Man
muss a spuin ...
Interview mit
Maximilian Brückner - 1. Teil
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Evi:
Wie geht's denn jetzt dem Knie, isses wieder fit?
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Max:
Des Knie - i bin jetz in Reha, und da is bissel anstrengend, jetz
während der Proben die Reha mitz'macha und die
Krank'ngymnastik dazwisch'n no, aber des haut scho hi'... |
Evi:
Dann wünsch ich gutes Gelingen! I hob sowos vor a paar Jahr a
scho moi ghabt, i konn's oiso nachfühlen.
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Max:
Also, des paßt scho, i bemüh' mi, und - glaub' i -
am 28. Februar spui' i ja wieda... |
Evi:
...29ten...
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Max:
...29ten..Da tu i a Schiene dazu das nix passiert und spui a bissel
ruhiger das des geht und da haut des schon hi'. |
Evi:
Also wenn ich mich an den Wiesn-Brandner erinner, der war sehr ruhig,
faktisch statisch.
[Anmerkung:
Hätte es nicht vor der Vorstellung eine Durchsage den
Bänderabriss betreffend gegeben, wäre es kaum
aufgefallen, weil der Max beinahe wie immer auf der Bühne
umanderghupft ist.]
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Max:
Ja i woiß scho, i kann da nicht aus meiner ... i bin da a
sehr konsequenter Schauspieler und spui dann nur des Nötigste.
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Evi:
Ja, genau, des is uns aufg'falln! Gut, also jetzt kommen die Fragen,
des war jetzt des was ich auf dem Herzn g'habt hab.
Frage:
Was muß eine Rolle, ein Projekt haben, damit du sie spielen
möchtest oder des Projekt mach'n mechst?
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Max:
Mei des kimmt jetzt immer auf des Drehbuch natürlich an, wie
guat des is, also des is scho sehr sehr entscheidend. Also wenn man des
des erste Mal in d' Hand kriegt, und die Rolle, die muß ein'm
net lieg'n, um des gehts gar net, aber ob einen die Rolle in dem
Drehbuch interessiert, und, ja, wer Regie macht.
Es
gibt dann mehrere Faktoren, die da einfach zusammenspuin, und da freust
dich hoit immer, wennst a Anfrage kriegst, grundsätzlich
amoal, des is' scho kloar - des is immer a scheens G'fuihl, sag' ma'
mal so.
Aber
i kannt des jetzt net an irgendwas festmach'n, des is einfach, ... was
i hoit gern mach, san hoit verschied'ne Sachn z'machn, immer was
anders.
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Evi:
Ja sicher, was ma' ja schonmal g'macht hat, is ja irgendwie fad.
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Max:
Ja, genau.
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Evi:
Ja gut, es gibt solche, die bleibn bei einer Rolle und spuin die
für den Rest ihres Lebens ...
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Max:
Ja, des is ja a okay, manche kenn'n des perfektionieren und so guat
kann man des gar net spuin wie des manche spuin, also... na des is ...
i moag halt einfach gern Abwechslung.
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Evi:
Ja, des is sehr schön des freut auch den Zuschauer, des
muaß ma' jetzt schon mal sag'n.
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Max:
Des is schee, danke.
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Evi:
Des is zwar der Nachteil weil man dich irgendwie prinzipiell nicht
kennt, weil man sagt: „Wos, des hat er a' gspuit? Des isser
a'?“ „Ja, des isser a'!“
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Max:
Des is des größte Kompliment woas ma
überhaupt hern kann, also des geht jetzt runta wie
Öl, weil, des is genau nach dem ma strebt, also i jednfalls
zumindest.
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Evi:
Ja, des merkt ma auch. Aber des merk i halt a, dass wenn die Leit bei
mir auf der Website rumschaungn und dann „... Woas? Des hat
'r ois g'macht?“ „Ja.“
„Wow!“
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Max:
I moag halt die äußerliche Veränderung sehr
gern, also auf die darf ma si net draufsitzn, aber i find' des helft
total, und des is einfach aa a wichtigr Punkt der manchmoi zuwenig in
Vordergrund tritt ... und man muß a spuin, es darf net nur a
Maschkera sei'.
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Evi:
Ja scho, dafür hamma den Fasching.
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Max:
Genau.
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Man
muss a spuin ...
Interview mit
Maximilian Brückner - 2. Teil - über
den Rollen-Charakter
Evi:
Wann fangt bei Dir ein Charakter an zum Leben, is des dann wenns des
Drehbuch kommt, oder erst wenn die Kostüme kumma oder erscht
am Set oder bei die Prob'n, oder glei...
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Max:
Beim Les'n manchmal scho', also da fangt des oa. Des is ja einfach so,
des liegt an em guat'n Drehbuch, wenn du des liest, dann entstehn glei'
Bilder, und so und so und so, und manchmal, in em völlig
unangebracht'n Moment kommt dann a Idee: Ah, des kennt i
macha.
Also, i hab manchmal so Ausfälle, das i dann irgendwas vor
mich hin murmel, was, überhaupt net grad in der Diskussion
oder im Gespräch stattg'fundn hat, manchmal kemma mir so Sachn
und dann denk i: „Ah,des kennt i hernemma, oder
des warat gut.“
Aber
es gibt da überhaupt kei Rezept dafür, also bei mir
überhaupt's net und i glaub' für Schauspieler gibt's
grundsätzlich kein Rezept. Jeder macht des anders, und es is
ja guat das es keins gibt, weil man muaß dann jedsmal von
vorn ofanga.
Also
schlimm wars, wenn ma sogt: Schublade auf, jetz mach i des, und dann
...für die Rolle mach i de Schubladn auf. Sondern jedsmal
fangst halt wieda von vorn o, und du hast halt immer wieder die
Möglichkeit, das'd hoit auf die Schnauze fällst aber
da bleibt ma dann wenigstens am Ball.
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Evi:
Ja scho, also es is net bei jeder Rolle desselbe sondern des kimmt imma
drauf oo, also moal is des eine moi is des ander, also es
gibt aa für di koi Regel wie...
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Max:
...Na, na, überhaupts net...
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Evi:
...wie der Charakter kimmt?
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Max:
Na!, Also, i bin aa ganz froh, i muß halt jeds mal wieda
überlegn und da foalt ma do was ei, und hia was ei, aber es
gibt kei Rezept dafia.
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Evi:
Okay, naja, wär ja schad wenns des gabat. Aber oifacha hoit,
gei?
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Max:
Ja. Aber dann wars schnell langweilig.
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Evi:
Ja, stimmt, des kann i mia a vorstelln.
Frage: Wie bereitest du dich jetzt eigentlich dann auf den Charakter
oder die Rolle vor? Wennst des g'sagt hast, okay, des mach ma jetza.
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Max:
Jo, mei, keine Ahnung, i lern den Text.
(lacht)
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Evi:
A ja, doch? (lacht auch)
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Max:
Des is scho amal des erste... Na, es gibt ja meist', also es kimmt ja
drauf oo, was ma für a Rolle hot, wenn ma a kleanare hod, und
dann kann ma si da schon mal reinfühln, manchmal kriegt man ja
d' Rolln gleich angebotn, und manchmal gibt's a Casting.
I
mog Castings wahnsinnig gern, also, vui Kollegn findn des net so ...
aber i find des eigntlich ganz schee, weil, da kann ma olls so
rumprobiern und da kann ma a schaugn ob der Regisseur mit mir kann und
ob i mit eahm kann und ob die Chemie stimmt und ob der mit dem wos i
eahm da darbiete wos anfangn kann und man merkt a, da kimmts gar net
zamm, des is für beide Seitn eigntlich ganz guat zum Austestn.
Und
wenn ma a größere Rolle hat, dann hot man
natürlich viel Castings, weil zu der Rolle dann viel dazu
gecastet werd' und wo dann ja die weibliche Person, wenn da eine kimmt,
die muß dazugecastet wer'n und a guater Freund und da mocht
man die Szenen sehr sehr häufig und dann is ma eigntlich scho
a bisserl drin und manchmal hat man a den Riesenluxus, dass man dann
eine Woche vor Drehbeginn amoal Probn hat und des macht dann aa sehr
viel Spaß.
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Evi:
Na, des kann i mia vorstein.
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Max: Ja, net imma, manchmal is aa
zach, so wia des halt is'.
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Man
muss a spuin ...
Interview mit
Maximilian Brückner - 3. Teil - über
das Theater-Spielen
Evi:
Ja guat, beim Theater is dann doch a bisse anders mit die Probn,
zumindest.
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Max:
Ja, da is man nur im Probnding, da muß ma dann schaun, dass
man den ganzn Wulst hinkriegt, da kann ma halt net... also
letztendlich, wenns dann auf der Bühne is oder auf der
Premiere is, dann muaß ma's halt durchziehn, auch wenn mal
die eine oder andere Szene ned so auf'm Punkt war wie man gern g'macht
hätt.
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Evi:
Ja, was kommt jetzt... Wie bist jetzt dazu komma, dass di jetzt
tatsächlich professionell zur Regie bewegst?
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Max:
Ja, mei zur Regie, i derfs jetz mal ausprobiern, sozusagn, es kann a
sei, dass a ganz schnell wieda vorbei is, des segn ma jetz nachher,
aber mi hots hoalt einfach total g'juckt ehrlich gsogt, und mir machts
a wahnsinning Spaß, die Probnarbeitn machn Spaß,
mir falln a Sachn ei, i mach a no gnügnd Fehler, des merk i
aa, und da feit mia manchmal einfach a bissel die Erfahrung aber so
grundsätzlich.
Bisher is no kei Schauspiela
abgsprunga, von dem her, des weard scho was weahrn, irgendwas,
irgendwas wirds auf alle Fälle (lacht).
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Evi:
Wie is jetzt da dein Verhältnis zu die andern Schauspiela,
vorher hast mit dene ja nua gmeinsam gspuit und jetza scheuchst es du
ja durch die Gegend? Hot si' da was g'ändeat?
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Max:
Also, ja i hoab mi erst ma g'wohna miaßn, das i jetzt net
jed'm zoig was a machn muaß oder imma des Gfui hoab i
muaß, sondern dass i mi aa amoal hihocka kann und sagn:
„Guat, machmas einfach nummal.“ Und einfach aa die
Ideen, des is ja auch des Tolle eigentlich, dass von so viele
Schauspieler vui Ideen kemma und des kannst dann zammwurschtln und du
hast selba so dei Richtung wo'st hi mechats ungefähr und dann
no, was halt echt fasziniernd is, du machst a Leseprobe, und dann liest
ma's und spricht und hin und her, und dann macht mas, und dann wiad die
Szene ganz anders wie ma oalle zamm g'moint hamm, und no bessa, auf des
is aba keiner kimma. Und des is des Tolle, das eigntlich ois
möglich is.
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Evi:
Ja, des is ja des Scheene am Theater das nix statisch is.
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Max:
Ja, des hat nicht nur mit Statik zum dua sondern das ma moint, beim
Lesn, ja theoretisch, des haut hi, und dann spuit mas und auf oimal is
innerer ganz andern Richtung, wo vorher gar koiner gsehgn hot, und des
is ja no vui bessa. Und du merkst halt oft, theoretisch geht vui,
praktisch merkst dann, des haut dann doch net hi und dann
muaßt des anders macha, also des is total interessant und i
bin scho die ganze Zeit am rotiern.
Also, i hab halt no ned die
Gelassnheit, dos i sog, des kann i jetzt mal ruhn lassn sondern i bin
natürlich beim erstn Mal, und des is total Anspannung, aber
so, mir machts unglaublich vui Spaß und i merk, bis jetzt
funktionierts ganz gut, aber natürlich muß ma wartn
bis nauskimmt ob des dann andere Leit au so segn, die Probn san
anstrengend aber es nimmt a Form an, glaub i. Bis jetzt hot no keina
gsagt, was du da denkst, des haut ois net hi, also bis jetzt kemma scho
irgendwo hie. ...
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Evi:
Du bist ja a scho amoal auf der Bühne gestandn und host a paar
Regisseure hinter dich gebracht.
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Max:
Ja, ja, des stimmt scho, aba des is trotzdem nochamoal a ganz a andere
Erfahrung. Man lernt sehr viel üba si' selber und aa
über des Theaterspuin an sich und... ja, es is so, die ganzen
Eindrücke, die ich jetzt erst amaol sortiern muß.
Trotzdem muaßt irgendwie führn, du mußt
sagn, okay, jetzt mach mas in die Richtung, a wennst grad net
woißt, wo die ganze Sach hingehn soll. Da muß ma
sich einfach aa in Geduld übn, und sogn, ja, jetzt fangt ma da
oo, und dann gehts scho wieda, dann gehts scho wieda weida.
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Man
muss a spuin ...
Interview mit
Maximilian Brückner - 4. Teil - zur aktuellen
Regiearbeit bei "Magdalena"
Evi:
Wie bist jetzt du eigentlich grad auf die
„Magdalena“ vom Thoma kemma? Ludwig Thoma is ja
jetzt grad nimmer so der aktuelle Stückeverbreiter.
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Max:
Naja, i hab des Stück schon amal in Riedering inszeniert, mit
Laien, aber ganz eins zu eins, also a wirklich mit den
Kostümen von damals und woas mi a irgendwie an dem
Stück interessiert hat war einfach, i finds immer noch aktuell
und ohne mich zu loben, meine ich zu glauben, das es sehr heutig wirkt.
Und überhaupt net veraltet, a wenn'd Texte und a die Sprache
sehr hölzern erst mal wirkt, aber i hab net's Gfuihl, das ma
da irgend a Gschicht von vorgestern verzähln.
Und die Mechanismen, wenn
jemand anders is, die san ja immer no gleich. In welcher Form auch
immer, ob des Religion, ob des Hautfarbe oder der Lebensplan ein
anderer is, den a anderer einfach ziehgt, oder einfach an Fehler gmacht
hod und d' Gsellschaft funktioniert ja nach den immer gleichen
Mechanismen.
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Evi:
Ja des san imma no Menschen, und die lernen net so leicht.
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Max:
Na, da hat si jetzt no net so viel g'ändert. I moag des
Stück total, ja, es is schwierig manchmal, aber ...
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Evi:
Also, i hobs glesn. Aba - bleibts ihr bei der ganz gleichn Sprach' oder
ziegst ihr die jetzt a bisse mehr ins Moderne, weil die meisten Leit
werns wahrscheinlich nimmer verstehn?
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Max:
Na ja, des Lustige is, irgendwie, wenn des klar gedacht is und wenn des
in der Situation stimmt, dann wirkt die Sprache gar nimmer so
hölzern als wenn mans jetzt so liest. Manche Sachn hamma a
bissel verändert weil es gibt wirklich Wörter die
gibts gar nimmer...
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Evi:
Ja ebn, des hab i mir denkt, manches hoab i mir laut vorglesn und hab
mir denkt: Was zefix is jetzt des?
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Max:
Ja ja, aber des san so Sachn die z'erscht die Leit gruseln, "da
ko ma sei Ehrbarkeit an d’Sunn außa hänga",
des sind Sätz die i verdammt gern mag und die lass ma aa drin,
und i hab a g'merkt, die meegn die Schauspieler sehr gern.
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Evi:
Ja scho, der Bayer verstehts scho, des is ja no net ganz verlorn ganga,
bloß benutzn duats halt bei uns koiner mehr.
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Max:
Ja, aber die Bilder entstehn und ma versteht a ganz g'nau wos higeht,
also da hob i net die Angst und des is a bairisch's Stück und
mir gehn mit der Sprache auf alle Fälle um. Manchmal hat sichs
a bissel verändert, aus da Situation raus, aber
grundsätzlich san ma relativ nah am Thoma.
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Evi:
Und wieso hast du jetzt eigentlich genau deinen Bruder Florian
für die Haupt- und Titelrolle gnomma?
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Max:
Naja, i hab ma einfa überlegt, heitzutoag, also wenn von am
Ehepaar des Kind ins Dorf geht und des is a Mädel und
prostituiert si oder weis mit Leit gschlaffa hod, des is heit, wo i als
Zuschauer denk, na ja, also mein Gott...
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Evi:
Ja, des is nimmer so aufregnd.
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Max:
Im 18./19. Jahrhundert war des a Katastrophe, aba jetzt is des ja aa
nimma so und i hob ma denkt, wenn des a Bua is der da einiganga is, und
des hat nix mit Homosexualität oder Travestie zum tua, sondern
einfach, der Bua hat Geld g'braucht, und na hat er g'merkt, ah, des
funktioniert ganz gut, wenn i jetzt a Weibergwand oziag und aus der
Not, und i hab nix anders macha kenna und des war einfach des
einfachste zu verdiena.
Als Vater, wie ma mit sowas
umgeht, da san ma heit immer no net sehr weit ... Und i hoab ma denkt,
wenn i jetzt Zuschauer war, da stellt si die Frage viel
stärker, wie tat i jetzt damit umgeh und des Tolle is ja an
dem Stück was i so gern mog, es nimmt ja koina des Messa in d'
Hand, also der Druck, der wird erzeugt, aba der oinzige der dann des
Messa in d' Hand nimmt, des is der Vatta am Schluß.
Also die dreibn den so in d'
Eng, des is so psychologisch... dass des schaffn, dass a sein eignen
Buam dersticht. Und i hob die Idee, des einfach zu verschärfn,
die Situation und wieda irgendwo ins Heit z' bringa.
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Evi:
Des derfet heit wahrscheinlich no net amoal so abwegig sei...
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Max:
I sag aa, einfach die Situation: Der Vatta - und der Bua werd in
Fraunkleidern heimgschickt und steht da vor aahm... I glaub da kanntn
vui net umgehn damit.
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Evi:
Ja, i glaub da braucht ma net amal des Dorf, da glangt aa des
Stadtviertel.
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Max:
Ja, genau.
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Evi: Wia schaugts
aus mit Filmregie oder Drehbuchschreiben. Gibts da Ambitionen?
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Max
(lacht): Ehrlich gsagt, des san so Sachn wo i mea überhaupt
keine Gedanken gemacht hob. Weil erstns, des Drehbuchschreibn kann i
sowieso net, also i bin kein guata Schreiba. Da hob i ned des Gfuihl,
das i des guat kannt.... ehrlich g'sagt ...Theater hat mi jetzt total
interessiert, und jetzt mach i des und da schaug ma mal erst ob i des
irgendwie hi'krieg oda ob ma da Stückl den Kopf
oabareißt und dann koa i ma so was mal überlegn, aba
des san jetzt koine Sachn über die i mia jetzt Gedankn mach.
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Evi:
Ja, des hoab i mia jetzt scho fast gedacht, aba kannt ja sei, na?
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Max:
(lacht)
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Evi:
Wie is des, hast du des dann vor di in am zukünftigen
Regieprojekt selba hineinzu inszeniern, also spuin und
regieführn?
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Max:
Naa, na, des war jetz' noamoal a doppelts Ding, naa, na! Also, na, na.
na.
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