Das schönste Paar / The Most Beautiful Couple Koryphäen Film brachte den Film am 2. Mai 2019 (verschoben vom 21. März) in die deutschen Kinos. – Auf DVD seit 4. November 2019 von Polyband/WVG. Die Fernsehpremiere auf arte wurde vom 19. März 2021 auf den 20. Mai 2021 verschoben. Seit heute läuft der Film in diesen ca. 50 deutschen Kinos: Übersicht von One Two Films, 2.5.2019 Der Film stieg nach Kinostart am 2. Mai auf Platz 5 der Arthouse-Charts ein, was ja bei der sehr übersichtlichen Anzahl von bespielten Kinos (etwa 50) sehr beachtlich ist. In der aktuellen 2. Woche sind offenbar einige dieser Kinos weggefallen (aber eventuell andere dazu gekommen), daher leider nur noch Platz 10. Quelle: Rentrak / AG Kino-Gilde, 14.5.2019 Kinos, in denen "Das schönste Paar" diese Woche läuft: Übersicht, 23.5.2019 "Das schönste Paar" hat es in the Top 100 der am besten besuchten deutschen Kinofilme 2019 geschafft ... auf Platz 100. Auf Platz 1 ist "Das perfekte Geheimnis". Quelle: FFA Filmförderungsanstalt, Jan. 2020 Die angekündigte Kinotour (alle Termine mit Regisseur Sven Taddicken und anschließendem Q&A) und die offizielle deutsche Premiere. Mit Dank an den Verleih Koryphäen Film für die Infos! – Kinotour : Mi, 24.4., ab 20 Uhr, "Schauburg Dresden - Filmkultur & mehr", Königsbrücker Str. 55, 01099 Dresden – Kinotour : Do, 25.4., ab 17:45 Uhr, "FiSH - Festival im StadtHafen", LiWu Lichtspieltheater Wundervoll, Spielstätte Frieda 23, Friedrichstr. 23, 18057 Rostock – Kinotour : Fr, 26.4., ab 19:30 Uhr, "Zeise Kino", Friedensallee 7-9, 22765 Hamburg – Kinotour : Sa, 27.4., ab 20:15 Uhr, "Casablanca Kino", Johannisstr. 17, 26121 Oldenburg – Kinotour : So, 28.4., ab 16:30 Uhr, "Universum Filmtheater", Neue Str. 8, 38100 Braunschweig – Deutsche Premiere : Montag, 29. April 2019, "Rex am Ring", Hohenzollernring 60, 50672 Köln - Mit Cast (aber ohne Maxi) und Crew! Einlass: 19 Uhr, Filmbeginn: 19:30 Uhr – Kinotour : Di, 30.4., ab 20 Uhr, "Atelier am Bollwerk", Hohestr. 26, 70176 Stuttgart – Kinotour : Mi, 1.5., ab 20:30 Uhr, "Friedrichsbau-Apollo", Kaiser-Joseph-Str. 268-270, 79098 Freiburg im Breisgau – Kinotour : Do, 2.5., ab 20:30 Uhr, "Monopol Kino", Schleißheimer Str. 127, 80797 München – Kinotour : Sa, 4.5., ab 18:30 Uhr, "Thalia Programmkino", Rudolf-Breitscheid-Str. 50, 14482 Potsdam-Babelsberg – Kinotour : Sa, 4.5., ab 20 Uhr, "Hackesche Höfe Kino", Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin
Lola at 69th Berlinale: Vom 8. bis 16. Februar gab es alle zum Deutschen Filmpreis 2019 ("Lola") vorausgewählten Filme im Rahmen des European Film Market auf der großen Leinwand zu sehen - aber nur für Berlinale-Akkreditierte & Mitglieder der DFA. Die Vorführungen fanden einmal als Premiere mit Q&A in Anwesenheit der Filmteams und einmal als Wiederholungsvorführung statt. Moderiert wurden die Gespräche von den Filmakademie-Mitgliedern Petra Zieser und Nic Romm sowie Ela Zorn von bilderbewegen e.V. "Das schönste Paar" / "The Most Beautiful Couple" am 11.2., 10 Uhr im Delphi LUX 2 & am 15.2., 16:45 Uhr im Delphi LUX 1 Produktionsnotizen auf Filmportal.de [...] Hitting the festival circuit later this year is Sven Taddicken’s German drama “The Most Beautiful Couple”, starring Maximilian Brueckner and Luise Heyer as a young married couple forced to deal with a tragic assault, [...] From: "Berlin-Based One Two Films unveils International Slate", in Variety, 7.5.18 Der Film hat seit 2. August 2018 eine offizielle Facebook-Seite. "Das schönste Paar" / "The Most Beautiful Couple" - A couple grapples with the difficult, lingering trauma of a sexual assault and must work out how to live with that crime, themselves, and each other, in director Sven Taddicken’s intense and emotional dramatic thriller. Germany-France, 97 min. World premiere is at the 43th Toronto International Film Festival (TIFF), Sep 6-16, 2018 in the section 'Contemporary World Cinema'. Schedule and screening location(s) coming on August 21! Sources: TIFF, and 'Toronto unveils Contemporary World Cinema, more Galas and Special Presentations', in Screen Daily, 14.8.18
Synopsis:
Source: Berlinale Talents 2017 "Das schönste Paar": Maximilian Brückner dreht Rache-Drama auf Mallorca Der Ex-"Tatort"-Ermittler spielt eine Hauptrolle im Kinofilm "Das schönste Paar". Maximilian Brückner ist zurzeit gefragt wie nie: Im kommenden Monat ist der ehemalige "Tatort"-Ermittler in der Serie "Hindafing" zu sehen - nach "Mörderisches Tal - Pregau" (nominiert für die GOLDENE KAMERA 2017) der zweite Mehrteiler, in dem er eine Hauptrolle übernommen hat. Und ab morgen steht er auf Mallorca an der Seite von Luise Heyer für den Kinofilm "Das schönste Paar" vor der Kamera. Brückner und Heyer spielen Malte und Liv Blendermann, deren gemeinsamer Sommerurlaub eine dramatische Wendung nimmt: Die beiden werden von drei Jugendlichen überfallen, die Liv vergewaltigen. Ein Jahr später werden sie von dem traumatischen Ereignis eingeholt, als Malte zufällig einem der Täter wieder begegnet. Regie führt Sven Taddicken ("Gleißendes Glück"), die Dreharbeiten laufen noch bis zum 10. Juni auf Mallora sowie in Köln und Umgebung. Wann der Film in den Kinos starten wird, ist noch nicht bekannt. Svenja Runciman, Goldene Kamera, 24.4.2017 25.4.17: Drehbeginn in S'Arracó auf
Mallorca
Sven Taddicken schickt "Das schönste Paar" in einen dramatischen Urlaub Drehstart für Sven Taddickens Drama "Das schönste Paar": Auf Mallorca fiel jetzt die 1. Klappe für den Medienboard-geförderten Kinofilm mit Luise Heyer und Maximilian Brückner. Die Story: Malte und Liv Blendermann verbringt einen gemeinsamen Sommerurlaub auf einer Mittelmeerinsel, der von einem Überfall durch drei unbekannte Jugendliche gestört wird und in der Vergewaltigung Livs sein tragisches Ende findet. Ein Jahr später. Das junge Lehrerpaar hat beschlossen an ihrer Beziehung festzuhalten. Als Malte zufällig einem der Täter wieder begegnet, will er Rache und Gerechtigkeit und nimmt die Verfolgung auf. Noch bevor er sich Liv oder der Polizei anvertrauen kann, kommt es zur Konfrontation zwischen ihm und dem jungen Mann. Und damit auch zu einer Zerreißprobe zwischen Malte und Liv. "Das schönste Paar" ist eine Produktion der Berliner One Two Films. Die Filmstiftung NRW förderte die Produktion von One Two FIlms und Arsam International mit 300.000 Euro. Quellen: Medienboard BerlinBrandenburg, 26.4.17 und Film und Medien Stiftung NRW, 28.4.17
Köln: In der Maske
und im Boxring. Quelle: Maximilian Brückners offizielle Facebook-Seite
Fotos © One Two
Films
Pressetermin am 6. Juni zum Drehende am Set von "Das schönste Paar" Seit Ende April dreht Regisseur Sven Taddicken sein Drama "Das schönste Paar". Am vergangenen Dienstag wurde das Projekt am Set in Köln der Presse vorgestellt. Die Filmstiftung NRW förderte die Produktion von One Two Films und Arsam International mit 300.000 Euro. Artikel mit Foto, 9.6.17
An die Brauerei Päffgen kann sich Maximilian Brückner noch genau erinnern. „Das werde ich nie vergessen“, sagt der Hauptdarsteller des Films "Das schönste Paar", der aktuell in Köln gedreht wird. Die unvergleichliche Art des Köbes sei ihm in Erinnerung geblieben: „Die Bedienung hat mich damals kurz rund gemacht, als ich mir ein Bier bestellt habe.“ Brückner war zu der Zeit für die Dreharbeiten seines ersten Films "Männer wie wir" in Köln - das war vor 13 Jahren. Im aktuellen Film spielt er Malte Brinkmann, der mit seiner Frau im Sommerurlaub auf Mallorca weilt. Während eines Ausflugs wird das Paar von Jugendlichen überfallen, die Liv Brinkmann vergewaltigen. Das Ehepaar durchlebt das Trauma und seine Folgen mit großem Zusammenhalt - bis Malte Brinkmann Jahre später zufällig einen der Täter wiedersieht und die Verfolgung aufnimmt. „Ich glaube, mir ist die Prämisse, dass ein Paar im Urlaub überfallen wird und es zu einer Vergewaltigung kommt, als fiktiver Albtraum zugeflogen“, beschreibt Regisseur und Drehbuchautor Sven Taddicken die Idee des Films. „Und dann wollte ich aber weiterdenken, indem man sich ein Paar vorstellt, das sagt: Verdammt, das ist uns passiert, aber wir kämpfen und halten zusammen. Später kommen dann Thrillerelemente hinzu.“ Die vergangenen fünf Wochen verbrachte die Crew in Köln: „Innerhalb der Stadt waren wir an vielen Standorten: in Lindenthal, Mülheim, an der S-Bahn-Station am Hansaring, in Chorweiler und Ehrenfeld“, sagt Taddicken. Den ersten Teil des Films hatten die Protagonisten auf Mallorca gedreht: „Wir waren mit Vorbereitung und Proben zehn Tage dort, gedreht haben wir vier Tage.“ In Köln folgte die Hauptarbeit, bis zum Wochenende sollen alle Szenen im Kasten sein. Luise Heyer, Hauptdarstellerin im Film, konnte sich zunächst nicht an vergangene Projekte in Köln erinnern „Ich dachte, ich hätte noch nie hier gedreht. Aber ich habe tatsächlich mal einen Kurzfilm hier gemacht - "Hausbesuche" heißt der.“ Auch für Aurel Manthei, der im Film den besten Freund von Malte Brinkmann spielt, waren die Dreharbeiten in Köln eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte: „Im Päffgen habe ich meine erste Leiche entdeckt. Ich bin mit Kommissar Stolberg über vier Jahre hier gewesen.“
Für Regisseur Taddicken geht die Arbeit nach den Dreharbeiten nahtlos weiter. Er freut sich aber auf die kommenden Wochen: „Ich bin total froh, was wir alles in den Kasten bekommen haben und freue mich auf den Schneideraum, um alles zusammenzubauen und zu gucken, wie das Ganze erwachen wird.“ Im kommenden Jahr soll der Streifen auf den Kinoleinwänden erscheinen, einen genauen Termin gibt es noch nicht: „Wir würden uns freuen, wenn der Film einen schönen Festivalaufschlag macht“, sagt Taddicken. Im Anschluss wird der Film auch im WDR erscheinen, der mit Arte das Projekt als co-produzierender Sender begleitet. Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger, 10.6.17 Am 10. Juni 2017 war letzter
Drehtag von "Das schönste Paar" in Köln
Zwei neue Szenenfotos mit Maximilian Brückner (Malte) und Leonard Kunz (Sascha) von Thommy von Klier. Für das Drama "Das schönste Paar" wurde eine Verfolgungsszene in Bonn-Tannenbusch gedreht. Der Film soll laut Produktionsfirma "One Two Films" Ende 2018 in die Kinos kommen.
"Das schönste Paar" / "The Most Beautiful Couple" - A couple grapples with the difficult, lingering trauma of a sexual assault and must work out how to live with that crime, themselves, and each other, in director Sven Taddicken’s intense and emotional dramatic thriller. Germany-France, 97 min. World premiere is at the 43th Toronto International Film Festival (TIFF), Sep 6-16, 2018 in the section 'Contemporary World Cinema'. Schedule and screening location(s) coming on August 21! Sources: TIFF, and 'Toronto unveils Contemporary World Cinema, more Galas and Special Presentations', in Screen Daily, 14.8.18 Beta Cinema adquirió 'The Most Beautiful Couple' La compañía estrenará la producción durante el Festival de Cine Internacional de Toronto como parte de los World Premiere. Beta Cinema dio a conocer su última adquisición: el drama ‘The Most Beautiful Couple’ de Sven Taddicken. De esta manera, Beta Cinema estrenará el título durante el Festival de Cine Internacional de Toronto, como parte del programa Contemporary World Cinema del TIFF. La historia repasa la vida de Liv y Malte, quienes se ven obligados a revisar su pasado luego de que Malte inesperadamente vea al hombre que los atacó hace dos años. Malte lucha contra la necesidad de una sangrienta venganza, mientras que Liv anhela la aceptación y la curación. ‘The Most Beautiful Couple’ es un drama fascinante sobre la dinámica en juego cuando una pareja trabaja a través del trauma de una agresión sexual. El director de la obra, explicó: "La premisa de esta película surgió de un pensamiento de pesadilla: el peor de los casos para una pareja amorosa. Seguí obsesionándome. Finalmente me senté y empecé a pensarlo. ¿Qué tipo de resolución podría existir para una pareja en esta situación? No podía dejar de escribir. La energía que me atormentaba es la misma con la que escribí y la misma que me mantuvo escribiendo: creo que es esta energía la que mantiene a la audiencia atada a la película". [Sven Taddicken, Drehbuchautor und Regisseur des Films: "Die Prämisse dieses Films kam von einem alptraumhaften Gedanken: „das schlimmste Szenario für ein Liebespaar.“ Ich beschäftigte mich mehr damit, und dachte darüber nach, was es für eine Lösung geben könnte für ein Paar in dieser Situation? Ich konnte nicht aufhören zu schreiben. Die Energie, die mich getrieben hat, ist die gleiche, mit der ich geschrieben habe und die gleiche, die mich zum Schreiben brachte: Ich denke, es ist diese Energie, die das Publikum an den Film bindet."] El elenco incluye a Maximilian Brückner, Luise Heyer, Leonard Kunz y Jasna Fritzi Bauer. Mientras que el equipo creativo está compuesto por Sun Bondy y Jamila Wenske (One Two Films), como productores ejecutivos, y coproducido por Ilann Girard (Arsam International). La película es una coproducción germano-francesa. © Newsline Report, 16.8.18
A couple grapples with the difficult, lingering trauma of a sexual assault and must work out how to live with that crime, themselves, and each other, in director Sven Taddicken’s intense and emotional dramatic thriller. Married couple Malte (Maximilian Brückner) and Liv (Luise Heyer) are enjoying their Mallorca vacation until the unthinkable happens: they are assaulted by three young men and Liv is raped while Malte is pinned down, unable to stop them, forced to watch. Back in Germany their life appears to return to something like normal. They continue to teach at the same high school and Malte plays weekend gigs with his band. We learn that it’s been two years since the assault. Liv has been seeing a therapist. She wants to move on, in the bedroom and otherwise, even openly talking about what happened with friends and forgiving her attacker in the abstract. But Malte is stuck, unable to absolve the rapist or more importantly, himself, for what happened. And then, he sees him. He’s ordering a kebab after what seems like a fun night out with his girlfriend. How is this even possible? With their relationship tenuously held together by the pretense of normalcy, and without the help of the police, Liv and Malte must chart a path forward, together. Writer-director Sven Taddicken cleverly crafts an intense relationship drama and gripping revenge thriller. Aided by the strong performances of his two leads - whether preparing a meal or facing their worst nightmare head-on - the tension established in the film’s opening scenes never lets up. The Most Beautiful Couple asks how far we would go to protect those we love and, if we couldn’t protect them, how far would we go to avenge them? How far would we go to avenge ourselves? Kerri Craddock, TIFF, 21.8.18 "The Most Beautiful Couple" (Das schönste Paar) got 3 out of 4 stars in Canada's The Globe and Mail! Elevator pitch: A German thriller about rape and revenge keeps its cool, even if the characters occasionally don’t. Because violence is so commonplace in movies, an ugly act on screen doesn’t always faze viewers as it otherwise might. But there’s a type of horror that’s especially awful to consider, that being the unthinkable scenario in which someone is forced to watch the rape of a loved one. That’s what happens in The Most Beautiful Couple, an evenly wrought German thriller that begins with a married couple (played convincingly by Maximilian Bruckner and Luise Heyer) having their Mallorca vacation ruined in the most despicable way. Once home (and with the case unsolved), the trauma lingers for both husband and wife. She talks to a psychiatrist; he takes boxing lessons. After two years, they seem to be over it. But are they? Director Sven Taddicken’s excellently intense drama deals with revenge, guilt and forgiveness. There’s a stabbing involved, but when the rapist is asked by his victim why he had committed the sexual assault, his sneering reply - “Because I could” - cuts as cold and deep as any knife. Brad Wheeler, The Globe and Mail Toronto interview • Sven Taddicken on recovery drama 'The Most Beautiful Couple' German director Sven Taddicken’s fifth feature 'The Most Beautiful Couple' stars Maximilian Brückner and Luise Heyer as a couple recovering - in different ways - from a savage assault two years earlier. Germany’s One Two Films produces with France’s Arsam International co-proudcing. Beta Cinema handles sales; the film premieres Sept 10 in TIFF’s Contemporary World Cinema section. Taddicken’s credits include 'Original Bliss', '12 Paces Without A Head', 'Emma’s Bliss', and 'My Brother The Vampire'. Was the film based in any real events? The film is based on a nightmarish thought that haunted me from time to time. A worst case scenario for any loving couple. I finally sat down and started to think it through, wondering - if there would be a cure for the couple. Then, while I was working on the script, I heard of several incidents that sounded similar. Also friends started to share experiences with me that weren’t that extreme as in my story, but that related to my script somehow. I was shocked, but not surprised. The attack happens at the very beginning of the film, why was that the right decision? The film is about reconstruction, not the attack itself. I regard the assault as a prologue to the upcoming film, and I wanted the audience to feel that. I also didn’t wanted to do a long exposition of the main characters before the attack. That felt cruel somehow - setting up a story of two lovers and then confronting them with the assault. You could say that the assault is the exposition. How did you know how much violence to show - you don’t want to gloss over it but you also don’t want to traumatise the audience? On one hand, I wanted the audience to witness the event, so that they are on the same page as the protagonists, who have to deal with the incident in their future life. On the other hand, there is this thin line that you don’t want to cross: When the audience starts to wonder “What am I watching here?” Then you know that you’ve have gone too far. Did you talk to any victims of assault to get into their mindsets? I talked to a Berlin-based organisation that takes care of victims of sexual assaults. And, as I said, a lot of friends surprisingly shared their experiences with me when they heard about the subject of my film. What also is very important: to put myself in the position of my protagonists and ask myself “What would I do in their situation?“ This sounds like an obvious thing to do, but I regard it as an often overlooked, and very important part of doing research. How did you cast Maximillian and Luise and how did you test their chemistry together? I did auditions for both roles and also did an audition with Max and Luise together. They loved the script and they trusted me, which is great gift. They got involved in the making of the film to the extent that Luise actually wrote her dialogue for the therapy scenes herself, and Maximilian even came up with the idea for the very last scene, when the couple destroys their living room. How did you and the actors prepare for the shoot, do you like to do a lot of rehearsals or do you prefer to just talk about the characters more? I do rehearsals, but not that many. I have to be sure that everybody knows what is about to happen, so that everybody can prepare in his or her own way. But there should be an amount of excitement and curiosity left, when we actually shoot a scene. It was a completely different story with the assault at the beginning of the film, though. We rehearsed this scene several times. And the DoP and I were aware of every camera and character movement before we started shooting. So nothing was left to chance, which gave the actors in this case the security to be insecure in the scene. How did you work with Daniela Knapp, the DoP, on the look of the cinematography? Daniela approached me with the idea of shooting the film with just one lens. And I immediately thought that this is an interesting concept. The Most Beautiful Couple has a very story-driven plot. Making the film felt like “just” following the characters through their story. We wanted the viewer to be in the here and now. And when our images seemed not interesting enough, there was generally something wrong with the story or the location. So we had to fix it. We used a normal lens (50mm anamorphic) that approximately matches the radius of the human eye. Why did you chose the title 'The Most Beautiful Couple'? In a way I got impressed by my own characters Liv and Malte, because they face the consequences of a sexual assault in such a courageous way. Of course this is all put to test, when Malte meets the assaulter again by accident. So you might say that the film examines the idea of a “most beautiful couple”. Source: Wendy Mitchell in Screen Daily, 8.9.18 !! "The Most Beautiful Couple" from Beta Cinema at the AFM 2018 (American Film Market), Oct 31 - Nov 7, 2018 • Santa Monica, CA, USA. Screening: ArcLight Cinema 2 (Santa Monica Place, 395 3rd Street Promenade #330), Nov. 3 - 11:30 am. More Infos 19th Arras Film Festival 2018 • "Can we really forget the bad things people have done to us?" German director Sven Taddicken talks about his dramatic thriller The Most Beautiful Couple, unveiled at Toronto and screened at Arras. Cineuropa: Where did the idea forThe Most Beautiful Couple come from? Sven Taddicken: Two main ideas led me to write the screenplay. The first was a terrible nightmare I had about my girlfriend and me: being forced to witness her rape while on holiday. This nightmare haunted me. Then came an idea that allowed the story to progress: one of them crosses paths with the rapist again. And at that point, a decision must be made: to approach him or to keep a distance? To get revenge or to forgive? And how does one go about making that sort of decision? This is the first time I have worked on a screenplay that was not an adaptation or co-written with someone else, and I wrote the first version of the screenplay pretty quickly, but it took me years to finish it because I wasn't sure about the ending. I also did some research at a Berlin organisation dealing with victims of sexual assault and, to my surprise, many friends who knew I was working on this film told me some very personal stories, none of which were as drastic as the event in the film, but which nevertheless demonstrated how out-of-the-ordinary, potentially dangerous situations and sexual violence are present in our lives. The narrative structure is quite unusual with the rape in the prologue, a flash forward to two years later and, without really knowing the couple, the encounter and then quick chase for the rapist. Was the thing that interested you the most, the real heart of the film, the chase? I wanted to focus on the couple's relationship and how they comprehend their respective actions. How does she react when he tracks down the rapist and tries to do something but not necessarily in the best way. And how does he react to her decision to do nothing at all? These scenes interested me the most. There have been a lot of films, especially since the 1970s, about rape and revenge, but I've never seen a film about people who decide to get on with their lives, overcoming the trauma. But is it tenable? Can we really forget the bad things people have done to us? They go through everything in this relationship because they are faced with numerous possibilities as a couple: forgiveness, denunciation, direct or indirect revenge, the choice to flee from the situation, etc. The couple copes with the initial traumatic event in completely different ways. What I liked in the dynamic was that she had a much more traumatic experience than him and has many more scars to heal, and yet he’s the one that has the most difficulty processing it. It was an interesting way to address toxic masculinity because he’s the one who bigs up the dimensions and makes a lot of mistakes: he decides to follow the rapist and forcefully break into his apartment, rather than go to the police. He gets increasingly more involved, step by step, and in the worst of ways, demonstrating that he is unable to face up to the event. And in the background, there’s also the question of whether or not we deserve love when we are unable to protect our partner from a terrible event. Why did you decide to make the film into a thriller? During the writing stage, it allowed me to tell a story by creating an engine to advance the plot. But I shot a lot of thriller-type material that I ended up leaving out during the editing phase because I realised that the heart of the film was the couple, and the weird situation they find themselves in after being forced to revisit this traumatic event. You chose to shoot with one lens. Why? The idea came from the director of photography Daniela Knapp. She had always wanted to try it because Bergman did it for a few films, Fassbinder too. I thought it was a good idea for this particular film because I wanted it to be perceived as a true story, which could happen in real life. The lens we chose is the same radius as the human eye, so it was also about seeing the world as it really is. Source: Fabien Lemercier in Cineuropa, 13.11.18 (Translated from French) Berlinale 2019: Das schönste Paar / Un Merveilleux Couple En tant qu’événement cinématographique incontournable, où des milliers de journalistes et de professionnels du cinéma se pressent pour regarder un maximum de films, le Festival de Berlin aurait tort de ne pas profiter de cette exposition maximale pour en faire accessoirement une vitrine de promotion sur mesure pour les productions locales. Différentes sections de la programmation s’y emploient : en premier lieu, les films sélectionnés en compétition, au nombre de trois cette année, et le cycle Perspektive Deutsches Kino, puis en partenariat avec l’Académie du cinéma allemand la reprise des quarante films présélectionnés pour concourir ce printemps aux Lola, l’équivalent germanique des César. C’est dans ce cadre-là que nous avons découvert Das schönste Paar de Sven Taddicken, un thriller intimiste sur le sujet souvent casse-gueule des pulsions revanchardes, susceptibles de surgir chez des victimes confrontées inopinément à leurs bourreaux. Ici, le traitement est plutôt nuancé et les enjeux moraux sont dévoilés sans manichéisme expéditif. Au lieu de tomber dans les travers d’une analyse psychologique alambiquée, la mise en scène y fait preuve d’un pragmatisme, qui tient même encore la route lorsque la grandiloquence guette au moment de la confrontation finale. Ce couple prétendument si parfait est capable de surmonter l’épreuve sans naïveté, avec une résignation proche de la sagesse / noblesse qui doit beaucoup au jeu émotionnellement très précis de Luise Heyer – ces yeux si expressifs ! – et de Maximilian Brückner. Un cercle vicieux se superpose à l’autre dans Das schönste Paar, un film qui aurait pu être horriblement convenu et tendancieux, mais qui réussit en fait à nous intéresser au sort éthiquement ambigu de ses personnages. Exempte du cynisme extrême qui avait rendu il y a longtemps notre vision de Irréversible de Gaspar Noé et des deux versions de Funny Games de Michael Haneke si insoutenable, l’histoire s’y penche sans exagération, ni coup de théâtre excessif sur l’éternel dilemme entre le droit à l’oubli et celui à la réparation des torts subis. L’hésitation intelligente est ainsi le maître mot du récit. Celui-ci se montre assez sûr de lui pour prendre son temps, à l’image des deux époux qui tâtonnent toujours, voire jusqu’à la fin avec son éclat cathartique discutable, pour savoir comment se reconstruire peu à peu après le choc brutal du crime. Sous un regard moins subtil que celui de Sven Taddicken, il est fort à parier que l’émotion aveugle ait remporté la mise, soit dans une nouvelle explosion de violence gratuite qui n’aurait finalement résolu rien, soit dans un processus d’intériorisation de la faute et des reproches qui aurait, lui aussi, gangrené jusqu’à l’os cette relation conjugale en apparence si harmonieuse. A notre satisfaction mesurée mais ferme, c’est un chemin alternatif qui a été emprunté : celui d’une honnêteté et d’une franchise affective tout à fait exceptionnelles. Encore mieux, ces qualités ne sont pas uniquement réservées à Malte et Liv, puisque elles se propagent aussi, le temps de deux séquences marquantes, à Jasna Fritzi Bauer, la petite amie du prédateur sexuel. Son rôle à première vue ingrat se voit alors investi de la même fragilité due au doute, dans tout ce que ce dernier a de plus sublimement contradictoire. La retenue de la part de la narration pour conter son histoire essentiellement convenue est en effet remarquable. La souffrance aiguë des deux amants s’y exprime de façon diffuse, tel une ombre omineuse impossible à chasser, qui pèse même sur les moments les plus insouciants, pas forcément sexuels. Ainsi, l’ambiance bascule soudainement au cours d’un barbecue entre amis à cause de la simple mention du viol, de notoriété publique parmi les proches du couple, mais pas pour autant plus facile à aborder sans gêne avec eux. De même, la parenthèse du flirt avec l’acousticien effleure tout juste les écueils du romanticisme de substitution et, plus concrètement, celui de la tension relâchée grâce aux armes à feu. Or, il est largement à mettre sur le compte de la finesse de la mise en scène que cet instant d’une tentation doublement symbolique ne dérape pas. En somme, on ne qualifierait pas tout à fait de surprenant le maniement adroit de ces différents fils de l’histoire. Néanmoins, il s’avère assez ingénieux pour déjouer les aspects les plus ennuyeusement prévisibles du scénario, au profit de la persistance d’un malaise profond entre les deux personnages principaux en guise de séquelle insurmontable, qui fera durablement partie de leur vie. Conclusion: Même pas encore sorti dans les salles de cinéma allemandes, Das schönste Paar ne devrait connaître en France qu’une diffusion sur arte, partenaire semi-étranger de la production. Ce qui est malgré tout dommage, puisque le film de Sven Taddicken arrive sans peine à se distinguer substantiellement de ces nombreuses histoires de vengeance viscérale, trop sommaires pour sonder sincèrement la difficile tâche de rétablir un semblant de normalité à partir d’une existence anéantie par la violence sexuelle. Il y parvient en plus sans subterfuge formel, ni propos moralisateur, juste par la force de son approche profondément désinhibée d’un sujet toujours aussi épineux. -> 3/5 Source: Tobias Dunschen in Critique Film Fr, 11.2.19
Interviews mit Luise Heyer und Maximilian Brückner, 23.4.19: – "Frauen sind die stärkeren Menschen". Schauspieler Maximilian Brückner spricht im Interview in München über seinen neuen Film "Das schönste Paar". Beim Interview spricht Brückner über den Dreh des Films, über Arbeiten bei 30 Grad minus (für "Ivalo"/"Arctic Circle") - und er erklärt, welche Rolle das Bairische in seinem Leben spielt. Interview von Peter Osteried in Mittelbayerische Zeitung – "Die Frau für die Härtefälle". Die Berliner Schauspielerin Luise Heyer geht immer aufs Ganze. Jetzt ist sie beim Deutscher Filmpreis gleich zwei Mal nominiert. Dem ganz großen Publikum mag sie vielleicht noch nicht so bekannt sein. Mit Caroline Links „Der Junge muss an die frische Luft“, der Verfilmung von Hape Kerkelings Kindheitserinnerungen, hat Luise Heyer ihren ersten richtig großen Film gedreht. Jetzt ist sie auch gleich doppelt für den Deutschen Filmpreis nominiert. Als beste Nebendarstellerin für „Der Junge“, aber dann auch noch als beste Hauptdarstellerin in „Das schönste Paar“ von Sven Taddicken, einem verstörenden Drama über ein Ehepaar, das im Urlaub überfallen und sexuell genötigt wird und lernen muss, darüber hinwegzukommen. Interview von Peter Zander in Berliner Morgenpost Sven Taddicken: "Ein Film ist erst fertig, wenn er gesehen wird" "Das schönste Paar", Sven Taddickens erster Spielfilm nach eigenem Drehbuch, feierte Weltpremiere in Toronto und bescherte Hauptdarstellerin Luise Heyer eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis. Er startet am 2. Mai in den Kinos. Blickpunkt:Film sprach mit dem Filmemacher u.a. über die Herausforderung, die intensiven, intimen Szenen zu drehen. Sie haben, zum ersten Mal, auch das Drehbuch selbst geschrieben: Wie ist die Idee entstanden, was hat Sie an dem Stoff interessiert? Sven Taddicken: Mich hat die Geschichte interessiert mit ihrer starken Grundprämisse: die Folgen eines sexuellen Übergriffes und vor allem die Dynamik eines Paares, das darin verwickelt ist. Ich hatte, als ich anfing, das Buch zu schreiben, noch keinen Film gesehen, der dieses Thema weiterdenkt. Man kennt den Schrecken aus Zeitungen, er ist allgegenwärtig. Aber danach mit zwei sympathischen Figuren durch die Hölle zu gehen und zu sehen, was dabei herauskommt - ich hatte das Gefühl, dazu könnte mir was einfallen, das hält 90 Minuten aus. Sie nehmen diesen Schnitt früh im Film vor, gerade wenn man sich etwas eingesehen hat, heißt es: Cut. Dann taucht man zwei Jahre später ein in den etwas spießigen Alltag dieses Lehrerpaares. Ein bewusster Kontrast? ST: Man macht das nicht bewusst, Ideen wie dieses Bild mit den beiden Zahnbürsten im Badezimmer entstehen einfach. Die Protagonisten bleiben ein Paar, wollen das durchstehen zusammen, halten sich an ihrer Ordnung fest wie der abendlichen Vorbereitung auf den nächsten Schultag. Diesen Sprung von zwei Jahren gleich am Anfang zu machen, war die erste Idee zu dem Projekt. Damit wird klar: Der Film soll noch einmal neu anfangen, es geht um das Danach. Und mit dem Danach gehen Männer und Frauen unterschiedlich um? ST: Ich finde ja die Unterschiede zwischen Männern und Frauen etwas überbewertet und gar nicht so interessant. Manchmal macht man das beim Geschichtenschreiben, dass man in einem bestimmten Stadium die Geschlechterrollen einfach umdreht und guckt, was dabei herauskommt. Manches wird interessanter, manchmal geht es genauso gut. Auf jeden Fall zeigt es, dass wir immer noch ganz schön in unserem Rollendenken gefangen sind. Klar, bei diesem Projekt hat sich das so ergeben. Zwei Figuren, ein Mann, eine Frau, beide nehmen unterschiedliche Perspektiven ein. Wobei ich sie nicht typisch männlich bzw. typisch weiblich angelegt habe. Aber das müssen die Zuschauer selbst entscheiden. Wie sind die Rollen angelegt? ST: Ihre Rolle ist eher aufgebrochen, ich fand es toll, ihre Figur zu denken: Sehr aktiv, kraftvoll und mutig, sie will weiterkommen, eine Beziehung mit Sexualität führen, ein Leben ohne Schatten, auch wenn sie weiß, der wird nie weggehen - eine sehr spannende Figur. Seine Figur ist ambivalenter, er stellt die Männerrolle in Frage, die viel stärker vom Klischee geprägt ist. Er ist gefangen in Schuldgefühlen, fragt sich, wie kann ich das wieder gerade biegen, was ich gar nicht falsch gemacht habe. Ich verstehe seine Grundangst: Habe ich die Liebe meiner Freundin noch verdient, auch wenn ich sie nicht beschützen konnte (auch wenn ich das gar nicht gekonnt hätte). Es war mir wichtig, die Szene so anzulegen, dass man das erkennt. Die Frage der Schuld taucht immer wieder auf. ST: Er verstrickt sich in so etwas, was man in der Soziologie neuerdings "toxic masculinity" nennt. Er ist nicht so doof, dass er das nicht reflektiert, er hinterfragt, was er tut, kämpft dagegen auch an. Und dann tun die beiden am Ende etwas Unvorhergesehenes, Befreiendes, wie ein Ausbruch aus ihrem berechenbaren "Lehrerdasein" - hat sich die Idee beim Dreh entwickelt? ST: Ja. Es fiel mir tatsächlich sehr sehr schwer, das Ende für diese Geschichte zu schreiben. Der Film dekliniert mehrere Möglichkeiten durch, wie man mit dem Schock umgehen kann. Man kann versuchen, zu vergeben, wie es ihr in der Therapie nahegelegt wird. Man kann mit einem anderen Mann ein neues Leben versuchen, in dem der Schatten nicht mehr so präsent ist - was sie eher theoretisch kurz probiert. Er versucht eine handgreifliche Rache, erzählt es seiner Freundin. Das ist alles nicht befriedigend. Ich war selbst gefangen im Durchdeklinieren der verschiedenen Möglichkeiten und habe die Lösung nicht gefunden. Bis Drehbeginn nicht. Zum Glück hatte mein Hauptdarsteller Maximilian Brückner das Gefühl, hier fehlt noch etwas, ohne dass ich ihn darauf gestoßen hätte. Er schlug vor, dass das Paar am Ende seine Wohnung in Schutt und Asche legt. Ich habe gleich gefühlt, da steckt etwas drin, was mit dem Plot, dem Kriminalfall, gar nicht unbedingt etwas zu tun. Und es ist natürlich auch ein symbolisches Bild für das Paar. Es geht um Angst, Schuld, Rache, aber auch Vergebung. Die bekommt allerdings nie eine reelle Chance. Das Ende des Films kann man zwiespältig sehen und mit "Rache ist süß" grob umschreiben. Hat es die Vergebung-Variante in Ihrem Kopf beim Drehbuchschreiben gegeben? ST: Das ist Auslegungssache. Ich glaube nicht an Rache. Es gibt diesen tollen Western-Spruch: If you go for revenge, you have to dig two graves. Man muss sich sein eigenes Grab mitschaufeln. Oder, anderer Kalenderspruch: Die beste Rache ist keine Rache. Sorg' einfach dafür, dass du ein glücklicher Mensch bist. Daran glaube ich. Ich hätte gerne dafür die richtigen Bilder und Szenen gefunden. Ich sehe den Schluss eher als hat etwas Tragisches, wenn beide Figuren zu potenziellen Mördern werden. Sie war schon sehr weit mit ihrer Therapie und Reflexion und fällt auf etwas Archaisches zurück. Ich glaube nicht, dass Rache befriedigend ist. Rache ist in der Fantasie süß, aber nicht im Konkreten. Das Ende ist nicht die Lösung, sondern Teil des Durchdeklinierens: Sie haben nochmal die Kurve gekriegt ... Mit Ihrem feinen Gespür für Tonlagen und Zwischentöne stehen Sie für erwachsenes Kino. Ihr Filmschaffen ist durchaus unterschiedlich, "12 Meter ohne Kopf" war ein Ausflug in anderes Genre. Aber das genaue Hingucken findet schon vorwiegend in Paarbeziehungen statt. ST: Ich hoffe, dass ich nicht nur Filme über Liebesbeziehungen machen werde, aber ich habe schon das Gefühl, dass das mein Ding ist, ich da häufig etwas finden konnte, wie auch mit "Gleißendes Glück". Gibt es filmische Referenzen, was waren die Vorbilder? ST: Ich habe Filme angeschaut, in denen es um sexuelle Übergriffe ging - da wollte ich nichts übernehmen. Aber Patrice Chéreaus "Intimacy" hat mich damals, gegen Ende der Filmhochschule, sehr beeindruckt. Er legte eine Wahrhaftigkeit an den Tag, die ich so noch nicht kannte. In dem Film gibt es auch viele Verfolgungen. Den hab ich mir mit meiner Kamerafrau Daniela Knapp mehrmals angeschaut. Und als es um die Musik ging, habe ich dem Komponisten von "Intimacy", Eric Neveux, mehr aus fatalistischem Spaß eine E-Mail geschrieben, ob ihn das interessieren würde. Und er hat zugesagt und tatsächlich den Score komponiert! Es sind ungemein intensive, intime Szenen - dafür braucht es viel Vertrauen der Schauspieler in ihren Regisseur. Wie arbeiten Sie mit den Schauspielern? ST: Zum einen merkt man natürlich, welcher Schauspieler auch wirklich Lust hat auf das Projekt. Dann versuche ich, bei den kritischen Szenen sehr explizit und deutlich zu sein. Das steht schon so im Drehbuch, beim Lesen kann man sich relativ gut vorstellen, wie das aussehen wird, und der Schauspieler weiß, worauf er sich einlässt. Die ersten zehn Minuten des Films - die Vergewaltigung und den Überfall - haben wir gleich am Anfang gedreht. Wir hatten alle das Gefühl, wir müssen das hinter uns bringen, damit wir wissen, worüber wir reden. Alle, Schauspieler, Team, ich - hatten Respekt vor diesen Szenen. Meine Lösung ist dann, das haarklein durchzuchoreografieren. Eigentlich möchte ich den Schauspielern gerne Freiheiten lassen, aber in diesem Fall - im Gegenteil. Jeden Schritt, jede Kamerabewegung haben wir geprobt. Als wir gedreht haben, war nichts dem Zufall überlassen. Das gibt Sicherheit, sich wieder zu öffnen und trotz der vielen Choreographiepunkte noch eine Figur zu spielen. Mit Ihrer Kamerafrau Daniela Knapp haben Sie schon öfter gedreht. ST: Seit 1997, seit dem dritten Semester, machen wir alles zusammen. Wir haben zusammen studiert, sie hat jeden meiner Kinofilme fotografiert. Die Kamera ist immer ganz nah dran an den Protagonisten. Distanz gibt es nicht, der Zuschauer wird hineingezogen. ST: Manchmal finde ich Distanz ganz gut, aber nicht hier. Es ist Danielas Ding, sie möchte mit den Figuren mitgehen. So bleiben die Reaktionen immer nachvollziehbar. Sie hatte die idee, einen Film mit nur einer Brennweite zu drehen. Es gibt nur eine normale Brennweite, kein Weitwinkel, kein Tele. Wir fanden, die Geschichte ist so stark, da guckt Daniela mit ihrem nahen Blick einfach mal zu. Es ist Ihre erste Zusammenarbeit mit One Two Films. Wie kam sie zustande? ST: Nachdem ich schon eine erste Drehbuchförderung hatte, habe ich Sol Bondy auf dem Filmfest Schwerin die Geschichte erzählt. Er war neugierig und offen, ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht genau, wohin die Reise geht. Es hat mich gefreut, mit einer relativ jungen Berliner Firma, die ihr Büro bei mir in der Straße gegenüber hat, zusammenzuarbeiten. Es hat sich gut angefühlt für den Film und war für mich so etwas wie ein Neuanfang. War die Finanzierung schwierig? ST: Sie hat sich leider sehr hingezogen. Zwar hatte ich gleich Drehbuchförderung vom BKM, 2011, das hat mir Selbstbewusstsein gegeben, weiterzuarbeiten. Zwei Jahre später lag das Drehbuch meiner Meinung nach in einer Fassung vor, die gut genug war, aber dann wurde es schwierig. Auch der WDR war von Anfang an an Bord, hatte aber zeitnah keinen Slot frei. Wir haben viele Absagen kassiert, bis es klappte. Parallel habe ich an "Gleißendes Glück" gearbeitet. Eigentlich wollte ich "Das schönste Paar" zuerst drehen, aber "Gleißendes Glück" hat rechts überholt. Vor allem als Martina Gedeck und Ulrich Tukur zugesagt hatten. Der Film hat dann dem "Schönsten Paar" vielleicht auch Türen geöffnet, er geht einen Schritt weiter. 2000 waren Sie mit einem Kurzfilm für den Studenten-Oscar nominiert. Ihre Karriere ging mit "Mein Bruder, der Vampir" und "Emmas Glück" wie eine Rakete los, "12 Meter ohne Kopf" war dann ein kleiner Einbruch. ST: Genauso war es. Es gibt sicher viele gute und schlechte Gründe, warum der Störtebeker-Film nicht gut funktioniert hat oder vielleicht auch kein so guter Film ist. Ich hatte immer davon geträumt, selbst zu schreiben, wie beim Kurzfilm, es mir dann aber nicht zugetraut bei einem langen Film. Das ist das Gute an dem Karriereknick, man hat Flucht-nach-vorne-Gedanken. Und heraus kam mein erstes komplett selbst geschriebenes Drehbuch. Bei allen Filmen davor habe ich mit Koautoren gearbeitet. Es fühlt sich ein bisschen an wie mein zweiter Debütfilm. Dass sich die Finanzierung so lange hingezogen hat, liegt vielleicht auch an dem Piraten-Film, der viele Förderer verwirrt hat - wo will der Taddicken hin, kann er das überhaupt? Es braucht Kraft und Ausdauer, da Ruhe und Vertrauen einzufordern nach etwas, was nicht ganz so gut geklappt hat. Ist es für einen Regisseur ein anderes Gefühl, ein eigenes Buch zu verfilmen? ST: Ja, ich finds toll. Aber ich will nicht ausschließen, wieder Bücher anderer zu verfilmen. Das Schreiben ist eine sehr harte, schwere Arbeit, aber wenn dann der Funke überspringt - ein tolles Gefühl! Es hat mir am Set in der Arbeit mit den Schauspielern auch nochmal eine andere Rückendeckung gegeben, wenn ich weiß, warum ich das so gemacht habe. Ich glaube, ich bin ein besserer Regisseur, wenn ich das Drehbuch selbst geschrieben habe. Ich bin offenener für die Ideen der Schauspieler, wie die Schlusssequenz. Und Luise Heyer hat die Therapieszenen noch einmal für sich umgeschrieben. Dieser kleine Vergebungsmonolog ist von ihr. Der Film hat Premiere in Toronto gefeiert, lief dann beim Filmfest Hamburg, bei achtung Berlin und jetzt in Bozen. Wie wichtig sind Festivals für einen Film? ST: Ganz wichtig, mir als Macher tut es gut, da meinen Film gesehen und reflektiert zu wissen. Bekommt man da als Filmemacher mehr Feedback, als wenn er "nur" im Kino startet? ST: Wir gehen mit "Das schönste Paar" zehn Tage auf Kinotour, da kriegt man auch einiges mit. Ein zahlender Kinozuschauer ist ein anderer als ein Festivalbesucher, da weht ein anderer Wind. Aber ich will auch das Feedback von den Festivalbesuchern, den Liebhabern. Der Austausch mit fremden Menschen im Publikum ist gut, dann sehe ich den Film anders, weil ich mich in deren Köpfe hineinversetze. Ein Film ist erst fertig, wenn er gesehen wird. Festival ist Festival, man sollte das nicht überbewerten, aber für die Schaffenden ein Geschenk. Würden Sie auch ein serielles Format angehen? ST: Das will ich nicht ausschließen, aber ich muss es nicht. Ich mag die zweistündigen Einzelstücke, in denen ich einen Gedanken durchdenken, dem ganzen einen Anstrich, eine Form geben kann. Form erzählt ganz viel mit. Klar, ich gucke Serien, sie sind wie ein Fortsetzungsroman. Tolle Figuren sind gut, aber mich hat auch etwas anderes angetrieben, ein starkes Thema und wie gebe ich dem eine Form. Das ist eine andere Herausforderung als in einer Serie. Wie sehen Sie die Zukunft des Kinos? ST: Auch wenn, wie wir alle wissen, die Zahlen nicht so gut sind wie vor zehn Jahren oder in den 50ern, versuche ich persönlich, mich davon nicht irritieren zu lassen und mache weiter. "Das schönste Paar" ist ja da, wir gehen damit auf Kinotour, der Film wird gesehen werden! Inzest, Behinderung, erste Liebe, Vergewaltigung - Sie packen gern nicht gerade einfache Themen in Ihre Filme. Was kommt als Nächstes? ST: Es gibt ein neues Projekt, an dem ich schreibe, und es ist wieder ein Kinostoff. Das Gespräch führte Marga Boehle, Blickpunkt:Film, 26.4.19 „Rollendenken ist immer noch sehr verankert“ – Regisseur Sven Taddicken über seinen Film „Das schönste Paar“, das Hinterfragen von Geschlechterrollen und die Kraft der Liebe. Herr Taddicken, in Ihren Filmen thematisieren Sie Sterbehilfe, Gewalt in der Ehe, jetzt Traumabewältigung nach einer Vergewaltigung. Warum immer diese harten Themen? ST: Es beruhigt mich, wenn es um etwas geht, das mich ängstigt, wenn mich etwas aufwühlt. Ich finde, dann ist es ein relevanter Film, an dem es sich lohnt zu arbeiten. Faszinierend ist, dass Ihre Werke trotzdem so sanft, ja fast schön sind. Wie geht das? ST: Das Leben geht ja immer weiter. Wie genau, das möchte ich in „Das schönste Paar“ mit dem Sprung zu zwei Jahren nach der Tat zeigen. Natürlich zeigen wir dann komische, skurrile Momente als Kontrast. Das Leben bietet das ja alles: das Tragische und das Komische. Sie haben hier das erste Mal ein eigenes Drehbuch geschrieben. Beruht die Geschichte auf wahren Ereignissen? ST: Nein, es ist mehr ein erdachter Albtraum, ein Worst-Case-Szenario. Bei meiner Recherche bin ich dann aber auf zwei Zeitungsartikel gestoßen, die von ähnlichen Fällen berichteten, und auch Freunde erzählten sehr persönliche Geschichten. Dabei ging es nie um eine direkte Vergewaltigung, aber manchmal war es nahe dran und gerade die Männer haben sich Gedanken gemacht, wie sie ihre Frauen besser beschützen können. In „Das schönste Paar“ stellt sich Protagonist Malte diese Frage ja auch. Als er den Vergewaltiger seiner Frau wiedersieht, entwickelt er eine regelrechte Besessenheit, verfolgt ihn und dringt sogar in seine Wohnung ein. ST: Malte fragt sich, ob er die Liebe zu seiner Frau überhaupt noch verdient und macht sich Schuldvorwürfe, die unnötig sind – aber trotzdem nachvollziehbar. Seiner verletzten Männlichkeit wollte ich einen Raum geben und auch das zeigen, was man toxische Maskulinität nennt. Das heißt? ST: Sein krampfhaftes Aufrechterhalten der Beschützerrolle zu zeigen. Natürlich ist er dabei nicht rational und richtet damit noch mehr Schaden an, aber irgendwie ist sein Verhalten auch nachvollziehbar. Diesen Zwiespalt aufzuzeigen hat mich gereizt. Ein bisschen Klischee ist es aber auch. ST: Natürlich. Er geht ja auch noch Boxen. Davon ist der Film nicht frei und auch das ist wichtig, um gewisse Standards zu hinterfragen. Gerade in Bezug auf die Zuschreibung von Geschlechterrollen kann und muss der Film ganz viel leisten. Selbstreflexion bei beiden Geschlechtern ist enorm wichtig. Glauben Sie, wir stecken alle noch in den altbackenen Rollenbildern fest? ST: Beim Schreiben mache ich mir oft den Spaß und drehe die Geschlechterrollen um. Was dann passiert ist spannend, weil man eine Frau eben doch andere Dinge sagen oder tun lässt als Männer. Dass das auffällt, ist ein Indiz dafür, wie sehr das Rollendenken noch verankert ist, ansonsten würde einfach alles bleiben wie es ist. Dort muss man ansetzen und schauen, wo es sich lohnt, etwas aufzubrechen. „Das schönste Paar“ vereint Liebesgeschichte und Thriller, der Fokus liegt aber immer ganz klar auf der Paargeschichte. ST: Das war mir ganz wichtig, weil es eben genau darum geht, wie das Paar diesen furchtbaren Überfall zu Beginn des Films bewältigt. Ob die beiden es überhaupt schaffen, das Erlebte zu verarbeiten und ihre Beziehung zu erhalten. Auch ihre Intimität, ein gesundes Sexualleben und das gegenseitige Vertrauen. Bereits in „Emmas Glück“ und „Gleißendes Glück“ erzählen sie von Beziehungen mit schwierigem Hintergrund. Komplizierte Liebesgeschichten scheinen Sie umzutreiben. ST: Das Ringen um die Liebe berührt mich tatsächlich, ja. Die Frage, habe ich Liebe verdient ist so universell und ich mag es, von Figuren zu erzählen, die sich bei der Suche selbst im Weg stehen. Mir fällt dazu einfach immer wieder etwas ein. Das Interview führte Sarah Kugler, Potsdamer Neueste Nachrichten, 1.5.19 "The Most Beautiful Couple" (Das schönste Paar) has a rating of 80% red ?? tomatoes on Rotten Tomatoes. Rotten Tomatoes and the Tomatometer score are the world’s most trusted recommendation resources for quality entertainment. When at least 60% of reviews for a movie or TV show are positive, a red tomato is displayed to indicate its 'Fresh' status. Source, 1.5.19 Btw: "Avengers: Endgame" has 95% ?? and "Captain Marvel" 78% ?? Durch ganz dick und hauchdünn: "Das schönste Paar" Eine der Überraschungen beim letztjährigen Toronto International Film Festival kam aus deutschen Landen. Denn bei Sven Taddickens Vergewaltigungsdrama "Das schönste Paar" (Kinostart: 2. Mai) mit Maximilian Brückner, Luise Heyer und Newcomer Leonard Kunz handelt es sich nicht um eine simple Rache-Geschichte, sondern um ein fein gesponnenes Psychogramm zweier Eheleute, die vom Schicksal doppelt geprüft werden... "Das schönste Paar": Filmkritik Bereits in seinem Beziehungsdrama "Gleißendes Glück" mit Ulrich Tukur und Martina Gedeck hatte Regisseur Sven Taddicken das seelische Zerstörungpotential von Gewalt thematisiert und dabei auf klischeehafte Wendungen verzichtet. Auch bei "Das schönste Paar" lässt der Autorenfilmer die einfachen Strickmuster des "Rape & Revenge"-Genres links liegen und konzentriert sich bei seinem thrillerhaft eskalierenden Plot lieber auf die Psychen seiner traumatisierten Hauptfiguren. Maximilian Brückner ("Schwarzach 23") und Luise Heyer, die für ihre Leistung hochverdient für den deutschen Filmpreis nominiert wurde, nutzen dieses dramaturgische Geschenk und laufen zu schauspielerischer Höchstform auf. Dank ihrer so feinfühligen wie Intensiven Darstellung erlebt auch der Zuschauer, wie individuell unterschiedlich die Verarbeitung eines erlittenen Ohnmachtsgefühls ablaufen kann und was es angesichts unauslöschbarer Schuld und Scham wirklich bedeutet, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Liebesfilme können eben auch ganz anders aussehen! 5 von 5 möglichen Goldenen Kameras Alexander Attimonelli, Goldene Kamera, 2.5.19 Im etwas anderene Vergewaltigungsdrama von Sven Taddicken gehen Maximilian Brückner und Luise Heyer als Filmehepaar durch verschiedene Phasen einer emotionalen Hölle. Wir trafen den Hauptdarsteller am Rande des Toronto Film Festivals zum Gespräch. Wie intensiv die Dreharbeiten zu "Das schönste Paar" waren, verriet uns Hauptdarsteller Maximilian Brückner am Rande der Weltpremiere in Toronto... Maximilian Brückner über "Das schönste Paar" GOLDENE KAMERA: Wie haben Sie Ihre Rolle als Opfer recherchiert? MAXIMILIAN BRÜCKNER: In der ersten Szene werden eigentlich beide vergewaltigt. Die Frau natürlich buchstäblich, aber auch der Mann. Ich glaube sogar, dass der Unterschied marginal ist, denn ihm wurden – wenn ich das mal lapidar formulieren darf – die Eier abgeschnitten. Im ganzen Film stellt er sich die Frage: Was bedeutet es, ein Mann zu sein? Heißt es Beschützer sein? Meine Figur sucht nach dieser Antwort, denn er kann seiner Frau nicht mehr in die Augen sehen. Er fühlt sich als Versager. Wir wehren uns zwar immer gegen die Stereotypen von Mann und Frau, aber wir leben sie alle. Sie stecken ganz tief in uns drin. Eine Frau ist natürlich ein ganz anderer Mensch als ein Mann. Sie denken auch anders. Und ein Mann geht völlig anders an diese Fragen heran als eine Frau. Und ich fand es toll, wie Regisseur Sven Taddicken ganz behutsam diese beiden Seiten gezeigt hat. Wie hart war diese Vergewaltigungsszene für Sie? MB: Die Szenen in Mallorca waren unsere ersten Drehtage. Das war einerseits krass, weil wir sofort in medias res gesprungen sind. Aber andererseits auch gut, weil man dadurch von Anfang ein Gefühl für die Handlung hatte. Wie dreht man so eine intime Szene? MB: So blöd sich das jetzt anhört: Diese Szenen sind ein Geschenk. Für mich als Schauspieler ist es toll, auch mal meine Grenzen überschreiten zu können. Ich lag zwei Tage nackt auf dem Boden. Privat habe ich natürlich kein Bedürfnis, das zu tun. (lacht) Aber für einen Schauspieler ist es eine wahnsinnige Herausforderung. Und wer liebt keine Herausforderung? Was kann eine Beziehung nach so einem Trauma heilen oder retten? Liebe oder Selbstjustiz? MB: Der Prozess bringt die Heilung. Die Auseinandersetzung liefert die Chance für einen Neuanfang. Wegschieben hilft nicht. Natürlich kann man zum Doktor oder Therapeuten gehen, aber den Täter wieder zu sehen war wie eine Katharsis. Und jeder Schritt, jeder Kampf, jeder Streit, den sie miteinander haben, das war für mich noch mehr Liebe. Das Streiten und Sich-gegenseitig-weh-tun sind ja auch Zeichen der Liebe. Ich habe auch in meinem Leben erkannt, dass ich nicht durch die Erfolge weitergekommen bin, sondern durch die Niederlagen. Entweder brechen sie Dich, dann ist das leider so. Aber wenn Du es überstehst, dann kommst du auf der Lebenstreppe einen Schritt weiter. Warum ist dieses Paar "das schönste"? MB: Das Paar ist nicht wunderschön, weil sie miteinander schlafen. Auch seine Hässlichkeit ist wahnsinnig schön. Das Streiten, das miteinander Kämpfen, das gehört alles dazu. Das wichtigste ist, dass man die Kommunikation nicht verliert. Das ist es, was eine Beziehung ausmacht. Eine Beziehung ist immer Arbeit. Was bedeutet es für Sie, ein Mann zu sein? MB: Ich glaube, das sind Urinstinkte. Da kann ich gar nichts dafür. Mann und Frau werden ja als das starke und das schwache Geschlecht bezeichnet, aber das stimmt nicht. Ich bin wie Gabriel García Márquez der Meinung, dass Frauen die Welt zusammen halten und die Männer sie meistens zerbröseln. (lacht) Natürlich habe auch ich diesen Beschützerinstinkt, vor allem seit ich Vater geworden bin. Ich würde alles für meine Familie tun. Und wenn ich dann versage – auch wenn ich nichts dafür kann – ist es schwer damit umzugehen. Weil man vor lauter Selbstmitleid vergisst, sich in den anderen hineinzudenken, und lieber Scheuklappen aufsetzt.
»Am besten nicht alleine ins Kino gehen!« | Interview mit Maximilian Brückner zu „Das schönste Paar“ Vor zwölf Jahren wurde er zum „European Shooting Star“ gekürt, danach spielte Maximilian Brückner, 40, in „Kirschblüten - Hanami“ von Doris Dörrie, „Räuber Kneißl“ von Marcus H. Rosenmüller oder in „Rubbeldiekatz“ von Detlev Buck. Auch Steven Spielberg engagierte den Schauspieler für sein Kriegsdrama „Die Gefährten“ – doch dieser Auftritt fiel weitgehend der Schnitt-Schere zum Opfer. Künstlerpech auch beim „Tatort“. Trotz guter Quoten wurde der Bayer als Kommissar in Saarbrücken vom Sender entlassen. Nun präsentiert sich Brückner in „Das schönste Paar“ als verzweifelter Held, der die Vergewaltigung seiner Partnerin miterleben muss – und zwei Jahre später zufällig dem Täter von einst begegnet. Herr Brückner, der Film ist ziemlich starker Tobak. Dachten Sie das auch beim Lesen des Drehbuchs? MB: Klar, die Dinge stehen schließlich explizit dort drin. Vor allem aber dachte ich, welch ein grandioses Drehbuch mit einem starken Thema da vor mir liegt. Es gab ja bereits etliche Filme darüber, aber hier wird die Geschichte aus der Perspektive des betroffenen Paares erzählt: Was macht dieses schlimmer Ereignis mit diesen zwei Menschen? Solche Drehbücher bekommt man wirklich nur ganz selten. Wie gut können Sie Ihre Figur Malte verstehen? MB: Als Schauspieler muss man seine Figur immer ein bisschen verstehen, selbst wenn es ein Massenmörder wäre, muss man sich dem irgendwie annähern. Wobei ich vorab gar nicht so genau weiß, wie ich eine Rolle anlege, das entwickelt eher sich durch Ausprobieren. Im Nachhinein würde ich für Malte sagen: In der Ruhe liegt die Aggressivität. Als Zuschauer macht man sich Gedanken, wie man selbst in solch einer extremen Situation handeln würde. Geht es dem Darsteller ebenso oder nimmt man das professionell wie jede andere Rolle auch? MB: Solche Fragen stelle ich mir eigentlich gar nicht. Bei Malte ist die Sache relativ klar: Er erlebt ohnmächtig mit, wie seine Freundin vergewaltigt wird. An diesem Tag werden ihm gleichsam die Eier abgeschnitten und die sucht er dann den Rest des Filmes. Krass dabei finde ich, wie unterschiedlich die Geschlechter mit solch einer Situation umgehen. Auch Malte erlebt sein Trauma, er fühlt sich psychisch vergewaltigt, weil er seine Frau nicht beschützen konnte. Wie ist die Atmosphäre am Set, wenn solche Szenen auf dem Drehplan stehen? MB: Die Atmosphäre ist sehr konzentriert und ruhig. Diese Sequenzen haben wir gleich zu Beginn gedreht, was sich später als sehr hilfreich erwies, denn danach wusste jeder gleich, wovon man redet. Sie präsentieren sich ziemlich freizügig vor der Kamera. Gehört Exhibitionismus einfach zum Beruf? MB: Ich bin privat nicht der Typ, der so etwas unbedingt forciert. Aber in diesem Moment bin ich das ja nicht. Da denke ich keine Minute an mich selber. Zudem haben wir mit Daniela Knapp eine großartige Kamerafrau, die diesen ganz schmalen Grat bei diesen Vergewaltigungsszenen schafft, ohne jemals voyeuristisch zu werden. Wenn dabei kurz das Geschlechtsteil zu sehen ist, bringt einen das nicht aus der Fassung. Im Unterschied zu manchen anderen Filmen hat man als Zuschauer nicht das Gefühl, das wird einem nun zu viel. Bisweilen fühlt man sich an „Funny Games“ von Michael Haneke erinnert. Ging Ihnen das ähnlich? MB: Da habe ich schon öfters gehört. Mir selbst kam dieser Vergleich mit „Funny Games“ allerdings nie in den Sinn. Nehmen Sie so eine Rolle nach Feierabend mit nach Hause? MB: Nein, auch wenn sich das in diesem Fall vielleicht blöd anhören mag: Mir macht das Spielen immer Spaß, auch wenn es solche Rollen sind. Für mich zählt vor allem, dass man etwas Großartiges umsetzen kann. Ich gehöre nicht zu denen, die sich nach Drehschluss ins Zimmer einschließen und nicht mehr angesprochen werden möchten. Aber jeder Schauspieler hat da seinen ganz eigenen Weg. Wie man das Ziel erreicht, ist letztlich völlig egal. Was ist die wichtigste Qualität für Ihren Beruf? MB: Leidenschaft und dass man für etwas brennt. Es geht immer nur um die Szene, Eitelkeiten haben dabei nichts zu suchen. Eitelkeit konnten bei Steven Spielbergs „Gefährten“ kaum aufkommen. Dort fiel Ihre Szene der Schnittschere zum Opfer gefallen – wie fühlt man sich da? MB: Das ist überhaupt kein großes Drama, ich kann völlig verstehen, dass Spielberg bei einem Film mit zu viel Überlänge die Szenen mit unbekannten deutschen Schauspieler heraus schneidet. Für mich zählt die Erfahrung, einmal mit solch einem großartigen Regisseur gearbeitet zu haben – das allein war bereits ein wunderbares Erlebnis. Haben Sie den herausgeschnittenen Schnipsel wenigstens nachträglich als Souvenir von Spielberg bekommen? MB (Lacht): Nein, den Schnipsel habe ich nicht bekommen. Bei solchen Filmen unterschreibt man Verträge, die ein halbes Buch füllen und die genau vorgeben, was man alles darf und nicht tun darf. Ich schätze, diese Szenen liegen vermutlich in einem Tresor im Hochsicherheitstrakt von Hollywood. Was haben Sie von Spielberg gelernt? MB: Spielberg sieht bei der Arbeit sehr genau hin, er ist präzise und er hat einen ausgesprochen guten Humor – bisweilen zynisch, aber immer gut! Gibt es einen Karriereplan bei Ihnen? MB: Nein, abgesehen davon, dass man nicht unbedingt danach strebt, nun zwanzig Komödien nach einander zu drehen. Aber das dürften die meisten Schauspieler ganz ähnlich sehen. Die Abwechslung ist es, die diesen Beruf so spannend macht. Was wäre bei „Das schönste Paar“ Ihr Ratschlag für Kinogänger? MB: Sich zu freuen auf einen Film, der ständig seine Farbe und sein Tempo wechselt. Ein ganz harter Anfang. Dann ein Liebesfilm. Danach ein Thriller. Um zum Schluss wieder das ganz harte Drama. Am besten nicht alleine ins Kino gehen, dann kann man danach noch gut quatschen darüber. Dieter Oßwald, Berlin 030 "Das schönste Paar" – Maximilian Brückner und Luise Heyer in einem aufwühlenden Film von Sven Taddicken ... und da ist er. ER, der vor 2 Jahren Liv vor den Augen ihres zusammengeschlagenen Freundes Malte vergewaltigt hat. Und nun? Es gut sein lassen oder Rache üben? Wie die beiden damit umgehen, das zeigt der berührende Film „Das schönste Paar“ von Sven Taddicken. Wir haben den Regisseur im Monopol Kino in München getroffen… Interview, Trailer und Setfotos und bisher nur im Film zu sehende Ausschnitte daraus. Video von münchen.tv - Szene München, 3. Mai 2019
Jeder Ausgabe der deutschen Filmzeitschrift cinema liegen 8 Karten mit Filmpostern im DIN A5 Format bei, mit cinema-tografischen Notizen zum jeweiligen Film, Besetzung, Kurzinhalt und Minibiografien von Hauptdarstellern und Regisseur auf deren Rückseite. Es handelt sich dabei um Filme, die im vorherigen Monat in die deutschen Kinos kamen und der Redaktion besonder positiv aufgefallen waren. In der Juniausgabe 2019 war das u.a. "Das schönste Paar": Beilage in der cinema #493 Die Filmkritik von Ralf Blau (4 von 5 möglichen Punkten) in der Druckausgabe cinema #492, Mai 2019, S. 39 & online Režisierius Svenas Taddickenas: geriausias kerštas – nekeršyti Europos šali? kino forumas Scanorama pristato vokie?i? režisieriaus Sveno Taddickeno film? „Tobula pora“. ?temptas trileris pasakoja apie atostog? metu prievart? patyrusi? por? ir kelia klausim?, kur yra riba, skirianti keršt? ir teisingum?. Režisierius pasakoja apie keršto vaizdavim? kine, toksiškus vyr? ?vaizdžius ir s?moning? apsisprendim? po sukre?ian?i? patir?i? gyventi toliau. Filmo pradžioje pagrindiniai veik?jai iš ties? atrodo tobula pora. J? santykiai pilni nat?ralumo ir savitarpio supratimo. Ar pritartum?te tokiai interpretacijai? ST: Taip, jie labai laisvi ir ner?pestingi. Filmuojant juos Maljorkos papl?dimyje, nevalingai piršosi biblin? istorija apie Adom? ir Iev?, išvarytus iš rojaus. Nepaisant to, filmas negal?t? vystytis šioje plotm?je. Nor?jau, kad užpuolimas b?t? ne l?žio, o išeities taškas, tod?l negaišdamas laiko ?vedžiau j? ? pasakojim?, kad ži?rovai kartu su veik?jais gal?t? spr?sti jo padarinius. Papasakokite, kaip filmavote prievartos scenas, pilnas baim?s, pyk?io, agresijos ir paniekos moteriai. Jos fiziškai paveikios, ? jas nemalonu ži?r?ti. ST: Nesiekiau brutalumo ir realistiškumo. Kaip jau min?jau, užpuolimas yra išeities taškas, kitaip tariant, prologas. Filme keliamas klausimas, kaip gyventi toliau, kai tavo gyvenim? supurto prievarta, o ne kod?l dviem žmon?ms teko su ja susidurti. ?vykus užpuolimui, prasideda tikroji istorija. Savaime suprantama, klausiau sav?s, ar noriu j? vaizduoti. Detali? prievartos scen? ?traukiau ? scenarij?, kad supras?iau, k? noriu filmuoti. Be to, savo sprendimus turiu pagr?sti aktoriams. Visada laikausi šio principo, ruošdamasis sud?tingoms scenoms. Visa k?rybin? grup? privalo žinoti, kaip jud?s aktoriai ir kamera. Tai suteikia tikrumo jausm? aktoriams. ?tamp? ir baim? kelian?ios scenos pavyksta, kai visi yra gerai pasiruoš? ir gerbia vienas kit?. Kitas etapas laukia montuojant film?. Dirbdami su montažo režisieriumi Andreasu Wodrasche buvome nusibr?ž? savotišk? demarkacin? linij?, kuri? perženg? visada klausdavome sav?s, k? ir kod?l matome ekrane. T? pat? galima pasakyti ir apie filmo muzik?. Kompozitorius Erichas Neveuxas prievartos scenai buvo suk?r?s keist? zvimbim?. Tik montuodamas film? pasteb?jau, kad jis visai netinka. Toki? dalyk? negalima forsuoti. Siaub? turi kelti pati scena, o ne inscenizuotos detal?s. Prolog? ir tolimesn? pasakojim? skiria didel? elips?. Sužinome, kad pagrindin? veik?ja Liv baig? lankytis pas psichoterapeut?, bet nežinome, k? atskleid? policijos tyrimas. Paliekate labai daug erdv?s ži?rov? vaizduotei. ST: Rašydamas scenarij? nor?jau kuo grei?iau pereiti prie esminio klausimo – poros sprendimo gyventi toliau: „Likime kartu. Paži?r?kime, kaip mums seksis“. Tai didelis žingsnis ? priek?, bet ne toks tvirtas, kaip gali pasirodyti iš pradži?. Pirmasis susvyruoja Malt?, v?liau suklumpa ir Liv. Lankydamasi pas psichoterapeut? ji, regis, perlipo slenkst?, bet sutikusi vien? iš savo prievartautoj? gr?žta ? pradin? tašk?. Filmuose apie keršt? moteriai dažnai suteikiama galimyb? ?vykdyti nauj? smurto akt?. Jis padeda patirti katars? ir pamiršti pažeminim?. Racionalios strategijos šiuo atveju pasirodo esan?ios bej?g?s. ST: Keršt? malonu ?sivaizduoti, bet jis neišlaisvina, nes ?vykdydamas didesn? bausm?, pavyzdžiui, nužudydamas, susitepi rankas. Geriausias kerštas – nekeršyti. Ver?iau pasistengti tapti prakeiktai laimingu. Viskas ne taip paprasta. Liv tvirtina, kad seniai atleido savo skriaud?jams, bet šis atleidimas nepadeda jai jud?ti ? priek?. ST: Liv atleidžia, bet jos vaizduot? toliau perdirba praeities ?vykius. Ji susiduria su prievartautoju statybos preki? parduotuv?je ir supranta, kad yra prisirišusi prie vaizdinio, kuris neatitinka tikrov?s. Filme keliate ir vyriškumo klausim?. Teigiate, kad vyras n?ra kaltas, jeigu negali apginti moters. ST: Montuodami film? galvojome, ar liko daug viet?, kuriose ži?rovas sušukt?: „Po velni?, daryk k? nors!“ Nenor?jau kurti ?sp?džio, kad Malt? gal?jo k? nors pakeisti. Nepaisant to, j? kamuoja netikrumas ir g?dos jausmas. Malt? negali sau atleisti, kad neapgyn? savo moters. Pastaruoju metu vis dažniau pasigirsta s?voka toksiškas vyriškumas. Vyrai kamuojasi jausdami, kad neatitinka visuomen?je priimtin? vyriškumo standart?. Malt? aps?stas minties atkeršyti skriaud?jams, kad pamiršta susim?styti, ar tai pad?s Liv. Kerštas pelnyt? atleidim? jam pa?iam. Tai prieštarauja racionaliam protui, bet daugelis vyr? nedvejodami susitapatint? su Malte. Muzikos pamokoje Malt? ištaria svarb? sakin?, vedant? paralel? su jo istorija: „Kaip galite prisiminti dain?, kurios negalite pak?sti?“ ST: Taip. Žmogus laisvas apsispr?sti atsikratyti praeities ir žvelgti ? priek?. Kiekvienas privalo tai padaryti d?l sav?s. Europos šali? kino forumas „Scanorama“ film? „Tobula pora“ rodo Vilniuje ir Kaune. Festivalis t?sis iki lapkri?io 24 dienos. Delfi, 13.11.19 "The Most Beautiful Couple" ("Tobula pora") hat seine Litauen-Premiere beim European Film Forum Scanorama 2019, International Film Festival in Vilnius und Kaunas, am Mi 13.11. in Vilnius im 'Pasaka' Grand Hall um 20:30 Uhr in der Section 'Crossing Europe'. Außerdem am So 17.11. um 15 Uhr in den 'Forum Cinemas Vingis' Hall 6, und in Kaunas am Sa 23.11. um 21:40 Uhr und So 24.11. um 15 Uhr in 'Forum Cinemas' Hall 4.
"Das schönste Paar" ist Nr. 8 der Top 10 der besten deutschen Filme 2019 der Moviepilot-Community, die zwischen dem 1.1. und dem 31.12.2019 ins Kino gekommen, direkt und erstmals auf DVD/BD oder auf einer VoD-Plattform herauskamen. Die Liste basiert auf den Daten vom 19.12.2019. Auch 2019 überraschte der deutsche Film mit einer gelungenen Mischung aus heiteren und ernsten Themen. kino.de stellt die 13 besten Filme nach Starttermin vor. „Der goldene Handschuh“: 21.2.19 ; „Der Fall Collini“: 18.4.19 ; „Das schönste Paar“: 2. Mai 2019 – Mehrfach ausgezeichnetes Drama von großer Intensität. Im Sommerurlaub auf Mallorca werden Liv (Luise Heyer) und Malte (Maximilian Brückner) von drei 18-jährigen in ihrem Ferienhaus überfallen. Liv wird dabei von Sascha (Leonard Kunz) brutal vergewaltigt. Zwei Jahre braucht das Paar, um das traumatische Ereignis halbwegs zu verarbeiten. Als Liv plötzlich in einem Imbiss auf ihren einstigen Vergewaltiger trifft, droht die Situation außer Kontrolle zu geraten ; „Liebesfilm“: 2.5.19 ; „Nur eine Frau“: 9.5.19 ; „Traumfabrik“: 4.7.19 ; „Leberkäsjunkie“: 1.8.19 ; „Benjamin Blümchen“: 1.8.19 ; „Gut gegen Nordwind“: 12.9.19 ; „Systemsprenger“: 19.9.19 ; „Deutschstunde“: 3.10.19 ; „Ich war noch niemals in New York“: 17.10.19 ; „Das perfekte Geheimnis“: 31.10.19. Quelle: kino.de, 30.12.19 Die 10 besten Filme des Jahres 2019 Von dramatischen Erkenntnissen über kurzweilige Gesellschaftssatire bis hin zu epochaler Unterhaltung und kunstvollem Grauen: Diese zehn Filme muss man laut der Quotenmeter.de-Kinoredaktion gesehen haben! Platz 1: «The Favourite - Intrigen und Irrsinn» ; Platz 2: «Porträt einer jungen Frau in Flammen» ; Platz 3: «Midsommar» ; Platz 4: «Hustlers» ; Platz 5: «Avengers || Endgame» ; Platz 6: «Once Upon a Time in Hollywood» ; Platz 7: «Das schönste Paar» – Ein sorgloses Paar, eine Vergewaltigung, ein Trauma, die Mühen der Bewältigung und die Tücken, die es nach sich zieht, wenn ein Mann im Namen seiner Partnerin Vergeltung sucht: Sven Taddickens Drama «Das schönste Paar» ist das ebenso ungeschönte wie feinfühlig erzählte Porträt einer Beziehung, die durch eine widerliche, grausame Tat in die Krise gestürzt wird und ein Kommentar darauf, was geschieht, wenn das enge Umfeld eines Opfers meint, für es entscheiden zu können, was das Beste wäre. Maximilian Brückner und Luise Heyer spielen atemberaubend gut und lassen uns hautnah an den intensiv brodelnden, aber nur scheu, non-verbal ausgedrückten Emotionen ihrer Figuren teilhaben. Platz 8: «Der Leuchtturm» ; Platz 9: «Parasite» ; Platz 10: «Leid und Herrlichkeit». Quelle: Quotenmeter.de, 2.1.20
DoP Daniela Knapp im Interview - Partnerschaft mit Brennweite „Das schönste Paar“ ist nicht nur der Titel der letzten Zusammenarbeit von Regisseur Sven Taddicken und seiner DoP Daniela Knapp, die damit ihren bisher persönlichsten Film gedreht haben, sondern kann auch für die bereits mehr als 20 Jahre andauernde kreative Partnerschaft der beiden hinter der Kamera stehen. Der sechste Langspielfilm von Sven Taddicken, der erstmals auf einem eigenen Originaldrehbuch basiert, fühlt sich an wie ein Befreiungsschlag. Eine intimes, rohes, präzise beobachtetes Drama, das sich gerade in seiner dargestellten Alltäglichkeit weit von üblichen „Rape-and-Revenge“-Erzählungen abhebt. Einmal mehr kann der Regisseur dabei blind auf seine Bildgestalterin Daniela Knapp an der Kamera vertrauen. Jens Prausnitz: Die überraschendste Szene war für mich Livs beiläufiger Albtraum, der gleichzeitig schockiert und als „Comic Relief“ funktioniert. Daniela Knapp: Ja, das hat auch viel Spaß gemacht Leonard Kunz in die Schulbank zu setzen, das war wirklich sehr lustig. Es war auch eine Szene, die im Buch ab und zu drin und mal draußen war, weil Sven den Anspruch hatte, das wirklich sehr realistisch und glaubwürdig zu machen. Da stand die Frage im Raum, ob ein Albtraum, der aber so realistisch beginnt, wirklich seinen Platz in so einem Film findet. Ich bin wahnsinnig froh, dass es drin gelandet ist. Und der Leo musste diese Gleichung auswendig lernen, das war so ziemlich der böseste Text des ganzen Films. JP: Die schlimmste Szene des Films muss man dafür sehr früh über sich ergehen lassen. Obwohl ihr insgesamt eine andere Perspektive einnehmt, und bei der Verarbeitung des Geschehenen als Paar bleibt, zeigt ihr zunächst die sexuelle Gewalt. Wie seid ihr an die Darstellung herangegangen? DK: Wir haben im Vorfeld schon jahrelang darüber gesprochen, dass es eben wichtig ist, diese Szene zu zeigen, um da- durch wiederum den Alltag dieses sehr normalen Lehrer-Ehepaars aufzuladen. Luise Heyer war schon sehr früh dabei und Maximilian Brückner kam spät dazu, ein bisschen durch einen Zufall, und es war wirklich ein großer Glücksfall. Denen war auch immer klar, was wir da machen wollen und dass wir das machen müssen. Wir haben für diese Szene viel geprobt und vorbereitet, die Kamera war von Anfang an wie ein weiterer Darsteller, es war sehr choreographiert. Dadurch, dass wir wirklich zusammen viel erarbeitet haben und jeder so seine Sache sagen konnte, hatte ich das Gefühl in einem geschützten Raum zu sein, in dem man das jetzt machen und zugucken kann, ohne voyeuristisch zu sein. Das war natürlich trotzdem noch schlimm und anstrengend genug, große Hochachtung an unsere Darsteller. Aber es gab nie das Gefühl, okay, jetzt entgleitet uns hier irgendwas. JP: Ich fühlte mich so unangenehm wie seinerzeit in „Funny Games“ von Michael Haneke. DK: Natürlich hatten wir uns den auch angeguckt. Das legt man dann wieder weg, vergisst es wieder und macht sein eigenes Ding. Viel ist uns auch von den Darstellern geschenkt worden: zum Beispiel dieses Bild, wo sie nach diesem Ereignis Rücken an Rücken sitzen – das war jetzt gar nicht so geplant, obwohl wir viel geprobt haben, war das wirklich aus dem Moment heraus, so ein starkes Bild. Das war ganz besonders, ganz toll. Das vollständige Interview von Jens Prausnitz finden Sie in Heft 12.2019 von "Film TV & Kamera"
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