mm


Deutschlandpremiere am 1. Oktober 2013 in den City Kinos in München

Ab 10. Oktober in den Filmtheatern

Es fing schon gut an, nämlich mit einem bewusstlosen Kampftrinker, den Sanitäter über den noch jungfräulichen roten Teppich abtransportierten - in der Kombination von Bahnhofsviertel und Oktoberfest aber nichts ungewöhnliches. Zumindest hatte es das Regnen aufgehört, aber es war immer noch bitterkalt und windig.


Diese jungen Damen warten frierend auf den Ansturm der geladenen Premierengäste

Noch ist sich der rote Teppich selbst genug ...
Die Pressebetreuung von Spieltrieb hatte mir freundlicherweise auch einen Presseausweis für eine zweite Person - mit grösserer Kamera - zugestanden. Und bei dem schönen Bodenschild gab es natürlich keine Probleme beim Auffinden unseres Stellplatzes.

Allzuviele Photoagenturen waren nicht vertreten, auch die Printmedien waren wohl auf der Wiesn beschäftigt, denn betrunkende A-D Promis bringen halt mehr Umsatz ... Von den lokalen Tageszeitungen hatte die BILD eine -nach einer Aussage- Klatsch-Reporterin, die SZ einen Kritiker und die TZ einen Photographen geschickt; die AZ war nicht vor Ort.

Auf meine Frage, warum denn die Premiere denn ausgerechnet im City Kino (in nicht gerade der besten Nachbarschaft von München) stattfände, bekam ich von der Presseagentur die Auskunft, dass sie damit nichts zu tun hätten, sondern der Verleih das so beschlossen hätte. Da das City wohl den Film spielen werde, wäre das auch eine schöne Werbung fürs Kino.
Eva_Maria Reichert
Sie war die allererste, die über den roten Teppich lief: Schauspielerin Eva-Maria Reichert (Klinik am Alex, Franzi)
Felix Fuchssteiner+Katharina Schöde
Regisseur Felix Fuchssteiner und Drehbuchautorin Katharina Schöde (beide für Rubinrot und für Saphirblau)

v.l.: Despina Pajanou (Doppelter Einsatz), Michalea May, Rita Serra-Roll (Casterin vom Schuh des Manitu und Co-Produzentin von Schutzlos)

Das waren dann auch schon alle nicht zu "Spieltrieb" gehörenden Filmschaffenden, die auch über den roten Teppich liefen. Filmproduzent Max Wiedemann (Das Leben der Anderen, Räuber Kneissl, Männerherzen 1+2) mit Freundin Tina Kaiser, und Schauspieler Daniel Roesner (demnächst in der neuen ZDF-Serie Kripo Holstein - Mord und Meer) liefen hinter den Kameras ins Kino.
Es dauerte noch einige Zeit, die Profiphotographen begannen bereits zu mosern, bis dann endlich der Rundruf kam: "Noch 5 Minuten!" Mein erster Blick fiel auf jemanden, der mich entfernt - sehr entfernt - an Maximilian Brückner erinnerte. Aber die Schreckminute wollte kein Ende nehmen - er war es tatsächlich!!
Um sicher zu gehen, dass niemand an den Schaufenstern des Sexshops kleben blieb oder anderweitig verloren ging, kamen sie alle im Pulk, vom Regisseur Gregor Schnitzler vor sich her gescheucht.

v.l.: Ulrike Folkerts, Maximilian Brückner (DOCH!), Prof. Dr. Klaus Schaefer, Geschäftsführer des FilmFernsehFonds Bayern, Regisseur Gregor Schnitzler, Michelle Barthel, Jannik Schümann, Elisa Schlott, Produzent Markus Zimmer

Es ist wirklich Maximlian Brückner (Smutek), Ulrike Folkerts (Patrizia), Gregor Schnitzler, Isolde Barth (Richterin). Michelle Barthel (Ada), Jannik Schümann (Alev)


v.l.: Maximilian Brückner, Prof. Schaefer, Ulrike Folkerts, Gregor Schnitzler. Michelle Barthel, Jannik Schümann, David Schütter, Robert Alexander Baer, Elisa Schlott, Walter Schuster


Photo © Concorde Film / Kurt Krieger

Maximilian Brückner, Michelle Barthel, Jannik Schümann


Regisseur Gregor Schnitzler mit Michelle Barthel und Jannik Schümann


Walter Schuster (Smuteks Verteidiger) und Maximilian Brückner (Smutek)

Und ja, auch dieses Mal war Max mal wieder auf der Flucht vom roten Teppich, doch er wurde von Urlke Folkerts mit Kommissarinnengriff erfolgreich wieder eingefangen!



Irgendwann war dann Maximilian Brückner auch soweit, sich meinen *bohrenden* Fragen zu stellen, nachdem wir uns freundschaftlich begrüsst hatten. Wir sind übrigens per Du:
"Warum hast du in Spieltrieb mitgemacht?"
MB: Wegen dem phantastischen Drehbuch und der Rolle. Weil die das Gegenteil von Resturlaub war und ich gerne mit Gregor Schnitzler arbeite. Das ist ein Vertrauensbeweis, auch gegenseitig.
"Du bist doch eigentlich ein gschamiger Mensch, dafür läufst du aber in deinen Filmen arg oft ohne Gwand rum. Wie kommts?"
MB lacht: Weil's zur Rolle gehört, und solange es nicht Selbstzweck ist geht's schon. Aber so richtig Freude macht's nicht.
"Mir ist aufgefallen, wie sehr du auf Michelle Barthel in euren explizierten Szenen aufgepasst hast."
MB erschüttert: Was? Das ist aufgefallen??
"Ja mir schon, weil ich ja deine Arbeitsweise von der Bühne her kenne. Anderen sicher nicht."
MB erleichtert.
"Was drehst du denn gerade (in Anspielung auf die abrasierten Haare)?"
MB: Einen Fernsehfilm über die Erfinder des Haber-Bosch-Verfahrens, da spiel ich einen Nobelpreisträger, mit Katharina Schüttler, in Wien. Da muss ich heute auch gleich wieder hin. Und danach wieder einen Film fürs Fernsehen, aber da darf ich noch nichts Näheres sagen, und dann im Frühjahr ein neues Stück am Volkstheater. Und danach wieder einen Film.
Der nächste Interviewer wartete schon, also bedankte ich mich und wir verabschiedeten uns.
MB: Mia seign uns ja am Sonntag.
"Ja."
MB: Aber auf d'Wiesn komm ich nicht mit, da muss ich gleich wieder nach Wien.
Maximilian Brückner
Nein, das bin nicht ich am Mikro!

Und damit verschwanden dann endgültig alle in den beiden Kinos. Im kleineren der beiden Säle stellten sich vor der Vorstellung die Schauspieler mit Regisseur und Produzent den Fragen der Besucher. Ich kannte den Film ja bereits (siehe meine Kritik hier), also wurde ich zum Ende der Vorstellung mit den anderen noch anwesenden Pressevertretern ins Kino 1 gelassen. In diesen grösseren Saal stellten Produzent Markus Zimmer und Regisseur Gregor Schnitzler nachdem der Film zu Ende war, sehr gut gelaunt alle anwesenden Crewmitglieder und die Schauspieler vor. Es herrschte eine fröhliche Stimmung auf der Bühne, was nach dem forderndem Film schön war. Michelle Barthel hüpfte barfuss auf die Bühne und Jannik Schümann und Maximilian Brückner hätten ihren Regisseur beinahe erdrückt!


v.l.: Regisseur Gregor Schnitzler und Produzent Markus Zimmer

v.l.: die Drehbuchautoren Jürgen Schlagenhof und Katrin Richter


ganz links: der Komponist der Filmmusik Gerd Baumann

in rot: Ulrike Folkerts, und in grauer Strickjacke: David Schütter
Leider sind diese Photos unscharf und wackelig, denn Gregor Schnitzler war so enthusiastisch, dass meine Kamera und ich nicht hinterher kamen ...


v.l.: Walter Schuster, Maximilian Brückner, Markus Zimmer

v.l.: "einer der Jungs im Pissoir", Isolde Barth (Richterin), Jannik Schümann (Alev), Michelle Barthel (Ada), Regisseur Gregor Schnitzler, David Schütter (Grüttel), Robert Alexander Baer (Toni)

Beim Verlassen des Kinos konnte ich dann mit dem Produzenten Markus Zimmer sprechen. Er war erstaunt, als ich mich zuerst für den Film bedankte. Aber er ist stolz darauf, ihn gemacht zu haben, und dass mit dem Regisseur und endlich auch wieder mit Maximilian Brückner. Er und Gregor wollten ja schon gleich nach Resturlaub wieder mit ihm drehen, aber Max war mit anderen Projekten so gut beschäftigt, wie dem SR-Tatort und seinem Theaterengagement und nun ist er froh, dass es endlich wieder geklappt hat. Max hat sich in seinen Teil der Dialoge mit eingebracht, und auch darüber ist der Produzent glücklich, denn offenbar können oder wollen das nicht alle Schauspieler. Und natürlich ist er begeistert von der Leistung von Michelle Barthel und Jannik Schümann - ich auch!
Mit den beiden konnte ich dann auch noch ein paar Worte wechseln und meine Glückwünsche zu ihrer Leistung ausdrücken. Ich fragte Michelle, wie sie durch diese explizierten Szenen gekommen sein, und sie antwortete, dass sie von allen dabei sehr behütet worden sei. Sie ist ganz zauberhaft (hätte es dieses Wort nicht schon gegeben, für sie hätte es erfunden werden müssen) und bescheiden, und hat mich auch noch ihrer Mutter vorgestellt, der ich zu ihrer Tochter gratulierte. Auch Jannik Schümann hat ausser seinem guten Aussehen so gar nichts mit Alev gemeinsam. Ein höflicher junger Mann.
Ich bedankte mich, wünschte Ihnen alles Gute, denn es war immer noch bitterkalt und im Freien zu stehen wurde schnell unangenehm und ausserdem wollten beide zur After-Show-Party.


Vielen Dank an den Concorde Filmverleih und die Schmidt Schumacher Presseagentur.
Und an Petra für die Photos! Text © EFi
. . . . .
Bericht in der "Abendschau" des BR am 2.10.13 Roter Teppich auf MSMunich am 3.10.13

Dank Trailer-Seite.de gibt es hier bewegte Bilder vom roten Teppich und von der Premierenparty (zeitweise ohne Ton):



Da Maximilian Brückner direkt nach den Premierenvorstellungen zurück ans Set in Wien musste, und somit nicht zur Feier in die 'Tanzschule am Deutschen Theater' kommen konnte, gab es für uns auch keinen Anlass des Besuchs. Daher nur ein Photo von offizieller Seite.
After-Show-Party
Photo: © Concorde Film / Kurt Krieger

. . . . .
Bitte recht schüchtern - Schauspielen auf dem roten Teppich: Premiere von "Spieltrieb"
München - Es sieht auf den ersten Blick nach einem entspannten Hoffest aus vor dem City-Kino am Dienstagabend. Bunte Lichterketten hängen über dem roten Teppich, einige Dutzend Gäste warten auf die Ankunft der Darsteller und freuen sich auf ein bisschen Filmglamour nach Feierabend. Doch der Eindruck täuscht. Die Premiere von "Spieltrieb" bedeutet harte Arbeit für alle Beteiligten, nur soll das keiner merken.
Darsteller Maximilian Brückner gibt den PR-Profi. Die Hände in den Hosentaschen, nutzt er die anwesenden Kameras und Mikrofone, um möglichst viele seiner derzeitigen Engagements zu erwähnen. Den Lehrer, der sich von einer Schülerin verführen lässt, habe er gerne gespielt, denn er suche sich seine Rollen immer so aus, dass sie eine möglichst große Bandbreite ergeben. "Davor habe ich mit Gerhard Polt gedreht, jetzt aktuell die Geschichte der deutschen Chemikerin Clara Immerwahr, eine der ersten Frauen mit Doktortitel." Brückner spielt ihren Mann, den Chemie-Nobelpreisträger Fritz Haber. Für die Rolle hat er sich derzeit eine Glatze rasiert. Außerdem werde er demnächst mit Christian Stückl am Volkstheater arbeiten, diesmal wieder als Schauspieler und nicht als Regisseur wie zuletzt. So, alles untergebracht. Note eins in Selbstvermarktung für den Filmlehrer.
Neben Brückner steht Ulrike Folkerts, die von den beiden jungen Hauptdarstellern und Regisseur Gregor Schnitzler schwärmt. Ohnehin hat bei Premieren ja jeder nur Gutes über die anderen zu berichten. Auch Michelle Barthel, 20, die den Lehrer im Film verführt und sich mit einer alkoholabhängigen Mutter (Folkerts) herumschlagen muss, sagt zaghaft lächelnd: "Es ist toll, mit erfahrenen Profis zu arbeiten, die immer auf den Punkt präsent sind." Barthel, die für ihre Rolle in "Keine Angst" bereits mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet wurde, schaut dabei so verängstigt auf die Kameras vor ihr, dass sich Kollege Jannik Schümann gleich noch näher dazustellt. Der 21-Jährige spielt die dritte Hauptfigur und als Alev Mitschüler und Lehrer gegeneinander aus. Das Haar perfekt gescheitelt, die Hände wie Brückner in den Hosentaschen, beteuert er, dass er im wahren Leben nie jemanden manipulieren würde.
Allerdings ist nach dem Film klar: Die beiden Darsteller agieren auf der Leinwand viel zu abgeklärt, um vor einem Mikrofon noch glaubhaft nervös zu sein. Sie wissen offenbar, welche Rolle auf dem roten Teppich die größten Sympathien bekommt: die der scheuen Jungschauspieler, und die spielen sie. Ein bisschen manipulieren ist erlaubt.
Philipp Crone, Süddeutsche Zeitung, 4.10.13, Druckausgabe S. R8
. . . . .
Seite erstellt am 3.10.2013 von EFi zurück
zum Film und zu meiner Kritik
zurück zu
gesucht wird : Maximilian Brückner