Erstsendung:
26. April 2009, 20:15 Uhr, ARD Tatort #731 - Bittere Trauben Franz Kappl's vierter Einsatz in und um Saarbrücken herum führt ihn und seinen Partner Stefan Deininger ins Weinbau-Milieu. Sie bekommen ein anderes Büro, und Kappl ein neues Pistolenhalfter. Er darf endlich richtig Tuba spielen, sollte eigentlich wissen daß Kerschgeist gefährlich ist, knatscht sich immer noch mit Rhea Singh, erlebt dafür aber das eine amuröse oder andere feuchte Abenteuer und - sein Vater kommt zu Besuch.
Photos
vom 1. Drehtag,
9. September
2008,
SR/Manuela Meyer
Inhalt: Gerhard Nieser wird in einem Haus am Stadtrand von Saarbrücken ermordet aufgefunden. Er war Weinkontrolleur des saarländischen Instituts für Lebensmitteluntersuchungen. So ein Mann hat viel Verantwortung - und Macht. Winzer zittern vor ihm, Weinhandlungen fürchten seinen Besuch. Die letzte Prüfung war an Niesers Todestag, bei Winzern im saarländischen Bernheim, einer kleinen Gemeinde nahe der französisch-luxemburgischen Grenze. Für das SR-Tatort-Duo Kappl und Deininger liegt der Verdacht nahe, dass der Mord mit dem Weinbau in Verbindung steht. Die Weinbauern Richard Altpeter und Alwin Eckes rücken ins Visier der Ermittler. Wollte einer der beiden mit allen Mitteln vertuschen, daß sein Wein gepanscht ist? Doch auch das Ehepaar Jean-Paul und Isabel Weickert, das in der Landeshauptstadt eine Weinhandlung betreibt, weckt den Argwohn der Kommissare. Ihnen entgeht nicht die Feindschaft zwischen Richard Altpeter und der aus Bernheim stammenden Isabel Weickert, ein Hass, der schon länger zu schwelen scheint. Auf dem Bernheimer Weinfest, bei dem die Weinkönigin den Hauptkommissaren den Kopf verdreht, machen sie interessante Entdeckungen. Währenddessen kommen sich in Saarbrücken Ludwig Kappl und Gerda Braun näher. Aus der Pressemitteilung des SR vom 4. September 2008 |
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--- Auf dem Weinfest in Bernheim zwingt Deininger aus Rache über ein entgangenes Fußballspiel, den eigentlichen Schützenkönig Kappl das Blasmusikorchester zu retten, deren Tubist die Weinproben zu gründlich probierte, um an seiner Stelle Ariane, die lokale Weinkönigin zu betanzen. Zumindest beschwert sich dort mal keiner über Kappl's musikalische Äusserungen. Später dann gibts für ihn dann doch eine Belohnung von Ariane: "Komm, zeig mir deine Tuba!"
Photos: SR/Manuela Mayer
Mit Wein haben alle Drehorte des neuen Krimis zu tun, schließlich geht es um den Mord an einem Weinkontrolleur. Deininger (Gregor Weber) und Kappl (Maximilian Brückner) ermitteln im saarländischen Winzermilieu. "Hier verhören wir gerade das verdächtige Ehepaar, dem die Weinhandlung gehört", erklärt der 29-jährige Bayer Brückner: "Diesmal tappen wir ganz schön im Dunkeln!" Sein Kollege gibt ihm Recht: "Wir Kommissare sind Biertrinker und haben keine Ahnung von Winzern." Spannend sei der neue Fall, "mit guten und attraktiven Schauspielern", fügt er schmunzelnd hinzu. Und mit viel Lokalkolorit, wie immer beim Tatort. Über den lokalen Bezug freut sich einer am Set ganz besonders: Tino Seiwert, einer der Inhaber der Weinhandlung "Pinard de Picard". Der Hausherr freut sich, "so lange ich nicht als Wasserleiche herhalten muss." Interessant sei es jedenfalls, mal einen Blick hinter die Tatort-Kulissen werfen zu können. Der Kleinste am Dreh ist ebenfalls zufrieden. Iason Becker aus Niedersalbach ist sechs Jahre alt und hat sichtlich Spaß an seiner Rolle. Die anderen am Set findet er "alle nett." Schauspieler, Kameramann, Regisseur, Techniker und Komparsen arbeiten auf dem Campus Nobel noch bis morgen. Frauke Scholl, Saarbrücker Zeitung, 30. September 2008 --- Nachts in einer leeren Strasse am Staden ein einsames Auto, in dem sich zwei Menschen grad im Mandelhockey üben, bis - ja, bis - ein Kamerateam samt Regisseur ins Bild kommt, und die Beleuchtung neu justiert wird. Die zwei Menschen entpuppen sich als Lisa Maria Potthoff und Maximilian Brückner.
Das Ganze gibt's hier zu sehen --- Programm-Trailer zum Film --- Nach 19 Jahren: Wecker kehrt an den Tatort zurück. Im Saar-Krimi spielt er den Vater von Kommissar Kappl (Maximilian Brückner).
Seit dem Herbst 2006 ermittelt Brückner als Tatort-Kommissar Kappl im Saarland. Der forsche Franz hat es nicht immer leicht so weit im Westen. Die Einheimischen beäugen den Tuba spielenden Bayern argwöhnisch, mit dem Kollegen gibt es ständig Streit. Hinzu kommt die Sorge um Papa Ludwig: Der ist daheim in Bayern nach dem Tod der Mutter völlig überfordert und nervt seinen Sohn ständig per Telefon. Im nächsten Fall steht Ludwig Kappl dann überraschend bei seinem Sohn in Saarbrücken auf der Matte und blamiert ihn, wie Maximilian Brückner bereits verrät: "Der Franz Kappl hat sich ja als harter Bulle aufgebaut. Nun kommt sein Vater ins Präsidium, ruft vor allen Kollegen 'Mei Burli!' und muss in der Ausnüchterungszelle seinen Rausch ausschlafen. Da ist dein Ansehen, das du dir mühsam aufgebaut hast, natürlich beim Teufel." Privat sind die beiden Originale durch den Tatort-Dreh noch näher zusammengerückt. Obwohl Maxi Brückner ein Jahr lang für die CSU im Gemeinderat gesessen hat, fühlt er sich mit dem altlinken Wecker weltanschaulich tief verbunden. "Wir sind beide Künstler, die ihre bayerische Herkunft nie leugnen", sagt der 30-Jährige, der immer noch am Simssee wohnt. Er sei glücklich mit seinen Eltern, doch mit Konstantin Wecker als Vater, "da hätte ich bestimmt meine Gaudi gehabt". Und Wecker hofft sehr, dass dies nicht sein letzter Auftritt als Ludwig Kappl gewesen ist. Im übernächsten Fall ist der Vater zwar nicht zu sehen, aber noch einmal 19 Jahre möchte Wecker nicht warten müssen. Ingo Wilhelm, tz, München, 18. März 2009 --- "Ich mag nicht schießen" - Maximilian Brückner gibt zum vierten Mal den Kommissar Franz Kappl im Saarland-"Tatort" Im Herbst drehte der Münchner Maximilian Brückner seinen vierten "Tatort" als Kommissar Kappl, Sendetermin ist Ende April. Der 30-Jährige genoss den Dreh zu "Bittere Trauben" - zum Wein fand er keinen Zugang. "Kappl, Kriminalpolizei" - dieser Satz kommt Schauspieler Maximilian Brückner meistens nur schwer über die Lippen. Wann haben Sie erstmals "Tatort" gesehen und mit wem als Kommissar? MAXIMILIAN BRÜCKNER: Das war damals noch mit Schimanski. Als Kinder war es uns aber auch ganz egal gewesen, was da kommt - Hauptsache Aufbleiben. Damals war ich etwa 6 oder 7 Jahre alt. Hat Schimanski Ihren Berufswunsch und Ihre Rolle mit geprägt? BRÜCKNER: Meine Rolle sicherlich nicht. Kappl ist ein ganz anderer Typ. Außerdem kann man sowas nicht nachprägen. Es ist einmalig, was Götz George da gespielt hat. Er ist Schimanski, Schluss, aus, da gibts nichts. Alles andere sind "Tatort"-Kommissare und das ist eben der Schimanski. Ich selber wollte nie Schauspieler werden, deshalb hat Schimanski da nichts bewirkt. Wie kamen Sie dann zu dem Beruf? BRÜCKNER: Ich habe mein Abitur gemacht, wollte dann Medizin studieren. Zu der Zeit habe ich ein bisschen Theater gespielt. Nur so zum Spaß, nicht, weil mich Theater interessiert hätte; es waren halt die ganzen Freunde dabei, da hat man halt mitgemacht. Meine Eltern sprachen mich dann an, und ich sagte: "Spinnt ihr? Ich kann doch kein Schauspieler werden!" Ich war spießiger als meine Eltern. Trotzdem bin ich zur Schauspielschule gegangen - und genommen worden. Wann wurde es zum Berufswunsch? BRÜCKNER: Irgendwann wollte ich es dann auch wissen und hab mich durchgebissen. Vorher habe ich zum Beispiel ganz wenig gelesen; seither lese ich viel und habe auch den Genuss an schöner Sprache und Literatur entdeckt. Natürlich war wichtig, dass dann später auch entsprechend Aufträge rein kamen. Das ging bei mir noch während der Schule los. Da habe ich gemerkt, ich kann damit Geld und auch meinen Lebensunterhalt verdienen. Gott sei Dank läuft es und ich hoffe, das hält auch noch eine ganze Weile an. Was ziehen Sie als Schauspieler vor, Bühne oder Film? BRÜCKNER: Bühne ist unmittelbar, chronologisch, und man kriegt sofort zu spüren, ob es dem Publikum gefällt oder nicht. Auf der anderen Seite ist es aber auch mal schön, klein zu spielen und nicht mit riesigen Gesten alles zu untermalen. Theater ist das ganze Jahr durch, man hat mehr Übung - aber man verdient zu wenig. Bei Film und Fernsehen kann man wunderschön spielen, eine Kamera nimmt Situationen anders auf als die Bühne. Ich habe mehr Glück als Verstand, dass beides bei mir so gut läuft. Sind Sie sehr selbstkritisch mit ihren Filmen? Schauen Sie sich selbst an? BRÜCKNER: Ja, mache ich schon, aber ich gewöhne mich da noch nicht so ganz dran. Der schlimmste Satz für mich ist immer: "Kappl, Kriminalpolizei". Da muss ich immer fast selber lachen. Man kommt sich da schon ein wenig albern vor. Wieviel Brückner steckt in Kappl? BRÜCKNER: Ich bin nicht so sehr der ehrgeizige Typ wie er. Kappl ist erfolgsbetont, will Recht haben, manchmal ist er auch ein richtiger Arsch seinem Kollegen gegenüber. Aber da steckt auch eine Unsicherheit dahinter. Ich glaube, dass ich privat weniger dieses Auftreten habe und sicherer in mir ruhe als Kappl. In dieser Folge kommt dann ja plötzlich sein Papa rein und sagt "Mei Buale" - im Grunde hätte er ihm auch noch die Unterhose runterziehen können, das hätte die gleiche Qualität gehabt: Man baut sich über drei Jahre mühsam eine Autorität auf, dann tritt der Vater auf und macht binnen Sekunden alles kaputt. So sind Eltern eben: Sie sehen einen immer so wie damals, als man noch klein war. Bekommen Sie Kritik von Ihren Eltern und Geschwistern? BRÜCKNER: Das sind mit meine härtesten Kritiker, meine Eltern und meine sieben Geschwister. Die sind knallhart und nehmen kein Blatt vor den Mund. Manchmal gibt es Situationen, wo sich Privates und Rolle überschneiden und sie sagen: "Du host ja goar net gspuit!" Ich spiele dann eben meist das, was ich persönlich machen würde - irgendwo muss ich es ja hernehmen. In "Bittere Trauben" spielen Sie Tuba oder geben den Spitzenschützen - wo nehmen Sie das denn her? BRÜCKNER: Tuba kann ich wirklich spielen, ich hab das von klein auf gelernt. Ich mag das auch, weil es ein schräges Instrument ist. Ich finde das lustiger, als wie ein einsamer Tiger in einer Bar Gitarre oder Trompete zu spielen. In meinem ersten "Tatort" habe ich auch schon Tuba gespielt, das haben wir jetzt wieder aufgegriffen. Viele sagen jetzt auch schon: "Aha, der Kommissar mit der Tuba." (lacht) Die Szene an der Schießbude, da habe ich nicht selber geschossen. Ich bin nicht so gut im Schießen und schließlich standen wir beim Dreh unter Zeitdruck. Was macht Franz Kappl für den saarländischen "Tatort" aus? BRÜCKNER: Der besondere Reiz geht nicht von Kappl aus, sondern vom Ganzen. Es ist vor allem sein Kollege Deiniger (Gregor Weber), ohne den Kappl nicht funktioniert. Alleine fände ich ihn wenig interessant. Im Grunde sind das zwei, die sich ständig vors Schienbein treten wollen. Wenns aber drauf ankommt, funktionieren sie. Das birgt eine gewisse Komik, es ist menschlich und lustig, manchmal bösartig - einfach ein interessantes Pärchen. Typisch fürs Saarland ist der Wein, wie man in dieser Folge sieht. Wie gut kennen Sie sich damit aus? BRÜCKNER: Ich habe keine Ahnung. Ich würde wahrscheinlich einen Tetra-Pack nicht von einem guten Flaschenwein unterscheiden können. Aber das Gute ist, dass sich die Kommissare damit auch nicht auskennen. Generell bin ich persönlich eher beim Bier verhaftet. Welchen Stellenwert hat "Tatort" in der deutschen Fernsehkultur? BRÜCKNER: Sowas gibt es nur in Deutschland. Es gibt eine schöne Menge davon, das heißt, für jeden Zuschauer ist etwas vorhanden. Es ist ein gutes Niveau, man kann aktuelle Themen aufgreifen oder einen ganz einfachen Kriminalfall machen. Kurz gesagt: "Tatort" macht eine große Variation auf hohem Niveau möglich, das ist das Schöne. Macht es Sie stolz, ein Kommissar in der Sondereinheit "Tatort" zu sein? BRÜCKNER: Natürlich, es ist eine große Ehre. Das sind alles hervorragende Schauspieler, die nun "Tatort"-Kommissare sind. Ich bin sehr glücklich, gerade auch als junger Mensch, in diesen Kreis zu gehören. Wenn Sie heute nochmal wählen dürften, Polizist oder Schauspieler, welcher Beruf würde es werden? BRÜCKNER: Schauspieler. Da muss ich nicht schießen - ich mag nicht schießen. Redaktion: Mathias Schwappach, Bietigheimer Zeitung, 21. März 2009 --- FOCUS Magazin Nr. 13 vom 23. März 2009. Seite 118, Media-Box: "Wahnsinning dicke Hose" "Tatort"-Kommissar Maximilian Brückner, 30, spricht über Sex vor der Kamera. Und über Konstantin Wecker, 61, als Vater. FOCUS: Und, Herr Brückner, wie war Ihr erstes Mal? Brückner: Peinlich. Gott sei Dank war's keine richtige Sexszene. Trotzdem: Da steht ein Team um dich herum, und du machst einen auf wilde Erotik. FOCUS: Herr Wecker, Sie sind da Profi. Wecker: Wegen meiner Sexfilme? Gut, wir mussten vor 40 Jahren noch ein bisserl mehr ins Detail gehen. Da bist Du mit den reizvollsten Frauen beinander, aber passieren darf nichts. Ich habe aufgehört, weil ich Angst hatte, dass ich irgendwann jede Lust verliere. FOCUS: Wie viel Privatleben braucht ein "Tatort"-Kommissar? In "Bittere Trauben" kommt Vater Kappl zu Besuch. Brückner: Im vierten Fall ist es wichtig, den Kommissar von einer anderen Seite zu zeigen. Der Kappl im "Tatort" macht immer auf wahnsinning dicke Hose. Dann kommt sein Vater, und der zieht ihm in zwei Sekunden die Hosen herunter. Sofort ist der ehrgeizige Karrierepolizist des kleine "Burle". Wecker: Der Kappl ist auch ein Arschloch, eben ein normaler Mensch. Da bröckelt dieses selbstgefällige Kommissars-Image. Als Zuschauer ärgere ich mich, wenn im Fernsehen Polizisten in moralischer Selbstherrlichkeit über alle anderen hinwefegen. FOCUS: Wie war es, im reifen Alter einen Sohn zu bekommen? Wecker: Früher habe ich mir übers Vatersein keine Gedanken gemacht. Inzwischen bin ich Vater eines zwölfjährigen Sohnes*. Und diese Drehtage über habe ich mir gedacht, das wäre eigentlich schöne, einen Sohn in dem Alter zu haben. Wenn Du mein Bub wärst, das tät mir gfallen. Brückner: Wir wären ein gutes Gespann. Wir könnten uns gut unterhalten, Du bist nie stehengeblieben. js (Josef Seitz) *Konstantin Wecker hat zwei Söhne, Valentin und Tamino. Sie wurden aber erst 1997 und 1999 geboren. Im Fernsehfilm "Mozart - Ich hätte München Ehre gemacht", spielte er schon mal den Vater von Maximilian Brückner, und Tamino spielte den jungen Maximilian.
Kabbelei im Weinberg Petra Fürst (teleschau - der mediendienst) Franz Kappl (Maximilian Brückner) lässt nichts anbrennen. Mit seiner ruppigen Art verprellt er zwar meist Zeugen und Verdächtige (Die wenden sich dann lieber vertraulich an den Deininger alias Gregor Weber). Dafür hat der Bayer echt Schlag bei den Frauen im Saarland. Es ist erst die vierte "Tatort"-Ausgabe mit dem neuen Kommissar, aber schon seine zweite Eroberung! Nach Pathologin Rhea Singh (Lale Yavas), die ihn keines Blickes mehr würdigt, macht Kappl jetzt - stilecht - mit einer Weinkönigin rum. Dann taucht auch noch der Papa von "dahoam" auf (charmanter Gastauftritt von Konstantin Wecker) - kein Wunder, dass da bei "Bittere Trauben" ein bisschen die Konzentration auf den Mordfall im Winzermilieu abhandenkommt ... Auch das Publikum goutiert bislang die gewagte bayerisch-saarländische Mischung: Sowohl "Der Tote am Straßenrand" als auch "Das schwarze Grab" erreichten zuletzt über sieben Millionen Zuschauer. Die private Note ist wieder sehr ausgeprägt: Mit dem Deininger hat Kappl nach wie vor seine beruflichen Differenzen. Dafür lassen sich die beiden gemeinsam auf dem Weinfest volllaufen, wo sie eigentlich ermitteln wollten. Die große blonde Weinkönigin Ariane (Lisa Maria Potthoff) macht Franz schöne Augen ("Los, jetzt zeig' mir deine Tuba!"), und dann ist plötzlich auch noch der Papa aus dem Bayernland da. Den spielt Konstantin Wecker mit verschmitzt blitzenden Augen. Es ist nicht seine Schuld, dass der Auftritt ein wenig zu bemüht komisch gerät: Das Drehbuch sieht vor, dass Kappl den Senior in die Obhut von Frau Braun (Alice Hoffmann) abschiebt, was ebenfalls zum weinseligen Absturz führt ... Aber es soll wohl nicht bei dieser Darbietung des wortkarg ruppigen Verhältnisses zwischen Vater und Sohn Kappl bleiben. All dem gegenüber schmeckt der eigentliche Fall geradezu nach Tragödie von griechischer Dimension - wenn nicht gar nach dem Bibel-Gleichnis von König Ahab, mit dem der einstige Messdiener Kappl einen Verdächtigen nervt ... Gerhard Nieser wurde nachts am Stadtrand von Saarbrücken erschossen. Als Weinkontrolleur war er nicht zwingend beliebt in der Gegend. So geraten schnell die beiden Winzer Richard Altpeter (Thomas Sarbacher) und Alwin Eckes (Timo Dierkes) aus Bernheim im Obermoselgebiet unter Verdacht sowie die Weinhändler Isabel (Katharina Müller-Elmau) und Jean-Paul Weickert (Marco Lorenzini). Sie alle wurden zuletzt von Nieser überprüft, obendrein tragen die Clans untereinander ihre Privatfehden aus. Kappl lebt sich ein. Hat er in der vorhergehenden Folge viel übers Bergbau-Milieu gelernt, ist jetzt die Lektion Weinbau an der Reihe. Noch reift dieser junge Jahrgang von Saar-"Tatort", die Farbe ist bereits eine intensive Mundart, die Geschmackseindrücke zwischen süß und herb könnten noch eine Nuance ausgeglichener sein. Im Abgang bleibt diese SR-Abfüllung aber grundsympathisch und unterhaltsam. Quelle: Frankenpost, 20.04.09 --- Konstantin
Wecker und Maximilian Brückner im AZ-Interview: "Ich
würde
dich sofort adoptieren"
WECKER: Dich würde ich sofort adoptieren. BRÜCKNER: Ich dich als Vater auch. Wir reden miteinander und ma merkt sofort, der taugt einem. AZ: Der brave Maxi Brückner und der Konstantin Wecker mit seiner wilden Vergangenheit – wie passt das zusammen? WECKER: Der wirkt doch nur so. Seinen ganz lebendigen Geist merkst du aber sofort, wenn du ihn das erste Mal siehst. Der Mann ist doch kein Spießer. AZ: Aber er ist in der CSU. BRÜCKNER: Nein, er ist nicht in der CSU. Ich bin aus dem Gemeinderat schon wieder raus, weil ich in die Nachbargemeinde gezogen bin. WECKER: Wir haben doch keinen politischen Dissens. Im Endeffekt wollen wir beide das Gleiche. Genauso wie ihm jetzt etwas anhaftet, hält man mich in manchen Kreisen für so ’ne Art Che Guevara. Das eine stimmt so wenig wie das andere. AZ: Nein? WECKER: Es stimmt, ich bin radikal in meinem Denken. Aber radikal nicht, weil ich einer Ideologie hinterherlaufe, sondern weil ich der Meinung bin, dass wir radikal sein müssen, um unsere Demokratie nicht nur vor dem Einschlafen, sondern vor allem vor der Verwässerung zu bewahren. Das geht nur mit radikalen Gedanken. Vor acht Jahren habe ich das Lied geschrieben "Wenn die Börsianer tanzen“. Damals fanden das die Leute total übertrieben. Heute ist da gar nichts mehr Radikales dran. AZ: Hatten Sie auch mal den Gedanken, wie Maximilian Brückner aktiv die Politik mitzugestalten? BRÜCKNER: Aber ich betreibe doch gar keine Politik. Wir haben beschlossen, ob der Gehweg weiter links oder weiter rechts sein soll. Von der Politik halte ich mich fern, in das Piranhabecken hupf’ ich doch nicht rein. Ich wollte einfach in meinem Dorf mitwirken. WECKER: Das wäre übrigens auch meine Vorstellung von radikaler Demokratie... BRÜCKNER: ...sich in der Gemeinschaft einbringen... WECKER: ...und zwar da Politik machen, wo man die Leute noch kennt. Der Herr Müntefering oder die Frau Merkel sind mir viel zu abgehoben von jeder Form von Wirklichkeit und zu eingebunden in wirtschaftliche Zwänge, als dass ich die auch noch ernst nehmen könnte. Die Leute meinen immer, es geht um links und rechts. Es geht aber um oben und unten. In der letzten Zeit merkt man noch deutlicher, dass es eine Macht- und Wirtschaftselite gibt, die mit uns anstellt, was sie will. Wenn wir eine Politik haben, die ausschließlich diese Elite bedient, dann gute Nacht. Wir müssen die Politik zwingen, dass sie auch uns bedient. BRÜCKNER: Genau. AZ: Sehen Sie es als bekannter Künstler als Ihre Aufgabe an, Menschen wachzurütteln? WECKER: Bei dem Namen... Sogenannte Prominente, die man nur kennt, weil sie in der Wäschekammer gevögelt haben oder sich Silikon spritzen, sollten sich bei politischen Fragen bitte heraushalten. Aber für mich ist es eine Chance, für mehr Menschlichkeit und Gerechtigkeit einzutreten. BRÜCKNER: Da ist der Unterschied zwischen uns. Du schreibst deine Texte selbst. Ich bekomme ein Drehbuch und kann im "Tatort“ nicht einfach "Viva la revolución“ schreien. WECKER: Das wär’ gut. Das baust du in den nächsten "Tatort“ ein – ganz unvermittelt. BRÜCKNER: Ich glaub’, das haben sie das letzte Mal rausgeschnitten. WECKER: Oder du müsstest einen Linken verhaften und heimlich zu dem sagen: Ich bin ja schon ganz lang auf deiner Seite. AZ: Werden wir den Kappl-Vater noch öfter sehen? WECKER: Ich würd’ mich freuen, aber die Entscheidung liegt bei den Produzenten und Drehbuchautoren. Ich sage hiermit laut: Ich würde es gerne weiter machen. BRÜCKNER: Ich weiß, dass es in die Richtung gehen soll, auch wenn der Kappl-Vater nicht in jedem Krimi dabei sein wird. WECKER: Dann halt’s euch ran, weil jünger werde ich ja auch nicht. AZ: Was macht der Kappl, wenn sein Vater ständig in Saarbrücken rummischt? BRÜCKNER: Ich glaub’, der bringt sich um. Endlich hat er ein bisserl Autorität aufgebaut, da kommt der Vater und macht das alles wieder zunichte. WECKER: Und dem Kappl ist der Vater auch peinlich. AZ: Sind Sie Ihren Kindern auch manchmal peinlich? WECKER: Klar, allein wenn ich zu laut lache, ist das ganz furchtbar für sie. AZ: Wie gehen Sie mit Ihrer Vergangenheit um? WECKER: Ganz selbstverständlich, ich hab’ da auch nie etwas vertuschen wollen. Im Gegenteil, die Kinder merken ganz deutlich, wenn man ihnen eine Vaterpersönlichkeit vorlügen würde. Denken Sie an die 70er Jahre, als der stockbesoffene Vater seinen Buben geschlagen hat, weil der einen Joint geraucht hat. BRÜCKNER: Und wenn man später enttäuscht wird, weil man merkt, dass der Vater ganz anders ist, als man dachte, ist das viel schlimmer. WECKER: Und was die Drogen betrifft: Bei meinem großen Sohn waren jetzt gerade drei Leute von den Anonymen Alkoholikern in der Klasse. Das war für die Kinder sehr hilfreich und beeindruckend. Es gab wenig Ereignisse in der Schule, von denen er so intensiv geredet hat. BRÜCKNER: Aber wir sind auch anders aufgewachsen. Wahrscheinlich sagt dein Sohn letztendlich doch über dich: So ein cooler Hund. Und du bist ja auch nicht stehen geblieben. Das ist das Tolle an dir, sag’ ich jetzt als Filmsohn. AZ: Die Familie ist für Sie besonders wichtig. BRÜCKNER: Ja. Und so dumm sich das anhört, aber meine Eltern haben mich echt immer wieder überrascht. Ich wollte Medizin studieren, aber meine Eltern kamen daher und meinten, ich sollte Schauspieler werden. Da war ich es, der dachte: Das ist doch kein anständiger Beruf. Aber letztlich sind wir eine stinknormale Familie. AZ: Nicht mehr, immerhin hat Ihre Familie einen "Tatort“-Kommissar. BRÜCKNER: Naa, bei mir war das ja nicht so, dass ich einen Film gmacht habe, ganz weit oben war und gspinnert worden bin. Das ging in einem Tempo, bei dem ich, meine Familie und meine Freunde mitwachsen haben können. WECKER: Der wird nie zum spinnen anfangen, dazu ist er viel zu gut. Das machen nur die, die nichts können. Interview: Angelika Kahl Quelle: Münchner Abendzeitung, 24. April 2009 --- "Tatort"-Vorpremiere am 22.04.09 Für den neusten saarländischen Tatort "Bittere Trauben" lud der Saarländische Rundfunk zur Vorpremiere ins CineStar Saarbrücken geladene Gäste ein.
Quelle: Saarbrücken Cine-Star
Burli ermittelt - von Barbara
Gärtner Sceencaps
von
Birte A. - mit Dank!
Hamburg - Der ARD-Tatort lag am Sonntagabend in der Publikumsgunst klar auf Platz eins. 7,4 Millionen Zuschauer haben am Sonntag den vierten Saar-Tatort mit Maximilian Brückner und Gregor Weber im Ersten verfolgt. Das entspricht einem Marktanteil von knapp 32 Prozent. Der Krimi lag damit an der Spitze der Einschaltquoten, gefolgt von der Tagesschau mit 6,08 Mio.Zuschauern. SR-Intendant Raff sagte, dies zeige, dass sich das Ermittlerduo etabliert habe. Damit ist "Bittere Trauben" der bisher erfolgreichste Tatort der beiden SR-Kommissare Franz Kappl und Stefan Deininger. Die beiden SR-Kommissare Kappl und Deininger mussten sich am Sonntag mit dem Mord an einem Weinkontrolleur befassen. Derzeit wird bereits der nächste SR-Tatort im Saarland gedreht. Quelle: SR-Online
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Seite erstellt am 22. März 2009 von EFi, ergänzt am 5. Mai 2009 | - weitere
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