„Eine Tragikomödie mit
satirischen Hieben auf den Zustand unserer Gesellschaft“
Der neue Film von Gerhard Polt ist durchaus unterhaltsam, aber das Lachen bleibt häufig im Halse stecken, sobald die unbequemen Wahrheiten mit denen die Zuschauer konfrontiert werden, ihre Wirkung entfalten. Mein Geständnis zuerst: Ich mag die meisten Sketche von Gerhard Polt, war aber kein grosser Fan seiner Filme und bin es auch durch diesen Film nicht geworden. Wer mit Polt noch nie viel anfangen konnte, dem wird es ähnlich gehen. Damit aber nicht meine eigenen Vorbehalte die Kritik verfälschen, hatte ich eine Filmkennerin gebeten, mich zur Vorführung zu begleiten und sie hat freundlicherweise die folgende Kritik geschrieben. ~ EFi ~ „…Und Äktschn!“ Ein Film von Gerhard Polt & Frederick Baker Kurz zum Inhalt: Hans A. Pospiech ist ein leidenschaftlicher, aber mittelmäßiger Hobbyfilmer, der sich durch das Verkaufen von Kriegsmemorabilien aus dem Nachlass seines Vaters über Wasser hält. In seinem Heimatort ist er noch dazu der größte Experte in Sachen Film, zumindest wenn man ihn selbst fragt. Bei seinen Mitmenschen und vor allem seinem Erzfeind Nagy gehen die Meinungen darüber allerdings auseinander. Die Bank sitzt ihm im Nacken und ebenso seine Ex-Frau. Als die örtliche Sparkasse den Filmpreis „Goldene Klappe“ ausschreibt, versucht der übermotivierte Pospiech einen „Blockbuster“ zu produzieren, um damit das ausgelobte Preisgeld einzufahren. Was er jedoch nicht weiß, ist, dass der Sieger längst feststeht, nämlich derjenige mit dem größten Schuldenberg, also Pospiech. Und Pospiech wählt als Thema seines Films ausgerechnet „Adolf Hitler privat“...Somit sorgt er nicht nur im Ort für jede Menge Furore, auch die Darstellerfindung und die Dreharbeiten gestalten sich schwierig und der persönliche Untergang ist somit schon mal vorprogrammiert. Es handelt sich hierbei nicht um eine klassische Komödie, wer das erwartet, ist fehl am Platz. Eher eine Tragikomödie mit satirischen Zwischentönen, bei der man zwar sehr viel und herzlich lachen kann, es dennoch aber auch ernstere Momente gibt, gewürzt mit dem typischen Polt’schen Humor und Sarkasmus. Das Ensemble ist neben Gerhard Polt mit Maximilian Brückner, Gisela Schneeberger, Robert Meyer, Nikolaus Paryla, Michael Ostrowksi, Olaf Krätke und dem Schweizer Kabarettisten Viktor Giacobbo hervorragend besetzt. Die Chemie zwischen den Darstellern ist perfekt. Es ist mehr als großartig, wenn Polt als Pospiech seine Weisheiten wie etwa "Armut ist ohne Geld gar nicht denkbar … und mit auch nicht" oder „Ohne Peter Ustinov wüsste doch heute kein Mensch mehr, wer Rom angezündet hat“ von sich gibt. Der Film wird zum Schluss hin leider etwas langatmig, der Gedanke „Hammas jetzt dann?“ schießt einem unweigerlich durch den Kopf. Was mich auch gestört hat, ist, dass der letztendlich dann doch fertiggestellte und prämierte Film über 'Adolf Hitler und Eva Braun privat' so schnell abgehandelt wurde. Bei der Preisverleihung wurde darauf nicht mehr eingegangen, sondern bereits ein neues Werk Pospiechs gezeigt (durchaus auch sehenswert - Maximilian Brückner als Jesus). Der Film bekommt von mir „Daumen hoch“, ein „absolut sehenswert und empfehlenswert“!!! Petra Sedlmeier für "gesucht wird : Maximilian Brückner", 16. Januar 2014
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