Erstsendung:
14. September 2008, 20.15 Uhr, ARD Tatort # 704 - Das schwarze Grab (AT: Fünf Tage Angst ; Schwarzes Grab) Beziehungsknatsch zwischen Franz Kappl und Rhea Singh, und dabei sollen sie zusammen einen Tatort untersuchen. Da ist er beinahe froh, unter Tage fahren zu können, um den Ehemann vom Tod seiner Frau zu unterrichten. Unglücklicherweise wird der Einfahrtsschacht verschüttet, ein Staassekretär ermordet, und Kappl versucht trotz Tiefenkollers die Übersicht zu behalten, während Deiniger über Tage ein Loch in den Kopf gebohrt bekommt. Als besonderes Zuckerl gibt's Kappls 'elektrische Unterhose' zu sehen ...
Ein geplanter Tatort des Saarländischen Rundfunks (SR) hat eine ungeahnte Aktualität bekommen. Der Fernsehkrimi "Das schwarze Grab" nach dem gleichnamigen Roman von Martin Conrath spielt teils tief unter der Erde im Kohlebergbau. Am 1. April fällt die erste Klappe; bis Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. "Als wir mit Martin Conrath vor drei Jahren erste Gespräche über eine Verfilmung seines Saarland-Krimis "Das schwarze Grab" begannen, kochten die Leidenschaften beim Thema Bergbau nicht so hoch wie heute", erinnerte sich SR-Tatort-Redakteurin Inge Plettenberg. Seit dem bislang schwersten Grubenbeben im Saarland vor einem Monat ist der Abbau im Kohlebergwerk in Ensdorf gestoppt. Tausende Arbeitsplätze sind betroffen. Der SR betonte allerdings auch: "Der Bergbau ist nur der Rahmen der Handlung." Eine Sprengung schließt im Tatort 30 Menschen inklusive Kommissar Franz Kappl in einem Bergwerk ein. Während der Ermittler unter Tage die Diskussion über Bergbauschäden und Strukturwandel aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernt, sind seine Kollegen über Tage hinter einem Straftäter her. Dieser hat eine junge Bergmannsfrau mit dem Eisen, einem traditionellen Teil des Bergmannswerkzeuges, totgeschlagen. Als Drehorte für die Bergbau-Motive 'Karlsgrube' und 'Kathedrale' hat die RAG Deutsche Steinkohle laut SR das ehemalige Grubengelände Luisenthal und das Bergwerk Reden genehmigt. Mit den Dreharbeiten unter Tage wird "Das schwarze Grab" nach Angaben des Saarländischen Rundfunks sein bisher technisch aufwendigster Tatort werden. Quelle: Saarbrücker Zeitung, 24. März 2008
Inhalt: Ein Mann nimmt Abschied von seinem Haus; Grubensenkungen haben es unbewohnbar gemacht. Währenddessen rückt das Saarbrücker Kripo-Team um Kriminalhauptkommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner) zu einer neuen Mordermittlung aus. Im Kopf der tot aufgefundenen jungen Bergmannsfrau Wiebke Steinmetz steckt ein Eisen - Teil des traditionellen Bergmannswerkzeugs. Sehr passend in dieser Umgebung, einer von vielen Bergarbeitersiedlungen im Saarland, wo gedrückte Stimmung herrscht. Das Ende des Bergbaues ist gekommen, die Schließung der letzten Grube steht an. Mit einem Event unter Tage soll die Karlsgrube den symbolischen letzten Wagen Kohle ausfahren und dann dichtmachen. Streichertrio, Festreden und kaltes Büffet auf Sohle acht - ein Witz, denken die Bergleute. Drei Kreuze geschlagen, Hauptsache die Grube macht dicht, denken die Bergbaugeschädigten, deren Häuser der Berg aus dem Lot bringt. Die Kommissare ermitteln in alle Richtungen. Dabei erlebt Franz Kappl zum ersten Mal hautnah das Bergbaumilieu. Begriffe wie Berg oder Wetter weckten in ihm bisher eher touristische Assoziationen. Nun erfährt er am eigenen Leibe, dass sie tödliche Gefahr bedeuten können. Als während des Festakts unter Tage eine Explosion alle Zu- und Ausgänge verschüttet, ist Kappl mitten drin und lernt die Diskussion über Strukturwandel und Bergbauschäden aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Und muss doch kaltes Blut bewahren, als in 1200 Meter Tiefe ebenfalls ein Mörder umgeht. Während seine Kollegen über Tage dem Mann nachjagen, der sich des Mordes an Wiebke Steinmetz verdächtig gemacht hat, zieht sich der Einsatz zur Rettung der unter Tage verschütteten Festversammlung länger hin als geplant. Die Luft, die im Bergmannsjargon Wetter heißt, wird knapp - ein Kampf gegen die Uhr beginnt. Pressemitteilung, SR. -- Programm-Trailer zum Film Am 13. September 2008, 18.45 Uhr gabs dazu im SR ein 30minütiges Making-of In Vino Veritas von Dietmar Noss zu sehen. --- Der Bayer in der Grube Jetzt trägt er Bergmanns-Kluft. In großen Schritten kommt der Bayer der Seele des Saarlands näher. Musste sich Kriminalhauptkommissar Franz Kappl, gespielt vom oberbayerischen Jungstar Maximilian Brückner, in seinem ersten TATORT-Fall noch gegen die Abneigung der Saarbrücker Kollegen durchsetzen, durfte er in der zweiten Folge schon mit der Kollegin aus der Pathologie anbandeln. In
"Das schwarze Grab" ermittelt Kappl
vor dem Hintergrund von Grubensenkungen, Grubenschließungen
und
des
Konflikts zwischen Bergbaugeschädigten und Bergleuten.
Dafür
muss er
unter Tage. Der SR drehte in 1.000 Metern Tiefe seinen technisch
bislang aufwändigsten TATORT. Der Bergbau, der im Saarland zu
Ende
geht, bekommt damit ein kleines filmisches Denkmal gesetzt.
"Glück
auf, Glück auf, der Steiger kommt", sagt der
Saarländer Deininger. "Ja.
Du
mi' a", sagt der Bayer Kappl. Aber im
dritten Fall, den die beiden neuen Saarbrücker
TATORT-Kommissare
gemeinsam lösen, kommt der zugereiste Kriminalhauptkommissar
der
Seele
des Saarlands und seiner Bewohner ein gewaltiges Stück
näher.
Wenn auch
unsanft.
Während etwa beim neuen Stuttgarter Ermittlerteam der Verlust der Mundart beklagt wurde, haben die Saarbrücker davon nun gleich zwei dialektstarke Kommissare. Allerdings steht der Exil-Bayer mit den gelegentlichen Rückfällen in seine Muttersprache ziemlich alleine da - gegenüber dem geballten saarländischen Ton von Deininger, Gerda Braun und Co. Vielleicht wurden die beiden Episoden-Hauptdarsteller, die laut Buch einer alteingesessenen Bergmannsfamilie entstammen, deshalb gerade nicht mit Einheimischen besetzt, damit doch alle deutschen Zuschauer verstehen, worum's geht. Tobias Oertel und Adrian Topol spielen die Brüder Mark und David Steinmetz, denen Kappl in den Berg folgt. Bild: SR/Manuela Meyer Wiebke, Davids Ehefrau, wurde tot in ihrem Haus aufgefunden: erschlagen mit einem sogenannten Eisen. Bergmannswerkzeug. Kappl fährt ein, um dem Ehemann die traurige Nachricht persönlich mitzuteilen. Der Bergmann nimmt unter Tage gerade an einem Festakt zur Schließung der fiktiven "Karlsgrube", der letzten im Saarland, teil. Für die meisten Anwesenden ist es eher eine "Beerdigung" ihrer Jobs. Die ergreifende Rede, die angesichts der aktuellen Situation des Bergbaus im Saarland über die Fiktion hinauswirkt, wird effektvoll über die Bilder gelegt, die Kappls erste Schritte auf Bergwerksgelände zeigen. "Die Steinkohle hat unser Land über die Jahrhunderte hinweg geprägt ..." Kaum ist Kappl unten eingetroffen, verschließt eine Explosion den Zugang nach oben. Die Gesellschaft ist im Berg eingeschlossen, und obendrein gibt es wenig später eine weitere Leiche dort unten. Der Verdacht fällt schnell auf das verbitterte Bergbauopfer Heiner Dietz, der sich unter die Journalisten vor Ort gemischt hat. Ein Bergmann tut so etwas nicht, heißt es. Andererseits kochen die Emotionen gerade hoch ... Von klaustrophobischen Anfällen heimgesucht, nimmt Kappl in der Extremsituation seine Ermittlungen. Deininger begibt sich derweil fieberhaft auf überirdische Mörderjagd, endlich mal eigenverantwortlich, aber voller Sorge um den Kollegen. Mit den Dienstvorschriften nimmt er es dabei nicht so genau. Über kleine Strecken könnte man den Film von Regisseur Gregor Schnitzler ("Die Wolke") fast als "Event-TATORT" bezeichnen. Die Luft wird knapp unter Tage, und ein Großaufgebot an Rettungskräften agiert schließlich im Wettlauf mit der Zeit. Das Erzähltempo bleibt allerdings vergleichsweise gemütlich, das Spannendste für den Zuschauer dürfte ohnehin der ungewöhnliche Handlungsort sein: Gedreht wurde "Das schwarze Grab" im stillgelegten Bergwerk Reden nahe Saarbrücken und später auch im Ausbildungsbergwerk Velsen bei Völklingen. Das Drehbuch von Thomas Kirchner basiert auf dem gleichnamigen Roman von Martin Conrath, einem Autor aus der Region. Maximilian Brückner, bekannt für seine Verbundenheit zur eigenen bayerischen Heimat, wo "Berg" eher Frischluft-Assoziationen hervorruft, ist sogar völlig fasziniert von der Welt des Bergbaus. "Die Jungs da unten find ich super", schwärmt der 29-Jährige kohleverschmiert. "Diese Disziplin, diese Freundschaft - das ist ein ganz eigener Kosmos." "Bergbau ist einfach mal dran gewesen im Saar-TATORT", findet der gebürtige Saarländer Gregor Weber. Indem man nun dem bayerischen Kommissar Kappl im Film erst erklären muss, was es mit der besonderen Bergmanns-Mentalität und seinen Fachausdrücken auf sich hat, bekommt auch der Zuschauer einiges vom Milieu mit. Zum Beispiel, dass man dem Saarländer mit "Zeche" oder "Kumpel" nicht zu kommen braucht: "Bei uns heißt des Grub' und Berchmann." Petra
Fürst (teleschau
- der
mediendienst)
--- "Das schwarze Grab": ARD-"Tatort" über einen Mord im Schacht Hamburg - Schauspieler Maximilian Brückner, im saarländischen "Tatort" der Kommissar und Palu-Nachfolger Franz Kappl, kennt stramme Disziplin und Kameradschaftlichkeit von der Ensemble-Arbeit am Theater, wo er auch schon mal mit 40 Grad Fieber auf der Bühne stand. Aber beim neuesten "Tatort"-Dreh staunte er doch: "Wie die hier unter Tage ein Team sind, jeder für den anderen einsteht, mit ihrem ganz eigenen Ehrenkodex, ihrer eigenen Sprache - das ist schon eine Welt für sich und hat mich tief beeindruckt", sagt Brückner. Der neue "Tatort" des Saarländischen Rundfunks, der dritte für Brückner, trägt den Titel "Das schwarze Grab" und ist an diesem Sonntag (20.15 Uhr) zu sehen. Unter den Komparsen: Bergleute aus der Region, mit oder ohne Arbeit. Denn um den Bergbau steht es schlecht. So auch hier: Eine Grube im Saarland soll geschlossen werden. Ein kleines Fest unter Tage soll das traurige Ereignis etwas verschönen. Kappl, der den Tod einer Bergmannsfrau ergründen will, mischt sich unter die Gäste. Es folgt eine Explosion, die Menschen sind fürs erste eingesperrt. Und gleich noch kommt eine andere Bedrohung hinzu: Ein Mörder geht um. Man darf vermuten: Irgendwie geht es gut aus. Und doch kriecht am Schluss ein etwas anderer Kappl ans Tageslicht, weniger nassforsch nach dem Hoppla-jetzt-komm-ich-Prinzip, bescheidener geworden. Auch mit etwas mehr Milde gegenüber dem von Gregor Weber gespielten, bisher nicht so gemochten Kollegen Stefan Deininger, den er sonst nur duzte, wenn er kleine Verächtlichkeit ausdrücken wollte. Aber schon im nächsten Film, verraten beide, greifen sie auf den alten Kabbelton zurück: "Darauf haben wir bestanden. Das gibt doch uns beiden erst die richtige Farbe." "Denn so schnell verändern sich Menschen nicht", sagt Brückner. "Ich kann die ewige Harmonie zwischen anderen Kommissarsgespannen auf die Dauer nicht mehr ausstehen", so Weber. Die war schon zwischen ihm und Kappl-Vorgänger Palu nicht da, aber da trennte die beiden auch eine ganze Generation. Irgendwelche Palu-Nostalgie? Sie schütteln den Kopf: "Wenn es die gibt, sagt man mir nichts davon", meint Brückner, während Weber betont: "Der Palu in Jochen Senffs Darstellung war eine geniale 'Tatort'-Erfindung, die ihren unverrückbaren Platz in der Krimi-Geschichte hat. Aber sie war mit der Zeit eben auch eine etwas überholte Erscheinung." Nach Jochen Senff ist nun der 40-jährige Weber der "Tatort"-Senior im Saarbrücker Team und fühlt sich als geborener Saarländer ein wenig dafür verantwortlich, dass das Saarländische erhalten bleibt: "Gerade dass zu uns mit Maximilian ein Bayer gestoßen ist, bietet dafür gute Möglichkeiten." So groß, meint wiederum Brückner, ist der Unterschied zwischen Saarland und Bayern gar nicht. Und schon im nächsten "Tatort" wird er eine sehr bayerische Qualität einbringen können: Der auch privat begeisterte Tuba-Bläser darf bei einem saarländischen Blasorchester einspringen. (dpa) 10.09.2008 --- Die Unterwelt behält ihre Gäste Ein sehenswerter Saarbrücker "Tatort" führt Kommissar Kappl ins Bergwerk und zu den Klassikern des Detektivromans Die englische Krimiautorin Agatha Christie wusste, dass man für einen spannenden Krimi nur wenig braucht: ein prominentes Mordopfer, eine ausgefallene Tatwaffe, einen schrulligen Detektiv, eine Mordgesellschaft und einen außergewöhnlichen Tatort. Deshalb fanden Morde bei Agatha Christie gerne im Pfarrhaus statt, in Villen älterer Ladys oder im Abteil eines berühmten Luxuszuges. In dem Saarbrücker Tatort Das schwarze Grab (Autor: Thomas Kirchner) wurden Christies Elemente nur ein wenig modifiziert: Das Opfer ist keine englische Filmdiva, sondern ein saarländischer Staatssekretär, die Tatwaffe kein Kerzenleuchter, sondern eine Spritze und der Ermittler kein belgischer Detektiv mit dem Namen Hercule Poirot, sondern Kommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner) aus Bayern. Die ehrenwerte Gesellschaft besteht nicht aus britischem Adel, sondern aus saarländischen Bergleuten. Unten in den Tiefen des Karlsbergwerks ermittelt Kommissar Kappl in einem alten Mordfall. In der Grube sind nebenbei auch Journalisten und Politiker anwesend, denn die Zeche wird geschlossen: Man fördert einen symbolischen letzten Wagen Kohle, es gibt kalte Häppchen und ein Streichtrio musiziert zum Abschied. Dann knallt es. Raufen, schwitzen, lügen Das Licht geht aus, der Schacht fällt zu, die Gesellschaft sitzt fest. Als das Licht wieder angeht, ist der Staatssekretär tot. "Wir haben einen Mörder unter uns", sagt jemand - und wie bei Christies Mord im Orient-Express kann keiner den Tatort verlassen, weder die Gäste, noch der Kommissar oder der Mörder. Daraus entwickelt sich ein auch ästhetisch exzellenter Krimi, denn hier steht einmal nicht das Warum der Tat im Zentrum, sondern das sogenannte Whodunit, das "Wer hat es getan?", ein klassisches Element im Detektivroman. Natürlich ist Kappl die zentrale Figur des Schauspiels, aber auch hier gibt es einen zweiten Mann: Bei Poirot heißt der Assistent Hastings, bei Sherlock Holmes Watson, im Saarland ist es "der Deininger" (Gregor Weber). Deininger ermittelt an der Oberfläche, steht aber telefonisch in Kontakt und leistet die Kleinarbeit für seinen Kommissar, der 1200 Meter tiefer Denkarbeit verrichtet, beobachtet und verhört. Es ist ein psychologisches Spiel in einer Extremsituation und die Psychologie der Figuren ist gut gewählt. Es wird gerauft, geschwitzt, geschrien. Politiker, Journalisten und Bergarbeiter legen falsche Fährten und Kappl muss viel forensisches Gespür erweisen, aber in dieser Unterwelt wird die Luft bald für alle dünn. Marco Maurer, Süddeutsche Zeitung, 13.09.2008 --- Unterirdische Ermittlungen Der dritte und beste Saarland-"Tatort" mit Maximilian Brückner ist ein spannender Bergbau-Krimi Landschaftsbeherrschende Fördertürme, graue Bergarbeitersiedlungen - das ist eigentlich klassisches Schimanski-Revier. Im "Tatort"-Krimi aus dem Saarland muss sich nun der junge Kommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner) in der handfesten Auseinandersetzung mit den Bergleuten profilieren und darf sich damit deutlich absetzen von seinem Vorgänger, Jochen Senfs frankophilen Genießertyp Palu. Dieses Vorhaben gelingt: "Das schwarze Grab" ist ein Krimi, der ein gesellschaftlich wirklich relevantes Thema, den schmerzhaften Abschied vom unrentablen Bergbau, als packenden Thriller erzählt und diskutiert. Die Realität hat die Brisanz des Stoffes deutlich erhöht. Vor drei Jahren war der gleichnamige Roman des Saarlouiser Autors Martin Conrath erschienen, der die Grundlage für das Drehbuch von Thomas Kirchner bildete. Dann erschütterte im Februar dieses Jahres ein Erdbeben die Region und führte zum Stopp des Kohleabbaus. Nur wenige Wochen später, im April, begannen die Dreharbeiten des aufwändigsten Tatorts vom Saarländischen Rundfunk. Mutig ist schon die Entscheidung, den populären Sonntagskrimi zu großen Teilen in der düsteren Welt unter Tage spielen zu lassen. Kommissar Kappl lässt sich nach unten bringen, weil er einem jungen Bergmann (Adrian Topol) die Nachricht vom Tod seiner Frau überbringen will. Kurz nach seiner Ankunft in 1 200 Meter Tiefe zerstört eine Explosion alle Wege nach oben und stürzt dutzende Menschen in Panik, die mit einem Festakt unter Tage gerade die Schließung der Grube begehen wollten. Die Eingeschlossenen blicken nicht nur angstvoll nach oben: Nachdem jener Ex-Bergmann, der als Politiker die Schließung der Grube betrieben hatte, tot aufgefunden wird, ist allen klar, dass der Täter unter ihnen ist. Dann wird auch noch die Atemluft knapp. Regisseur Gregor Schnitzler und sein Kameramann Carl Finkbeiner haben starke, oft monochrome Bilder geschaffen, die auch beim Zuschauer klaustrophobische Gefühle wecken und jeden Vergleich mit effektvollen Genrefilmen wie dem "Wunder von Lengede" standhalten. Das Hin und Her zwischen Kommissar Kappls unterirdischen Recherchen und den Ermittlungen seiner überirdischen Kollegen wird optisch wie dramaturgisch gut verzahnt und treibt den Thriller an den entscheidenden Stellen gut voran. In der düsteren Tiefe spitzen sich die Auseinandersetzungen um den Bergbau dramatisch zu: Ein verzweifelter Mann (Rainer Reiners), dem der Bergbau das Haus und die Familie zerrüttet hatte, will sich an den "selbstgefälligen Helden der Arbeit" rächen und wird beinahe von ihnen gelyncht. Nicht nur für Rainer Reiners bietet dieser "Tatort" Platz für prägnante Auftritte. Tobias Oertel, der gerade vor einer Woche im Hallenser "Polizeiruf" ebenfalls einen großen Bruder gespielt hatte, dabei aber blass geblieben war, beweist hier seine Klasse als Charakterdarsteller. Maximilian Brückner schließlich gewinnt in seinem dritten Saarland-"Tatort" deutlich an Statur. Wie sein Kappl über sich hinauswächst, nicht nur gegen die aufkommenden Beklemmungen ankämpft, sondern die explosive Lage immer wieder entschärft, das beeindruckt und weckt Hoffnungen für die nächsten Fälle. Torsten Wahl, Berliner Zeitung, 13.09.2008 ---
SR-Tatort "Das schwarze Grab" mit hervorragender Zuschauerakzeptanz - Marktführer bundesweit und im Saarland 7,24 Millionen Zuschauer [7,24 Mio/ 21,6% (ab 3) ; 2,32 Mio/ 16,1% (14-49] haben am gestrigen Sonntag um 20:15 Uhr den Tatort des Saarländischen Rundfunks, "Das schwarze Grab", im Ersten Deutschen Fernsehen eingeschaltet. Im Saarland haben 230.000 Zuschauer das Ermittlerduo Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Stefan Deininger (Gregor Weber) eingeschaltet. Das entspricht einem Marktanteil von 21,6 Prozent bundesweit und einem Marktanteil von 46,1 Prozent im Saarland. Damit ist der SR-Tatort in beiden Fällen Marktführer des Tages. Diese Quote beschert dem "Schwarzen Grab" in der Zuschauerrangliste der meistgesehenen SR-Tatorte im Saarland Platz drei. "Diese erfreulich hohe Akzeptanz beweist erneut die Beliebtheit des Kommissarduos Brückner/Weber bei den Tatort-Fans", sagte der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff. Auch in den Printmedien erhielt "Das schwarze Grab" gute Kritiken. Derzeit wird gerade der nächste SR-Tatort mit dem Titel "Bittere Trauben" gedreht. "Bittere Trauben" läuft voraussichtlich am Sonntag, 26. April 2009, 20:15 Uhr, im Ersten. SR-Pressemitteilung, 15.09.2008
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erstellt am 6. April 2009 von EFi |
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