mediathek bereits ab Mo 24.8., 10:00 Uhr) aber auch das überraschende Ende der Reihe. „Mit dem vierten Film der bayerischen Polizistenfamilie Germinger hat sich das ZDF entschieden, die Krimireihe 'Schwarzach 23' zu einem Finale zu bringen“, teilte das Zweite gegenüber der Nachrichtenagentur teleschau mit. Die Begründung des Senders: „Bei einer Vielzahl an Reihen möchten wir auch weiterhin die Möglichkeit haben, beweglich zu sein, Neues auszuprobieren und uns in unserem Gesamtportfolio weiterzuentwickeln."
Auch Hauptdarsteller Maximilian Brückner ("Hindafing") äußerte sich zum Aus der Reihe: „Es hat Spaß gemacht und ist ein schöner Abschluss des Ganzen geworden“, erklärte der 41-Jährige im Interview mit der teleschau zum aktuellen Film. „Für mich war aber auch von vornherein klar, dass dies das Ende sein wird“, so der gebürtige Münchner, der ab September in der ARD-Serie "Oktoberfest 1900" zu sehen ist (ab Montag, 15.9., 20:15 Uhr). „Man sollte eine bestimmte Welle nicht zu lange reiten. Sich nicht auf einer Idee ausruhen“, erklärte Brückner zu den Hintergründen des Reihen-Endes. „Ich wollte immer, dass kein Klamauk daraus wird. Sondern dass es auch wehtut“, verriet der Schauspieler gegenüber der teleschau über das Anliegen, das er mit "Schwarzach 23" gehabt habe. „Für mich ist auch eine Komödie erst dann eine Komödie, wenn es kein gegenseitiges Streicheln ist. Und das haben wir ganz gut hinbekommen.“
Quelle: Maximilian Haase, MSN, 15.8.2020


Germinger Junior schafft es im Trubel des Polizeieinsatzes aus dem Kofferraum des Wagens zu fliehen und eine Waffe zu entwenden. Er muss herausfinden, was es mit dem Mann, der ihm so ähnlich sieht auf sich hat.

Germinger Junior (Maximilian Brückner, l.) versucht mutig und bewaffnet Speedy (Leonard Kunz, r.) das Leben zu retten.

Zum Schluss noch ein Doppelter
In seinem vierten und letzten Fall als Germinger junior übernimmt Maximilian Brückner eine Doppelrolle: "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" lässt einen brutalen Doppelgänger ins Leben des Ermittlers treten.
Drei Filme lang überzeugte Maximilian Brückner in der Krimikomödienreihe "Schwarzach 23" bereits als grantig-witzelnder Hauptkommissar Franz Germinger junior. Nun, im vierten und tatsächlich auch letzten Fall des Ermittlers, dürfen ihn die Zuschauer gleich zweifach erleben: In einer Doppelrolle steht der gebürtige Münchner gewissermaßen seinem Ebenbild als Feind gegenüber. Der Doppelgänger, der Germinger in "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" das Leben schwermacht, erscheint als russischer Schwerkrimineller jedoch noch eine Spur grummeliger als das Original.
Der ebenso humorvolle wie actionreiche Krimi, abermals inzeniert von Regisseur Matthias Tiefenbacher, beginnt mit einer Bombe - zumindest in der Vorstellung von Polizei und Zuschauern. Denn der bedrohlich wirkende Gegenstand, den ein Mann in einem Bus mit sich führt, entpuppt sich als harmlose Benzinpumpe. Ihr Besitzer jedoch ist tot - umgebracht durch eine Überdosis Insulin. Verdächtigt wird ein Junkie vom Münchner Ostbahnhof (Leonard Kunz), der auf den Bildern der Überwachungskamera zu erkennnen ist. Germinger und seine Schwester, Polizistin Anna (Marlene Morreis), geraten bei der Suche nach einem möglichen Auftraggeber mitten ins organisierte Verbrechen der russischen Drogenmafia.
Neben der überaus spannenden Suche nach dem Motiv und den Drahtziehern dreht sich im für hiesige Verhältnisse erneut wilden und gewagten Mix wieder viel um die Polizistenfamilie Germinger und deren Problemchen. Während Anna zunächst widerwillig mit dem Kollegen Sharif (Serkan Kaya) anbandelt, der eigentlich gar nicht auf sie (und überhaupt auf Frauen) steht, wird Mutter Germinger (Gundi Ellert) aus dem Gefängnis entlassen und versucht sich gemeinsam mit Ehemann Franz Germinger Senior (Friedrich von Thun) daran, die Wohnung neu zu streichen. Letzterer ermittelt jedoch auch wieder fleißig mit - und gerät dabei in handgreifliche Auseinandersetzungen mit dem verdächtigen Autohausbesitzer Toni Diehl (Arnd Klawitter).
Für die größten Verwirrungen sorgt aber der Handlanger des russischen Drogenrings um die natürlich felltragende Liljana Janukowa (Genija Rykova). Maxim heißt der ebenfalls von Brückner gespielte und gar in russischer Sprache sprechende Schurke, der auch von Mutti und Vati Germinger nicht enttarnt wird und vor allem seinen Doppelgänger aus der Welt schaffen soll. Dass dabei so manche Wendung und Drehbuchidee ziemlich aus der Luft gegriffen scheint, liegt wohl in der Natur des oft bespielten Doppelgänger-Genres. Spaß macht das Ganze daher vor allem wegen des derb-ironischen Witzes bayerischer Provenienz und des nicht minder kantigen Spiels des Hauptdarstellers. Dass der diesmal in doppelter Ausführung glänzt, tröstet über das Ende der (Mini-)Reihe indes kaum hinweg.
Quelle: Maximilian Haase, Weser-Kurier, 24.8.2020

Drehort Wolfratshausen: Letzter Schwarzach-Krimi läuft am Montag
Wolfratshausen – Im Mai vergangenen Jahres trauten die Mitarbeiter dieser Zeitung ihren Augen nicht. Wo war ihr Arbeitsplatz geblieben? Statt "Zeitungsgruppe Münchner Merkur" stand plötzlich "Kriminaldezernat Fürstenfeldbruck" über dem Eingang zu ihrem Büro. Des Rätsels Lösung: Das einstige Druckhaus hatte sich für mehrere Tage in ein Filmset verwandelt, und zwar für den schwarzhumorigen Krimi "Schwarzach 23". Genau diese, in Wolfratshausen gedrehte Folge, wird am kommenden Montag, 31. August, unter dem Titel "Schwarzach 23 und das mörderische Ich" um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
Die Folge ist die vierte und letzte Folge des etwas anderen Krimiformats. 2015 lief "Schwarzach 23 und die Hand des Todes", 2016 "Schwarzach 23 und die Jagd nach dem Mordsfinger", 2018 "Schwarzach 23 und der Schädel des Saatans". Und jetzt eben, zum Ausklang, „das mörderische Ich“. Grund für das Aus ist die Tatsache, dass Protagonist Maximilian Brückner, der in die Rolle von Hauptkommissar Franz Germinger schlüpft, sich neu orientieren möchte. „Ich interessiere mich halt immer wieder für neue Sachen und Projekte, die ich machen möchte, und alles lässt sich nicht miteinander verbinden“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.
Genau das stellte auch den Eglinger Drehbuchautor Christian Jeltsch, der alle vier Schwarzach-Folgen geschrieben hat, vor eine besondere Aufgabe. „Es ging darum, den Plot ganz auf den Maximilian zuzuschreiben, damit er noch einmal richtig zeigen kann, was er drauf hat“, erzählt er. Außerdem wollte Jeltsch auch die anderen Familienmitglieder der Polizistenfamilie Germinger – die Eltern, die Schwester – irgendwie zu Ende erzählen. Wie geht es weiter mit der Ehe der Eltern? Findet die Schwester Anna, die so gern ihre Kompetenzen überschreitet, einen Partner? Wer das wissen will, muss am Montag einschalten.
Artikel von Volker Ufertinger im Münchner Merkur, 27.8.2020

Leises Servus
Es ist selten, dass ein Film, dessen Handlung den Zuschauer verwirrt, dem Betrachter nicht einfach nur schrecklich auf den Wecker fällt. Die - leider! - letzte Episode der "Schwarzach 23"-Reihe unterhält trotz ihrer Undurchsichtigkeit. Die Verwirrung ist dabei überwiegend gewollt. Um zu prüfen, ob sich den ganzen Film über tatsächlich immer alles gereimt hatte, müsste man ihn mit dem Wissen vom Ende noch einmal von vorn gucken. So gut war er aber dann doch wieder nicht.
Das einmalige Anschauen kann für einen durchaus kurzweiligen Krimi-Fernsehabend sorgen. Ohne dass unmittelbare Unterforderungsgefahr besteht, wie leider bei vielen der glattpolierten Nord-, Ost-, Süd-, West-, Berg-, Tal-, Insel- und Sonstwas-Krimis, die das ZDF-Programm seit Jahren fluten. In "Schwarzach 23" war dagegen nicht nur Platz für Regionales, sondern auch für Schräges, Schwarzes und nicht ganz alltäglichen Humor. Dass die 2015 gestartete Reihe nun abgesetzt wird, soll laut ZDF mit den Einschaltquoten nichts zu tun haben, obwohl die nach der ersten Folge etwas absanken und unter fünf Millionen blieben.
Die Reihe erzählt aus dem besonderen Biotop einer Münchener Polizistenfamilie heraus und vermengt dabei konsequent Privates mit Beruflichem. Allerdings nicht so wie in vielen TV-Krimis, in denen der Autor dem Wo-waren-Sie-zur-Tatzeit-Kommissar zwecks Human-Touch dann mal eben auch noch was Privates an den Hals schreibt. Hier vermischen sich die Sphären so konsequent und selbstverständlich, wie sich das Leben wohl für jedermann aus individueller Sicht darstellt. Schon Vater Franz Germinger (Friedrich von Thun) war Kriminaler, Tochter Anna (Marlene Morreis) und Sohn Franz Germinger junior sind im aktiven Dienst.
Hauptfigur Franz junior wird von Maximilian Brückner gegeben, und zwar so, dass man in diesem Film auch dranbleibt, wenn man vorübergehend gar nichts mehr versteht. Er ist einsam, hat eine pubertierende Tochter und hadert mit seiner Mutter. Gut geht's ihm nicht, dem Franz. Am Ende wird er einen sehr überraschenden Ausweg aus seiner Lage suchen.
Erzählt wird mit schon fast bewundernswerter Beiläufigkeit. Die wohltuend unprätentiöse Kamera von Hanno Lentz trägt viel dazu bei, dass man sich als Zuschauer mitunter fühlt, als stünde man selbst irgendwo am Rand des Sets und beobachte, was da im Zimmer, im Bus oder auf dem Parkdeck so passiert.
Vom Plot kann in diesem Fall vorab fast nichts verraten werden, ohne die Pointen zu verderben: Kriminelle Russen und Ukrainer spielen eine Rolle, kriminelle Deutsche, Drogen, verkrachte Existenzen, geistig Verstörte, das Thema Homosexualität in Varianten und überhaupt: die Liebe. Die Liebe der Erwachsenen und die Liebe in ihrer vielleicht kompliziertesten Form, die Liebe zwischen Eltern und Kindern. Servus, Familie Germinger. Schade, dass es mit Euch im ZDF nicht weitergeht.
Aus epd medien 35/20 vom 28. August 2020, Andrea Kaiser

Die samstags gestartete Krimireihe «Schwarzach 23» geht nach fünf Jahren und vier Fällen an einem Montagabend zu Ende. Maximilian Brückner spielt zum Abschluss toll auf. [...] Zum Abschluss der «Schwarzach 23»-Reihe Hauptdarsteller Maximilian Brückner eine Doppelrolle zu geben, ist der beste kreative Impuls dieses Neunzigminüters. Brückner spielt äußerst engagiert auf und macht den echten Franz und den doppelgängerischen, eine Spur grantigeren Maxim für das Publikum leicht unterscheidbar. Allein die Stimmfarbe und die Kadenz der Sätze verrät schon, mit wem wir es hier zu tun haben – und gleichzeitig sind die Differenzen subtil genug, dass es plausibel ist, dass Franz' Familie in einer Zeit des emotionalen Tumults nicht mitbekommt, dass ihr Franz gar nicht mehr ihr Franz ist.
Die Kritiker: 55% von 100 möglichen
Vollständige Kritik von Sidney Schering auf Quotenmeter, 30.8.2020

Tanz mit dem Teufel - Vision des eigenen Todes: Eine ungewohnt düstere letzte Episode des Krimis „Schwarzach 23“ mit Maximilian Brückner.
Als die Reihe „Schwarzach 23“ vor fünf Jahren gestartet ist, sorgte sie mit ihrer einfallsreichen Mischung aus Krimi und schwarzer Komödie für eine völlig neue Farbe am Samstag im ZDF. Den dritten Film hat das Zweite an einem Montag ausgestrahlt. Da hatte sich das Muster bereits leicht geändert.
Für „Schwarzach 23 und das mörderische Ich“ gilt das erst recht: Die vierte Episode ist ungewohnt düster. Auch der Tonfall ist über weite Strecken ein anderer, Franz Germinger (Maximilian Brückner) hat den gesamten Film hindurch schlechte Laune - und das nicht nur, weil er auf dem Weg zum Kurzurlaub in den Bergen kehrtmachen muss.
In einem Münchener Vorortbus sitzt ein toter Autohausbesitzer mit einer vermeintlichen Bombe im Schoß. Durch Zufall kommt der Hauptkommissar Drogenschmuggel im großen Stil auf die Spur. Da kann er noch nicht ahnen, dass er sich auf einen Tanz mit dem Teufel einlässt.
„Schwarzach 23“ hat sich stets durch eine ganz besondere Erzählweise hervorgetan: Die Geschichten waren durchsetzt mit skurrilen Elementen, zumal Germinger eine Art zweites Gesicht hat. Seine Erscheinungen sorgten regelmäßig dafür, dass er die Fälle anders sah, als sie schienen. Ein besonderer Charme der von Drehbuchautor Christian Jeltsch und Produzent Andreas Schneppe entwickelten Reihe lag zudem im Zitatenschatz.
Jeltsch und Regisseur Matthias Tiefenbacher haben dieses spezielle Element allerdings immer stärker reduziert. Während die Ausflüge ins Privatleben anderswo oft genug wie Fremdkörper wirken, hat sich „Schwarzach 23“ stets durch eine überzeugende Verknüpfung dieser Ebenen ausgezeichnet.
Während Germinger senior (Friedrich von Thun) und sein Freund und Nebenbuhler Obermaier (Jockel Tschiersch) den Mord im Bus aufklären, hat Germinger junior festgestellt, dass der Autohändler bloß ein Kollateralschaden ist. Seinen Reiz bezieht der Film aus einer ganz anderen Frage: Wer ist der finstere Russe, der dem Kommissar wie ein Zwilling gleicht und ihn auf Schritt und Tritt verfolgt?
Maximilian Brückner hat Spaß daran, seinem Helden den sinistren Gegenentwurf eines eiskalten Killers gegenüberzustellen. Die Musik unterlegt die Auftritte des Mannes mit einer passenden Aura des Bösen. Nicht minder hörenswert ist der akustische Rahmen eines russischen Familienfestes, bei dem Ausschnitte aus „Schwanensee“ vorgeführt werden.
Die Gefühlskälte von Germingers Gegenspieler verbietet es auch, die Szenen mit dem Doppelgänger witzig aufzulösen; komisch wird es nur einmal, als der Hauptkommissar zur Verblüffung seiner Kollegen zweimal einen Tatort verlässt.
Um dem Markenkern der Reihe nicht komplett untreu zu werden, hat sich Jeltsch für Germingers Schwester und Mitarbeiterin Anna (Marlene Morreis) eine Romanze ausgedacht. Das Team hat einen neuen Kollegen mit pakistanischen Wurzeln, Sharif (Serkan Kaya), der Anna verfällt und ihr fortan auf eine Weise den Hof macht, die an Belästigung grenzen würde, wenn er nicht so charmant wäre. Die entsprechenden Szenen sind romantische Komödie in Reinkultur. Als Anna den attraktiven Kollegen küsst, um sich und ihm zu beweisen, dass sie immun gegen seine Schmeicheleien ist, geht der Kuss prompt nach hinten los.
Die verliebten Verbalscharmützel sind ein heiterer Ausgleich zu den Widrigkeiten, mit denen sich Germinger jr. auseinandersetzen muss. Erst hat er eine Vision seines eigenen Todes, dann kommt er einer Lebenslüge auf die Spur, schließlich muss er sich dem Zweikampf mit seinem mörderischen Titel-Ich stellen.
Der Schluss schreit geradezu nach einer Fortsetzung, aber das Ende bleibt offen: Das ZDF stellt die Reihe mit dieser Episode ein.
Quelle: Tilmann P. Gangloff im Tagesspiegel, 30.8.2020

Der letzte Fall der ZDF-Reihe "Schwarzach 23" lässt einen brutalen Doppelgänger ins Leben des Ermittlers Germinger junior treten.
Drei Filme lang überzeugte Maximilian Brückner in der Krimikomödienreihe "Schwarzach 23" bereits als grantig-witzelnder Hauptkommissar Franz Germinger junior. Nun, im vierten und tatsächlich auch letzten Fall des Ermittlers, dürfen ihn die Zuschauer gleich zweifach erleben: In einer Doppelrolle steht der gebürtige Münchner gewissermaßen seinem Ebenbild als Feind gegenüber. Der Doppelgänger, der Germinger in "Schwarzach 23 – Und das mörderische Ich" das Leben schwermacht, erscheint als russischer Schwerkrimineller jedoch noch eine Spur grummeliger als das Original.
Der ebenso humorvolle wie actionreiche Krimi, abermals inzeniert von Regisseur Matthias Tiefenbacher, beginnt mit einer Bombe – zumindest in der Vorstellung von Polizei und Zuschauern. Denn der bedrohlich wirkende Gegenstand, den ein Mann in einem Bus mit sich führt, entpuppt sich als harmlose Benzinpumpe. Ihr Besitzer jedoch ist tot – umgebracht durch eine Überdosis Insulin. Verdächtigt wird ein Junkie vom Münchner Ostbahnhof, der auf den Bildern der Überwachungskamera zu erkennnen ist. Germinger und seine Schwester, Polizistin Anna (Marlene Morreis), geraten bei der Suche nach einem möglichen Auftraggeber mitten ins organisierte Verbrechen der russischen Drogenmafia.
Neben der überaus spannenden Suche nach dem Motiv und den Drahtziehern dreht sich im für hiesige Verhältnisse erneut wilden und gewagten Mix wieder viel um die Polizistenfamilie Germinger und deren Problemchen. Während Anna zunächst widerwillig mit dem Kollegen Sharif (Serkan Kaya) anbandelt, der eigentlich gar nicht auf sie (und überhaupt auf Frauen) steht, wird Mutter Germinger (Gundi Ellert) aus dem Gefängnis entlassen und versucht sich gemeinsam mit Ehemann Franz Germinger Senior (Friedrich von Thun) daran, die Wohnung neu zu streichen. Letzterer ermittelt jedoch auch wieder fleißig mit – und gerät dabei in handgreifliche Auseinandersetzungen mit dem verdächtigen Autohausbesitzer Toni Diehl (Arnd Klawitter).
Für die größten Verwirrungen sorgt aber der Handlanger des russischen Drogenrings um die natürlich felltragende Liljana Janukowa (Genija Rykova). Maxim heißt der ebenfalls von Brückner gespielte und gar in russischer Sprache sprechende Schurke, der auch von Mutti und Vati Germinger nicht enttarnt wird und vor allem seinen Doppelgänger aus der Welt schaffen soll. Dass dabei so manche Wendung und Drehbuchidee ziemlich aus der Luft gegriffen scheint, liegt wohl in der Natur des oft bespielten Doppelgänger-Genres. Spaß macht das Ganze daher vor allem wegen des derb-ironischen Witzes bayerischer Provenienz und des nicht minder kantigen Spiels des Hauptdarstellers. Dass der diesmal in doppelter Ausführung glänzt, tröstet über das Ende der (Mini-)Reihe indes kaum hinweg.
Quelle: Maximilian Haase auf Prisma, 31.8.2020

Wer wird denn gleich an die frische Luft gehen?
Franz Germinger (Maximilian Brückner) gehört zu jener Sorte Ermittler, die schnell auf 180 sind. Mal brüllt der Chefermittler der Mordkommission einen zu langsam recherchierenden Kollegen beherzt nieder, mal bekommt die ebenfalls in seinem Team arbeitende Schwester Anna (Marlene Morreis) den Unmut ihres Bruders ab, wobei die junge Frau sich freilich zu wehren weiß und keine Konfrontation scheut. Fans der schwarzhumorigen Krimi-Reihe „Schwarzach 23“ kommen, was die Hassliebe der Geschwister betrifft, selbstverständlich auch im vierten und letzten Fall auf ihre Kosten.
Das Drama beginnt mit einem Toten in einem Regionalbus, von dem die in Panik geflohenen Fahrgäste glauben, dass er eine Bombe bei sich hat. Ein Irrtum, wie der neue Kollege Sharif Ansari (Serkan Kaya), dessen Motto „Arbeiten wie eine Gazelle, lieben wie eine Schildkröte“ lautet, herausfindet. Die vermeintliche Bombe entpuppt sich als harmlose Benzinpumpe. Und der Tote? Wurde ermordet, darauf deutet jedenfalls eine kleine Einstichstelle am Kopf hin.
Dass passt Franz Germinger freilich überhaupt nicht, schließlich wollte er einen Kurztrip in die Berge unternehmen, um seiner vorzeitig aus dem Gefängnis entlassenen Mutter nicht gegenübertreten zu müssen. Im Gegensatz zum Rest der Familie findet es Franz Junior nämlich durchaus schlimm, dass Erika (Gundi Ellert) einen Menschen totgefahren hat, auch wenn das Opfer ein Mörder war.
Die Gerechtigkeitsfrage indes stellt Franz Germingers geringstes Problem dar, was ihm ziemlich rasch klarwird: In den Fall, der immer monströsere Ausmaße annimmt, ist nämlich die ukrainische Drogenmafia verwickelt, die wenig Spaß versteht und sogar einen perfekten Doppelgänger von Franz Germinger (Maximilian Brückner in einer Doppelrolle) aufs Spielfeld schickt. Als Zuschauer muss man ziemlich aufpassen, um zu wissen, wen man in welcher Szene eigentlich vor sich hat.
Dass Drehbuchschreiber Christian Jeltsch zur Auflockerung Sharif Ansari liebestrunken auf Anna Germinger hetzt, tut da äußerst gut. Der junge Polizist ist derart von Annas rauhem Charme begeistert, dass er kurzerhand vom Homosexuellen zum Heterosexuellen wird und seine Angebetete sogar bekocht. Obwohl Anna ihm demonstrativ die kalte Schulter zeigt und auch verbal keinen Interpretations- und Hoffnungsspielraum lässt („Nein heißt nein“), blitzt hin und wieder ihre geschmeichelte Seite auf – auch sie fühlt sich ja zu Sharif hingezogen. Dies entgeht auch ihrem Bruder nicht, der einmal zu ihr sagt: „Du bist geschminkt“, woraufhin Anna antwortet: „Deine Schwester ist eine Frau.“
Auch die Episode „Schwarzach 23 und das mörderische Ich“ (Regie Matthias Tiefenbacher) ist gewohnt flott erzählt und bis in die Nebenrollen hinein ausgezeichnet besetzt. Leonard Kunz etwa gibt den unter Verdacht stehenden Speedy, ein Stricher vom Münchener Ostbahnhof, als durchgeknallten, traurigen Verlierer, der sich nach Zuwendung sehnt. Dass zum Schluss auch noch ein düsteres Familiengeheimnis des Germinger-Clans gelüftet wird, passt zum Abschluss der Reihe, die leider endet. In der Mediathek des ZDF ist sie noch länger zu sehen.
Quelle: Melanie Mühl in der F.A.Z., 31.8.2020

In "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" trifft Maximilian Brückner auf seinen bösen Zwillingsbruder - was für ein skurriler Abschied von der humoristischen Krimireihe.
Gleich zu Beginn der letzten Folge "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" wird Maximilian Brückner in seiner Rolle erschossen. Was ist passiert? Schnitt. Rückblende: 36 Stunden vorher.
Eigentlich wollte Franz Germinger junior ein paar ruhige Tage in den Bergen verbringen. Doch noch bevor er dort ankommt, ruft ihn seine Schwester Anna (Marlene Morreis) zurück zu einem Notfall: In einem Bus sitzt ein Mann mit einer Bombe. Franz will einschreiten, doch der Neue in seinem Team, Sharif Ansari (Serkan Kaya), ist schneller. Sharif geht in den Bus und erkennt, dass es sich bei der vermeintlichen Bombe um eine Benzinpumpe handelt. Aber der Mann, der die Pumpe in den Händen hält, ist tot. Er hat eine Überdosis Insulin verabreicht bekommen. Auf der Suche nach dem Täter trifft Franz junior auf den obdachlosen Stricher Speedy (Leonard Kunz).
Derweil nimmt sich Franz senior (Friedrich von Thun) den ehemaligen Lebensgefährten und Geschäftspartner des Toten Toni Diehl (Arnd Klawitter) vor.
Was die Familie Germinger aber nicht ahnt: Ein Doppelgänger von Franz junior, der zur ukrainischen Mafia gehört, ist aufgetaucht. Als die Mutter Erika (Gundi Ellert) aus dem Gefängnis entlassen wird (sie hat in der Folge "Schwarzach 23 und der Schädel des Saatans" ihren Verehrer überfahren) tritt dieser in Erscheinung. Wird die Mutter den "falschen" Sohn erkennen?
Die erste Episode der Krimi-Reihe lief bereits im Oktober 2015 und erreichte 5,5 Millionen Zuschauer, danach sank die Quote. Mit dieser 4. Folge beendet das ZDF die Geschichten rund um die Germinger-Familie. Aber ähnlich wie beim Ende von "Der Kommissar und das Meer" begründet das ZDF das Absetzen der Reihe nicht mit der Quote, sondern mit der Absicht, sich auf andere, neue Reihen zu konzentrieren.
GOLDENE KAMERA TV-Tipp, weil...
Irgendwie hat man sich gerade erst an diese schräge Polizistenfamilie gewöhnt, da ist schon wieder Schluss. Der Mix aus Krimi und Komödie gepaart mit viel schwarzem Humor bietet Abwechslung zu der üblichen TV-Unterhaltung.
Während in vielen Krimis, wie auch dem "Tatort", die sogenannten Privat Lines zunehmend stören, sind sie bei "Schwarzach 23" das Salz in der Suppe. Die gekonnte Vermischung des Privaten mit dem Beruflichen macht diese Reihe so besonders. Doch in dieser letzten Folge hat es der Autor Christian Jeltsch damit etwas übertrieben: Muss Franz junior gleich so eine abstruse, komplett neue Biografie erhalten?
In der Provinz hält die Mafia Einzug - das ist ein wenig düsterer als gewöhnlich, aber nicht minder sehenswert. Schade, dass dies nun die letzte Folge ist, zumal das Ende hier offen bleibt...
Die fünf Anfangsminuten von "Schwarzach 23 - Und das mörderische Ich" im Video (siehe rechts):
Nachdem Kommissar Franz Germinger jr. (Maximilian Brückner) zusammen mit seiner Tochter Emma (Stella Föringer) am Ende des 3. Films "Schwarzach 23 und der Schädel des Saatans" sein Elternhaus im Streit verlassen hatte, haben die beiden eine neue Wohnung in den 'Schwarzen Häusern' im Marx-Zentrum in München-Neuperlach gefunden. Eigentlich war Franz nun endlich auf dem Weg in seinen Urlaub in den Bergen, als er zurückbeordert wird ...



Quelle: Kristina Heuer, Goldene Kamera, 31.8.2020


Tagestipp. TVMovie


Ein irrer, chaotischer Ritt – mörderisch gut. TVSpielfim


Schwarzach 23 und der Schädel des Saatans / Schwarzach 23 und das mörderische Ich
DVD Info: 1 DVD, Genre: TV-Film / Krimi, Produktionsjahr: 2018 / 2020, Laufzeit: 180 (2×90) Min., Bildformat: 16:9, Tonformat: DD 2.0 Stereo, Sprache: Deutsch, FSK: ab 12 Jahren, UVP: 14,95 €, EAN: 4052912071872
Studio Hamburg Enterprises, VÖ: 30.10.2020


Seite erstellt im April 2019 von EFi ; zuletzt ergänzt am 2. September 2020 zurück
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