Premiere: 28. Juni, 17 Uhr im Gasteig - in der Reihe
'Deutsche Fernsehfilme' des 28.
Filmfests München (25. Juni - 3. Juli 2010)
20. Cologne Conference 2010, Internationales Film- und Fernsehfestival:
30. September, 19 Uhr im Residenz Filmtheater
Anklicken zur
Großversion |
Fernsehpremiere:
Montag 18. Oktober, 20:15 Uhr, ZDF
Einschaltquoten: 20:15 Uhr - 3,96 Mio Zuschauer (11,9% Marktanteil) ;
Wdh. 1:50 Uhr - 0,15 Mio (4,9% MA)
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Im Wettbewerb des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden 2010 und zum
3sat-Fernsehfilmpreis 2010.
"Kongo" läuft im Wettbewerb der Sektion 'Fiktion' des 24.
Internationalen Festivals für Audiovisuelle Programme
(FIPA), das vom 24. bis 30. Januar 2011 in Biarritz (Frankreich)
stattfindet. Insgesamt konkurrieren zwölf Produktionen um den
FIPA D'OR
Grand Prize, der am 30. Januar von der internationalen Jury verliehen
wird.
"Kongo" ist in der Kategorie 'Fiktion' für den
Grimme-Preis 2011 nomminiert. Der Grimme-Preis gilt als eines der
wichtigsten Gütesiegel für Qualität im
deutschen Fernsehen. Am 16. März werden die
Preisträger bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 1.
April 2011 in Marl (Nordrhein-Westfalen) statt.
"Kongo" als 'Bester Fernsehfilm' und Regisseur Peter Keglevic für 'Beste Regie' sind beim 51. Fernsehfestival Monte Carlo (Le Festival de Télévision de Monte-Carlo, 6.-10.6.11) für Goldene Nymphen nominiert.
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Veröffentichung auf DVD: 22. Oktober 2010, Universum Film
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Video:
"Kongo"-Dreharbeiten in Südafrika
- Hintergrundbericht mit Interviews mit Maria Simon, Jörg
Schüttauf und Maximilian Brückner vom Set (ZDF)
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Video:
Rollenporträts der
"Kongo"-Darsteller - Highlights aus den Interviews mit den
Schauspielern Maria Simon, Götz Schubert, Maximilian
Brückner, Jörg Schüttauf, Florence Kasumba,
Hannes Wegener und David Rott (ZDF)
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Das ZDF auf dem Filmfest München 2010
Mainz (ots) - Mit sieben Produktionen ist das ZDF auf dem 28. Filmfest
München vom 25. Juni bis 3. Juli 2010 vertreten, davon sechs
in der Sektion "Deutsche Fernsehfilme".
Eine junge Ermittlerin der Feldjäger soll im Fernsehfilm
"Kongo" (Buch: Alexander Adolph; Regie: Peter Keglevic) den
vermeintlichen Selbstmord eines Kameraden klären und
stößt bald auf Unstimmigkeiten. Dabei muss sie nicht
nur gegen die Widerstände in der eigenen Truppe
kämpfen - eine schauspielerische Herausforderung für
Maria Simon, Jörg Schüttauf, Götz Schubert,
Maximilian Brückner und David Rott. Der Film ist eine
Produktion von teamWorx.
aus: Pressemiteilung des ZDF, 10.05.2010
Plakat anklicken zum
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Von
Zuchtsäuen und Afrikakämpfern
Das
Filmfest München präsentiert spannende neue
Fernsehfilme
"Keine Filme, in denen wieder einmal ein
Waisenhaus in Afrika eröffnet wird", lautete für
Ulrike Frick, die für das Filmfest München die
TV-Movie-Reihe zusammengestellt hat, die oberste Maxime. Stattdessen
legte sie Wert auf "scharf konturierte Charaktere" und "spannende
Blicke über den Tellerrand hinaus".
Einen ganz weiten Bogen schlägt
schließlich der Film 'Kongo' von Peter Keglevic, der von
einer hochbrisanten Bundeswehr-Mission in Afrika erzählt, die
komplett aus dem Ruder läuft. Für die
Fernsehfilm-Chefin Ulrike Frick ist diese Produktion, die es durchaus
auch in deutschen Kinos hätte schaffen können,
"spannend wie ein Krimi, anregend wie ein guter Leitartikel und
anspruchsvoll wie eine gelungene Literaturverfilmung".
aus: Filmfest 2010 Programm Magazin |
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Im Kampf um den Bernd Burgemeister Preis lichtet sich das Feld. Die
Jury hat aus
dem 16 Filme umfassenden Wettbewerbsfeld drei Produktionen
ausgewählt, die nun um den mit 25.000 Euro dotierten, von der
VFF vergebenen Preis konkurrieren.
Von den vier in diesem Jahr vertretenen Teamworx Produktionen haben mit
"Kongo" (Produzent: Christian Granderath) und "Im Dschungel"
(Produzentin:
Ariane Krampe) gleich zwei den Sprung unter die letzten Drei geschafft.
Dritter im Bunde ist "Sau Nummer vier" von Roxy Film (Produzenten:
Annie Brunner, Andreas Richter und Ursula Woerner). Die Bekanntgabe des
Gewinners erfolgt am 27. Juni im Rahmen der Preisverleihungsgala.
Quelle: Filmfest München News,
21.06.2010
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Der Fernsehthriller "Kongo" ist in diesem Jahr der Gewinner des Bernd
Burgemeister Fernsehpreises. Der ZDF-Film führe vor Augen,
dass es keinen Krieg geben kann, in dem auch nur einer im Recht ist,
begründete die Jury am Sonntagabend auf dem Filmfest
München die Preisvergabe an den Produzenten Christian
Granderath von Teamworx. Die Jury lobte insbesondere das intensive
Spiel von
Hauptdarstellerin Maria Simon und die einfühlsame Regie von
Peter Keglevic. "Kongo", in dem auch Maximilian
Brückner und Jörg Schüttauf zu sehen sind,
feiert am Montag (28. Juni) auf dem Festival seine Premiere.
Der Bernd Burgemeister Fernsehpreis für Produzenten wird seit
1996 vergeben und ist mit 25 000 Euro dotiert. Gestiftet wird er von
der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF).
Quelle: Filmfest München News und
dpa, 28.06.2010
Besetzung:
Maria Simon - Oberleutnant Nicole Ziegler
Jörg Schüttauf - Hauptmann Heinz Kosak
Maximilian Brückner - Feldwebel Werner Malinck
Florence Kasumba-Tucker - Sprachmittlerin Noelle
Hannes Wegener - Hauptgefreiter Philipp Althaus
David Rott - Feldwebel Marco Bogner
Götz Schubert - Oberst Lonsky
Regula Grauwiller - Stabsärztin Lessja Neuner
Jodi Balfour - Johanna Wenz
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Stab:
Regie: Peter Keglevic
Drehbuch: Alexander Adolph, nach
einer Idee von Stefan Dähnert
Kamera: Busso von Müller
Szenenbild: Josef Sanktjohanser
Kostüme: Ulrike Schütte
Casting: Simone Bär, Ana Feyder
Schnitt: Moune Barius
Produktionsfirmen:
teamWorx
Television & Film GmbH ; Two Oceans Production (Pty) Ltd
Produzent: Christian Granderath
Auftragssender: ZDF
Redakteur ZDF: Günther van Endert
Drehzeit: 18.10. - 27.11. 2009
Drehorte: Port St. Johns und Kapstadt, Südafrika |
Inhalt:
Oberleutnant
Nicole "Nicki" Ziegler, Ermittlerin bei
den Feldjägern, wird zu einem Auslandseinsatz nach Bukavu in
den
Ost-Kongo geschickt, wo deutsche Elite-Soldaten im Rahmen eines
Eufor Einsatzes die Blauhelm Mission der UN unterstützen.
Gemeinsam mit
ihrem forschen Kollegen Werner Malinckrodt soll sie den Selbstmord des
Soldaten Rene Wenz klären, der sich offenbar in der Bar des
Feldlagers
erschossen hat. Tatsächlich deutet zunächst alles auf
Selbstmord hin:
Wenz kam mit den verstörenden Verhältnissen in dem
schwarzafrikanischen
Krisengebiet nicht klar, zudem wollte ihn offenbar seine Frau
verlassen. Doch als Nicki auf dem Handy des Toten ein obskures Video
findet, das den Tod in einem völlig anderen Licht erscheinen
lässt,
vermutet sie keinen Selbstmord mehr. Sie tendiert zu Mord. Hauptmann
Kosak ist dementsprechend wenig begeistert von der energischen jungen
Soldatin, die mehr und mehr Unruhe in die Einheit bringt und auch junge
Soldaten wie Feldwebel Marco und seinen Freund Philipp, beide Freunde
des Toten, irritiert. Kosak wird aber von Oberst Lonsky, dem Kommandeur
der Truppe, zur Unterstützung der Ermittlungen verpflichtet.
Lonsky
sieht in der idealistischen Nicki eine Seelenverwandte. Gemeinsam mit
Werner und der Sprachmittlerin Noelle kommt sie einem Verbrechen in
diesem furchtbaren Krieg auf die Spur, in dem jeder jeden zu
terrorisieren scheint. Selbst die deutschen Soldaten können
hier nur
wenig zum Schutz der gequälten Zivilbevölkerung vor
dem gefürchteten
Captain Crocodile und seinen Kindersoldaten beitragen. Nicki muss
lernen, nach welchen Spielregeln in diesem Krieg gespielt wird und
bringt sich dabei selbst in Lebensgefahr.
Die ungewöhnliche Geschichte spielt vor dem Hintergrund eines
fiktiven
Auslandseinsatzes der Bundeswehr im Ostkongo. Dort tobt weitgehend
unbeachtet von der Weltöffentlichkeit seit langem ein
furchtbarer
Krieg, zu dessen vielfältigen Ursachen u.a auch der Kampf um
Bodenschätze wie Coltan zählt, welches für
den Bau von
Handys als
wichtiger Rohstoff gilt.
Quelle: ZDF, Pressetext, Okt. 2009
Maria Simon im Auslandseinsatz
Die
umstrittenen Auslandseinsätze der Bundeswehr und die in ihrer
Folge
häufig auftauchende Posttraumatische
Belastungsstörung der Soldaten
sind derzeit auch für die Macher von Fernsehfilmen immer
wieder ein
Thema. Das ZDF und teamWorx inszenieren nun einen fiktiven Einsatz im
'Kongo', wie auch der Arbeitstitel dieser Produktion lautet, und
verbinden das Thema mit einer Thriller-Handlung, die an
militärisches
Hollywood-Kino erinnert. Vor dem Hintergrund des grausamen Krieges im
Ostkongo soll Oberleutnant Nicole Ziegler (Maria Simon), Ermittlerin
bei den Feldjägern, den Selbstmord eines Bundeswehr-Soldaten
aufklären.
Sie ist jedoch bald der Meinung, dass der Soldat nicht freiwillig starb
und lässt sich in ihren weiteren Ermittlungen weder von der
gefährlichen Situation noch von unkooperativen Kameraden
abhalten.
Unter der Regie von Peter Keglevic (Buch: Alexander Adolph) werden ab
19. Oktober unter anderem Jörg Schüttauf,
Götz Schubert, Maximilian
Brückner und David Rott in Südafrika vor der Kamera
stehen. Die
Dreharbeiten für den 90-Minüter dauern
voraussichtlich bis Ende
November.
Quelle: m & c, 03.10.2009
ZDF dreht Spielfilm über Kongo-Einsatz der Bundeswehr
Mainz. Ein fiktiver Einsatz deutscher Elite-Soldaten im Ostkongo
steht im Mittelpunkt eines neuen, von Teamworx produzierten
ZDF-Fernsehfilms. In Südafrika begannen vor kurzem die
Dreharbeiten zu "Kongo" (Arbeitstitel) von Regisseur Peter Keglevic
("Tanz mit dem Teufel. Die Entführung des Richard Oetker"),
wie der Sender heute in Mainz mitteilte.
In dem afrikanischen Land toben seit Jahren weitgehend unbeachtet von
der Weltöffentlichkeit kriegerische Auseinandersetzungen. Die
Ermittlungen von Feldjägerin Nicole Ziegler (Maria Simon)
bringen in dem Film "ein kapitales Verbrechen in einem furchtbaren
Krieg ans Licht". Die Soldatin soll den vermeintlichen Selbstmord eines
Kameraden im Feldlager bei Bukavu klären,
stößt aber bald auf Unstimmigkeiten.
Das Drehbuch stammt von Grimme- und Fernsehpreisträger
Alexander Adolph. In weiteren Rollen spielen unter anderen
Jörg Schüttauf, Götz Schubert, Maximilian
Brückner, David Rott und Florence Kasumba. Gedreht wird noch
bis Mitte November in Port St. Johns und Kapstadt. Ein Sendetermin
steht noch nicht fest, frühestens im kommenden Jahr.
Quelle: ddp, 21.10.2009
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David
Rott und Maria Simon. Photo:©
ZDF/teamWorx |
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Drehstart für "Kongo" / ZDF-Fernsehfilm über
Auslandseinsatz der Bundeswehr
Mainz (ots) - Am 19. Oktober 2009 begannen in Südafrika die
Dreharbeiten zu dem ZDF-Fernsehfilm "Kongo" (Arbeitstitel). Die
Geschichte, die Regisseur Peter Keglevic inszeniert, spielt vor dem
Hintergrund eines fiktiven Einsatzes deutscher Elite-Soldaten im
Ostkongo. Dort toben seit Jahren weitgehend unbeachtet von der
Weltöffentlichkeit kriegerische Auseinandersetzungen. Die
Ermittlungen einer Feldjägerin, gespielt von Maria Simon,
bringen ein kapitales Verbrechen in einem furchtbaren Krieg ans Licht.
Der Film entsteht nach einem Drehbuch von Grimme- und
Fernsehpreisträger Alexander Adolph. Er ist mit einem
erstklassigen Ensemble besetzt: Neben Maria Simon spielen unter anderen
Jörg Schüttauf, Götz Schubert, Maximilian
Brückner, David Rott und Florence Kasumba. Es produziert
Grimmepreisträger Christian Granderath für teamWorx.
Die Kamera führt Busso von Müller, das Szenenbild
liegt bei Josef Sanktjohanser.
Oberleutnant Nicole Ziegler, genannt Nikki, Ermittlerin bei den
Feldjägern, wird zu einem Auslandseinsatz in den Ostkongo
geschickt, wo deutsche Elite-Soldaten im Rahmen eines Eufor-Einsatzes
stationiert sind. Sie soll den vermeintlichen Selbstmord eines
Kameraden im Feldlager bei Bukavu klären,
stößt aber
bald auf Unstimmigkeiten. Auf dem Handy
des Toten findet sie ein Video, das den Vorfall in einem
völlig anderem Licht erscheinen lässt. Gemeinsam mit
ihrem Kameraden Werner Malinckrodt (Maximilian Brückner)
beginnt Nikki zu ermitteln und hat dabei gegen Widerstände in
der Truppe und gegen die verstörenden Zustände in dem
afrikanischen Land zu kämpfen, in dem jeder jeden zu
terrorisieren scheint. Die deutsche Einheit ist auch mit Kindersoldaten
des Milizenführers Captain Crocodile konfrontiert. Hauptmann
Kosak (Jörg Schüttauf) ist nicht erfreut von Nikkis
Hartnäckigkeit und auch Feldwebel Marco (David Rott) und
Philipp (Hannes Wegener), zwei Freunde des Toten, halten Nikkis
Verdacht für
abwegig. Lediglich der Truppen-Kommandeur, Oberst Lonsky (Götz
Schubert), scheint vom unbeirrbaren Engagement der jungen Soldatin sehr
angetan. Mit Unterstützung von Werner und der Sprachmittlerin
Noelle (Florence Kasumba) kommt Nikki der erschreckenden Wahrheit auf
die Spur - und gerät dabei in Lebensgefahr ...
Die Dreharbeiten laufen noch bis Mitte November 2009 in Port St. Johns
und Kapstadt. Die ZDF-Redaktion hat Günther van Endert. Ein
Sendetermin steht noch nicht fest.
Originaltext: ZDF, 21.10.2009
Digitale
Pressemappe ; Pressemappe via RSS
Pressekontakt: ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 / 70 - 2120 + 2121
Drehstart
für "Kongo" (AT) - teamWorx produziert Kriegsfilm
über Auslandseinsatz der Bundeswehr im Kongo für das
ZDF
Photo:
teamWorx ©
Kelly Walsh
|
In
dieser
Woche haben in Südafrika die Dreharbeiten zu "Kongo"
(AT) begonnen, ein Kriegsfilm nach dem Drehbuch von Grimme- und
Fernsehpreisträger Alexander Adolph, den teamWorx für
das ZDF produziert. Der Plot, den Regisseur Peter Keglevic
inszeniert, spielt vor dem Hintergrund eines fiktiven
Einsatzes deutscher Elite-Soldaten im Ostkongo, wo weitgehend
unbeachtet von der Weltöffentlichkeit seit Jahren kriegerische
Auseinandersetzungen toben.
Im Fokus des Films stehen die Ängste, Drucksituationen und
Hoffnungen deutscher Soldaten in Auslandseinsätzen und die
daraus
resultierenden Folgen.
Die Ermittlungen einer
Feldjägerin, gespielt von Maria Simon, bringen ein furchtbares
Verbrechen in einem furchtbaren Krieg ans Licht. Der Film ist mit einem
erstklassigen Ensemble besetzt: Neben Maria Simon spielen u. a.
Jörg Schüttauf, Götz Schubert, Maximillian
Brückner, David Rott und Florence Kasumba. |
Produzent Christian Granderath: "Alexander
Adolph hat ein
herausragendes und gut recherchiertes Drehbuch über ein
Kriegsverbrechen geschrieben, das Peter Keglevic als einen ebenso
spannenden wie ungewöhnlichen Fernsehfilm inszeniert. In
dessen Fokus stehen die Ängste, Drucksituationen und
Hoffnungen deutscher Soldaten in Auslandseinsätzen. Einen Film
über einen solchen Einsatz im Ostkongo in Südafrika
zu produzieren, ist in jeder Beziehung eine große
Herausforderung und auch nicht ganz ungefährlich."
"Kongo" (AT) ist eine teamWorx-Produktion im Auftrag des ZDF. Die
Redaktion beim ZDF verantwortet Günther van Endert. Produzent
ist Christian Granderath. Die Kamera führt Busso von
Müller, das Szenenbild liegt bei Josef Sanktjohanser. Die
Dreharbeiten laufen noch bis Mitte November 2009 in Port St. Johns und
Kaptstadt.
Pressekontakt:
Anja Käumle, Tel. +49 331 7060 379, Fax +49 331 7060 380 ;
e-mail:
anja.kaeumle (at) teamWorx.de
Jana Brandes, Tel. +49 331 70 60 381 ; e-mail:
jana.brandes (at) teamWorx.de
Anne Wartenberg, Tel. +49 331 70 60 369 ;
e-mail: anne.wartenberg (at) teamWorx.de
Quelle: Pressemitteilung teamWorx
; Pressemiteilung UFA, 21.10.2009
Ende
November
hat teamWorx die Dreharbeiten für den ZDF-Fernsehfilm Kongo
abgeschlossen, der von einem fiktiven Auslandseinsatz der Bundeswehr im
Ostkongo handelt. Der Ostkongo ist eine Region Afrikas, die von einem
der verheerendsten Bürgerkriege der Welt stark
verwüstet
wurde und deren Bevölkerung seit Jahren unter den Kriegsgreuel
leidet.
Seite für den Film
Pressemitteilung 7.12.2009: "Gimme
Shelter" - Ben
Affleck, Mick Jagger, die
UNO-Flüchtlingshilfe und teamWorx setzen sich für den
Kongo
ein. Die UNO-Flüchtlingshilfe ist vor Ort aktiv und hat zwei
prominente Unterstützer gefunden,
die sich mit dem Clip "Gimme Shelter" für die Menschen
im Ostkongo stark machen und zu Spenden aufrufen. teamWorx hat sich
dieser Aktion
angeschlossen. |
Photo:
teamWorx ©
Kelly Walsh
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Die Melodie des Grauens - Ben
Affleck und Mick
Jagger unterstützen eine Kampagne, von der auch ein deutscher
TV-Film profitieren könnte
Im Herbst flog ein Filmteam nach Südafrika, um "Kongo" zu
drehen.
"Kongo" ist ein Stoff für das ZDF, die Geschichte eines
Kriegsverbrechens im Ostkongo. Peter Keglevic führte Regie,
Maria
Simon, Maximilian Brückner, Jörg Schüttauf
wurden in
tragenden Rollen inszeniert. Die Handlung verbindet den Einsatz einer
deutschen Eliteeinheit als Teil der EU-Friedenstruppe Eufor mit den
unfaßbaren Zuständen im Ostkongo.
Produzent von "Kongo" ist Christian Granderath. Er ist seit 2008 beim
Unternehmen Teamworx und dort für Themen mit nachhaltiger
Wirkung
zuständig. Er kümmerte sich davor um Projekte wie
"Die
Polizistin", "An die Grenze", "Wut" oder "Der freie Wille". Er besetzt
damit in der Quotenfabrik Teamworx (Die Flucht, Dresden) die
Arte-House-Nische. Als Produzent ist er also zuständig
für
die Art von Kultur im deutschen Fernsehen, die sich Sender und
Hersteller leisten - teils aus Überzeugung (der Redakteure),
teils, um damit den Vorwurf der Melodramatisierung im Programm zu
kontern.
Während seiner Recherchen für "Kongo" stieß
der
50-jährige Granderath auf eine Initiative der
UNO-Flüchtlingshilfe (UNHCR). Schon im März wurde ein
Clip
bei YouTube präsentiert, den der amerikanische Schauspieler
Ben
Affleck ("State of Play") als Kameramann und Regisseur im Ostkongo
gedreht hat und der mit der Musik des Rolling-Stones-Songs "Gimme
Shelter" genial unterlegt ist. Es gibt drei Versionen: Eine ist 35,
eine 60 Sekunden und eine viereinhalb Minuten lang. Der Erfolg ist
überschaubar, nicht einmal 80 000 Klicks auf einer offiziellen
Kooperationsseite mit der UNHCR. "Westerwelle Talking English" wurde
bei YouTube über eine Million Mal aufgerufen.
Inzwischen ist Afflecks Video auf der Teamworx-Homepage zu sehen und
vor allem zu hören. Das ist
außergewöhnlich. Die
Rolling Stones stellen sonst nichts umsonst zur Verfügung.
Nicht
mal beim Live-Aid-Konzert 2005 traten sie als Band auf, sondern
getrennt mit anderen Künstlern.
Die deutsche Fassung des UNHCR-Spots bilanziert wie die internationale
den Kongokrieg: fünf Millionen Tote, 1,3 Millionen
Flüchtlinge, 22 bewaffnete Gruppen, die sich gegenseitig und
vor
allem Zivilisten morden, entvölkerte Städte und
Dörfer,
Vergewaltigungen, Flüchtlingscamps, Hunger, Kinderelend,
täglich sterben 1000 Menschen an den Folgen des
Bürgerkriegs,
der 1996 begann.
Obwohl Oscar-Preisträger Affleck und Jagger
außerordentlich
prominent sind, fand der Spot kaum ins deutsche Fernsehen. Bei ARD und
ZDF seien Bitten um eine Ausstrahlung 'versandet', heißt es
aus
der deutschen UNHCR-Zentrale in Bonn - was für die ARD typisch
ist, für das ZDF, das Granderaths Produktion Kongo 2010 zeigen
wird, einfach peinlich. Auch bei Pro Sieben/Sat 1 war die Kampagne
nicht zu sehen, dafür stellte die deutsche RTL-Gruppe (RTL,
Vox,
n-tv) Werbezeit zur Verfügung wie einige
Spartenkanäle und
die Pay-TV-Plattform Sky. Außerdem lief der Clip in zehn
Stadien
der Fußball-Bundesliga.
Daß Affleck "Gimme Shelter" als Melodie des Grauens wollte,
hat
Gründe. Zum einen entstand der Song 1969 auch als Reaktion auf
den
Biafrakrieg, an dem England beteiligt war - John Lennon gab deshalb
seinen MBE-Orden an die Queen zurück. Zum anderen
paßt die
Hauptzeile "War, children, it's just a shot away" auf den Kongo - wie
auf alle Kriege. Granderath plant, "Gimme Shelter" als musikalisches
Zitat in seinen Film einzubauen.
Doch Jagger bleibt Jagger. Affleck hat seine Rechte an die UNHCR
abgetreten, die Stones überlegen noch, ob sie ihr Copyright
über 2009 hinaus verlängern sollen. Die Beatles waren
einst
großzügiger, sie schenkten dem World Wildlife Fund
(WWF) das
schöne Lied "Across the Universe".
Christopher Keil,
SZ, 16.12.2009
David
Rott
(Feldwebel Marco Bogner) bei "Volle Kanne" (ZDF), 11.12.2009:
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Moderator
Ingo
Mommsen: "Nächstes
Jahr läuft auch ein Film mit dir, den das ZDF in Afrika
gedreht
hat, Kongo. Es ist ein wirklich harter Film. Sag kurz worum's geht."
David Rott: "Es geht
darum:
Bundeswehr-Blauhelmmandat im Kongo 2005. Ein Soldat hat sich angeblich
umgebracht. Die Staatsanwaltschaft entsendet eine Feldjägerin
und
ihren
Assistenten, oder zwei Feldjäger um das Ganze
aufzuklären.
Beginnt als
Ermittlerfilm. Irgendwann löst sich das auf. Die Frau hat
Zweifel,
ob
der sich wirklich umgebracht hat oder nicht. Und es geht letzten Endes
eigentlich um die Situation im Kongo, die kollidiert. Die
Dschungelgesetze sozusagen, die Gewalt - mit einer bundesdeutschen
Realität von Gerechtigkeit und Strafverfolgung, die so gar
nicht
funktioniert dort."
Der kurze Filmausschnitt aus "Kongo", der
während der
Livesendung gezeigt wurde, ist leider aus rechtlichen Gründen
in
der
Aufzeichnung der ZDF-Mediathek nicht enthalten.
|
Die
innere Unsicherheit
Christian Granderath wird im September neuer Fernsehspielchef des NDR.
Eine seiner letzten Arbeiten als Produzent ist jetzt auf dem
Münchner Filmfest zu sehen. "Kongo" erzählt von einem
fiktiven Auslandseinsatz der Bundeswehr.
Der britische Autor John le Carré hat 2006 den Thriller
Geheime Melodien veröffentlicht. Darin geht es um die Zukunft
des Kongo und darum, wie ein kongolesischer Dolmetscher zwischen die
Fronten in diesem Bürgerkriegsland und der internationalen
Politik gerät. Le Carré kennt sich zwar aus in
Afrika, das zeigt sein Roman "Der ewige Gärtner", aber er war
zuvor noch nie im Kongo gewesen. Als er sein Buch fertig hatte, fuhr er
in die ostkongolesische Stadt Bukavu, an der Grenze zu Ruanda. Danach
fragte er sich: "Hätte ich denselben Roman geschrieben, wenn
ich zuvor in den Kongo gereist wäre? Hätte ich
überhaupt einen Roman geschrieben? Die Wirklichkeit ist so
überwältigend, daß alle Fiktion dagegen
verblaßt."
Maximilian
Brückner (Werner) - Hannes Wegener (Philipp)
Photo: teamWorx
©
Kelly Walsh |
Der Teamworx-Produzent Christian Granderath, der Regisseur Peter
Keglevic und der Autor Alexander Adolph waren bis heute nicht im Kongo.
Trotzdem haben sie einen TV-Film gedreht, der Kongo heißt. Er
wurde in Südafrika gedreht, es geht um einen fiktiven
Auslandseinsatz deutscher Soldaten, die in Bukavu stationiert sind.
Kongo wird am kommenden Montag als Premiere auf dem Münchner
Filmfest gezeigt, im Oktober soll zur besten Sendezeit (20.15 Uhr) die
ZDF-Ausstrahlung folgen.
Vermutlich wären Granderath, Keglevic und Adolph auf die
gleichen Fragen gekommen wie John le Carré, wären
sie je in den Ostkongo gereist. Nun aber haben sie diesen Film gedreht,
und ob er gut geworden ist, kommt ganz auf die Perspektive an, die man
einnimmt.
Für Menschen, die den Ostkongo kennen, ist es ein eigenartiges
Werk geworden. Geschätzte fünf Millionen Menschen
haben in diesem Krieg ihr Leben schon verloren, in keiner anderen
Region der Welt werden so viele Frauen und Mädchen
vergewaltigt und anschließend verstümmelt. Kein
Konflikt dieser Dimension wird von der Welt so ignoriert wie der im
Kongo. Für Menschen, die die ostkongolesische
Realität kennen, ist diese internationale Ignoranz zum
Verzweifeln. Und sehen sie dann Kongo, dann sagen sie sich wie John le
Carré: Die Wirklichkeit übersteigt jede Fiktion.
Deutsche Filmemacher können sich offensichtlich nicht
vorstellen, wie kaputt die Welt an manchen Stellen wirklich ist. Da ist
es dann auch nebensächlich, daß Kongo nur an sehr
wenigen Stellen so aussieht, wie es im Kongo wirklich aussieht.
Für Menschen aber, die den Kongo nicht kennen, und das ist die
überwiegende Mehrheit der Zuschauer, ist dieser Film sehr
sehenswert. Es geht nämlich darum, wie es deutschen Soldaten
bei einem Auslandseinsatz geht, unter welchem Druck sie stehen und was
dabei passieren kann. Aus dieser Perspektive ist das Land lediglich
Kulisse, und das auch zurecht. Denn eigentlich geht es in Kongo um
Afghanistan, und dieses Thema, sagt der Produzent Christian Granderath,
bekommt man als Spielfilm im deutschen Fernsehen nicht unter, schon gar
nicht um 20.15 Uhr. Wenn aber der Kongo für Programmmacher
schon attraktiver ist als Afghanistan, dann kann man sich vorstellen,
wie es den deutschen Soldaten am Hindukusch geht, die täglich
ihr Leben riskieren, die verletzt oder deren Kameraden getötet
werden, und die mit ihren traumatischen Erlebnissen alleine
zurechtkommen müssen. Fast kein Mensch interessiert sich
für ihren Einsatz - außer wenn die Soldaten
offensichtliche Fehler machen wie beim Angriff auf den Tanklastzug in
Kundus. |
Auch in "Kongo" geht es um Krieg und Verfehlungen. Um eine kleine
Einheit deutscher Soldaten, die so überwältigt wird
von der grausamen Realität, daß einer von ihnen tot
aufgefunden wird. Offensichtlich hat er sich selbst erschossen.
Maria Simon spielt die Ermittlerin, die Feldjägerin, die
diesen Selbstmord untersuchen soll und deshalb nach Bukavu reist. Sie
ist jung, resolut, ziemlich ehrgeizig - und für die Truppe vor
allem eine Nervensäge. Ihre Recherchen verursachen immer mehr
Unruhe im Camp, und schließlich kommt sie einem Mord auf die
Spur, verübt ganz offenbar von einem der deutschen Soldaten.
Was aber bedeutet Mord in einem Land, in dem anscheinend jeder jeden
terrorisiert, in dem Tausende Menschen getötet werden und in
dem die Bundeswehr trotz des Einsatzes ihrer Elite-Soldaten die
Zivilisten nicht schützen kann? "Das hier ist Krieg",
heißt es immer wieder. Und so ist es kein Wunder,
daß Hauptmann Kosak, den Jörg Schüttauf
wunderbar genervt spielt, die Frau Ermittlerin am liebsten
eigenhändig zurück nach Deutschland bringen
möchte, um seine Truppe vor ihr zu schützen.
Kongo ist ein spannender Film geworden, einer, der hochwertig ausschaut
und deshalb aufwendig produziert erscheint, obwohl er mit einem Budget
von zwei Millionen Euro nur ein wenig über den Kosten
für eine gewöhnliche Tatort-Folge liegt. Auf dem
Filmfest München ist er für den Bernd Burgemeister
Fernsehpreis 2010 nominiert worden.
Am interessantesten aber ist, wie die Filmemacher an die Erfahrungen
der Soldaten aus Afghanistan gelangt sind. Mit offiziellen Anfragen bei
der Bundeswehr kamen sie immer nur an die Pressesprecher, aber nicht an
die Soldaten heran, die über ihren Alltag erzählen
könnten. Offensichtlich ist das Interesse nicht
groß, daß die Truppe von ihrem wirklichen Leben am
Hindukusch erzählt. Dann aber stieß Granderath auf
einen militärischen Fachberater und auf eine
Feldjägerin, die ihnen Dinge erzählten, so der
Teamworx-Produzent, die sie bislang nirgendwo gelesen oder verfilmt
gesehen haben. Sie konnten die Darstellungen oft eins zu eins auf Kongo
übertragen. Beide Informanten seien von der Umsetzung im Film
begeistert gewesen.
Im Verteidigungsministerium von Karl-Theodor zu Guttenberg ist man
über Kongo offenbar nicht ganz so begeistert. Zumindest gab es
die höflich abgefaßte Anfrage an Teamworx, ob der
Film nicht schon vorab im Ministerium gezeigt werden könnte.
Diese Bitte aber wurde nicht erfüllt.
Michael Bitala, Süddeutsche Zeitung, 23.06.2010 |
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Was macht der Krieg aus unseren Soldaten?
Packend nachdenklich: "Kongo" gewinnt den Burgemeister-Preis und ist
heute zu sehen
"Das hier ist Krieg!" Diesen Satz bekommt Oberleutnant Nicole Ziegler
immer wieder zu hören. Sie ist in den Kongo geflogen, wo die
Bundeswehr im Einsatz ist und soll den Selbstmord eines Feldwebels
aufklären. Offiziell ist die Bundeswehr freilich nicht im
Krieg, offiziell unterstützt sie den Frieden. Doch Frau
Oberleutnant bekommt eine Realität zu sehen, mit der sie nicht
gerechnet hätte.
"Kongo",
der Teamworx-Film (Produzent: Christian Granderath), der für
das ZDF gedreht wurde, erzählt zwar eine fiktive Geschichte
vor dem Hintergrund eines fiktiven Militäreinsatzes. Trotzdem
erzählt er auch von deutscher Wirklichkeit, von der Bundeswehr
im Ausland. Gestern Abend wurde "Kongo" auf dem Filmfest als bester
Fernsehfilm mit dem Bernd-Burgemeister-Preis ausgezeichnet.
Das Drehbuch schrieb der Münchner Grimmepreisträger
Alexander Adolph. Ein Film über den Einsatz in Afghanistan
wäre wohl nur sehr schwer durchzusetzen gewesen - also ist es
nun der Kongo. Adolph sprach für das Buch mit mehreren
Soldaten, auch solchen, die in Afghanistan gewesen sind. "Das meiste
beruht auf Dingen, die mir erzählt wurden", sagt er. Zum
Beispiel, wie die Soldaten nachts von Unbekannten angehalten werden und
im Auto in Todesangst ausharren müssen. Jeder geht mit Angst,
und auch den Bildern, die sie zu sehen bekommen, anders um. Der Film
erzählt auch von Aggression der Soldaten. Weil sie
bekämpft werden, obwohl sie nur helfen wollen, weil sie keine
Chance haben in der Anarchie eines kaputten Landes. "Es geht um Angst
in einem Krieg, der nicht Krieg genannt werden darf, gleichzeitig geht
es um das Gefühl, zu wenig Kompetenzen zu haben", sagt Adolph.
Die Bundeswehr war bei den Recherchen kein Türöffner.
"Die Bundeswehr
als Maschine ist undurchdringlich", sagt Adolph. "Aber die Menschen,
mit denen ich schließlich gesprochen habe, waren sehr offen."
Inszeniert wurde "Kongo" in Südafrika, Action gibt es wenig zu
sehen -
es geht mehr um Inneres, als um opulente Kriegsbilder. Die Schauspieler
sind nicht die größten Stars, aber ausnahmslos gut:
Maria Simon als
ehrgeizige Ermittlerin, Jörg Schüttauf als strammer
Hauptmann, Maxi
Brückner als traumatisierter Soldat und David Rott als
desillusionierter Rambo. |
l-r: Feldwebel Marco (David
Rott), Hauptmann Kosak (Jörg Schüttauf) und Feldwebel
Philipp (Hannes Wegener). Photo:©
ZDF/teamWorx/Kelly Walsh |
"Kongo" ist ein mutiger TV-Film geworden.
Weil er die brisante Frage aufwirft, ob es einen friedlichen Einsatz im
Krieg geben kann. Und weil er keine Lösung anbietet. "Ich
beschreibe
vieles, aber ich bewerte es nicht", sagt Autor Adolph. Am Ende sind die
Guten von den Bösen schwer zu unterscheiden, wenn es sie
überhaupt gibt.
Tina Angerer, AZ Druckausgabe (Seite 17), 28. Juni 2010
Wie üblich schaue ich mich auf dem
Münchner Filmfest durch eine breitgefächerte Auswahl
an Filmen. Einer davon war gestern die Premiere von "Kongo", ein Film,
der für mich wie auch die Verantwortliche der Reihe "Deutsche
Fernsehfilme" Ulrike Frick, sowohl vom
Thema als auch vom Aussehen her viel besser ins Kino passen
würde als ins Fernsehen, wo er, wenn sich nicht das ZDF vor
der Ausstrahlung wirklich hinter die Presse klemmt leicht
übersehen oder ob seines Themas womöglich ignoriert
werden wird.
Der Weg in den Carl-Orff-Saal des Gasteigs führte die
Schauspieler und auch mich
über einen roten Teppich, aber aus unerklärlichen
Gründen befanden sich dort keine Photographen. Hm.
Der
Film erzählt die Geschichte der Militärpolizistin
Nicole 'Nicki' Ziegler, die zusammen mit ihrem Assistenten Werner
Malinck in den Kongo geschickt wird, um den Selbstmord eines dort
stationierten deutschen Soldaten zu untersuchen. Seine Einheit ist Teil
der UN Friedensmission in Ostkongo.
Sie und ihr Assistent sind den Dschungel und seine Gesetze nicht
gewöhnt, sie kennen sich nur mit den Regeln der Verwaltung
aus. Werner ist ganz naiv begeistert von dem was er beim Anflug sieht,
doch schon auf dem Weg ins Camp als sie das erste Mal auf
Kindersoldaten, die Alligator Boys, des lokalen Kriegsherrn
stoßen, die, wie den Neuankömmlingen
erklärt wird, die Kleidung der von ihnen Getöteten
als
Trophäen tragen, schwindet beider Begeisterung über
das Land.
Der Soldat hat sich angeblich in der Bar des Camps erschossen, doch auf
seinem Handy findet Nicki einen Film, der die Erschießung
eines Zivilisten durch einen weißen Armeeangehörigen
zeigt. Wer hat geschossen, warum und war das womöglich der
Grund für den Tod von Rene Wenz?
Sie beginnt nachzufragen, doch weder seine Kameraden, noch sein
Vorgesetzter Hauptmann Kosak sind bereit, sie zu unterstützen.
Nur der Kommandant des Camps, Oberst Lonsky sichert ihr seine volle
Hilfe zu, und wenn's nur wäre um beide so schnell wie
möglich wieder nach Hause schicken zu können.
Nicki besteht darauf, die beteiligten Einheimischen zu finden und mit
ihnen zu sprechen, und bringt damit alle Beteiligten in
höchste Gefahr. Die UN Soldaten sind eigentlich im Kongo
stationiert, um vor Ort beim Wiederaufbau zu helfen, aber in einem Land
in dem jeder Einheimische möglicherweise ein Anhänger
des jeweils örtlichen Kriegsherrn sein kann, ist Hilfe
schwierig. Nicht daß sie das freiwillig sind, aber wie eine
Dorfbewohnerin Nicki erklärt, macht das zumindest den Tod
leichter. Munition ist teuer, also nur wenn du dafür bezahlen
kannst, erschießen sie deine Kinder, sonst werden sie zuerst
gefoltert und dann geköpft. Die Frau brachte das Geld auf ...
Nicki verirrt sich im Dschungel, und ist verletzt und hilflos dem
gesuchten Kriegsherrn und seinen Soldaten ausgeliefert. Oder spielen
ihr doch nur die schwüle Hitze und Anstrengung einen Streich?
Hauptmann Kosak findet sie und bringt sie zurück in die
Sicherheit des Camps.
Sie kann den Fall aufklären, doch die Lösung wird nie
an die Öffentlichkeit gelangen, denn das Ansehen der Truppe
ist wichtiger: "Wir sind doch die Guten, und außerdem
herrscht Krieg!", wie ihr mehrfach bedeutet wird.
Als die Soldaten in den Kongo kamen, waren sie die Guten, aber nach
dieser zermürbenden Zeit, in der sie nicht wirklich etwas
Gutes bewirken konnten, bricht sich ihr Frust darüber auch
gewalttätig Bahn. Sind sie also immer noch die Guten?
"Kongo" hat am Wochenende äußerst verdient den
Bernd-Burgemeister-Preis für den besten Fernsehfilm dieses
Festivals gewonnen. Endlich ist Sommer, die Spiele der
Fußballweltmeisterschaft werden im Fernsehen
übertragen, also war der Saal an diesem Nachmittag leider
nicht ausverkauft. Der trotzdem glückliche Produzent Christian
Granderath holte nach der
Vorführung den größten Teil seines
Produktionsteams auf die Bühne, genauso wie die Schauspieler
Maria Simon, Jörg Schüttauf, Götz Schubert,
Hannes Wegener, David Rott, Florence Kasumba und Regula Grauwiller.
Entschuldigt waren der Drehbuchautor Alexander Adolph, der in Berlin
dreht, Regisseur Peter Keglevic, der in Taiwan dreht und Maximilian
Brückner. Letzteres hat mich nicht wirklich
überrascht, denn Maxi hat's nicht so mit dem roten Teppich und
außerdem war gerade Drehbeginn für seinen
nächsten Film "Resturlaub".
Maria Simon bringt die Konflikte, die eine Frau in höherem
Rang in der Armee hat und auch ihre privaten Probleme sehr
glaubwürdig auf die Leinwand, Maximilian Brückner
mindestens genauso überzeugend den jungen unerfahrenen
Soldaten (aber die Uniform steht ihm ausgezeichnet), der das erste Mal
mit der rauen Wirklichkeit eines Einsatzes an der Front konfrontiert
wird, und darüber zusammenbricht.
Er ist derjenige der die Reaktion der
breiten Masse verkörpert, und so den Zuschauer mit in die
Handlung
nimmt. Auch Jörg
Schüttauf, aus dem Korsett des Tatortkommissars
befreit, glaubte ich
sofort, daß der von ihm gespielte
Hauptmann seine Truppe
beschützen wird, um welchen Preis auch
immer, der dabei aber den Menschen in sich nicht vergisst. David Rott
als Feldwebel Marco Bogner verkörpert den Schwarm der
weiblichen Bundeswehroffiziere, aber sein Charme kann seine dunkle
Seite nicht verdecken. Was ich allerdings im Film vermisst habe, war
eine echte Szene (welche auch immer) zwischen David und Maximilian,
nicht nur ein halber Satz.
Schließlich haben sie 2003 in ihrem ersten Film
"Männer wie wir" ein Liebespaar gespielt, und es wäre
interessant gewesen zu sehen, wie sie inzwischen an ihren Rollen
gewachsen sind und nun zusammen spielen.
Nach Filmende hätte das Publikum die Möglichkeit
gehabt, Fragen an die Anwesenden zu stellen. Aber entweder gab es
keine, oder es ging den anderen wie mir - sie waren einfach
überwältigt von
dem was sie gerade gesehen hatten. Also endete dieser Nachmittag mit
der Vorführung der langen Version des Videoclips, den Ben
Affleck unter Verwendung von 'Gimme Shelter' der Rolling Stones
gedreht hatte, um damit zur finanziellen Unterstützung des
UNO-Flüchtlingshilfe aufzurufen.
Wo sich der Film "Hotel Ruanda" von Terry George auf die afrikanische
Zivilbevölkerung konzentriert hatte und die Massaker in
Ruanda, einem Nachbarstaat vom Kongo zeigte, konzentriert sich dieser
Film auf das Innenleben der Soldaten, die zum Schutz und zur
Unterstützung ins Land gekommen waren. Beide Filme zusammen
geben einen Einblick in das was die meisten außerhalb Afrikas
schon vergessen haben.
Als wir dann das Gebäude verließen, trafen gerade
die Schauspieler des nächsten Films "Sie hat es verdient" ein,
und auf die schossen sich die Photographen ein!
© EFi,
29. Juni 2010
Englischsprachige Version "We are the good guys" (ausserdem
über "The Road" mit Viggo Mortensen und "Die
Hebamme - Auf
Leben und Tod" mit Brigitte Hobmaier und Florian
Brückner) in
meinem MySpace Blog 'Random
Musings and Impure Thoughts'. |
Alle folgenden Bilder können durch Anklicken
vergrössert werden.
|
Maximilian
Brückner über seine Rolle: Mein Gott, der
Werner ist, glaube ich, so der
typisch Deutsche, der nach Afrika kommt und ein bißchen was
erleben will. Vielleicht ein paar Schwarze sehen will, so
ungefähr und sieht das eher als Abenteuerurlaub. Und wird dann
von der Realität wirklich überfahren. Der zerbricht
hier. Ich glaube, der tritt danach vielleicht aus der Armee aus. Es ist
nicht einfach. Mit dem ganzen Umständen kommt er nicht klar.
Es ist so diese typisch westliche Haltung. Man kommt hier
rüber und denkt: Spende ein paar Euro und dann ist die Welt
wieder alles in Ordnung.
Ja, das ist eine kleine Rolle, eine sehr feine, aber deswegen mag ich
sie auch sehr gern. |
Jörg
Schüttauf. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
Florence Kasumba, Maria Simon,
David Rott. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
Ungewöhnlich
für das deutsche Fernsehen - Leichen und Vergewaltigungen sind
in Kongo an der Tagesordnung
Im ZDF-Fernsehfilm "Kongo" spielen die beiden Schauspieler
Jörg
Schüttauf und David Rott zwei Soldaten einer
deutschen Elite-Einheit, die im Ostkongo
einen Einsatz der Bundeswehr unterstützt. Im Interview geben
die Beiden Einblick in ihre Rollen. Zudem äußern sie
sich zur politischen Situation im Kongo, welche ein wichtiges Thema des
Films darstellt.
In Kongo spielen Sie deutsche Elite-Soldaten im Auslandseinsatz. Wie
würden Sie die Situation Ihrer Figuren beschreiben?
David Rott: Die Aufgaben der Soldaten in unserem Film
ist
die
Gewährleistung von Sicherheit - also letztlich ein
Polizei-Mandat. Die Befugnis zu schießen beispielsweise,
besteht nur im Verteidigungsfall. Die Situation, in den von ihnen
kontrollierten Gebieten, ist eine kriegsähnliche mit Leichen
und Vergewaltigungen an der Tagesordnung. Diesen Zuständen
ohnmächtig beiwohnen zu müssen, stellt den von mir
gespielten Soldaten auf eine schwere Belastungsprobe.
Jörg Schüttauf: Ein Mann wie Kosak
hat
gewusst, auf
was er sich da einlässt, wenn er da runtergeschickt wird, ja
einlassen muss, weil es sein verfluchter Job ist. Aber ständig
den bärbeißigen Vorgesetzten zu mimen, der
Härte und Vertrauen in seine Truppe ausstrahlt, geht auch ihm
ganz schön an die Substanz. Gelesen und auch dargestellt habe
ich die Figur so, dass er nicht geglaubt hat, was seine Soldaten da
Unmenschliches getan haben und aus diesem Grunde auch daran zerbricht.
Was dachten Sie, als Sie das Drehbuch zum ersten Mal gelesen haben?
Jörg Schüttauf: Das ist ja mal etwas ganz
Aktuelles und zugleich spannend erzählt.
David Rott: Das Lesen des Drehbuches hat mich sehr neugierig
gemacht, denn ein Film dieser Thematik ist für das deutsche
Fernsehen ungewöhnlich - ich habe bislang noch keinen gesehen.
Wie haben Sie sich auf den Film vorbereitet?
Jörg Schüttauf: Ich habe versucht,
einen
geraden
Rücken zu kriegen und ab und zu das Grüßen
geübt - Hand ans Käppi.
David Rott: Ich habe mir die Haare auf 14 Millimeter
geschnitten.
Die Angst ist ein ständiger Begleiter der Soldaten im Film.
Wie haben Sie sich diesem Gefühl genähert?
Jörg Schüttauf: Nun, in gewisser
Weise hat
meine
Figur auch Angst, nämlich vor der Wahrheit und vor dem
ständig auftauchenden Gedanken “Was machen wir hier
eigentlich?”. Und jeden Tag wird man merken, dass den Leuten
mit einer recht machtlosen Truppe auch nicht wirklich geholfen ist. Das
Klima von Misstrauen und dem Wissen über den eigentlichen
Einsatzbefehl und seine Absichten sind auch in solchen Lagern
ständig präsent. Ich bin mir
nicht sicher, ob der Kosak eine Karte oder eine SMS von
zu Hause von seiner längst geschiedenen Frau bekommt. Ich
meine, ich
möchte kein Kosak sein.
David Rott: Das Anschauen von thematisch relevanten
Filmen
wie 'Hotel
Ruanda' oder 'Shooting Dogs' hat sicherlich geholfen, mir die Situation
plastischer zu machen.
Hat sich Ihre Sicht auf Soldaten, die in Krisengebieten im
Auslandseinsatz sind, durch Kongo verändert?
Jörg Schüttauf: Nein, ich kenne
junge
Männer aus meinem Antiaggressionstraining, denen es da unten
auch nicht so gut ging, und so war ich mit der Materie vertraut.
Welche Bedeutung hat der Schauplatz Afrika Ihrer Meinung nach
für den Film?
David Rott: Afrika könnte auch Afghanistan
heißen,
der Ort ist stellvertretend für den Einsatz einer deutschen
Bundeswehreinheit im Ausland. Jede Krisenregion bringt ihre eigene
Problematik mit sich. Das Spezielle an Afrika (in unserem Falle der
Kongo) ist, dass es trotz katastrophalster Zustände -
Massenvergewaltigungen, Hunderten von Toten jährlich usw. - in
unserem Bewusstsein nicht wirklich vorkommt. Die Präsenz in
den Medien ist eine untergeordnete. Und eben das ist meiner Meinung
nach ein wichtiger Unterschied zu Afghanistan.
Jörg Schüttauf: Ein zentrales Thema
des
Films
handelt von Kindersoldaten, und meines Wissens sind dort ganze Armeen
von Minderjährigen rekrutiert, den Familien entrissen, sofern
noch am Leben, um als Kanonenfutter aufeinander gehetzt zu werden. Da
liegt es nahe, den Film dort spielen zu lassen, wo diese furchtbare
Tatsache tägliche grausame Realität ist.
Wie haben Sie die Dreharbeiten in Südafrika im Unterschied zu
deutschen Filmsets erlebt?
David Rott: Vor allem die Dreharbeiten an der Wild
Coast, in
der Transkei, waren starken Wetterumschwüngen unterworfen und
die schöne deutsche Ordnung war binnen kurzer Zeit dahin. Das
ist anstrengend, macht einen aber auch spontaner. Mehr Anarchie ist oft
nicht das Schlechteste.
Welchen Eindruck hat der fertige Film bei Ihnen hinterlassen, als Sie
ihn zum ersten Mal gesehen haben?
Jörg Schüttauf: Ich war erleichtert
und
beeindruckt, dass durch Schnitt und Musik eine dichte
Atmosphäre geschaffen wird, welche dem spannenden Thema gut
tut und sich das doch etwas hektische Treiben vor Ort mehr als gelohnt
hat.
David Rott: "Kongo" ist ein Film,
der sich mittels einer
Krimi-Struktur der Situation der deutschen Auslandssoldaten
nähert und seine Fragen genau zu einer Zeit stellt, in der die
Frage nach dem Fortbestand der Bundeswehr und seiner Aufgaben beinahe
täglich in den Medien laut wird.
Das Interview führte Petra Seckler.
Quelle: ZDF
|
Die
harte Realität der Soldaten im Auslandseinsatz
Der Auslandseinsatz von deutschen Soldaten in den entlegendsten Winkeln
dieser Welt und seine Folgen sind schon lange ein heftig diskutiertes
Thema bei uns. Regisseur Peter Keglevic hat sich mit dem Kriegsdrama
"Kongo" mal an die filmische Umsetzung gewagt.
Gestern hatten wir ein Interview mit den beiden Hauptdarstellern David
Rott und Jörg Schüttauf, heute schieben wir das
Interview mit Regisseur Peter Keglevic nach. Er spricht
darüber, was ihn an dem Thema gereizt hat, wie sein Film zu
den Auslandseinsätzen der Bundeswehr steht und über
die Angst der Soldaten.
Kongo schildert eindringlich die harte Realität von Soldaten
im Auslandseinsatz. Was hat Sie an diesem Thema gereizt?
Peter Keglevic: Wie Sie sagen: die harte
Realität
der Soldaten im Auslandseinsatz. Bloß, dass die
Öffentlichkeit kaum etwas darüber weiß.
Mich interessierte, diese Tür zu diesen geheimnisvollen,
unbekannten Unternehmungen in der weiten Ferne ein wenig
aufzustoßen. Einen Blick hineinzuwerfen, wie ihn Nachrichten
nicht vermitteln. Oberleutnant Nicole Ziegler, Ermittlerin bei den
Feldjägern, wird bei ihrem ersten Auslandseinsatz in den
Ostkongo geschickt, um einen angeblichen Selbstmord eines Kameraden
aufzuklären.
Welche Bedeutung kommt dieser Figur zu?
Peter Keglevic: Eine entscheidende. Sie ist der Motor
der
Geschichte. Sie ist das Sandkorn im Getriebe. Sie ist das Fragezeichen,
auf das es nach und nach viele - vorerst zurückgehaltene -
Antworten gibt. Unangenehme Antworten, unangenehme Wahrheiten.
Ein ständiger Begleiter der Soldaten ist die Angst. Wie weit
wollten Sie bei der Inszenierung von Angst gehen?
Peter Keglevic: So weit, dass sie der Zuschauer
nachvollziehen kann. Die Urangst spüren. Kein
Horrorfilmschreck.
In Kongo werden deutsche Soldaten nicht zu Helden stilisiert. Was ist
die Intention dahinter?
Peter Keglevic: Soldaten sind per se keine Helden.
Kriegerische Aktionen und Taten sind per se keine Heldentaten. Und in
unserer Geschichte schon gar nicht.
Kongo zeigt die Verletzungen der Seele, die Soldaten bei einem
Auslandseinsatz erleiden können. Welche Bedeutung hat die
fiktionale Auseinandersetzung mit diesen Traumata für Sie?
Peter Keglevic: Es muss diese Geschichten und Filme
geben,
die sich mit den verletzten und beschädigten Seelen der
Kriegs- oder Einsatzteilnehmer beschäftigen. Diese Themen
werden in der Öffentlichkeit nicht sichtbar und kaum
hörbar behandelt. Ein verletzter Soldat, physisch oder
psychisch, wird vor dem Heimatpublikum versteckt. Tatsächlich
braucht er aber all unsere Aufmerksamkeit.
In der Öffentlichkeit wird der Einsatz der Bundeswehr
zunehmend kritisch diskutiert, vor allem ob das Mandat der Bundeswehr
sinnvoll oder sinnlos sei. Nimmt Kongo eine Position zu dieser Frage
ein?
Peter Keglevic: Die Summe des Films ergibt eine
Position:
Junge Menschen, die im Allgemeinen noch ein langes, reiches Leben vor
sich haben, werden vollkommen unvorbereitet in die Nähe des
Todes und des Sterbens geschickt. Sie sind trainiert, auf allen Vieren
zu robben und mit einem Sturmgewehr zu schießen, aber niemand
hat ihnen gesagt, wie der Tod auszuhalten ist, wie der Geruch des
Sterbens. Man geht so leichtfertig mit diesen jungen Menschen um. Man
nützt ihre Begeisterung aus und schickt sie unvorbereitet -
psychisch und technisch
zweitklassig ausgerüstet - ins Grauen.
Welche Herausforderungen bargen die Dreharbeiten zu Kongo?
Peter Keglevic: Äußerlich
betrachtet das
Übliche: Wetter, Regen, Sturm. Aber das kennt man.
Tatsächlich war am schwierigsten, dass all meine jungen
Schauspieler, dieses Leid, diesen Schmerz ihrer Figuren nachvollziehen
und darstellen können.
Wie war die Zusammenarbeit mit der Hauptdarstellerin Maria Simon?
Peter Keglevic: Maria ist ein Geschenk des Himmels.
Das Interview führte Simone Rauchhaus, mit Material des ZDF.
Quelle: moviepilot, 18.09.2010
Regisseur Peter
Keglevic,
Maria Simon. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
|
TV-Tipp: Friedenseinsatz im "Kongo"
Regisseur Peter Keglevic mag kein Wespennest auslassen. Diesmal sticht
er in den Kongo (20.15, ZDF).
Ein Militärkrimi. Eine fiktive Geschichte über Mord
und
Selbstmord bei einem Friedenseinsatz deutscher Soldaten. Peter Keglevic
über seinen neuen brisanten Film:
Kurier: Wie haben Sie und Ihr Team sich dem Thema von "Kongo"
genähert?
Peter Keglevic: Wir haben uns mit
Militäreinsätzen von
Afghanistan über den Kosovo bis Ruanda befasst, mit Filmen wie
"The Deer Hunter", "Apokalypse Now" und der belgischen Doku "They Don't
Shoot Dogs" über Kindersoldaten. Da sagt ein
Achtjähriger:
"Wir haben ihn zerhackt und zerhackt, bis die Fliegen seine kleinen
Teilchen wegtragen konnten." Das bleibt einem im Gedächtnis,
das
ist so schrecklich, davon muss man dem Zuschauer etwas mit auf den Weg
geben. Ich war geistig auch bei Joseph Conrads Roman "Herz der
Finsternis", der beschreibt, wie jemand immer mehr in die
Düsternis eindringt. So etwas wollte ich filmisch schaffen.
Fragen, die Ihr Film aufwirft, sind: Warum bringt man
europäische Soldaten in die Region? Was tun wir dort?
PK: Gegenfrage: Wäre es ohne uns "dort" nicht viel
schlimmer?
Wir hatten zum Film eine Diskussionsrunde mit Militärs,
Menschen,
die auch Afghanistan-Erfahrung haben, und einer sagte: Es sei
merkwürdig, dass die Deutschen in den neun Jahren, die sie in
Afghanistan mitmischen, nichts erreicht hätten. Ist der
Schutz,
der Frauen und Mädchen zumindest kurzfristig gewährt
werden
konnte, nichts gewesen? Die Soldaten wollen etwas Gutes tun, sind aber
chancenlos ... Ich kann Ihnen keine politische, gesellschaftliche
Antwort geben.
Und eine persönliche?
PK: Vielleicht muss man militärische
Auslandseinsätze
ändern, wie sich die Entwicklungshilfe in den letzten Jahren
verändert hat: Den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die
richtige Idee muss her - und auch darauf habe ich keine Antwort: Zu
sagen, was die richtige Idee wäre.
Sie drehten in Südafrika. Wie haben Ihre Partner vor Ort den
Film aufgenommen?
PK: Ich hatte viele Mitarbeiter aus dem Kongo am Set, die
haben
große Teile der Geschichte als so existierend bezeichnet. Die
schwarzen Südafrikaner betreiben Rassismus gegenüber
Flüchtlingen aus dem Kongo. Da erschlägt der Schwarze
den
Schwarzen. Das sind eklatante Probleme, eine nicht enden wollende
Spirale der Gewalt.
Sie hatten jugendliche Schauspieler als "Kindersoldaten". Wie
führt man die?
PK: Mit vielen Gesprächen. Das war ein
mühseliges
Unterfangen, weil die Kinder sehr schweigsam und sehr scheu waren. Ich
hatte nur zwei "Profi"-Schauspieler, die schon TV-Serien-Erfahrung
hatten. Die anderen hatten noch nie eine Filmkamera gesehen. Die
Jugendlichen treten zwar martialisch auf, sind aber in keiner
Gewaltszene dabei. Ich wollte diese Kinder in nichts hineinhetzen, das
sie nicht verstehen und nicht verarbeiten können. Denn auch an
diesem friedlichen Platz, wo wir gedreht haben, herrscht ein
für
uns schockierend archaisches Denken vor.
Sie lassen als Regisseur kein Wespennest aus, in das man stechen kann.
PK: Ja, ich mag das gerne. Man muss als Filmemacher
dahingehen,
wo's wehtut, wo man die Münze mit den zwei Seiten zeigen kann.
In
der erwähnten Diskussion tauchte von militärischer
Seite sehr
schnell das Argument auf: Die Bundeswehr war ja so gar nicht im Kongo.
Aus diesem Reflex heraus sieht man, dass man den Inhalt unseres Films
als pure Erfindung abtun will. Natürlich ist der Film Fiktion,
aber die Story als solche stimmt. Man muss ihn als eine Art Gleichnis
verstehen. Und die Wahrheit muss auf den Tisch kommen.
Vorausgesehen: Kongo 20.15, ZDF-D, 2010. Von Peter Keglevic; mit Maria
Simon, Jörg Schüttauf, Maximilian Brückner,
Florence
Kasumba
Militärpolizistin Ziegler wird in den Ostkongo geschickt, wo
deutsche Soldaten als Teil der EUFOR-Truppen einen UNO-Einsatz
unterstützen. Einer der Soldaten hat Selbstmord begangen.
Diesen
Fall soll Ziegler klären, doch stößt sie
nicht nur auf
eine Mauer des Schweigens unter den Kameraden, sondern auch auf ein
obskures Handy-Video, auf dem die Exekution eines schwarzen
Jugendlichen zu sehen ist. Zieglers Mission läuft
schließlich völlig aus dem Ruder...
Dem Salzburger Peter Kegleciv ist mit "Kongo" ein besonderes
Stück
Fernsehen gelungen: Das Thema ist brisant, die Bildästhetik
kann
sich mit der amerikanischer Antikriegsfilme messen, das Schauspiel ist
intensiv. Dass die Idee für die Geschichte im
Afghanistan-Krieg
fußt, dass Produzent Christian Granderath aber sagt,
hätte
man sie dort belassen, "wäre die Finanzierung (des Films) noch
komplizierter geworden", ist auch spannend.
Michaela Mottinger, Kurier.at
David Rott, Hannes Wegener.
Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
Maria Simon, Maximilian
Brückner. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
Kongo - Vom schwierigen Krieg
Im Krieg gibt es weder einfache Wahrheiten noch leichte
Lösungen. Eine Aussage, der viele zustimmen werden und die
doch so schwer in einen publikumswirksamen Film zu übersetzen
ist. Zumal einem Streifen mit recht begrenztem Budget. Der
Bundeswehr-Krimi "Kongo" hat es trotzdem geschafft. Er erzählt
von einem fiktiven deutschen Auslandseinsatz im Kongo. Oberleutnant
Nicole "Nikki" Ziegler (Maria Simon), Ermittlerin bei den
Feldjägern, muss den Tod eines Soldaten aufklären.
Offenbar hat er Selbstmord begangen. Das beim Münchener
Filmfest preisgekrönte Fernsehspiel ist spannend inszeniert
und zeigt dennoch die Komplexität heutiger "asymmetrischer"
Kriege.
René Wenz ist tot. Offenbar hat sich der Soldat in der
Kantine des schmuddeligen Feldlagers der Bundeswehr im
ostkongolesischen Bukavu erschossen. Der sensible Wenz kam mit den
schwierigen Verhältnissen im zentralafrikanischen
Bürgerkriegsgebiet nicht klar. Zudem wollte ihn seine Frau in
Deutschland verlassen.
Die idealistische Ermittlerin (stark: Maria Simon) will sich dennoch
nicht mit dem Offensichtlichen zufriedengeben. Hauptmann Kosak
(Jörg Schüttauf), der sie eher zurückhaltend
begrüßt, verweigert sie einen Dienst "nach
Vorschrift". Stattdessen recherchiert die junge Ermittlerin
gewissenhaft mit ihren naiv-forschen Assistenten Werner Malinck
(Maximilian Brückner) und stößt dabei auf
ein brutales Video, das deutsche Soldaten bei einem blutigen Verbrechen
zeigt.
Wäre nicht Oberst Lonsky (Götz Schubert), Kommandeur
der deutschen Truppe, auf ihrer Seite - Nikki Ziegler hätte
wohl nur Gegner im heißen, unübersichtlichen
Kriegsgebiet. Außerhalb des Bundeswehrlagers kämpfen
mehrere Parteien um die Vorherrschaft in der Region. Während
die Deutschen nur dann schießen dürfen, wenn sie
angegriffen werden, kennt zum Beispiel die Brutalität der
Kindersoldaten um einen mythischen Anführer namens Captain
Crocodile keine Grenzen. So erzählt eine Dorfbewohnerin in
einer bedrückenden Szene davon, dass sie Milizen Geld
dafür bezahlen musste, damit diese ihre Kinder "nur"
erschießen und sie nicht auf quälendere Weise
töten. Schließlich kommt Nikki Ziegler im Dickicht
des Dschungels einem Verbrechen auf die Spur. Doch sie droht auch den
Überblick und ihre eigenen Ideale zu verlieren ...
"Kongo" schafft es, dem Primetime-Publikum ein recht sperriges Thema
spannend und überzeugend nahe zu bringen. Für die
Spannung ist vor allem Regisseur Peter Keglevic zuständig, der
für RTL Filme wie den Event-Katastrophenfilm "Tarragona - Ein
Paradies in Flammen" inszenierte und dabei bewies, wie man mit
überschaubarem Geld Bilder bauen kann, die nach
großem Action-Kino aussehen. Einer, der zudem jene Art von
"knisternder Spannung" erzeugen kann, die ein großes Publikum
in seinen Bann zieht. Ganz im Gegensatz zu den manchmal etwas
vordergründig inszenierten Thrill-Effekten steht die klug
geschriebene Geschichte von Drehbuchautor und Filmemacher Alexander
Adolph ("So glücklich war ich noch nie", "Die Hochstapler"),
dessen Arbeiten sich häufiger auf intelligent-unterhaltende
Art mit dem Spiel um Schein und Sein beschäftigen.
Auch das Spiel des hochkarätigen Ensembles verdient ein
Sonderlob - allen voran Maria Simon, eine der besten deutschen
Understatement-Schauspielerinnen derzeit. Dass "Kongo" als
Kriegs-Thriller, der er nur am Rande ist, nicht mit Hollywoodmesslatten
der Marke "Black Hawk Down" mithalten kann, versteht sich von selbst -
das in Südafrika Film gedrehte Fernsehspiel kostete lediglich
zwei Millionen Euro.
Quelle: teleschau der Mediendienst
Werner Malinck (Maximilian
Brückner) und Niki Ziegler (Maria
Simon) in der Kantine. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
Maria Simon, Maximilian
Brückner. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
In
Soldaten sehe ich jetzt immer die jungen Menschen
Maria Simon spielt in diesem Fernsehfilm die junge
Feldjägerin Nicole Ziegler, die den mutmaßlichen
Selbstmord eines Soldaten aufklären soll. Dabei kommt sie
Kriegsverbrechen auf die Spur, die sie schwer erschüttern. Die
Schauspielerin beschreibt neben ihrer Rolle auch ihre eigene Erfahrung
bei den Dreharbeiten in Afrika und in der Auseinandersetzung mit dem
Stoff.
In "Kongo" spielen Sie Oberleutnant Nicole Ziegler, eine Ermittlerin
bei den Feldjägern. Wie würden Sie Ihre Figur
beschreiben?
Maria Simon: Zielstrebig, mutig, naiv, (noch) kinderlos. Ich
weiß nicht, ob sich eine Frau solch' eine Aufgabe sucht, wenn
sie Mutter wäre.
Nicole Ziegler muss bei ihren Ermittlungen viele
Rückschläge einstecken und erlebt Momente der
Ohnmacht. Wie verändert sie sich im Laufe des Films?
Maria Simon: Sie macht knallharte, praktische Erfahrungen in
ihrem Beruf - weg vom Schreibtisch, nach Afrika, in den Dschungel, in
den Krieg. Eine komplett neue Situation. Sie überkommt ein
noch nicht erlebtes Gefühl von Angst - sie wird erwachsen!
Wie haben Sie sich auf die Rolle einer Soldatin vorbereitet?
Maria Simon: Ich habe mir Filme über diese Thematik
angeschaut und in mir nach dem Motor gesucht, der mich dazu bringen
könnte "Krieg machen" zu lernen. Die einzige Situation, in der
ich mich als Soldatin sehen könnte, wäre a) ohne
Kinder und b) in einem Kampf, in einer Art großen Revolution
für mehr Menschlichkeit und weniger Geldmacht.
"Kongo" beruht zum Teil auf Erlebnissen einer Feldjägerin im
Afghanistan-Einsatz. Haben Sie sie im Vorfeld getroffen? Wie war diese
Begegnung?
Maria Simon: Ja, wir haben uns intensiv ausgetauscht und ich
habe diese Frau und ihre Erlebnisse auf mich wirken lassen. Es war eine
wichtige Begegnung im Vorfeld der Dreharbeiten, für die ich
dankbar bin.
Zentrales Thema von "Kongo" ist Angst und wie sie die Menschen
verändert. Wie haben Sie sich diesem Thema genähert?
Maria Simon: Ich habe mir gedacht: Muss ich dort in Afrika
jetzt wirklich Angst haben vor den Menschen, der Armut, den Insekten,
Elefanten, Löwen? Nein! Es gibt keinen Grund. Hätte
ich Angst zugelassen, wäre mir bestimmt etwas passiert. Die
eigenen Gedanken machen aus der Welt, was sie ist. Das ist mir dort in
Afrika, am anderen Ende der Welt, in vielerlei Hinsicht noch mal klar
geworden.
Hat sich Ihre Sicht auf Soldaten, die in Krisengebieten im
Auslandseinsatz sind, durch "Kongo" verändert?
Maria Simon: Ich frage mich nach wie vor, ob solche
Einsätze überhaupt der richtige Weg sind und mache
mir natürlich nach dem Dreh noch mehr Gedanken. Wenn ich jetzt
Soldaten sehe, sehe ich zuerst die jungen Menschen, die eine Uniform
tragen und dann, wenn überhaupt, erst den Soldaten.
Was waren die Herausforderungen bei den Dreharbeiten zu "Kongo"? Gibt
es ein Erlebnis, das Ihnen in besonderer Erinnerung bleiben wird?
Maria Simon: Die irren Regengüsse, Sturm, Hitze und
Kälte wechselten sich unberechenbar ab. Das war eine
große Herausforderung in der knappen Zeit. Ich habe einem
afrikanischen Jungen bei der Sonntagsmesse mit Musik und Gesang in
Kapstadt den Rotz von der Nase abgewischt. Das waren sehr
eindrucksvolle Momente, neben ganz vielen anderen bewegenden
Erlebnissen.
Das Interview führte Simone Rauchhaus.
Quelle: ZDF
Maria Simon,
Jörg
Schüttauf. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh |
|
Maria
Simon spielt in "Kongo" (Mo., 18.10., 20.15 Uhr, ZDF)
Sie hat es sich etwas einfacher vorgestellt - das reduzierte Spiel der
militärischen Gesten in ihrer Rolle als Feldjägerin
in "Kongo". Der ZDF-Krimi
erzählt von einem Bundeswehrlager während eines
fiktiven Auslandseinsatzes in Afrika. Schauspielerin Maria Simon, die
derzeit als neue berlin-branderburgische Kommissarin im "Polizeiruf
110" vor der Kamera steht, wurde 2003 durch den Episodenfilm "Lichter"
bekannt und erlebte ihren Durchbruch als Schwester von Daniel
Brühl in "Goodbye Lenin". Die Mutter dreier Kinder gilt als
Frau, die Rollen etwas Besonderes gibt. Im Interview spricht die
34-Jährige über gebrochene Vorurteile
gegenüber der Bundeswehr und über den Grund, warum
sie jede ihr angebotene Rolle annimmt.
teleschau: Sie spielen eine Soldatin, eine Militärpolizistin.
Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Maria Simon: Ich durfte eine Feldjägerin, wie die
Militärpolizistinnen bei der Bundeswehr heißen,
einen Tag auf ihrer Dienststelle besuchen. Es war eine junge Frau, die
mit der Rolle recht viel gemein hat: ein junger Oberleutnant, und sie
war bereits im Auslandseinsatz - in Afghanistan.
teleschau: Wie empfanden Sie diese Begegnung?
Maria Simon: Sie war wichtig, sehr intensiv und auch
angenehm. Dieser
Tag hat mir geholfen, eine Menge Vorurteile über den Haufen zu
werfen.
teleschau: Wie meinen Sie das?
Maria Simon: Es ging schon mit dem Äußeren
los. Eine
schöne, zierliche und intelligente Frau. Weich und trotzdem
zielstrebig. Sie arbeitet auf ihrer Dienststelle in einer
Vorgesetztenfunktion und bekommt das prima hin, wird respektiert. Das
würde man als Außenstehender nicht unbedingt alles
so erwarten.
teleschau: Eine junge, intelligente Frau, die sich freiwillig in diesen
Job begibt, nach Afghanistan reist - haben Sie nach der Motivation der
Feldjägerin für ihren Beruf gefragt?
Maria Simon: Gefragt direkt nicht. Solche Begegnungen laufen
bei mir
auf einer anderen Ebene ab. Ich bin eine Sammlerin von
Eindrücken. Es ist mir eher fremd, jemanden auszufragen. Ich
habe verstanden, dass diese Frau eine Herausforderung in ihrem Job
gesucht hat - in Bezug auf ihren Körper, in Sachen
Kameradschaft und Gemeinschaft. Sie hat in Afghanistan unter anderem
einheimische Frauen zu Polizistinnen ausgebildet. Sie begleitete
Mädchen in die Schule. Ich kann verstehen, dass man dabei das
Gefühl bekommt, etwas Sinnvolles zu tun. Sie sagte mir, dass
sie die Entscheidung immer wieder so treffen würde.
teleschau: Was fanden Sie selbst an der Rolle am schwierigsten?
Maria Simon: Die Körperlichkeit. Wir drehten in
Südafrika, und ich musste mich dort in den Alltag eines
deutschen Militärlagers einfinden. Das hieß, Uniform
tragen. Strikte Vorschriften einhalten, was die eigene Bewegung und das
Miteinander betrifft. Wenn ich zu einem Vorgesetzten gehe und ihm etwas
sage, läuft das alles sehr reduziert ab. Ich kann beim
Erzählen nicht mit den Armen rumfuchteln. Für mich
als Schauspielerin war die Kargheit der möglichen
körperlichen Äußerung schon eine
Herausforderung. Das klassische Strammstehen gibt es bei der Bundeswehr
zwar wohl nur noch selten, aber man kann nicht viel machen, ohne aus
der Rolle zu fallen. Bei dieser Rolle habe ich mir oft die Frage
gestellt, in welchem Moment ich eine Soldatin spiele und in welchem den
Menschen dahinter. Aber das ist für die Leute in Uniform ja
selbst oft ein Problem.
teleschau: "Kongo" setzt sich durchaus kritisch
mit den
Auslandseinsätzen auseinander. Inwieweit hat die Bundeswehr
Einfluss auf den Film nehmen wollen?
Maria Simon: Wir sind da zunächst mal auf
große
Offenheit gestoßen. Die Bundeswehr hat uns Fachberater und
Kontaktleute gestellt. Die sind offenbar selbst daran interessiert,
dass kritische Themen rund um die Armee auch gesellschaftlich
diskutiert werden. So weit ich weiß, gab es im Nachhinein
noch ein paar Unstimmigkeiten zwischen Produktion und Bundeswehr, weil
seit Beginn des Filmprojektes einfach sehr viel passiert ist, vor allem
in Afghanistan. Da wurde man wohl doch etwas nervös.
teleschau: Welche Einstellung haben Sie nach dieser Arbeit zur
Bundeswehr?
Maria Simon: Wenn ich jetzt über die Bundeswehr
rede, sehe ich
vor allem junge Menschen vor mir, keinen Apparat. Die Armee, das ist
ein Querschnitt durch unsere Bevölkerung - was ich gut finde.
Dass dort bald vielleicht nur noch Leute sind, die sich freiwillig
gemeldet haben, macht mir ein bisschen Angst.
teleschau: Wovor haben Sie Angst?
Maria Simon: Dass eben dieser Querschnitt verloren geht.
Momentan
kommen dort noch Leute aus ganz unterschiedlichen Schichten und mit
verschiedenem Bildungshintergrund zusammen. Ich habe Angst davor, dass
die Bundeswehr jene jungen Männer magnetisch anzieht, die Bock
auf Krieg haben.
Quelle: teleschau der Mediendienst |
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Maximilian
Brückner und Florence Kasumba. Photo:©
ZDF/Kelly Walsh
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Congo
Senior Lieutenant Nicole (Nicki) Ziegler, a
German military police officer, is deployed to Bukavu in Eastern Congo,
where German elite soldiers are part of a UN peacekeeping mission. She
is assigned to investigate the death of a soldier who apparently shot
himself in the bar of the armycamp. All of the initial evidence
suggests suicide: the soldier was unable to cope with his disturbing
experiences in the conflict and it seems his wife was planning on
leaving him. But when Nicki discovers a video on the dead man's
cellphone, his death appears in a totally different light: Nicki
suspects murder, not suicide and puts herself in danger...
Production Notes.
Source: Website of the 28th Munich Filmfest |
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DVD Erscheinungstermin: 22. Oktober 2010
Studio: Universum Film GmbH
Genre: TV-Format; Format: Dolby, PAL; Sprache: Deutsch (Dolby Digital
2.0); Untertitel: Dt. für Hörgeschädigte,
Englisch; Bildformat: 16:9 - 1.77:1; FSK: ab 12
Jahre; Spieldauer: 90 Minuten
Bonusmaterial: 'Leute Heute' Beiträge über Maximilian
Brückner & Jörg Schüttauf und
Götz Schubert
& Maria Simon
Trailer: The Pillars of the Earth, Westflug, CSI, Der Kommissar,
diverse Fernsehserien |
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Transcripts und Screencaps:
EFi |
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