Interviews mit Maxi, Artikel und Berichte über ihn (eine Auswahl)

~ a work in progress ~




Jeder feiert seinen Geburtstag anders – Maximilian Brückner z.B. bei der Peugeot BVC Casting Night 2024 im Hotel Bayerischer Hof in München am 10.1.2024
Zumindest war sein Bruder Florian dabei, und dann gibt es noch gemeinsame Fotos mit Andreas Giebel und Gerhard Wittmann (das könnte auf eine Fortsetzung von "Hindafing" deuten) und mit Rosalie Thomass (war mit Florian in Marcus H. Rosenmüllers "Beste ..."-Trilogie) und hat im Sommer mit Maxi "Mordnacht" für die ARD abgedreht.
- Foto 1 (Maxi, Florian, Gerhard Wittmann, Andreas Giebel), Foto 2 (Maxi, Rosalie und Florian), Foto 3 (Maxi und Florian), Foto 4 (Maxi und Rosalie), Foto 5 (Maxi). Mehr Fotos bei Getty Images und bei Brauer Photos
- Maximilian Brückner: BVC Casting Night - danke für die Einladung! @brueckner_florian. Instagram, 11.1.24 (mit 2 Fotos)
- In der RTL Sendung 'Punkt 12' vom 11.1.24 gibt es Ausschnitte aus der neuen Pumuckl-Serie und ein Doppelinterview mit Maximilian und Florian bei der Peugeot-Casting-Night: Video
- "Wie man eine Filmrolle gut besetzt" / "Wenn Regisseure stammeln" - Im Gespräch mit Casterinnen, Caster und mit Maximilian und Florian Brückner bei der Peugeot-Casting-Night 2024:
Die Peugeot-Casting-Night ist offiziell ein Branchentreffen, inoffiziell aber vor allem ein Statement in Anzug und Abendrobe. Das ist gut rauszuhören, wenn man sich ein bisschen durchs Gedränge fragt. Da stehen zum Beispiel die Brüder Brückner am Empfang. Maximilian hat zuletzt Robert Schwan in einer Serie über den Aufstieg des FC Bayern gespielt und ist damit in den Zeiten des Ablebens von Münchens einzigem Kaiser sehr gefragt. Wobei Brückner, der mit seinem Bruder zusammen vom Chiemsee hergefahren ist, gleich abwinkt: "Von Fußball habe ich keine Ahnung." Trotzdem wurde er für die Rolle von Robert Schwan besetzt, dem legendären ersten deutschen Fußball-Manager. Wobei der vielleicht auch gar nicht so viel Ahnung hatte vom Fußball, dafür umso mehr von Vermarktung. Und auch Bruder Florian Brückner ist ein Beispiel für gelungene Arbeit der gastgebenden Zunft, also der Casterinnen und Caster. Diejenigen also, die für geplante Rollen die richtigen Schauspieler suchen.
Florian Brückner spielt in den neuen Pumuckl-Folgen den Neffen vom Meister Eder. Die Besucher- und Zuschauerzahlen sprechen für sich, die Kritiken ebenfalls, es ist wohl eher eine Formalität, ob zu den 13 Folgen noch weitere hinzukommen. Auch Dank Brückner, der im Hauptberuf Notfallsanitäter ist und sich für Drehs Urlaub nehmen muss. Er ist eine formidable Besetzung: bayerischer Charme, ländliche Bodenständigkeit und dazu immer eine Prise pumuckleske Rebellion im Blick. Also einer, auf den man sich verlassen kann, aber eben auch darauf, dass er jederzeit für ein Abenteuer à la Kobold zu haben ist.
Welche Rolle spielen Caster eigentlich beim Film? Wenn man auf die Honorierung schaut, sagt Iris Baumüller, die seit 20 Jahren in dem Beruf arbeitet, sei da noch Luft nach oben. "In den USA oder auch Frankreich verdienen die Kolleginnen und Kollegen ein Vielfaches." Dabei betont Brückner, der Maximilian von beiden: "Die sind für uns das allerwichtigste, sie sind unsere Verbindung zum Film." Ohne Casting keine Rolle, ohne Caster kein Casting.
Artikel von Philipp Crone, Süddeutsche Zeitung, 11.1.24



Maximilian Brückner: „Wasser ist das schönste Element“

Es ist einer dieser Dezembervormittage, an denen man sich nicht sicher ist, ob die kalte Feuchtigkeit in der Luft noch Nebel oder schon Nieselregen ist. Außentemperatur: zwei Grad. Wassertemperatur im Münchner Eisbach: sechs Grad. Brückners Gesicht: pure Vorfreude. Eines steht fest, ein Schönwettersurfer ist Maximilian Brückner nicht. Sonst hätte er kaum vorgeschlagen, sich ausgerechnet heute zum Surfen zu treffen.
„Ich bin das erste Mal hier dieses Jahr“, sagt er. Klappt leider nicht öfter, die lange Anfahrt aus dem Chiemgau, wo er einen Hof mit drei Generationen seiner Familie bewohnt, die Arbeit, die dieser Hof macht, zwei Kinder, das dritte grade unterwegs. Nicht zu vergessen die Arbeit als Schauspieler, Drehs für Filme, Theaterproben, das Brüten über Drehbüchern.
Trotzdem geht Brückner auf den ersten Blick sofort als Vorzeige-Eisbachsurfer durch. Er ist mit dem VW-Bus gekommen. Das Surfbrett liegt hinten zwischen den Kindersitzen, daneben eine Tonne aus blauem Plastik, in die später der nasse Neoprenanzug hineinkann. Brückner legt routiniert eine Fußmatte als Umkleide-Unterlage auf den kalten Asphalt. Es dauert keine zwei Minuten, bis er umgezogen ist.
Wirkt ziemlich professionell, aber Brückner widerspricht. „Ich surfe wirklich nicht so toll. Ich kann eigentlich die meisten Sachen bloß ein bisschen. Dafür hab ich aber jeden Schmarrn schon mal versucht, meistens ohne vorher groß drüber nachzudenken.“ Kajakfahren in den Flüssen der Voralpen, Wind- und Kitesurfen am Chiemsee, Ski und Telemark-Ski, früher auch Snowboard. Brückner, der Ausprobierer, angetrieben von seiner Neugierde.

Mit seinem Beruf war es ähnlich. Er liebäugelte mit einem Medizinstudium. Aber seine Eltern gaben ihm einen Rat, den ein Kind, das Arzt werden möchte, sonst wohl sehr selten hört: Werd doch Schauspieler! So begeistert waren sie von seinen Auftritten im Jugendtheater. Er probierte es an der Otto-Falckenberg-Schule in München, wieder ohne groß nachzudenken, und ohne ein Wort Hochdeutsch zu sprechen. Er wurde aufgenommen und nur sechs Jahre später der jüngste Tatort-Kommissar der Republik. Er spielte Theater und in Kino- und Fernsehfilmen und Netflix-Serien, hatte eine kleine Rolle in einem Hollywood-Film von Steven Spielberg, ist seit 2005 immer wieder als Boandlkramer im „Brandner Kaspar“ am Münchner Volkstheater zu sehen.
Den Eisbach entdeckte er während der Zeit an der Schauspielschule, vorher hatte er noch nie davon gehört. „Ich hab immer mal wieder Leute mit Surfbrettern in München gesehen. Zuerst dachte ich: Sind die total deppert? Irgendwann hab ich dann einfach mal einen durch die Stadt bis an den Eisbach verfolgt.“
Brückner steht jetzt am Rand des Eisbachs in der Schlange, gleich ist er dran. Er fröstelt ein wenig, schon bevor er ins Wasser steigt. Der Neoprenanzug ist nicht mehr der Neuste, hat ein paar kleine Löcher. Aufwärmübungen? Braucht er trotzdem nicht, er hat in der Früh zu Hause schon eine Stunde Yoga gemacht, um die Steifheit aus seinem Körper zu vertreiben.
Im Gegensatz zu den meisten anderen hier springt Brückner nicht direkt vom Rand aufs Surfbrett. Das sieht ziemlich einfach aus, aber dabei kann viel schiefgehen. Das Surfbrett muss an der richtigen Stelle in der stehenden Welle landen – und vor allem direkt danach die Füße an den richtigen Stellen auf dem Surfbrett. Das erfordert Übung, die man nicht hat, wenn man hier im Schnitt zwei Mal im Jahr aufkreuzt.

Ein paar Versuche lang geht das so: abstoßen, hin (und manchmal noch her) und wieder im Wasser. Man kann bestätigen, was Brückner selbst sagt: Seine Performance ist bestenfalls mittelmäßig. Allerdings weist Brückner auch jeden Leistungsgedanken sofort von sich. Es geht ihm nicht darum, coole Tricks und Sprünge zu schaffen. „Wasser ist das schönste Element, das es gibt“, sagt Brückner. „Das beruhigt mich wahnsinnig.“
Im Sommer ist Brückner mit ein paar Freunden und seinem Bruder öfter am Simssee, einem kleineren See zwischen Rosenheim und Chiemsee. Nach dem Surfen zeigt er auf seinem Smartphone ein Video: eine Wiese, zwei Männer auf einem Motorrad, hinten ist ein Seil befestigt. Sie fahren los, die Kamera schwenkt auf den See, im Hintergrund dunkle Sommergewitterwolken. Ein Mensch dümpelt im Wasser, Brückners Bruder, er hängt am Ende des Seils, das sich nun spannt – und ihn hochzieht auf ein Surfbrett, auf dem er jetzt übers Wasser schießt bis zum Ufer, gezogen vom Motorrad.
Eine Wakeboard-Anlage, made auf dem Dorf: Brückner erzählt mit Begeisterung von dieser Konstruktion, die seine Freunde und er da ertüftelt – und später noch mit dem Einsatz eines hochgebockten Elektroautos verfeinert – haben. Diese Geschichte wirkt wie aus einem Rosenmüller-Film: total ländlich, aber dabei weder bierdimpflig provinziell noch Dorfidyll-kitschig, sondern heimatverbunden im sympathischen Sinn.
Heimat, das ist ohnehin so ein Brückner-Thema. Seine Karriere ist in weiten Teilen auch eine bayerische. Im Tatort spielte er einen Münchner Polizisten im Saarland. Seine Theaterengagements waren immer eng verbunden mit Christian Stückl, dem Volkstheater-Intendanten, der so heimatverbunden ist, wie man es sich nur vorstellen kann. Dazu die Rosenmüller-Filme und die Serie „Hindafing“, in den Medien oft als bayerisches Breaking Bad bezeichnet.
In München ist Brückner nicht heimisch geworden, auch wenn es eine „Wahnsinnsstadt“ sei. Schon bald nach der Zeit auf der Schauspielschule zog er wieder ins Chiemgau.
„Ich mag München, aber ich bin kein Stadtmensch“, sagt er. Er braucht seine Kumpels und seine Familie, für die er nicht der berühmte Schauspieler ist, sondern einfach der Maxi aus dem Dorf. Brückner mag es gradlinig. Vielleicht fühlt er sich deshalb auch am Eisbach wohl: Im Neoprenanzug sehen alle gleich aus, da merkt man nicht, ob einer Finanzvorstand beim Dax-Unternehmen ist, Handwerker oder Schauspieler. Erkannt wurde Brückner am Eisbach nur einmal: als für einen Münchner Tatort eine Szene dort gedreht wurde und er zufällig genau dann surfen wollte. „Der Udo Wachtveitl hat mich dann gesehen und gefragt: ,Ach, spielst du auch mit?‘“
Während des Anstehens kommt Brückner schnell mit anderen Surferinnen und Surfern ins Gespräch. Eine Mittdreißigerin kommt aus seiner Gegend, sofort wird über Dorfdiscos der Jugend gefachsimpelt. Tief ins Detail gehen kann man aber nicht, Brückner ist dran mit Surfen.

Er hat schon deutlich schlechtere Stimmung erlebt am Eisbach. Früher, erzählt er, habe ihn, den Anfänger, mal jemand wegschicken wollen. Und zwar aus Wichtigtuerei und Platzhirsch-Mentalität, nicht etwa aus Fürsorge (die tatsächlich angebracht wäre: Im Eisbach besteht gerade für Neulinge, die nicht wissen, wie sie richtig ins Wasser zu fallen haben, durchaus Verletzungsgefahr). Brückner wollte nicht gehen, daraufhin bekam er Prügel angedroht.
Heute ist die Stimmung nett; es sind keine zehn Leute da, die Hälfte sind Surferinnen, da ist gleich weniger  Angeberei im Spiel. „Es ist eh eine super Entwicklung, dass mittlerweile so viele Mädchen und Frauen hier sind“, sagt Brückner. „Die surfen meistens auch viel schöner, finde ich.“

Die Kälte im Körper wird Brückner noch eine Weile bleiben. Das Glücksgefühl allerdings auch. Als er sich verabschiedet, sagt er: „Das Grinsen in meinem Gesicht geht heute nicht mehr weg, glaub ich.“

Keine Leidenschaft ohne Zubehör – diese Gegenstände hat Maximilian Brückner beim Surfen immer dabei:
1. Das Surfbrett: „Das Surfbrett habe ich gebraucht gekauft. Genau wie die beiden, die ich davor hatte. Die waren aber nix: Das erste hat sich mit Wasser vollgesogen und war schwer wie ein Tanker, das zweite hatte nicht die richtige Größe. Beim dritten habe ich mich dann endlich mal informiert, was für meine Körpergröße und mein Gewicht das Richtige ist. Mit dem bin ich sehr zufrieden: Das ist genau das richtige für das, was ich alles nicht kann.“
2. Wachs: „Ich bin ein bisschen faul mit dem Auftragen von Wachs. Aber wenn man ein gutes hat und das Brettl frisch gewachst ist, hat man schon einen viel besseren Grip und alles fällt ein bisschen leichter.“
3. Zwei-Komponenten-Kleber: „Ich hau mein Brett schon hin und wieder gegen die Mauer am Rand. Mit diesem Kleber kann ich es aber schnell reparieren: Man verknetet die beiden Komponenten mit ein bisschen Wasser, bis es sich anfühlt wie Plastilin, dann stopft man damit das Loch im Board. Schaut scheiße aus, funktioniert aber super.“
Team: Text und Digitales Storytelling: Christian Helten. Fotos und Videos (diese nur in der Original-Quelle): Stephan Rumpf. Süddeutsche Zeitung (SZplus), 29. Dez. 2022

Zahlreiche weitere nicht verwendete Fotos für "Schauspieler Maximilian Brückner beim Surfen auf der Eisbachwelle in München, 2022", hochgeladen am 7.12.22 auf APA-Picturedesk


Maximilian Brückner: Nice talk ! SZ online. Thanks to Christian Helten. Fotos: Stephan Rumpf #süddeutschezeitungonline @sz https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/gesellschaft/meine-leidenschaft-maximilian-brueckner-surfen-eisbach-e898975/
Quelle: Instagram, 30. Dez. 2022



So sieht Maximilian Brückners Leben im Mehrgenerationenhaus aus
Maximilian Brückner gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Schauspielern Deutschlands. Dabei lebt er recht bodenständig – auf einem Hof in Bayern.
Die Dreharbeiten zu "Die Wannseekonferenz" verlangten einiges von Schauspieler Maximilian Brückner (43) ab. Während er den düsteren ZDF-Film drehte, wusste er allerdings stets, dass er nach Drehschluss nach Hause, in sein kleines, wohlbehütetes Domizil kann. Fernab der dunklen und negativen Gedanken, die ob dieses dramatischen und so realistischen Themas über einem hängen.
Maximilian Brückner privat: Lieber Fliesen verlegen als Filmpremiere?
Zuhause, das ist für den ehemaligen "Tatort"-Kommissar ein 200 Jahre altes Anwesen in Bayern. 2010 erstand Familie Brückner die ehemalige Mühle, renovierte das riesige Haus jahrelang – sogar kurz vor der Premiere seines neuesten Films verlegte er noch Fliesen, wie er in der "NDR Talk-Show" verriet. "Ich steh' halt früh auf und ich hab immer Arbeit. Ob ich jetzt Kabel ziehe, weil wir gerade eine Photovoltaik-Anlage gebaut haben oder die Schafe versorge. Ich glaube, es ist viel härter für Schauspieler, wenn mal weniger los ist. Ich bin eher genervt, wenn jemand anruft, weil ich grad irgendwas zu tun hab", so der Schauspieler im Gespräch mit Barbara Schöneberger.
Brückner ist zweifacher Papa
Zehn Jahre lang haben die Brückners das Anwesen renoviert – jeden Tag außer Sonntag. "Ich bin teilweise in Arbeitsklamotten zum Drehen", gibt der Schauspieler zu. Die Arbeitsleistung kam von den Brückner-Kids. Vier Brüder und drei Schwestern hat der Schauspieler. Maximilian ist der älteste, dann folgen Dominikus, Florian (39), ein Bruder, der nicht in der Öffentlichkeit steht, Schwester Angelina, Franz-Xaver (34), Susanne (31) und Isabella (25). Im ehemaligen Stall des Anwesens eröffneten die Brückner-Frauen einen Trachtenladen, in dem unter anderem Mama Angela und die Schwägerinnen Maria und Magdalena aushelfen. Letztere ist die Ehefrau von Maximilian Brückner, mit ihr ist er seit November 2012 verheiratet. Im April 2017 wurden sie zum ersten Mal Eltern, Ende 2019 kam eine weitere Tochter zur Welt.
Kein Chaos im Mehrgenerationenhaus Brückner
Mehrgenerationenhaus klingt für Außenstehende oft nach viel Trubel und Chaos. Doch Brückner klärt auch direkt auf, wie das Haus aufgeteilt ist: "Es ist nichts anderes als ein Reihenhaus letztendlich. Wir sind vorne, früher waren wir hinten in der kleinen Wohnung. In der Mitte ist mein Bruder." In einer Reportage von "Wir in Bayern" des BR (Höfe in Bayern: Maximilian Brückner entdeckt die Zenzmühle) vom Sommer 2020 sieht man, dass die Eltern Angela und Ralf Brückner sich neben dem großen Haupthaus noch ein kleineres Zuhause errichtet haben. Heute leben drei Brüder mit ihren Frauen auf dem Hof, auf dem es auch Ziegen, Hühner und vielleicht auch bald Ochsen gibt.
Das Familienband ist bei den Brückners eng. So eng, dass sie sogar kürzlich gemeinsam in den Urlaub gefahren sind. "Es ist total schön, wir waren jetzt auch mal ein paar Tage weg zusammen. Was total absurd ist, weil wir uns ja eh jeden Tag sehen", erzählt der Schauspieler. Die Geschwister scheinen also auch die besten Kumpels zu sein.
Von Veronika Mahler, Goldene Kamera, 28. Jan. 2022



MOMENTUM - die Esquire-Fotokolumne – mit Maximilian Brückner

Der Begriff Blutmaß klingt zwar so, als wäre er bereits fester Teil der bayerischen Sprache, für Maximilian Brückner war das Fotoshooting mit Simon Lohmeyer dennoch einen Tick brachialer als gewohnt.
Foto: Simon Lohmeyer

Schauspieler Maximilian Brückner im Gespräch mit Fotograf Simon Lohmeyer

In der neuen Miniserie "Oktoberfest 1900", die aktuell in der ARD Mediathek zu sehen ist, spielt Maximilian Brückner den Großbrauer Anatol Stifter. Der historische Thriller spielt im München der Jahrhundertwende, zwischen Boheme und Bierboazn, und schildert eindrücklich die brutalen Machtkämpfe der damals rivalisierenden Bierbrauer. Außerhalb Deutschlands ist die Serie übrigens auf Netflix zu sehen, dort allerdings unter dem zur Handlung deutlich passenderen Namen "Oktoberfest: Beer & Blood".

Für Esquire hat Simon Lohmeyer seine Leica SL2 ausgepackt und dem Schauspieler auch gleich einige Fragen gestellt.
Wer warst du als Kind?
Ich glaube, ich bin immer noch ein Kind, deswegen bin ich wahrscheinlich Schauspieler geworden, weil ich nie erwachsen wurde. Letztendlich habe ich das Kindsein nie aufgegeben.

Was ist dein größtes Glück?
Meine Familie. In jeder Beziehung – auch mit den Streitereien, die man hat. Aber du hast halt einen doppelten Boden mit extra Netz. Ich kann nie wirklich auf die Schnauze fallen – ich hab immer Leute, die mich auffangen.

Wann denkst du, wirst du am Ziel sein?
Das ist wohl eine rhetorische Frage. Die wird dir doch keiner beantworten, dass er oder sie am Ziel ist! Wenn du meinst, am Ziel zu sein, hast du ja eh schon verloren, grade als Schauspieler. Du fängst ja immer wieder von vorne an, es gibt kein Ziel in dem Sinne und das ist ja auch das Schöne.

Die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen, gehört für Maximilian Brückner zum Beruf. Foto: Simon Lohmeyer

Im Ausland wird die deutsche Serie "Oktoberfest: Beer & Blood" bereits als darker als "Dark" gefeiert.
Foto: Simon Lohmeyer
Einmal hat mir der Manager von Falco erzählt, wie er Falco die Nachricht von ihrem Nummer-1-Hit in den USA überbracht hat, daraufhin hat Falco auf den Tisch gehauen und gesagt: „Ab jetzt kann alles nur noch bergab gehen!“
Verstehst du ... am nächsten Tag wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben. Das einzige, durch das du wächst im Leben, sind im Grunde immer die Niederlagen, wenn sie dir nicht komplett die Füße wegziehen. Aber wenn du danach wieder aufstehst und weitermachst, dann gehst du einen Schritt höher auf der Treppe des Lebens.
Welcher Song beschreibt dein Leben?
Hotel California von den Eagles.

Was macht dich frei?
Harte körperliche Arbeit. Im Wald, im Garten, den ganzen Tag an der frischen Luft am besten. Sehen, was man geschafft hat.

Was fehlt dir zum Glück?
Dass die Flüchtlinge auf Lesbos endlich in die EU aufgenommen werden. Das fehlt mir zum Glück!

Foto: Simon Lohmeyer
Ich glaub ich bin immer noch ein Kind, deswegen bin ich wahrscheinlich Schauspieler geworden, weil ich nie erwachsen wurde. Maximilian Brückner

Screenshot vom Fotoshooting mit Maximilian Brückner und Simon Lohmeyer für "Esquire Germany"

At work: Maximilian Brückner und Simon Lohmeyer. Foto: Elias Lober
Esquire Germany (Winter 20/21), 29. Okt. 2020. Auf dem Cover Matthew McConaughey. Der Artikel über Maximilian Brückner ist nur online auf "Fotokolumne von Esquire und Leica"




Modeseiten "Auf Landpartie mit zwei TV-Stars"
Videovorschau, Printvorschau und BTS Fotos. Mehr BTS Fotos


Heisser Herbst: Die TV-Stars Brigitte Hobmeier und Maximilian Brückner rocken mitten im bayerischen Grün die Nachsommer-Saison


Die TV-Stars Brigitte Hobmeier und Maximilian Brückner gehen auf Landpartie - natürlich bestens ausgestattet
Fotos: Christoph Köstlin. Stills: Mierswa-Kluska. Styling: Lale Aktay
Focus Style Nr. 3/2020, Seite 18 - 32




„Wiesn“ kann auf Bayerisch zweierlei heißen: die Grasfläche zum Entspannen und Gut-Aussehen – oder das Oktoberfest. Die Münchener Schauspieler Brigitte Hobmeier („Sommer in Orange“, „Tannöd“) und Maximilian Brückner („Arctic Circle“, „Hindafing“, „Tatort“, „Räuber Kneißl“) bringen hier beides zusammen. Für unseren Fotografen posieren sie im Grünen beim Starnberger See, gemeinsam spielen sie in der ebenso großen wie großartigen Serie „Oktoberfest 1900“, die ab sofort via ARD-Mediathek zu sehen ist.
Brigitte Hobmeier, Maximilian Brückner, als Event ist das Oktoberfest, von dem Ihre neue Serie handelt, heute eher umstritten. Sind Sie selbst Fans oder Gegner?
Brigitte Hobmeier: Als Kind in München habe ich das Fest geliebt, aber als ich später dort Lebkuchenherzen verkaufte, um mir Geld fürs Studium zu verdienen, habe ich auch einige der weniger schönen Seiten kennengelernt. Mittlerweile ist es aus vielen Gründen fast unmöglich, mit der Familie aufs Oktoberfest zu gehen, es ist zu teuer, zu voll. Ich erinnere mich, wie wir uns vor einigen Jahren mal am Sonntagmorgen auf den Weg machten, und da kamen uns schon Bekannte entgegen. Die waren wieder auf dem Heimweg, weil im Zelt jemand auf ihr Kind gekotzt hatte.
Maximilian Brückner: Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in Rosenheim gelebt. Da gibt es ein eigenes, sehr schönes Herbstfest. Seit ich im Münchener Volkstheater im berühmten Stück „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ mitspiele, komme ich allerdings nicht mehr drum herum, jedes Jahr aufs Oktoberfest zu gehen: Es gibt traditionell eine Vorstellung, während der wir mit dem gesamten Publikum auf die Wiesn gehen. Mir ist es da aber leider oft zu voll und zu laut.
Hobmeier: Wenn man gezielt reingeht, um Party zu machen, ist es etwas anderes. Mein 20-jähriger Cousin ist so ein Beispiel, der feiert zur Wiesn-Zeit zwei Wochen durch, steht jeden Morgen um neun am Zelt. Wenn man das kann und will, ist es okay.
Obwohl „Oktoberfest 1900“ sehr zeitgemäß inszeniert ist, hat die Serie durch Kostüme und Dialekt eine durchaus volkstümliche Aura. Muss man als Schauspielerin und Schauspieler in Bayern aufpassen, nicht von den Heimatgeschichten vereinnahmt zu werden?
Hobmeier: Natürlich habe ich auch am Theater zum Beispiel die Geier-Wally gespielt, aber in der Regel gingen die Rollen quer durch die literarische Landschaft. Dass man für bestimmte Projekte mit Heimatbezug angefragt wird, weil die Figuren bayerisch sprechen, ist ja klar, und ab und zu macht mir so etwas auch Spaß. Aber abonniert fühle ich mich nicht auf solche Geschichten.
Brückner: Für mich war 2016 die Hauptrolle in der Serie „Hindafing“, in der ich einen korrupten bayerischen Lokalpolitiker spiele, nach langer Zeit das erste Projekt, das volkstümlich angehaucht war. Privat fühle ich mich mehr zur österreichischen Komödie hingezogen. Ich finde, dass der Humor dort im Vergleich zu deutschen Produktionen oft konsequenter und unerbittlicher ist. Das gefällt mir. Erst frech sein und sich dann hinterher entschuldigen, das empfinde ich als eher harmlosen Klamauk.
Sie sind beide in München geboren, aber vor allem im ländlichen Raum aufgewachsen. Welche Qualitäten hat man da den Stadtkindern voraus?
Brückner: Es gibt da keine Vor- oder Nachteile. Wenn ein Stadtkind aufs Land kommt und zum ersten Mal eine Kuh sieht, guckt es auch mit großen Augen. Und so fällt mir noch heute kurz die Kinnlade runter, wenn ich in Riesenstädten wie Berlin oder Hamburg ankomme. Ich bin quasi ein kosmopolitisches Landei. Ich liebe ferne Länder, würde aber nie irgendwo anders leben wollen als in der bayerischen Idylle.
Hobmeier: Wegen meiner Theaterengagements war es für mich nie machbar, dauerhaft auf dem Land zu leben, das wäre zu umständlich geworden. Ich bin längst überzeugte Schwabingerin. Wenn ich allerdings merke, dass meine Füße zu weit über dem Boden schweben, fahre ich für ein paar Tage nach Niederbayern, wo meine Familie herkommt und wo ich als Kind viel Zeit verbracht habe. Das erdet mich, das tut mir gut. Da habe ich mit ganz anderen Menschen zu tun.
Sind Sie Outdoor-Typen?
Brückner: Ich gehe morgens um sieben vor die Haustür, rein in die Natur, da bin ich automatisch outdoor. Da, wo ich lebe, ist das einfach die Normalität. Natürlich geht einem die Natur auch manchmal auf die Nerven, zum Beispiel, wenn es zwei Tage durchregnet. An anderen Tagen denkt man dann wieder: Dieser Regen, was für ein geiles Wetter!
Hobmeier: Ich bin gar nicht gut in Outdoor. Wenn ich mit meiner Familie an den See fahre, habe ich immer mindestens fünf riesige Taschen dabei. Meinem Mann ist das immer ganz peinlich, wenn andere Leute vorbeigehen, sagt er so was wie: „Jetzt haben wir ja ein paar Nächte hier verbracht, jetzt fahren wir mal wieder heim …“ Obwohl wir erst zwei Stunden da sind.
Viele Menschen gehen ja gezielt in die Natur, weil sie Entschleunigung oder Digital Detox suchen. Haben Sie ähnliche Strategien?
Brückner: Nein, die habe ich nicht. Ich wohne seit zwölf Jahren in diesem Hof bei Rosenheim und muss mich nicht zum Abschalten irgendwo hinzwingen.
Hobmeier: Begriffe wie Entschleunigung ergeben in meinem Leben keinen Sinn. Ich habe einen Mann, zwei Kinder, ich arbeite, das füllt mich im besten Sinn total aus. Meine Lebenszeit ist optimal gefüllt, also muss ich auch nichts zurückfahren.
Brückner: Detox bedeutet ja im Kern, dass man sich vorher irgendwie vergiftet hat. Wenn man das von Anfang an vermeidet und sich dem ganzen Wahnsinn entzieht, kann man sich später die umständliche Heilung sparen. Praktisch.
Alle sechs Folgen von „Oktoberfest 1900“ sind in der ARD-Mediathek abrufbar. Ab 15.9. laufen sie im TV bei Das Erste. Im Oktober geht die Serie international ins Netz – bei Netflix.
Interview: Joachim Hentschel, Focus Style Nr. 3/2020, Beilage zu Focus #38/2020, 12. Sep. 2020

Maximilian Brückner auf Instagram, 9.9.2020



Schauspieler Maximilian Brückner im Interview: „Es muss wehtun“
Bodenständige Coolness hat einen Namen: Schauspieler Maximilian Brückner über das Ende seiner Krimireihe "Schwarzach 23" und die neue Serie "Oktoberfest 1900", über bayerische Klischees und das Familienleben im Mehrgenerationenhaus.
Alles hat ein Ende - manchmal schon nach kurzer Zeit. So wie die außergewöhnliche ZDF-Krimireihe "Schwarzach 23", die bereits mit der vierten Episode ihren Abschluss findet (Montag, 31. August 2020, 20:15 Uhr). Im Mittelpunkt - und diesmal gar in einer Doppelrolle - steht mit Maximilian Brückner einer, der dem deutschen Film und Fernsehen regelmäßig etwas verleiht, an dem es hierzulande mangelt: bodenständige Coolness. Spätestens seit der Politik-Farce "Hindafing" gilt der gebürtige Münchner, der als "Tatort"-Kommissar Kappl (bis 2013) bekannt wurde, als einer der begnadetsten Schauspieler des Landes. Dank Projekten wie zuletzt "Arctic Circle" gelang es dem in Oberbayern lebenden 41-Jährigen auch, das einstige Image des Über-Bayern abzulegen. Im Interview verrät Brückner, wie er die Corona-Zeit im Mehrgenerationenhaus verbrachte, warum "Schwarzach 23" endet, was seine neue Serie "Oktoberfest 1900" (ab Dienstag, 15. September 2020, 20:15 Uhr) so besonders macht und weshalb er tatsächlich kaum je auf der Wiesn war. Und: Was denkt er, der nicht nur einen Politiker spielte, sondern selbst bereits einmal als Gemeinderat in ein politisches Amt gewählt wurde, eigentlich über die Vorstellung eines bayerischen Kanzlers?
teleschau: Wie haben Sie die vergangenen kuriosen Monate verbracht?
Maximilian Brückner: Ich habe tatsächlich gedreht, den Film "Generation Beziehungsunfähig" mit Frederick Lau. Zwischendurch gab es aber natürlich eine Drehpause. Abgesehen davon hatte ich zu Hause immer viel zu tun. Wir haben eine kleine Landwirtschaft, da musste noch gebaut und umgezogen werden.
teleschau: Sie leben in einem Mehrgenerationenhaus ...
Brückner: Genau, und nebenher betreiben wir, ich nenne es immer Hobby-Landwirtschaft. Es gibt einen großen Hof und sehr viel Grün um uns herum. Viel hat sich für mich also nicht verändert - außer beim Einkaufen.
teleschau: Hat sich für Sie während der Pandemie bestätigt, dass dieses Lebensmodell für alle Vorteile bietet?
Brückner: Ich hatte immer das Gefühl, dass es gut und richtig ist, wenn mehrere Generationen miteinander leben und voneinander lernen. Dass die ganz Kleinen die ganz Alten mitbekommen.
teleschau: Konnten Sie mehr Zeit mit der Familie verbringen?
Brückner: Ja, wobei ich auch sonst längere Zeit am Stück da bin - abwechselnd mit längeren Drehphasen, in denen ich nicht zu Hause bin. Daher kannten wir das schon. Alles hat Vor- und Nachteile: Das Verlassen ist schwer, aber Zurückkehren ist etwas Schönes.
teleschau: Sind Sie ein Mensch, der es schafft, in sich zu ruhen?
Brückner: Im Prinzip schon. Ich hatte aber auch wahnsinniges Glück. Natürlich würde man manchmal gern hier und dort etwas machen oder schielt darauf, was die anderen so drehen. Aber wenn alles im Grunde so bleibt, wie es gerade ist, dann freue ich mich sehr.
teleschau: Im neuen und letzten Teil der Reihe "Schwarzach 23" trifft Ihre Figur auf einen Doppelgänger. Würden Sie sich so einen manchmal wünschen?
Brückner: Nein. Ich bin sehr zufrieden, wie alles ist.
teleschau: War es eine Herausforderung, zwei Rollen zugleich zu spielen?
Brückner: Ja, vor allem wenn man wenig Zeit zur Verfügung hat. Ein Problem war, dass ich direkt nach der "Hindafing"-Abschlussfeier mit dem ersten Drehtag begann. Daher war die Vorbereitung ein wenig schwierig. Aber es hat Spaß gemacht und ist ein schöner Abschluss des Ganzen geworden. Für mich war aber auch von vornherein klar, dass dies das Ende sein wird.
teleschau: Weshalb?
Brückner: Man sollte eine bestimmte Welle nicht zu lange reiten. Sich nicht auf einer Idee ausruhen.
teleschau: Was hat "Schwarzach 23" aus Ihrer Sicht so besonders gemacht?
Brückner: Ich wollte immer, dass kein Klamauk daraus wird. Sondern dass es auch wehtut. Ich habe ein wenig Probleme mit Filmen, in denen ich jemandem eine reinhaue - aber dann war es gar nicht so gemeint. Es muss so gemeint sein, es muss wehtun. Ich bin kein Fan von Harmlos-Serien. Für mich ist auch eine Komödie erst dann eine Komödie, wenn es kein gegenseitiges Streicheln ist. Und das haben wir ganz gut hinbekommen.
teleschau: Das Seichte liegt Ihnen nicht so?
Brückner: Seicht ist immer gefährlich zu sagen (lacht). Es gibt eben verschiedene Arten von Comedy - wenn es dann flacher wird, würde ich das nie verteufeln. Aber dann muss es in dem Genre bleiben. Ich mag unterschiedlichste Sachen. Wenn man hingegen eigentlich nicht hinter dem steht, was man tut, wenn ein Film einen Schritt vor und zwei zurück macht, dann ist das schwierig.
teleschau: Konnten Sie im Laufe der Jahre ein Gespür für die guten Projekte erlangen?
Brückner: Ich glaube, dass ich dank "Hindafing" viel lernen konnte, weil wir viel gemeinsam am Buch und an den Figuren arbeiteten. Da bekommt man ein gewisses Gespür. Manchmal liegt man aber auch komplett daneben. Das hat allerdings sein Gutes, dass es die 100 Prozent nie gibt. Ein bisschen Wagnis muss immer dabei sein.
teleschau: Lernten Sie durch "Hndafing" auch die Serie lieben?
Brückner: Ja. Die Serie an sich hat sich allerdings auch komplett verändert. Vor zehn Jahren liefen die meisten noch im Vorabendprogramm. Ich will die gar nicht verteufeln, aber was in Serien eigentlich möglich ist, zeigten erst die letzten Jahre. Dass der Fantasie darin keine Grenzen gesetzt sind, dass man ganze Universen erschaffen kann. Vorher gab es auch gute Sachen - aber die Welt war noch nicht bereit dafür.
teleschau: Suchen Sie inzwischen gezielt Serienprojekte - wie etwa in der ARD-Serie "Oktoberfest 1900", die im Herbst ausgestrahlt wird?
Brückner: Nein, es kommt auf die Rolle an. Und auch dort konnte ich meinen Part mitschreiben und verändern - bei mir passiert das eher aus dem Bauch heraus. So habe ich mir das zusammengebastelt. Das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es ist eine ganz andere Figur - so etwas habe ich noch nie gespielt. Die Serie ist ja im Grunde ein historischer Thriller mit wahnsinniger visueller Kraft.
teleschau: Passt diese Verknüpfung von Bayern und dem Wilden Westen für Sie?
Brückner: Klar, aber das muss man sich auch erst einmal trauen. Der Stil ähnelt dem der britischen Serie "Peaky Blinders", die zwar im viktorianischen England spielt, aber ebenfalls daran erinnert.
teleschau: Also sind Bayern und das Oktoberfest nur Schauplatz für ein größeres Thema?
Brückner: Das Bayerische ist zwar ein Aufhänger, aber erzählerisch geht es um mehr, da ist das Lokale eher Nebenprodukt. Es ist nicht jede Figur dauernd in Krachledernen unterwegs. So war es auch bei "Hindafing" - dort wurden Extreme beleuchtet, von denen in Deutschland noch nicht viel erzählt wurde. Dass das in Bayern spielte, war Zufall, es hätte genauso gut in Sachsen angesiedelt sein können. Wenn man etwas wirklich Bayerisch macht, dann muss das schon sitzen.
teleschau: Stört es Sie, wenn das Bayerische auf Sie projiziert wird?
Brückner: Ich glaube, dass viele mein Privatleben mit meinen Rollen verwechseln. Natürlich fängt man in einer bestimmten Richtung an, aber so ist es ja schon lang nicht mehr. Ich habe immer beide Seiten bedient. Trotzdem sind diese Zuschreibungen ja legitim - es gibt ja auch Schauspieler, die Ur-Berliner sind. Man sucht eben immer Regale, in die man die Leute reinstecken kann.
teleschau: Dennoch die Frage: Wie fühlt es sich für einen gebürtigen Münchner wie Sie an, dass das Oktoberfest in diesem Jahr wegen Corona ins Wasser fällt?
Brückner: Ich bin nie auf die Wiesn gegangen! Wenn, dann war ich einmal auf der Alten Wiesn, die es seit ein paar Jahren gibt. Das war eine Veranstaltung, und ich war eingeladen, das war auch total nett. Aber grundsätzlich sind mir diese Riesentempel zu viel. Das ist nicht so meins.
teleschau: Viele Münchner entfliehen ja auch der Stadt in dieser Zeit ...
Brückner: Das stimmt, doch letztlich sind es ja auch nur zwei Wochen. Wenn die Wiesn in diesem Jahr nicht stattfindet, werden das die Leute schon extrem zu spüren bekommen.
teleschau: Da Sie selbst auch schon einmal in ein politisches Amt gewählt wurden: Was könnte, ohne Namen zu nennen, ein bayerischer Kanzler in Deutschland besser machen?
Brückner: Der Einzige, der es kann, ist der Zischl. So viel sag ich dazu (lacht).
Interview von Maximilian Haase über teleschau. Quelle (u.a.): MSN, 17. Aug. 2020



Maximilian Brückner: „Ich glaube an den europäischen Film“
Maximilian Brückner ist einer der vielseitigsten deutschen Schauspieler. Ausgezeichnet wurde er als korrupter Bürgermeister in "Hindafing". Aktuell glänzt im intensivem Beziehungsdrama "Das schönste Paar". Blickpunkt:Film sprach mit ihm über seine Arbeit.
Sie gehen so viele spannende Projekte an - wie wählen Sie sie aus?
Maximilian Brückner: Mit Bedacht - und sehr viel Glück ... Manchmal ist das Thema gar nicht so entscheidend. Ein Buch wie das von Sven Taddicken ist ein Smaragd, das erkennt man auf der Stelle, so etwas bekommt man ganz selten. Das Besondere ist, dass er die Geschichte aus der Perspektive eines Paars angeht, nicht nur der Frau ...
Eine Liebe unter Extrembedingungen?
MB: Ich persönlich finde ja, Frauen sind das starke Geschlecht, genau andersrum. In unserem Film ist sie es, die sagt, ich habe damit abgeschlossen, ich will das nicht. Er kann das nicht, ihm haben sie damals seine Eier abgeschnitten, die sucht er den ganzen Film und stellt sein Ego über alles. Es ist extrem schwer, nach so einem Schicksalsschlag wieder zwanghaft da weiterzumachen, wo man vorher stand. Deshalb finde ich den Schluss so gut, wenn alles zerdeppert wird: man muss bei null anfangen, sich neu finden. Das hat etwas Befreiendes, wie eine Katharsis.
Wie kam das Ende zustande?
MB: Ich hatte gerade "Baumeister Solness" am Münchner Volkstheater geprobt, als Sven mir sein Buch zu lesen gab. Ich fand es toll, nur den Schluss komisch, wenn das Paar alles aufräumt. Ich sagte, ich fände es besser, wenn sie anfangen aufzuräumen, dann ein Glas nehmen und an die Wand schmeißen. Und dann zerlegen sie die Wohnung. Das hat Sven angenommen. Dieses Miteinander, dass er darauf eingeht, das zeichnet ihn aus. Ich versuche immer, mich einzubringen.
Wie erarbeiten Sie sich eine solche Rolle? Man sieht manchmal richtig, wie es in Ihnen arbeitet, mit Schüben von Angst und Aggression.
MB: Ich weiß es nicht. In der Ruhe liegt die Aggressivität, würde ich im Nachhinein sagen. Ich mache mir keine Notizen. Ich lerne meinen Text, dabei fallen mir Sachen ein, die funktionieren könnten. Aber es gibt kein Rezept. Jeder macht das anders. Manche mit Method Acting oder einem Lehrer, andere hören Musik. Du hast zehn Minuten Proben, dann fängst du an zu arbeiten - und rutschst langsam rein. Ich will ausprobieren und auch die Möglichkeit haben, schlecht zu sein! Wenn ich das nicht tue, komme ich mit angezogener Handbremse ans Set und versuche, ja nichts falsch zu machen. Für mich heißt das Rezept, recht viel falsch machen, um dann auch etwas wagen zu können. Sonst versuche ich nur, niemandem weh zu tun.
Fällt es Ihnen leichter, eine Figur zu spielen, die etwas von Ihnen hat?
MB: Nein, im Gegenteil. Außerdem hat jeder das Monster in sich - bei manchen tiefer begraben, bei anderen mehr an der Oberfläche. Von mir liegen verschiedene Teile in verschiedenen Schubladen.
Eine davon ist die Kommissar-Schublade.
MB: Das ist ja auch nur eine Berufsbezeichnung. Es gib den netten Ermittler, das Arschloch, Millionen von Möglichkeiten. Eher geht es um verschiedene Menschentypen.
Sie haben schon oft Krimis gespielt.
MB: Das liegt nahe, in meinem Alter, und das Genre wird oft gedreht in Deutschland.
In Lappland haben Sie unlängst mit Hannu Salonen die Krimi-Serie "Arctic Circle" abgedreht.
MB: Da bin ich Viruloge, kein Kommissar.
Und der Krimi mit Lars Becker, "Nachtschicht: Cash & Carry"?
MB: Das war eine ganz kleine Rolle, ein kleiner AFDler.
Schön!
MB: Man muss ja diese Figuren auch irgendwie darstellen.
Immerhin waren Sie der jüngste deutsche "Tatort"-Kommissar.
MB: Ist schon 'ne Weile her.
Hat man da nicht Angst vor der Schublade, der Schablone?
MB: Sechs Folgen, danach wurde die Saarland-Reihe mit mir beendet - und zwar gerade in dem Moment, als es raufging - und ich aufhören wollte. Es war perfekt, ich habe manchmal Glück im Unglück! Wenn ich immer das gleiche mache, wird mir schnell fad. Aber es ist natürlich eine Riesenehre, Tatort-Kommissar zu werden, und hat mir damals einen enormen Bekanntheitsschub gebracht, den man sich mit anderen Rollen erst über Jahre erarbeiten muss.
Was muss ein Stoff haben, um Sie zu reizen?
MB: Er muss stimmig sein. Die Figur muss nicht perfekt sein, aber Ecken und Kanten haben, ich muss sie emotional nachempfinden können. Schräge Figuren mag ich auch - deshalb machen wir "Hindafing" und versuchen dabei immer mehr auszuloten, wie weit man das treiben kann.
Gibt es etwas, was Sie auf die Palme bringt?
MB: Was ich nicht ertrage, ist Eitelkeit. Wenn ich merke, es geht nicht um die Sache, sondern um ganz etwas anderes. Da werde ich richtig böse. Ich bin nicht dafür da, Eitelkeiten zu befriedigen, sondern das Bestmögliche rauszuholen. Dass man nicht immer einen Geschmack hat und trotzdem in eine Richtung gehen muss - ok, dafür gibt es den Regisseur, der den Blick von außen hat.
Sie wechseln vom Theater, wo Sie auch schon selbst Regie geführt haben, zum Fernsehen, von der Serie zum Kino - wie ist das so?
MB: Manchmal anstrengend, trotzdem wahnsinnig schön. In letzter Zeit habe ich viel gedreht, "Hindafing" und gleich zwei Anschlussprojekte. Ich lebe meinen Traum, ich stehe jeden Tag auf und bin so glücklich. Aber auch ehrgeizig, ich versuche viel aus mir rauszuholen.
Wie war die Arbeit mit Filmpartnerin Luise Heyer?
MB: Sie ist eine unglaublich tolle Schauspielerin. Als ich den Film gesehen habe, hat es mich umgehauen: Wir beide funktionieren wahnsinnig toll als Paar. Das schönste Kompliment hat mir mein zweiter Bruder gemacht, der mit Schauspiel nichts zu tun hat. Er hat gesagt: Max, als ich dich gesehen habe, hab ich nach ein paar Minuten vergessen, dass du mein Bruder bist.
Der drogensüchtige Provinzbürgermeister Alfons Zischl in "Hindafing" - war das Ihre größte Herausforderung bisher?
MB: Nein. Ich bin ein Riesenfan von den Österreichern und ihrer Art, mit Film umzugehen. Sie haben nicht so viel Geld, sind kleiner und müssen etwas riskieren, und das merkt man ihnen an - im Positiven. Es ist so schade, dass man in Deutschland alles schleift - man nimmt den und den Regisseur und die und die Schauspieler, weil sie das und das gemacht haben, und dann will man oft doch nur Standard draus machen. Wie soll man sich aus dieser Masse erheben? Da ist es besser, zu versuchen, etwas anders zu machen und möglicherweise mit voll Karacho gegen die Wand zu fahren. So eine Figur wie den Zischl wollte ich schon immer spielen. Es fügt sich, und ich bin sehr froh, dass ich mir so langsam ein breites Spektrum erspielt habe, auch im Hochdeutschen, und jetzt mit englisch.
Haben Sie schon erlebt, dass Sie sich zurücknehmen müssen beim Spielen?
MB: Ja, aber das mach ich dann nicht. Man muss zu dem stehen, was man tut. Wenn mir ein Buch zusagt, und dann fällt immer mehr raus oder ändert sich und damit meine Figur - das ist wie ein Porsche ohne Getriebe, nichts für mich. Aber ich hab's nicht so mit Autos. Ich fahre eine alte C50, das ist eher ein Moped. Lieber surfe ich, und am liebsten geh ich auf die Berge.
Wie lebt der private Maximilian Brückner?
MB: Wir haben einen Hof im Chiemgau, und mein Fokus zuhause ist die Landwirtschaft, allerdings eher als Hobby. Ich geh in der Früh in den Stall, dann muss die Weide gemäht werden, Heu gemacht werden - das liebe ich. Das macht alles Sinn, was man da macht. Das weiß man in unserem Geschäft manchmal nicht. Abends geh ich nach Hause und bin müde und weiß, wovon. Manchmal bin ich auch nach einem Dreh fix und fertig, aber manchmal auch unbefriedigt.
Auch mit Ihrer Rolle in "Das schönste Paar"?
MB: Mit der bin ich sehr zufrieden. Der Film wechselt die ganze Zeit die Geschwindigkeit - vom knallharten Vergewaltigungsdrama zum Liebesfilm zum Thriller wieder zum Drama. Das habe ich im Drehbuch so nicht gelesen, es ist so passiert.
Und in "Hindafing" dürfen Sie ja mächtig überspielen, was sicher Spaß macht.
MB: Klar, das ist eine Satire, da muss man übertreiben. Aber man muss auch Kante zeigen. Was mir diesmal ganz, ganz wichtig war, dass wir einen Bogen haben und es am Schluss richtig wehtun wird. Damit man den ganzen überhöhten Zirkus machen kann. Satire heißt ja, du lachst, lachst, lachst und kriegst dann volle Kanne eine in die Magengrube. Die zweite Staffel ist allerdings wesentlich schwerer als die erste. Jetzt weiß man, wer Zischl ist, die Erwartungshaltung ist da. Seit Beginn der Dreharbeiten vor zwei Monaten kämpfe ich jeden Tag. Wie macht man es, dass man nicht übertreibt, an den Figuren bleibt. Gerade haben wir eine ganze Nacht im Wald gedreht, in einem Waldloch.
Den Bayerischen Fernsehpreis haben Sie schon bekommen für Zischl.
MB: Es ist immer schön, wenn man etwas macht und dafür gelobt wird. Aber wachsen tut man an den Sachen, die nicht so gut funktionieren.
Mit wem würden Sie gerne drehen und weiterwachsen?
MB: Christian Schwochow oder Christian Petzold. "Transit" ist für mich einer der besten Filme, die ich seit Jahren gesehen habe. Wie ein Roman aus einer anderen Zeit, und trotzdem im Hier und Jetzt. Wie eine Verschmelzung von "Warten auf Godot" und Casablanca", die warten immer, und keiner wird abgeholt.
Haben Sie keine Ambitionen, eine US-Karriere zu versuchen?
MB: Da gibt es so viele exzellente Schauspieler, die Muttersprachler sind. Ich weiß nicht, ob man als dritter Nazi von hinten links da rumkrebsen muss. Christoph Waltz ist ein exzellenter Schauspieler und hatte gleichzeitig das Glück, dies in einem viel beachteten Film zeigen zu können, es war eine perfekte Symbiose. Ich finde ehrlich gesagt den europäischen Film spannend. Und ich wünsche mir mehr länderübergreifende Serien, wie jetzt mit Finnland. Wir müssen dieses Europa stärker erzählen, auch im Hinblick auf die politischen Veränderungen, die sich vollziehen. Da kann Film viel bewirken, wir müssten viel mehr reinstecken. Auch Serien eröffnen uns neue Möglichkeiten des Zusammenkommens verschiedener Kulturen. Ich glaube an den europäischen Film, aber nicht an Schubladen wie Streaming oder Kino: Das bringt uns nicht weiter, die Geschichte muss gut sein! Ich bin sicher: Der Markt explodiert erst einmal, dann wird er sich nivellieren und bereinigen. Und die Kinos werden weiterleben.
Das Interview führte Marga Boehle. Von Heike Angermaier, Blickpunkt:Film, 16. Mai 2019



Maximilian Brückner über Fernsehen: „Ich bin ein Fan von Komaglotzen“
Wandelbarer geht es kaum: Maximilian Brückner war schon Martin Luther und „Tatort“-Kommissar in Saarbrücken, er spielt Theater und lebt auf einem Bauernhof (mit seinen Brüdern samt Familien), und auch im Kino ist er sehr erfolgreich. Aber vielleicht liegt dem Oberbayern seine Kultserie „Hindafing“ – eine bitterböse Satire auf Provinzpolitik und Vereinsmeierei, die in die zweite Staffel geht – ganz besonders am Herzen. Kein Wunder bei einem, der (wenn er zu Hause ist) morgens als Erstes den Stall ausmistet.

Für welchen Film oder welche Show durften Sie als Kind länger aufbleiben?
Ich glaube, bei „Wetten, dass...?“ - leider aber höchstens bis 21 Uhr. Das war immer ein Riesenaufstand, bis wir alle im Bett waren...
Was haben Sie heimlich geguckt?
„Tanz der Vampire“. Der lief so gegen Mitternacht. Ich habe mir dermaßen in die Hose gemacht, dass ich mich nach diesem Film nicht mehr ins Bett traute. Hat lange gedauert, bis ich ihn lustig fand.
Drei Serien, die Sie auf eine einsame Insel mitnehmen würden?
„Hindafing“, „Arctic Circle“ und Oktoberfest - Blood and Beer“.
Schauen Sie überhaupt noch klassisch fern?
Seit ich angefangen habe, Filme auf Streamingdiensten zu schauen, vermisse ich das Fernsehen sehr stark. Das Gefühl, im selben Augenblick mit Millionen von anderen Menschen denselben Film zu schauen, ist ein ganz anderes Gefühl, als abgekapselt einen Film auf dem Laptop zu schauen. Das Gemeinsame fehlt. Deswegen wird Kino nie seinen Reiz verlieren.
Bei welcher Wiederholung sitzen Sie immer wieder vor der Glotze?
„Schwarze Katze, weißer Kater“.
Der lustigste TV-Komiker aller Zeiten?
Loriot. Aber ihn als Komiker zu bezeichnen wäre seines Genies nicht würdig.
Welcher Star war Ihre erste TV-Liebe?
Sophie Marceau in „La Boum - Die Fete“.
In welcher Serie würden Sie gern mitspielen?
„The Vikings“.
Ihre ultimativen Lieblingsserien – deutsch und international?
„Bad Banks“, „Preacher“, „Sherlock“, „American Gods“, „The Knick“, „Game of Thrones“, „True Detective“, „Die Brücke“, „Patriot“ und, und, und...
Was gucken Sie gerade?
„American Gods“, Staffel 2, und hoffentlich bald die letzte Staffel „Game of Thrones“.
Komaglotzen oder lieber eine Folge pro Woche?
Wenn möglich Komaglotzen.
Welche Sendung, die Sie gern gucken, ist Ihnen peinlich?
Zu sagen, sie wäre mir peinlich, wäre falsch, aber ich mochte nie Kochformate. Doch seit es „Kitchen Impossible“ gibt, bin ich ein Fan. Tim Mälzer macht da einen Hammerjob!
„Lindenstrasse“ oder „GZSZ“?
Habe ich beides nie geschaut.
Welche Fernsehzeitschrift hatte Ihre Familie?
Nur die Beilage in der „Süddeutschen Zeitung“. Ich persönlich habe keine, da ich zu viel unterwegs bin. Lasse mich meistens überraschen, was kommt.
Gibt es zu viele TV-Krimis?
Anscheinend nicht, sonst würden ja nicht so viele gedreht werden.
Text: Kalle Schäfer, Grazia, #19/19, 2. Mai 2019, Seite 88+89



A bis Z mit Schauspieler Maximilian Brückner: „Oberbayern ist meine Heimat"
Mit 40 Jahren startet der Schauspieler Maximilian Brückner noch einmal neu durch und wagt sich an ein völlig neue Genres.

Foto: © dpa/ Felix Hörhager
Maximilian Brückner ist Bayerns Schauspiel-Allzweckwaffe: Im Münchner Volkstheater gibt er den denkwürdigen „Boandlkramer“, als Tuba spielender Tatort-Kommissar ermittelte er im Saarland und für seine Rolle als koksender, korrupter Bürgermeister in der BR-Serie „Hindafing“ erhielt er 2018 den Bayerischen Fernsehpreis.
Ab 2. Mai ist Maximilian Brückner nun auf der großen Leinwand zu sehen: im tief berührenden Drama „Das schönste Paar“. Das Ehepaar Malte (Brückner) und Liv (Luise Heyer) wird im Urlaub auf Mallorca überfallen und Liv vor den Augen ihres wehrlosen Mannes vergewaltigt. Das Paar lernt mit dem traumatischen Erlebnis umzugehen, bis Malte dem Täter zufällig begegnet und es zur Konfrontation kommt.
Im Hallo-Interview verrät der bodenständige Rosenheimer, wieso er unser Strafrecht für einen Witz hält, bei welcher Rolle er zur Vorbereitung auch einmal Wikipedia genutzt hat und mit wie vielen Spezln er seinen 40. Geburtstag im Januar gefeiert hat.
Schauspieler Maximilian Brückner von A bis Z:
Abschalten kann ich am besten daheim mit meiner Familie und Freunden.
Bauernhof: Wir haben einen Mehrgenerationenhof in Bad Endorf. Da wohnt die ganze Familie zusammen. Natürlich gibts da auch mal Streit, wie in jeder Beziehung halt. Ich finds aber sehr schön.
Charakter: Ich kann sehr ungeduldig sein und dann kann ich auch mal kurz explodieren. Aber danach ist auch schon wieder alles vergessen.
Durst nach Rache ist glaube ich eher Männer-Sache. Das fand ich auch am Film spannend: Wie Mann und Frau mit dem gleichen Problem umgehen.
Englisch: In der finnischen Serie „Arctic Circle“ musste ich Englisch sprechen. War gewöhnungsbedürftig, aber wenn man dann mal durchgehend am Sprechen war, ging’s sehr gut.
Familie ist für mich das Wichtigste im Leben und mein Rückzugsort.
Google: In „Zwischen Himmel und Hölle“ habe ich Martin Luther gespielt. Ein Buch habe ich zur Vorbereitung nicht gelesen. Ich habe ihn aber gegoogelt – und mal kurz bei Wikipedia reingeschaut (lacht).
Hindafing: Wir drehen im Moment die zweite Staffel. Die Zuschauer haben natürlich eine Erwartungshaltung, aber ich glaube, wir schaffen das.

Maximilian Brückner bei der Verleihung des Bayerischen Fernsehpreises 2018. Foto: © picture alliance / Ursula Düren
Inspiration: Für meine Rollen lerne ich natürlich meinen Text. Aber manchmal bekomme ich erst beim laufenden Dreh ein Gespür dafür, wie die Person gehen oder reden könnte.
Jubeltag: Meinen 40. Geburtstag im Januar habe ich mit über 100 Leuten im Wirtshaus von einem Spezl gefeiert.
Kaspar: Die Inszenierung vom Brandner Kaspar am Volkstheater ist wie mein Baby. Wir haben es irgendwie geschafft, das Stück zu unserem zu machen. Des gfreid mich heute noch. Und wann darf man sonst schon mit drei seiner Geschwister und den besten Spezln auf einer Bühne stehen und den Boandlkramer spielen?
Liebe bleibt beständig, wenn man durchgehend kommuniziert. Malte und Liv schaffen es im Film nur, weil sie ehrlich miteinander reden.
Musik: Im Film spiele ich E-Bass. Ich hab früher sogar mal Bass gespielt beziehungsweise ein wenig drauf rumgezupft. Sonst spiele ich Tuba.
Nachwuchs: Wir haben eine zweijährige Tochter. Sie ist einfach nur toll.
Oberbayern ist meine Heimat. Bei uns ist es so schön, dass ich gar nicht mehr in den Urlaub fahren muss, denn es fühlt sich dort schon wie Urlaub an.
Person: Mein Charakter im Film, Malte, ist ein Lehrer, der Konflikte durch Sprechen lösen will. Bei ihm liegt die Aggressivität in der Ruhe des Charakters.
Qual: Ich liebe meinen Job, aber du bist auch viel allein. Man ist in irgendwelchen Hotelzimmern und von der Familie getrennt. Nach einem langen Dreh freut man sich dann schon auf zu Hause und auf die Liebsten.
Regie braucht sehr viel Zeit. Als ich Ludwig Thomas „Magdalena“ am Volkstheater inszeniert habe, war das ziemlich hart. Nochmal möchte ich das nicht, außer es kommt vielleicht mal das richtige Projekt.
Skifahren mag ich sehr. Ich gehe auch gerne Touren, aber habe aufgehört, überall kreuz und quer raufzusteigen. Wir haben schon so viel abgeholzt in den Bergen und die Tiere sollen ihre Ruhe haben. Deshalb bin ich am liebsten auf den Pisten, die sind ja eh schon für uns Menschen hergerichtet.
Theater ist meine Basis. Dort habe ich mein Handwerk gelernt. 2017 wollte ich eine kurze Dreh-Pause und habe das Stück „Baumeister Solness“ gespielt.
Unfassbar finde ich an manchen Stellen unser Strafrecht. Wenn man Steuern hinterzieht, wird man wie ein Schwerstverbrecher eingesperrt. Aber mit einer Vergewaltigung zerstört der Täter nicht nur ein Leben. So wie es jetzt gehalten ist, ist es ein Witz. Man muss aufpassen, dass man nicht zu rigoros wird, wenn man sich vorstellt, dass das dem eigenen Kind passiert.
Vergewaltigung: Unser Film zeigt beide Seiten auf – nicht wie in den meisten Filmen nur die Sicht der Frau. In „Das schönste Paar“ muss der Mann zusehen, wie seine Frau vergewaltigt wird. Er kann ihr nicht helfen, weil ihn die Täter festhalten. Das ist grauenhaft.
Wein oder Bier? Ganz klar Bier. Am liebsten Augustiner – oder Schönramer ist auch ein sau gutes Bier.
Xtreme Rollen machen mir so Spaß, weil man sich um 180 Grad dreht. Es ist die Passion, immer weiterzugehen und auch die Chance, dass man auf die Schnauze fällt und es irgendwie versemmelt.
Y–Achse: Ich hatte bisher immer Glück und es ist nach der Schauspielschule kontinuierlich aufwärts gegangen. Dafür musste ich aber auch was tun, dass ich die schauspielerische Bandbreite bekomme.
Zukunft: Ich wünsche mir, dass ich gesund bleibe und meine Familie gesund bleibt – ach und am liebsten die ganze Welt gesund bleibt. Ich hoffe, dass die Leute aus Unsicherheit nicht so komisch rechts werden.
Sophia Oberhuber, Hallo München, 29. April 2019



Fasson - Magazin Vol. VI, März 2019
mit wunderschön fotografierter Werbung für Trachten Brückner und einem Interview / Bericht mit / über Maximilian Brückner von Mathias Leidgschwendner in drei verschiedenen Covern ist jetzt im Handel. Vorschau
Herausgeber Mathias Leidgschwendner hat mir freundlicherweise ein Foto des Berichts über Maxi mit einem kurzen Interview zu "Das schönste Paar" geschickt samt der Erlaubnis, es zu verwenden. Danke! Scan



Fotoalbum: Maximilian Brückner - Er schon Luther und der jüngste "Tatort"-Kommissar. Jetzt sitzt der 39-jährige Bayer im Hamburger TV-Studio und erzählt - auf Bairisch.
Als BKA-Ermittler ist Maximilian Brückner in der kommenden Woche im ZDF-Zweiteiler "Der Mordanschlag" zu sehen, er war auch mal jüngster Kommissar im "Tatort". Jetzt sitzt der 39-jährige Oberbayer aus Riedering im Hamburger Fernsehstudio und erzählt - auf Bairisch, in seiner Tasche ein Buch über den Dreißigjährigen Krieg.
Protokolle von Peter Burghardt.
Süddeutsche Zeitung, Online 2. Nov. 2018 + Print 3./4. Nov. 2018, Nr. 253, S. 46
Paraderolle:
Der Luther war ein Highlight. Mich hat das wahnsinnig gefreut, dass ich 2017 im ZDF-Film "Zwischen Himmel und Hölle" Martin Luther spielen durfte. Erst zwei Tage vor Drehbeginn hatte ich die Serie "Hindafing" gedreht: vom koksenden Bürgermeister, der alle bescheißt, zum Luther - das war schon eine große Gratwanderung und somit eine Herausforderung.
Luther fasziniert mich durch den Dreh jetzt viel mehr als früher, die historische Figur ist so unglaublich komplex und widersprüchlich. Unfassbar, wie der unsere Sprache geprägt und was er losgetreten hat. Der Film war ein Erlebnis. Die Kollegen, die mittelalterlichen Häuser, der ganze Fahrzirkus, die Kutte. Und ich dachte: Jetzt spiel' ich also den Luther, und das als Katholik. Ich bin auf meine Art gläubig und mag Kirchen, weil sich da jeder zusammenreißt und es dort so ruhig ist. Die Gottesdienste sind eine der ältesten Inszenierungen, die es gibt, mit Musik und Theatralik. Und dann noch die Gerüche, die hast du nicht mal im Theater. Gerade war ich in Helsinki zum Drehen [für "Arctic Circle"] und geh' in die Kirche, da schaut der Luther auf mich runter. Ich musste so lachen. Den werd' ich nicht mehr los.

Foto: Hardy Brackmann/ZDF
Entdecker:
Mit Christian Stückl am Volkstheater ist für mich alles so richtig losgegangen, er ist mein Mentor und ein Freund. Bei ihm hab' ich begriffen, was ich vorher an der Schauspielschule nur theoretisch verstanden hatte. Schauspiel ist eh ein Prozess, du fängst jedes Mal wieder an. Eigentlich wollte ich gar nicht Schauspieler werden. Ich wollte Medizin studieren, hatte sogar schon einen Studienplatz in München. Ich war im Zivildienst, hatte Theater im Dorf gespielt, als Gaudi. Dann hab' ich doch bei der Falkenberg-Schule vorgesprochen. In der ersten Runde war das bei mir "Woyzeck" auf Bairisch. In der zweiten Runde hab' ich den Monolog aus einem Hirtenstück gelesen, den ich mit 13 gespielt hatte, die anderen Schüler als Komparsen haben geprustet. Und dann willst du natürlich erst recht wissen, ob du's kannst. Die Falkenberg in München war eine super Schule, eine komplett andere Welt für mich damals.

Foto: Robert Haas
Familienhof:
Das war mit 13 oder so, am Simssee, ich hatte damals mein eigenes Pferd. Wir sind immer zum Campen irgendwohin geritten, manchmal im gestreckten Galopp. Wir waren wild unterwegs. Jetzt haben wir keine Pferde mehr. Du brauchst viel Zeit für ein Pferd, und unsere Ziegen, Kühe, Schafe, Hühner, Enten halten uns genügend auf Trab. Morgens mache ich als Erstes den Stall.
Wir haben einen alten Bauernhof mit denkmalgeschützter Mühle und kaputtem Sägewerk als Mehrgenerationenhaus ausgebaut. Wir sind acht Geschwister und verstehen uns einfach gut, das war eine klare Entscheidung. So ein Mehrgenerationenhaus kann aber auch anstrengend sein, wie eine Beziehung halt. Aber die Vorteile überwiegen bei Weitem.

Foto: Privat
Aufstieg:
Das ist daheim bei uns im Wohnzimmer, die Ski hab' ich zu Weihnachten gekriegt. Ich glaub', ich konnte Skifahren, bevor ich gehen konnte. Das Skifahren hat mich nie mehr losgelassen, ich liebe das. Ich fahre Telemark-Ski und geh' gern Touren, aber nur Pisten rauf, da ist eh schon alles niedergemäht. Mittlerweile rennt ja jeder überall hoch. Ich fahr' auch nicht drei Stunden lang irgendwohin zum Skifahren, höchstens für ein paar Tage, Tagesreisen sind ökologisch nicht mehr verantwortbar. Touren sind eh das Beste. Gehst rauf, fährst runter, bist ausgepowert. Schöner geht's nicht. Die Kampenwand ist mein Lieblingsberg. Du kriegst immer einen anderen Blickwinkel, wenn du oben bist.
Eine Rolle im Film auf Ski? Hatte ich mal. ["Fünf-Sterne-Kerle inklusive"] Das war ganz am Anfang.

Foto: Privat
"Hindafing":
Ich bin da der Provinzbürgermeister Alfons Zischl. Ich spiel' zwar sonst nicht viel Bayerisches, aber die Serie mag ich, weil sie so schön morbide und bitterböse ist. Fast wie bei den Österreichern, die sind gnadenlos. Wir überhöhen die Szenen, zum Beispiel im Puff als Sündenfall von Adam und Eva. Oder Zischls Drogenentzug. Der Zischl windet sich auf dem Sofa wie bei "Indiana Jones, Tempel des Todes". Das tut richtig weh, der hat Krämpfe, der verreckt halb. Aber es ist natürlich auch Satire.

Foto: Günther Reisp/NeueSuper
Lappland:
Die Serie heißt "Arctic Circle" und spielt in Finnland, im Dezember ist Premiere. Ich bin die männliche Hauptrolle, ein Professor, Virologe. Wir waren dafür ein halbes Jahr in Lappland, bei minus 30 Grad wollte ich immer schon mal drehen. Es war auch das erste Mal, dass ich auf Englisch gespielt habe. Die Handlung ist Action-lastig, mit Verfolgungsjagden. Ich steh' auf so was, ich bin schon ein körperlicher Mensch. Für mich war das noch mal ein Sprung. Scandic Noir, Thriller. Ich mag' den europäischen Film mit Menschen aus verschiedenen Kulturen, das sorgt automatisch für Spannung.

Foto: Yellow Film & TV
Bayerntod:
Den "Brandner Kaspar" ["Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben" am Münchner Volkstheater] spielen wir seit 13 Jahren, ich als Boandlkramer, also als Tod. Das ist der Hammer, die Leute haben da immer so eine Freude. Zwei meiner Brüder sind dabei und meine ältesten Freunde, wir waren mit dem "Brandner" auch schon in Rio. Mit seinen besten Freunden auf der Bühne zu stehen, ist einfach super. Wann hat man das schon, mit seinen besten Freunden zu spielen? Herrlich!

Foto: Arno Declair/dpa/Münchner Volkstheater



Nina Ruge spricht mit Maximilian Brückner für "Bunte" #44 vom 26.10.2017 über seine Großfamilie und einen Einsatz als Lebensretter.




Den im Interview erwähnten vollständigen etwa 1-stündigen Original Podcast gibt es über Audible, kostenlos für Abonnenten.



Interview mit Maximilian Brückner im Magazin der Berliner Verkehrsbetriebe, BVG Plus, Nr. 10/Okt. 2017 über "Zwischen Himmel und Hölle", über sein Leben zwischen Oberbayern und Berlin, zwischen Familie, Landleben und Dreharbeiten und vieles andere mehr.
Vollständiges Interview von David Rollik auf BVG.de, 25. September 2017. Interview mit weiteren Fotos von Andreas Süss hier.




Maximilian Brückner: Berufliches Hoch und privates Glück
Ex-"Tatort"-Star Maximilian Brückner feierte zuletzt mit der TV-Serie "Hindafing" einen riesigen Erfolg. Auch privat läuft es für den Neu-Papa bestens.
Als koksender Bürgermeister Alfons Zischl in der bitterbösen TV-Serie "Hindafing" (BR) feierte Ex-"Tatort"-Star (2006-2012) Maximilian Brückner (38, "Pregau") vor kurzem einen überwältigenden Erfolg. "Das Feedback in der Branche und in der Presse war enorm. Das habe ich so auch noch nicht erlebt", bestätigt der Schauspieler spot on news.
Das schreit doch förmlich nach einer nächsten Staffel. Und siehe da: "Ja, man denkt über eine Fortsetzung nach", erklärt Brückner zur Freude der Fans weiter. Ob die tatsächlich kommt, steht aber noch in den Sternen: "Ich muss gestehen, dass für mich persönlich nur die Qualität der Bücher entscheidend ist, um eine Fortsetzung ins Auge zu fassen", so der vielfach ausgezeichnete - darunter Europäischer Shooting Star 2007 - Hauptdarsteller.
"Auf einmal macht alles Sinn"
Dass dieser berufliche Erfolg mit seinem großen privaten Glück zusammenfällt, ist umso schöner. Maximilian Brückner und seine Frau sind "vor kurzem" Eltern geworden. Seine nächsten Dreharbeiten für den dritten Film der Krimireihe "Schwarzach 23" (ZDF) macht er also als stolzer Papa. Auf die Frage, ob das etwas für ihn ändere, sagt der sympathische Bayer einen noch viel zauberhafteren Satz: "Ich habe das Gefühl, dass vorher (fast) alles Eitelkeit war und jetzt auf einmal alles Sinn macht."
Ob er beim Drehen jetzt wohl im Hinterkopf hat, dass sein Kind die Filme eines Tages sehen wird? "Ich hoffe, mein Kind mag meine Filme", entgegnet Brückner. "Also meine Frau mag die Dinge, die ich mache. Das ist doch schon mal ein Anfang."
Garantiert preisverdächtig
Gut möglich, dass "Hindafing" und seine Macher den ein oder anderen Preis abräumen werden. Schon allein weil es einfach nicht selten der Fall ist, wenn Brückner mitspielt: "Sophie Scholl - Die letzten Tage" (2005), "Kirschblüten - Hanami" (2008), "Kongo" (2010), "Rubbeldiekatz" (2011), "Tannbach - Schicksal eines Dorfes" (2015), "Pregau" (2016)... Von 2006 bis 2012 verkörperte er zudem Kommissar Franz Kappl im Saarbrücken-"Tatort" - sein Nachfolger Devid Striesow (43) hat am heutigen Freitag seinen Ausstieg verkündet.
Die sechsteilige satirische Dramaserie "Hindafing" mit Brückner gibt es inzwischen auch auf DVD, Blu-ray und Video on Demand.
Quelle: Yahoo.de, ebenso wie VIP.de, Focus.de, Bunte.de, etc., 14. Juli 2017



Maximilian Brückner in "Fasson", Vol. IV, Mai 2017
Fasson
Der Haushamer Grafikdesigner, Fotograf und Herausgeber, Chefredakteur und Artdirector Mathias Leidgschwendner bekam für sein Magazin Fasson, das erst seit einem Jahr auf dem Markt ist, im Frühjahr 2017 den deutschen „Oscar für Designer“, den German Design Award im Bereich Excellent Communications Design, verliehen. In Ausgabe 1 gab es u.a. ein Interview mit Isabella Brückner und eins mit dem anderen Haushamer - Marcus H. Rosenmüller. Die Ausgabe 4 mit Maximilian Brückner erschien am 30. Mai 2017.
Interview: Verena Zemme (Cheftexterin + Creative Consultant). Fotos: Mathias Leidgschwendner
Ich habe die Seiten mit Max (S. 22 - 32) nur abfotografiert und nicht eingescannt - das Magazin soll ja schließlich gekauft werden! Seiten größer hier
Mehr Porträtfotos



„Mei, ist der schwer, der Ibsen“

Als "Baumeister Solness" ist Maximilian Brückner nach langer Zeit wieder einmal in einer Premiere am Volkstheater zu sehen. In einem Fernseh-Zweiteiler spielt er Martin Luther
Vor zehn Jahren versprach Baumeister Solness der jungen Hilde, er werde ihr ein Königreich schenken. Nun kehrt Hilde zurück und ist kein Kind mehr; Solness häufte derweil Erfolg auf Erfolg, verlor seine zwei Kinder bei einem Hausbrand, seine Gattin Aline bewegt sich wie in Trance durch die verlorene Ehe. Mit Hilde kehrt ein Leben wieder, was nicht heißt, dass Ibsens Drama "Baumeister Solness" gut ausgeht. Am Freitag, 31. März, hat das Stück Premiere am Volkstheater, Regie führt Christian Stückl, den Solness spielt Maximilian Brückner.
SZ: Spüren Sie schon das Alter?
Maximilian Brückner: Sieht man doch. Der Bart wird grau, die Haare werden grau. Am stärksten merke ich es beim "Brandner Kaspar". Da hüpfe ich als Boandlkramer zwar immer noch so herum wie vor zehn Jahren, aber ich muss viel mehr Sport treiben, damit das immer noch so leicht ausschaut. Früher war’s einfach leicht.
SZ: In Ibsens Stück geht es ja auch ums Alter.
MB: Nein. Ja, natürlich, es geht um einen älteren Mann und eine junge Frau, aber wir proben das jetzt und stellen fest, es hat überhaupt nichts mit dem Alter zu tun. Ich muss nicht älter sein, als ich bin, um diese Rolle zu spielen.
SZ: Was spielt ihr stattdessen? Dass da eine Liebe daherkommt?
MB: Da kommt eine, die etwas behauptet. Wie echt diese Behauptung ist, muss man auch fragen. Hilde ist wie ein Katalysator, sie setzt etwas wie einen chemischen Prozess in Gang, bis sich die Figurenkonstellation in ihre Einzelteile zerlegt.
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„Ich finde es wichtig, dass man sich immer wieder aus seinem Nest rausschmeißt.“
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SZ: Ihre letzte Premiere am Volkstheater war vor sieben Jahren.
MB: Ja, "Peer Gynt". Auch wieder Ibsen. Mei, ist der schwer, der Ibsen. Beim ersten Lesen denkst du dir, ja, alles klar. Aber dann musst du jedes Wort drei Mal umdrehen.
SZ: "Peer Gynt" ist ja auch wirklich ein bisschen krude.
MB: Weil er da so viele verschiedene Sachen zusammengestückelt hat.
SZ: Zusammengestückelt?
MB: Wir machen ja auch nichts anderes. Und stückeln was zusammen. Die ersten vier Wochen saßen wir nur am Tisch und haben gelesen. Daran merkt man aber auch, dass sich Christian Stückls Inszenierungsstil geändert hat.
SZ: Sie drehen sehr viel. Da geht man wohl nie vier Wochen lang ein Drehbuch durch?
MB: Nie! Weil es sonst in seine Einzelteile zerlegt würde.
SZ: Haben Sie das Reden über ein Theaterstück vermisst?
MB: Immer. Das Proben. Gespielt habe ich ja immer, wobei: Der "Brandner" läuft außer Konkurrenz, der ist inzwischen wie ein dritter Arm. Es ist doch so: Man richtet sich gemütlich ein in seinem Leben; ich finde es wichtig, dass man sich immer wieder aus seinem Nest rausschmeißt und versucht, dass man wieder auf die Schnauze fällt. Im Film habe ich mich ja ganz gut eingerichtet, aber das Theater ist eben eine andere Herausforderung. Das war schon ein Kampf, dem wieder beizukommen.
SZ: Beim Theater merkt man viel unmittelbarer, ob es funktioniert, als beim Film.
MB: Ja, unbedingt. Da hast du ja sofort die Publikumsreaktionen. Nehmen Sie mal den "Brandner". Selbst da: Ich kann das nicht einfach runterspielen. Wenn ein Publikum zu viel lacht, dann spiele ich die Figur anders. Dann wird der Boandlkramer härter. Gut, es gibt tiefere Stücke, aber man darf sich nicht von einem Witz zum anderen hangeln. Man kann das extrem führen, und es ist hochinteressant, wie man die Reaktionen beeinflussen kann. Und es ist sehr unterschiedlich, je nachdem, an welchem Wochentag wir spielen. Donnerstag, Freitag ist super, Sonntag eher verhalten.
SZ: Wieso hat es so lange gedauert, dass Sie wieder Theater spielen?
MB: Christian Stückl und ich versuchen es seit drei Jahren. Erst wurde der Autor nicht fertig - es sollte was mit den Riederingern zusammen sein -, dann hatte ich keine Zeit, dann scheiterte dieser und jener Plan. Und dann entschieden wir uns für den Ibsen.
SZ: Der Plan, mal wieder mit den Riederinger Musikanten etwas zu machen, existiert aber noch?
MB: Ja, unbedingt. Aber es ist halt nicht einfach, ein Stück dafür zu finden. Mit mir allein ist es leichter als mit dem ganzen Haufen.
SZ: Ein bayerischer Blasmusikhaufen, in dem keiner Hochdeutsch spricht. Was zu der Frage führt: Wie kommt einer aus dem urkatholischen Chiemgau dazu, in einem großen Fernseh-Zweiteiler, der im Herbst zu sehen ist, Martin Luther zu spielen?
MB: Gottes Fügung, mein Sohn. Wie die Jungfrau zum Kinde.
SZ: Oh, jetzt sprechen Sie ja reines Hochdeutsch.
MB: Geht ja ned anders. Aber ohne Schmarrn: Ich wurde zum Casting eingeladen - und das war's dann.
SZ: Was sagen die bei Ihnen zu Hause, dass Sie nun einen Protestanten spielen?
MB: Wir waren nie so katholisch, dass das nicht ginge. Luther ist ja eine spannende Figur. Erst wollte er wirklich etwas bewegen, tat dies ja auch, und im Alter muss er nicht zum Aushalten gewesen sein, ein totaler Antisemit, gegenüber Frauen, außer seiner eigenen, extrem despektierlich. Daneben war es einer meiner schönsten Drehs, irgendwo in Tschechien, in riesigen, alten Kathedralen. Da stehst du dann auf der Kanzel und predigst - also ich habe das super gefunden. Und lustig war, wie die anderen Schauspieler in die Kirchen reinkamen, und gar nicht wussten, was sie tun sollen. Ich mache halt das Kreuzzeichen - dann fragen die, was machst du da? Hey, du spielst eine Nonne! Da war überhaupt kein Wissen von liturgischen Abläufen vorhanden. Aber ich habe es ihnen gezeigt, ich war ja schließlich auch mal Ministrant.
SZ: Und so haben Sie dem Fernsehteam den Glauben beigebracht.
MB: Na, den Glauben nicht, das wäre eine ganz andere Nummer. Nur die Rituale. Und ich kann ja nur von dem ausgehen, was ich kenne. Ich kann ja nicht sagen, wie die liturgischen Abläufe zu Martin Luthers Zeit waren. Wir hatten dann aber einen Historiker, der sich damit auskannte.
SZ: Werden Sie beim Drehen wie ein Star behandelt?
MB: Ganz normal als Schauspieler halt. Es war ein Riesen-Set, mit vielen tschechischen Komparsen. Gesichter haben die gehabt, großartig. Ich habe dann zum Kameramann gesagt, er soll doch die filmen, nicht mich, die haben die viel interessanteren Gesichter. Und die waren so lieb, haben kein Wort verstanden, aber nachdem wir die Szene mit „Hier stehe ich und kann nicht anders“ gedreht hatten, mit einem Haufen Leute, Kaiser, Bischöfe, kamen die alle zu mir und gratulierten. Vor der Szene hatte ich wirklich Angst gehabt - vor einer historischen Figur habe ich eh Schiss.
SZ: Sie schauen ihm auch kaum ähnlich.
MB: Ich musste ein bisschen zunehmen. Da kannte ich die fleischlastige tschechische Küche noch nicht. Einmal hat das tschechische Team für uns sogar ein Schwein geschlachtet, wie bei uns früher im Herbst.
Interview: Egbert Tholl, Foto: Gabriela Neeb. Süddeutsche Zeitung, 29. März 2017, Druckausgabe, Seite R18
Kostenpflichtige SZ-Online-Version „Der Bart wird grau, die Haare werden grau“ mit einem Foto von Florian Peljak, aufgenommen beim Besuch am 'Loft'-Set von "Hindafing" im September 2016. Maxi hatte an dem Tag zwar drehfrei, aber nicht arbeitsfrei.



Fantastische Zeitreise: Besuch bei Maximilian Brückner beim Dreh des Luther-Films "Himmel und Hölle" und der Fortsetzung der ZDF-Reihe "Tannbach" in Tschechien
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TV-Spielfilm #2/17, 21.1. - 3.2.2017, Seiten 10-12
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Maximilian Brückner: Tuba, Schafe und Schuhplattln
Maximilian Brückner, aktuell als Polizist im ARD-Vierteiler "Pregau" zu sehen, über sein Leben auf dem Dorf in Oberbayern – und seine Rolle als Ältester von acht Geschwistern.
Der (eigene) Anspruch ist erheblich: Als "Krimi-Opus" bewirbt die ARD ihren Weihnachts-Vierteiler "Mörderisches Tal - Pregau". Dessen letzter Teil läuft am Mittwoch um 21.45 Uhr. Die AZ hat mit dem bayerischen Schauspielstar Maximilian Brückner (er spielt den Kleinstadtpolizisten Hannes Bucher) gesprochen.
AZ: Herr Brückner, geht es in Ihrer Chiemgauer Heimat auch so vogelwild zu, wie im Pregauer Tal?
MAXIMILIAN BRÜCKNER: Nein, in meiner Heimat geht es wesentlich friedlicher zu. Zumindest sind mir keine größeren Dramen bekannt, aber man kann ja nicht hinter alle Kulissen schauen. Das ist ja das Spannende am Pregauer Tal, dass es da nicht nur vor den Kulissen, sondern auch dahinter gewaltig brodelt. Ich finde die Mischung aus Krimi, Drama und Liebesfilm einmalig, etwas Vergleichbares hat es noch nicht gegeben. Der Film hat eine ganz eigene Kraft und Qualität, fast schon wie eine griechische Tragödie.
AZ: Sie geben den sympathischen Kleinstadtpolizisten Hannes Bucher, der sich von seiner minderjährigen Nichte verführen lässt und damit eine Spirale von Ereignissen auslöst, die nicht mehr zu kontrollieren sind. Können Sie das nachvollziehen?
MB: Klar, man muss nur einmal im Leben die falsche Abzweigung nehmen, einen Fehler machen, ob groß ob klein, und plötzlich entwickelt sich eine Eigendynamik, die man nicht mehr aufhalten kann. Hannes’ erster Fehler war, dass er seine Frau geheiratet hat, eigentlich hat die Talfahrt für ihn da schon begonnen. Aber Menschen wollen selten den Tatsachen ins Auge blicken, die meisten verleugnen die Realität bis zum Schluss.
Wie sieht denn Ihre Realität seit dem Ausscheiden aus dem Tatort aus? Trauern Sie dem Kommissar Kappl nach?
Eine Tür geht zu und eine andere dafür auf. Ich bin in solchen Sachen nicht nachtragend und hege auch keinen Groll. Mein Motto lautet: Warum fällt man hin? Um wieder aufzustehen! Außerdem habe ich eine Familie, die immer für mich da ist. Ich habe ein Netz mit doppeltem Boden, das mir ein gutes Sicherheitsgefühl gibt.
Wie sieht Ihr Familienleben aus?
Die ganze Familie lebt unter einem Dach, vom Großvater bis zum Enkel. Aber auch wenn ich es als große Bereicherung empfinde, mit der Großfamilie zusammen zu leben, so darf man das nicht romantisieren. Es gibt nämlich viel Arbeit. Wir haben Schafe, Kühe, Enten und Ziegen, die versorgt werden wollen, auch an Sonntagen. Andere schlafen aus und gehen in die Muckibude oder auf den Golfplatz.
Was ist der Vorteil so eines Generationenhaushaltes?
Die Familie und das Miteinander stehen im Mittelpunkt. Wir essen zum Beispiel meist alle zusammen zu Mittag und tauschen uns aus. Das ist wichtig, damit man weiß, was beim anderen los ist. In anderen Familien kommen Kinder oft erst nach einer Ganztagsbetreuung nach Hause, weil die Eltern beide berufstätig sind. Ich finde es toll, wenn sich die Familie um die Kinder kümmert. Vor allem die Kommunikation zwischen Alt und Jung ist wichtig, die bewusste Auseinandersetzung mit dem Alter gibt es ja sonst heute kaum noch. Bei uns zu Hause funktioniert das sehr gut.
Welches bayerische Klischee trifft auf Sie zu?
Wahrscheinlich alle (lacht). Aber eigentlich gibt's das Klischee heute nicht mehr, denn welcher Bayer kann schon noch – wie ich – Schuhplattln und Tuba spielen? Seit meinem 13. Lebensjahr spiele ich die Tuba, anfangs fand ich es etwas uncool, aber mittlerweile finde ich, es passt zu mir, weil es echt ist und nicht aufgesetzt.
Haben Ihre Eltern diese Aktivitäten forciert?
Nein, die hatten damit nichts zu tun. Das ist eine normale Entwicklung, wenn man in einer kleinen bayerischen Gemeinde aufwächst. Aber meine Eltern sind dafür verantwortlich, dass ich Schauspieler geworden bin.
Wie lief das ab?
Ich hatte als Jugendlicher zwar etwas Theater gespielt, wollte daraus aber nie einen Beruf machen. Mir schwebte eher ein Medizinstudium vor. Meine Eltern waren jedoch von meinen kleinen Bühnenauftritten so angetan, dass sie mir empfahlen, mich an der Otto-Falckenberg-Schule in München zu bewerben. Ich konnte das anfangs gar nicht nachvollziehen. In meinen Augen war Schauspielerei damals kein richtiger Beruf, und von der Schauspielschule hatte ich auch noch nie gehört. Nach gutem Zureden habe ich es dann probiert und habe auch sehr schnell Blut geleckt.
Und heute sind Ihre Eltern Ihre größten Fans?
Die sind ganz zufrieden mit dem, was ich mache. Ich bin ihnen sehr dankbar für ihre Wegweisung. Manchmal haben die Eltern eben doch ein besseres Gefühl dafür, was für ihr Kind gut ist.
Sind Sie sehr freigeistig erzogen worden?
Sicherlich, aber es war nicht so, dass wir Kinder alles machen konnten, was wir wollten. Mein Vater ist Rechtsanwalt, und wir sind eine stinknormale Familie mit ganz bürgerlichen Vorschriften und Regeln. Ich verstehe bis heute nicht so ganz, wie meine eigentlich ziemlich bürgerlichen Eltern auf die Idee kamen, mich in diesen Beruf zu schicken.
Wie ist das, als Ältester von acht Geschwistern aufzuwachsen?
Das hat Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite bist du für alles verantwortlich, und auf der anderen Seite bekommst du dafür alle Sachen neu und musst keine gebrauchten Klamotten tragen. Aber wehe irgendeiner hat sich wehgetan, dann war immer ich schuld (lacht).
Sind Sie dadurch früher erwachsen geworden?
Vielleicht etwas pflichtbewusster als andere Gleichaltrige, aber ich hatte trotzdem eine traumhafte Kindheit. Ich bin wohl auch deswegen Schauspieler geworden, weil in mir immer noch ein kleines Kind wohnt. Ich glaube, das ist die Grundvoraussetzung für jeden Schauspieler.
Welche Werte wurden Ihnen in der Kindheit zu Hause vermittelt?
Respekt voreinander, Anstand, Höflichkeit – ganz normale Umgangsformen halt. Der einzige Unterschied zu einer Familie mit nur zwei Kindern war, dass wir von klein an teilen lernten und materielle Besitztümer keine Rolle spielten. Dadurch wurde ich wahrscheinlich besser sozialisiert als ein Einzelkind, das nie was teilen muss.
Inwiefern hat die Kindheit in der Großfamilie Ihr späteres Leben beeinflusst?
Das erdet einen sehr, und ich bin bis heute niemand, der viel Aufhebens um seine Person macht. Ich mag es gerne etwas bodenständiger und ziehe es vor, auf dem Land zu leben. Ich lebe mein Leben, mache meine Filme und ziehe mich dann wieder aufs Land zurück.
Interview: Armin Lissfeld, AZ München, 28. Dezember 2016



Zur Karriere überredet: Der Schauspieler Maximilian Brückner
Der Schauspieler Maximilian Brückner ist gut im Geschäft, trotzdem bleibt er auf dem Boden. Dafür sorgen schon seine Familie – und eine Ziege namens Liesl.
Er fährt gerne Ski und Kajak, klettert, schuhplattelt und spielt Tuba. Maximilian Brückner verkörpert das bayerische Klischee. Hochdeutsch war für ihn lange Zeit eine Fremdsprache. Bekannt wurde der Schauspieler mit seiner Rolle als tubaspielender Kommissar Franz Kappl im Saarländer „Tatort“. Mit 27 Jahren war er damals der jüngste „Tatort“-Ermittler aller Zeiten. Aktuell ist er im vierteiligen Krimi „Mörderisches Tal - Pregau“ in der ARD zu sehen. Darin spielt er den Provinzpolizisten Hannes, der in eine Spirale aus Lügen und Gewalt gerät.
Die Karriere des Schauspielers lief von Anfang an gut. Vielleicht liegt das auch an seinem Lebensmotto: „Warum fällt man hin? Damit man wieder aufsteht“, sagte er gegenüber dem Mediendienst Teleschau. Dass es funktioniert, hat er bewiesen: 2012 war nach fünf Jahren seine Zeit als „Tatort“-Kommissar überraschend zu Ende. Noch im selben Jahr spielte er in Steven Spielbergs Kriegsepos „Gefährten“ einen deutschen Offizier. In Deutschland ist er bekannt für Rollen in „Wer früher stirbt, ist länger tot“, „Rubbeldiekatz“ und „Resturlaub“.
Brückner hat sieben Geschwister, er ist der Älteste. Geboren wurde der Sohn eines Rechtsanwalts 1979 in München, aufgewachsen ist er im oberbayerischen Riedering bei Rosenheim. Nicht weit davon entfernt lebt der Schauspieler heute mit seinen Eltern und drei seiner Geschwister in dem kleinen Dorf Antwort in einem selbstrenovierten Bauernhaus. Fit hält er sich mit Stallarbeit, verrät er in einem Video auf seiner Internetseite. Sein Trainer sei die Ziege Liesl.
Brückner ist seit 2013 verheiratet und könne sich vorstellen, eine große Familie zu haben, verriet er unserer Zeitung. Er gilt als bodenständig und heimatverbunden. Noch heute spielt er ersatzweise Tuba in der Musikkapelle seines Heimatdorfes und saß 2008 für die CSU im Riederinger Gemeinderat. Er sei zwar „eigentlich grün eingestellt, aber Grüne gibt's bei uns ned“, sagt er in einem Interview. Nach dem kurzen Ausflug in die Politik, macht sich der Schauspieler nun gegen Fremdenhass stark.
Eigentlich wollte Brückner nach seinem Abitur Arzt werden. Doch seine Mutter überredete den damals 21-Jährigen dazu, sich bei der Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München zu bewerben. Obwohl er in breitem Bayerisch vorsprach, wurde er angenommen und lernte dort für drei Jahre sein Handwerk – und Hochdeutsch. Bereits während seiner Ausbildung war er festes Ensemblemitglied des Münchener Volkstheaters und steht dort bis heute regelmäßig auf der Bühne. Für Februar plane er ein neues Stück mit dem Intendanten Christian Stückl, kündigte Brückner an. Neben seinem Theaterengagement hatte er in diesem Jahr viel zu tun. 2017 wird er im ZDF als Martin Luther in „Himmel und Hölle“ zu sehen sein. Bis Anfang 2017 dreht er den Dreiteiler „Tannbach II“.
Von Carolin Hitzigrath/Augsburger Allgemeine, 27. Dezember 2016



"Das war meine Rettung" - Die Großfamilie von Maximilian Brückner zeigte dem Schauspieler, was wirklich im Leben zählt
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Zeit-Magazin #53, 21. Dezember 2016, S. 46
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Zeit-Online, 10. Januar 2017



«Ein Geschenk»: Bei Schauspieler Maximilian Brückner läuft es
Spätestens seit seiner Rolle als Tuba-spielender "Tatort"-Kommissar ist Maximilian Brückner Fernsehzuschauern ein Begriff. Seitdem ist der Schauspieler aus Oberbayern unermüdlich. Ein hartes Jahr voller Arbeit liegt hinter ihm - zur großen Freude des 37-Jährigen.
München (dpa) - Maximilian Brückner geht gerade in seiner Arbeit auf. Kein Wunder, ist der Schauspieler doch ein gefragter Mann, vor der Kamera ebenso wie auf der Bühne. «Es läuft eigentlich die ganze Zeit schon gut, aber gerade ist es wie ein Geschenk», sagte der 37-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. 2017 wird der einstige Saarbrücker "Tatort"-Kommissar im ZDF als Martin Luther zu sehen sein. Bis Anfang 2017 dreht er fürs Zweite den ZDF-Dreiteiler "Tannbach II". Und an diesem Sonntag (21.45 Uhr) startet im Ersten das vierteilige Drama "Mörderisches Tal - Pregau". Darin spielt Brückner den braven Provinzpolizisten Hannes, der durch einen dummen Zufall in eine Spirale aus Lügen und Gewalt bis hin zu Mord gerät.
Frage: Hannes wirkt anfangs ganz normal und zuverlässig - bis sein Leben plötzlich aus dem Ruder läuft. Wie kann es zu so etwas kommen?
Antwort Maximilian Brückner: Da reichen drei Sachen, die blöd laufen, oder eine Fehlentscheidung, dann ist es wie ein Dominoeffekt, und es zieht dich da rein. Die Spirale geht ganz schnell nach unten. Jeder kennt einen Menschen, da passieren zwei, drei Sachen, und dann ist das ganze Leben aus den Fugen geraten.
Frage: Wie war es für Sie, die Figur des Hannes über vier Teile hinweg zu entwickeln?
Antwort: Man kann alles in Kürze erzählen, aber da fällt ganz viel an der Seite weg. Man kann zwar alles auf 120 oder 90 Minuten pressen, dann kann man den Hauptfiguren folgen. Aber Filme wie "Pregau" leben ja davon, dass da ein ganzes Universum aufgemacht wird. Man kann in Serien und Mehrteilern einen Riesenkosmos erzählen. Ich mag diese Erzählform wahnsinnig gerne, und sie kann einen auch süchtig machen. Man will wissen, wie es weitergeht. Ich war in den Figuren so drin. Ich war richtig traurig, als der Dreh vorbei war.
Frage: Gab es für Sie eine besondere Szene?
Antwort: Ich hatte Schiss vor einer Szene, in der ich in einer Bar tanze. Ich bin nicht der Obertänzer. Ich kann zwar schon tanzen. Aber am Set, und mit Cowboyhut...
Frage: Sie sind an zahlreichen andere Projekten beteiligt, unter anderem haben Sie Martin Luther gespielt. Wie war das?
Antwort: Das war auch so toll, allein die Sprache. Deutlich zu sprechen, die Worte trotzdem so normal hinzuhauen und dann auch wieder theatralisch wirken zu lassen, wenn man vor den Erzbischöfen steht.
Frage: Eine Glückssträhne?
Antwort: Ich kann mich echt nicht beschweren (klopft auf Holz). Ich habe immer versucht, verschiedene Sachen zu machen. Ich drehe jetzt seit Mitte Juli. An den Wochenenden musste ich nach Berlin und Hamburg fliegen, dann Leseprobe, Kostümprobe, Maskenprobe. Es war viel zu tun.
Frage: Gab es eine Gänsehaut-Szene bei Luther?
Antwort: Mit 100 Komparsen in der Riesenhalle vor dem Kaiser, und du stehst da in der Mitte und sagst: Hier stehe ich und kann nicht anders. Was ich auch beeindruckend finde, sind diese Kirchen, in denen wir gedreht haben.
Frage: Wie entspannen Sie in dem ganzen Stress?
Antwort: Zuhause. Eigentlich ist es nur, zuhause zu sein. Familie, Freunde, ganz normal wie jeder andere auch.
Frage: Und wie findet das Münchner Volkstheater da noch Platz?
Antwort: Das hat Platz, ich spiele die ganze Zeit, und im Februar kommt ja ein neues Stück am Volkstheater. Ich habe gerade mit Christian Stückl geredet, im Februar machen wir wieder was Neues. Da würde ich auch gerne mal wieder ganz was anderes ausprobieren.
Zur Person: Maximilian Brückner hat seine schauspielerische Karriere am Münchner Volkstheater begonnen, noch während seiner Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule. Seitdem ist er der Bühne unter dem Intendanten Christian Stückl treu geblieben, trotz erfolgreicher Ausflüge ins Filmgeschäft. Er war "Tatort"-Kommissar in Saarbrücken, spielte unter Doris Dörrie in "Kirschblüten - Hanami" oder in Komödien wie "Rubbeldiekatz".
Interview: Cordula Dieckmann/dpa, 20. Dezember 2016



Starkbierprobe im Paulaner am Münchner Nockherberg am 24. Februar 2016
Wie schon in den letzten zwei Jahren war Maximilian Brückner auch heuer wieder zum Starkbieranstich samt Fastenpredikt der Mama Bavaria (Luise Kinseher) und anschliessendem Singspiel "Brain-Sturm" von Marcus H. Rosenmüller, auf den Nockherberg eingeladen. Heuer begleitet von seinen Brüdern Florian und Dominikus, weil die Perlseer Dirndl mit auf der Bühne standen, bei denen ihre Schwester Susanne und Florians Ehefrau Michaela dabei waren. Die Brückners sassen am Tisch 17.

Foto: tz, Klaus Haag


Die Brückner-Buam Dominikus, Florian und Maximilian. Foto: AZ, Tinnefeld/API
Zum ersten Mal stehender Applaus
Am Ende ist im Saal beim Derblecken ein Bild zu sehen, das selbst diejenigen noch nie erlebt haben, die seit 30 Jahren zum Anstich herkommen: Nach den letzten Tönen, "Ein Vorsicht" und dann "Ein Prosit", stehen zunächst die Gäste in den hinteren Reihen auf, bis nach einer halben Minute auch in der ersten Reihe Politiker stehen und klatschen. Dabei war ja gerade in diesem Jahr die große Frage, wie bei den brisanten Themen ein gelungenes Derblecken gelingen kann. Es kann. Und wie. Auch die Rede bekommt viel Lob. Kabarettist Christian Springer, in den vergangenen Jahren oft eher kritisch, lobt den Auftritt von Luise Kinseher als Bavaria ohne Einschränkungen. „So gut wie noch nie war das heute. Ein großer Appell an die Menschlichkeit.“ Kinseher setzt in ihrer Rede immer wieder Pointen, über die schallend gelacht wird, aber es gibt auch Momente, in denen sie eine ernste Predigt hält. Schauspielerin Brigitte Hobmeier muss an manchen Stellen gleich so lachen, dass ihr die Tränen kommen. „Moralisch und bissig“, sagt sie hinterher. Bei ihr sitzt Kollege Maximilian Brückner, dem es „sehr gut gefallen“ hat. „Sie hat mit wenigen Sätzen viel gesagt und immer auch Tiefe transportiert.“ Schon während des Singspiels johlen und jubeln viele. Brückner sagt am Ende mit vom Lachen rotem Kopf: „Die Leute stehen, das steht für sich.“ Kabarettist Helmut Schleich ist fasziniert von der Dynamik des Abends: „Erst die Rede, dann die Wahnsinnsmusik, einfach brillant. Und alles inszeniert wie eine Oper, nicht wie Kabarett.“ Warum, fragt er und blickt über die aufgeregt diskutierenden Gäste, könne man das Stück nicht in das Repertoire eines Theaters aufnehmen? Das wichtigste Thema der Zeit, perfekt inszeniert.
aus: Nockherberg-Reaktionen, Süddeutsche Zeitung, 24. Februar 2016, 23:26 Uhr

Der Chor - drei herzergreifend singende Damen. Ihr Wetterbericht kündet Bedrohliches: "A Wind kimmt vo rechts und er bringt wos daher / ma woas ned wohin er wui - ma woas blos woher / Er is no weid weg - drum head ma 'n no ned / Ma head bloß de Leid, und vo dene as G'red!"
Die Perlseer Dirndl auf der Bühne. Quelle: BR, Michael Kubitza (Text) und Markus Konvalin (Foto)


Maximilian Brückner im 7. Himmel #nockherberg
Kein Wunder - er ist ja von den schnuckeligen Perlseer Badenixen umringt!
Quelle: BR-Live Blog
Das ist absolute Weltklasse
Horst Seehofer ist vom Singspiel begeistert, Barbara Stamm findet es nicht bayerisch genug - Maxi Brückner empfiehlt Jodel-Nachhilfe. Zum sechsten Mal ist Luise Kinseher dabei, noch nie war die Ansprache von Mama Bavaria so gut. Kabarettist Ottfried Fischer war voll des Lobes: „Noch nie war die Ansprache so gut. Hochdiszipliniert vorgetragen, die Pointen gingen niemals unter die Haut.“ Helmut Schleich würdigte die Arbeit der Nockherberg-Macher: „Diese Rede hat dem Kabarett alle Ehre gemacht.“ Luise Kinseher sei an diesem Abend „über sich hinausgewachsen“. Sein Kollege Andreas Giebel meinte: „Mit wenig Sätzen hat sie viel gesagt.“ Der bayerische Schauspieler Maximilian Brückner fügte noch hinzu: „Eine grandiose Mischung aus Blödelei und Ernsthaftigkeit.“ Nur in einem Punkt müsse die Mama Bavaria noch üben: Der bayerische Jodler kam zwar im Nockherberg-Saal noch an. Das bayerische Urgestein war von ihm weniger überzeugt - „noch ausbaufähig“ und stand mit dieser Meinung nicht allein da. Skilegende Markus Wasmeier nickte zustimmend.
aus: Stephanie Ebner in OVB-online, 25. Februar 2016

Maximilian Brückner mit seiner Schwester Susanne.
Foto: AZ, Daniel von Loeper


Gestern waren nicht nur unsere Männer beim Starkbieranstich beim Nockherberg vertreten, sondern auch unsere Perlies! Zu diesen schönen Anlass sind sie in unseren neuen Gottseidankdirndln erschienen. Quelle: Trachten Brückner
Nach der Nockherberg-Premiere
Die Salvatorprobe am Nockherberg in München endete am Mittwochabend mit Standing Ovations für das Singspiel-Team um Regisseur Marcus H. Rosenmüller, Autor Thomas Lienenlüke und Musik-Chef Gerd Baumann. „Das spricht ja wohl für sich, das hat es noch nie gegeben“, kommentierte Schauspieler Maximilian Brückner, der im Publikum saß, den großen Erfolg von "Brain Sturm". Ein bisschen war der auch seiner eigenen Familie zu verdanken, wie sein Bruder, Schauspieler Florian Brückner, der Nachrichtenagentur 'spot on news' indirekt schon vor der Beginn der Veranstaltung verraten hatte: „Wenn ich ganz ehrlich bin, freue ich mich am meisten auf meine Frau Michaela, weil die spielt heute bei den Musikern mit.“ Üppig belegtes Brotzeitbrett, Schweinsbraten, Starkbier, ... Wer kann da schon nein sagen? Florian Brückner zumindest nicht: „Heute ist ein Ausnahmetag, da dürfen wir Bier trinken“, sagte er. „Sonst fasten wir aber schon.“
aus: Ilena Mittermaier/SpotOn im Focus, 25. Februar 2016

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Bunte #10/16, 3. März 2016, S. 99
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Mit Dank an die Perlseer Dirndl fürs Foto vom Foto!



Die Bayerische Filmszene versucht sich jedes Jahr aufs Neue im Eisstockschießen
Am 30. Januar 2016 fand das 19. Eisstockschießen von Vertretern der bayerischen Filmbranche auf Einladung des FFF Bayern? im Eissportstadion Ottobrunn statt. Maxi war als Mitglied der 'Rote Bären Bande' dabei, der auch Regisseur Joachim Masannek ("Die wilden Kerle"), Lothar Just (Just Kommunikation), Andrea Lambsdorff (Chefin von Maxis neuer Agentur ContrAct) und Christine Rothe (Constantin Produktionschefin) angehörten.
tz 2.2.2016
[...] Besser stellte sich Maximilian Brückner an, und das, obwohl er am Samstag seine ersten Erfahrungen mit dem Eisstock sammelte: „Die letzten Jahre habe ich immer gedreht und konnte deshalb nicht kommen“, sagte er. Er war begeistert, wie viele aus der Filmszene da waren: „Man redet hier während dem Turnier einfach anders miteinander als bei anderen offiziellen Events - es macht sauviel Spaß.“ [...]
Scan & Text aus: "Freud & Leid auf der Eisbahn", tz, 2. Februar 2016, Druckausgabe S. 17

[...] Spielstark und eine Bereicherung für jede Mannschaft die Schauspielerin Saskia Vester. Wurfstark die Akteure Michael Brandner, Götz Otto, Maximilian Brückner, Johannes Herrschmann, Eckhard Preuss, und Jürgen Tonkel. [...] Aus der offiziellen Pressemitteilung zum Turnier.
Ein glücklicher Maxi postete Fotos davon auf seiner Facebook-Seite. Mehr Fotos und ein Bericht über den Nachmittag vom FilmFernsehfonds Bayern.



Für die aktuelle Ausgabe (40/2015) der 'Gala' wurden u.a. Sabine Lisicki, Lisa Martinek, Hardy Krüger jr., Verena Pooth, Alexander Mazza und Maximilian Brückner von Hili Ingenhoven auf der Wiesn nicht nur fotografiert, sondern auch dazu befragt. Allerdings schaut des Buidl vom Maxi aus, als wärs daheim entstanden ...

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Gala, #40/15, 24. September 2015
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So offen haben sich die Brückners noch nie ins Familienleben schauen lassen!

tz, 19. August 2015, S. 15
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Gala, #32/15, 30. Juli 2015, Seiten 78-81
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People, #31/15, 23. Juli 2015, Seiten 48-50
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Auf DEN freuen wir uns wieder mit Dienstmarke im Fernsehen. Und zwar doppelt!
Der einst jüngste Tatort-Kommissar Maximilian Brückner (36) kehrt vier Jahre nach seinem Ausstieg als Saar-Ermittler "Franz Kappl" mit zwei Krimi-Reihen zurück in den TV-Polizeidienst. In "Schwarzach 23" (ZDF, ab Herbst) ist Brückner Teil einer Polizisten-Familie. Alle haben Ermittler-Macken. Brückner zu BILD: "Ich habe sieben Geschwister. Da lernt man schnell Familien-Diplomatie." Früher der nette Ermittler mit Flaum im Gesicht. In "Pregau" (ARD/ORF, vierteilige Mini-Serie 2016) wird alles anders. Kommissars-Ehe im Eimer, Mitschuld am Tod der eigenen Nichte, gerät er in einen Strudel aus Lügen und Tod am Rande des Wahnsinns.
Ein Mords-Ermittler. Kein Sympath auf den ersten (und zweiten) Blick. Aber sexy mit Dreitage-Bart.
  Selfie vom Pregau-Dreh: Armin Rohde, Robert Palfrader und Maximilian Brückner.
Fotoquelle: Bild & Facebook-Seite von R. Palfrader
Und genau darauf hat Brückner (lebt auf einem Hof in den Bergen) Lust. Er: "Ich freue mich, dass wir mit den neuen Reihen mutiges deutsches Fernsehen machen. Ich bin großer Fan der US-Serie 'True Detective'. Da gibt es auch kein eindeutiges Schwarz und Weiß."
Was der erfolgreiche Theater-Schauspieler beim Blick auf die Tatort-Vergangenheit denkt? Brückner: "Ich würde nichts anders machen. Alles hat seine Zeit und der 'Tatort' war ein tolles Sprungbrett, ohne das ich jetzt vielleicht gar nicht die Möglichkeit hätte, die tollen Stoffe zu drehen."
Sven Kuschel, Bild, 27. Juni 2015
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Bild am Sonntag, 28. Juni 2015



"Tatort" - Hätten Sie diesen Ex-Kommissar erkannt?
Hoppla, der hat sich aber verändert! Welcher Filmstar eine sensationelle optische Wandlung durchlief ...
Bis 2012 ermittelte er sechs Jahre lang im Saarland-Tatort, war der ehrgeizige und Tuba spielende Lockenkopf Franz Kappl: Maximilian Brückner (36). Mit dem Ausscheiden aus der traditions- und quotenreichen Filmreihe änderte sich auch sein Aussehen zunehmend.
Hatte er damals noch ein bisschen Babyspeck im Gesicht, sieht er mittlerweile deutlich markanter aus. Sind das alleine die Zeichen der Zeit, die sich so positiv bei dem Münchener bemerkbar machen? Oder achtet er in letzter Zeit verstärkt auf sein Erscheinungsbild? Ernährt er sich bewusst(er), treibt er gar (mehr) Sport?
Das sagt er selbst zu seiner Wandlung!
Nicht wirklich, wie BUNTE.de von Brückner erfuhr: „Ich habe ehrlich gesagt gar keine Zeit für Sport. Mein Alltag hält mich fit - wenn ich nicht drehe, bin ich mit Haus und Hof beschäftigt.“
Denn der Schauspieler schwört auf Landleben - mit allem, was dazugehört. Seine Fans müssen ihn jedoch nicht entbehren: Im Herbst startet seine Krimireihe "Schwarzach 23" im ZDF. Dann kann man sich neben den darstellerischen Fähigkeiten auch regelmäßig vom Top-Look Brückners überzeugen.
Björn Wolfram, Bunte.de, 24. Juni 2015



„Manchmal hält man es kaum aus, sich zu sehen“
Maximilian Brückner ermittelt wieder: In der neuen Krimireihe „Schwarzach 23“ geht er als Kommissar auf Mörderjagd, beim Münchner Filmfest läuft die Premiere – die will sich der 36-Jährige anschauen. „Um zu erfahren, was ich beim nächsten Mal besser machen kann“:
Herr Brückner, in der neuen Krimireihe „Schwarzach 23“ müssen Sie nicht nur als Kommissar den Mörder finden, sondern Ihnen macht auch die Familie zu schaffen, weil sie sich ständig in Ihren Fall einmischt. Wie ist das privat?
Natürlich streitet man sich da auch mal, das ist ja normal. Das Wichtigste ist, dass man miteinander redet, wirklich kommuniziert und zuhört. Das kommt bei den Germingers ja meist zu kurz.
Ein Krimi mit viel Lokalkolorit. Wie finden Sie das?
Gut, aber man muss aufpassen, dass es nicht in Kitsch abdriftet. Die bayerische Kulisse ist natürlich super, aber man muss achtgeben, dass der Inhalt stimmt.
In Ihrer Krimi-Familie leben drei Generationen unter einem Dach. Privat leben Sie mit zwei Brüdern in einem Haus in Riedering.
Ja, wir haben uns das überlegt, aber Theorie und Praxis liegen weit auseinander. Wir haben es ausprobiert und es klappt gut. Man muss ein Gefühl füreinander bekommen. Manchmal sehen wir uns täglich, manchmal selten, aber auch daran muss man arbeiten und einfach mal zusammen weggehen oder zusammen essen.
Haben Sie sich bewusst fürs Landleben entschieden?
Ja, für mich war das immer klar. Ich mag das Landleben. Wir haben Schafe und Ziegen, und die müssen morgens auf die Weide. Vor Kurzem habe ich einen Baum gepflanzt und jetzt bauen wir eine Schalung.
Vom Land in die Stadt: Sitzen Sie im Publikum, wenn „Schwarzach 23“ beim Münchner Filmfest Premiere feiert?
Ich drehe zwar in dieser Zeit, aber ich werde mir die Premiere anschauen. Manchmal hält man es kaum aus, sich zu sehen, manchmal ist man locker – das ist tagesformabhängig. Aber ich schaue mich eigentlich immer an, um zu erfahren, was ich beim nächsten Mal besser machen kann. Aber ich nehme mich nicht so wichtig.
Gefällt Ihnen das Filmfest?
Ja, sehr. Es ist wichtig für München, es werden viele gute Filme gezeigt und es sind viele Schauspieler zu Gast. Es ist wie ein Sommerfestival, wie Sommer an der Isar. Total ungezwungen.
Bevor Sie den Film sehen, müssen Sie über den roten Teppich.
Ich habe gelernt, es zu mögen. Mittlerweile genieße ich es. Zwischen Dreh und Ausstrahlung liegt meist eine lange Zeit und dann freut man sich auf die Ausstrahlung. Beim Theater ist das ja anders: Da kommt der Applaus ja direkt nach dem Stück, wenn er denn kommt (lacht).
Theater ist Ihre Leidenschaft, oder?
Seit zehn Jahren spielen wir den „Brandner Kaspar“ und er ist immer ausverkauft. Theater ist wirklich mein Standbein und ich genieße die Auftritte.
Vor über drei Jahren haben Sie beim Theater die Seiten gewechselt und als Regisseur mit „Magdalena“ Premiere im Volkstheater gefeiert. Ist da mal wieder etwas in Planung?
Eventuell Ende des Jahres, aber darüber kann ich noch nicht sprechen.
Sie sind richtig gut im Geschäft: Kinofilme, Theater und Fernsehrollen. Barbara Schöneberger hat mal gesagt: „Selfies sind für uns ein Fluch, die nehmen zu wie verrückt.“ Ergeht Ihnen das auch so?
Es wird schon immer mehr, aber es hält sich in Grenzen. So wie bei Barbara Schöneberger ist es bei mir nicht. Aber ich muss auch sagen: Sie ist wirklich gut in dem, was sie macht, sie kann ja auch singen. Ich schaue sie gerne im Fernsehen an.
Ines Weinzierl, Hallo München, 12. Juni 2015



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Die Bayerin, Ausgabe für Südostoberbayern, Frühjahr/Sommer 2015
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Eine schöne Tradition
München - ARD-Programmdirektor Volker Herres bat Fernseh- und Tatort-Größen zum Adventsessen.
Es ist eine schöne Tradition und seit Jahren der Auftakt in die Weihnachtszeit: das ARD-Adventsessen. 160 Gäste hatte Programmdirektor Volker Herres in den Bayerischen Hof geladen, um mit ihnen auf ein erfolgreiches Jahr anzustoßen, in dem sich das Erste - Fußball-WM, Olympiade und Tatort sei Dank - über viele Quotengeschenke freuen konnte.
Apropos Tatort: So viele Kommissare auf einem Fleck trifft man selten. Wobei zumindest bei einer Ermittlerin die Stimmung gedrückt war: Simone Thomalla muss 2015 nach dann sieben Jahren ihren Dienst bei der Leipziger Mordkommission quittieren. Ihr Vertrag und der ihres Kollegen Martin Wuttke wurde nicht verlängert. „Ich bin darüber schon traurig. Da bin ich ganz ehrlich“, sagt sie. „Viele Fans, aber auch Kollegen sagen mir, dass sie die Entscheidung nicht verstehen können. Das tut natürlich gut, denn ein bisschen geht es mir auch so.“
Dietmar Bär sitzt als Kölner Ermittler dagegen so fest im Tatort-Sattel, dass an ein Ende nicht zu denken ist. Mit welchen Gefühlen blickt er auf das Jahr zurück? „Natürlich freue ich mich über die schönen Tatorte, die wir gedreht haben“, sagt er, und wird dann für einen Moment ernst. „Wenn ich aber an die Katastrophen denke, von denen wir jeden Tag erfahren, aktuell der Tod der jungen Frau in Offenbach, die Ereignisse in Ferguson - da hat man schon manchmal das Gefühl, mit der Unterhaltung, mit dem, was wir machen, gar nicht dagegen anzukommen. Das beschäftigt mich“, sagte er und sprach damit sicher vielen aus der Seele.
Dennoch: Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden, es wurde geratscht, gelästert, geplant - und sich fürs nächste Jahr verabredet. „Das Adventsessen ist wie ein Familientreffen“, sagte Michaela May. „Manche Kollegen sehe ich wirklich nur hier. Und darauf freue ich mich immer sehr.“
Mit dabei waren: Jutta Speidel, Maximilian Brückner, Janina Hartwig, Henning Baum, Misel Maticevic, Ulrike Folkerts, Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec, Quirin Berg, Max Wiedemann, Heiner Lauterbach, Jenny Jürgens, Oliver Berben, Kai Pflaume, Jörg Pilawa und viele andere.
Stefanie Thyssen und Rudolf Ogiermann, Münchner Merkur, 30. November 2014
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Fotos: Goran Gajanin / Action Press / picturedesk.com
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Actors Misel Maticevic, Maximilian Brueckner, Henning Baum, with producers Max Wiedemann and Quirin Berg in the back, during the ARD advent dinner hosted by the program director of the TV station Erstes Deutsches Fernsehen at Hotel Bayerischer Hof on November 28, 2014 in Munich, Germany. Photo: Gisela Schober / Getty Images Deutschland

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Wohlfühlgeblubber
Rosenkrieg und Albernheiten: Der Adventsempfang der ARD im Bayerischen Hof
Maximilian Brückner, vom Sender zwangspensionierter Tatort-Kommissar, sieht einer entspannten Weihnachtszeit entgegen, nach vier Filmdrehs ohne Pause. Aber es warten genug andere Aufgaben, sagt er und zeigt die Schwielen an seinen Händen. „Bei uns auf dem Familien-Hof gibt es von morgens bis abends Arbeit. Hühner, Schafe und Ziegen versorgen, Weiden umstecken, so etwas.“ Für manche wie Constantin-Chef Martin Moszkowicz ist hingegen auch der Dezember im Filmgeschäft anstrengend, „ein Weihnachtsessen nach dem anderen, das Programm für 2015 vorbereiten und Drehorte im Ausland suchen“, sagt er.
Philipp Crone, Süddeutsche Zeitung, 1. Dezember 2014

SZ 1.12.2014



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Himmeblau, #7/14, Nov./Dez. 2014
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Niki, Susi und Max Brückner
Artikel 'Frischer Wind fürs Baudenkmal' von Christian Topel. Fotos von Andreas Jacob




Abendzeitung München 31.1.2014



"Spieltrieb"-Schauspieler Maximilian Brückner im Interview: "Sex-Szenen kosten mich Überwindung"
Maximilian Brückner ist gefragt wie nie: Ob im Kino, im Fernsehen oder auf der Theaterbühne. Woher er die Energie nimmt, verrät der Schauspieler jetzt im Interview.
München - Im Kino begeisterte Schauspieler Maximilian Brückner jüngst in der Romanverfilmung "Spieltrieb". Im Münchner Volkstheater, das er als seine künstlerische Basis sieht, verkörpert er regelmäßig den "Boandlkramer" in "Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben". Und im Februar 2014 läuft der neue Polt-Film "Und Äktschn" an - natürlich mit Maximilian Brückner.
Maximilian Brückner by Christian HartmannEs ist nicht ganz einfach Maximilian Brückner in diesen Tagen als Interviewpartner zu gewinnen. Er ist als Schauspieler so gefragt, dass er kaum zum Durchatmen kommt. Für die Nachrichtenagentur spot on news hat sich der 34-Jährige trotzdem Zeit genommen und entschuldigt sich erst einmal dafür, dass es ein bisschen gedauert hat, bis der Termin zu Stande kam. Nett, aber eigentlich unnötig, denn so richtig böse kann und will man dem Prince Charming der bayerischen Schauspieler sowieso nicht sein.
Herr Brückner, Sie sind gefragt wie nie: Woher nehmen Sie die Energie?
Maximilian Brückner: (lacht) Ich habe keine Ahnung. Das wird mir auch nur bewusst, wenn mir in Interviews solche Fragen gestellt werden. Ich selbst mache mir solche Gedanken gar nicht. Wir leben in einem schönen Land, ich habe nette Freunde, eine tolle Familie... Das alles hilft mir, bei mir zu bleiben.
Wird es Ihnen also nie zu viel?
Brückner: Klar merke ich, dass ich gerade drei Filme am Stück gedreht habe, aber ich beschwere mich nicht. In anderen Ländern müssen die Leute ganz andere Dinge erleben - so gesehen möchte ich mich eigentlich nur ganz demütig darüber freuen, wie gut es mir geht und dankbar sein, dass ich arbeiten kann.
Die Rollen, die Sie annehmen, sind sehr unterschiedlich: Zuletzt hatten Sie als Frisör eine Gastrolle im "Tatort", den "Boandlkramer" spielen Sie im Münchner Volkstheater seit mehr als zehn Jahren quasi nebenher, im Kino sind Sie zuletzt in der Romanverfilmung "Spieltrieb" von Juli Zeh zu sehen gewesen. Welcher Rollentyp liegt Ihnen am meisten?
Brückner: Jeder Schauspieler hat sein eigenes Prinzip, nach dem er funktioniert. Mich treibt der Spaß am Spielen und der Rolle an. Ich habe mich die letzten zehn Jahre bewusst bemüht, in sehr unterschiedlichen Filmen zu spielen. Und bin sehr stolz darauf, dass ich das mittlerweile machen kann und auch so besetzt werde. Ich habe einfach wahnsinnige Lust, mich zu verwandeln.
Apropos wohlfühlen: In "Spieltrieb" sind Sie in die Rolle eines Liebhabers wider Willen geschlüpft. Unter anderem geht es um Regeln, die gebrochen werden. Mögen Sie Regeln in Ihrem Leben?
Brückner: (lacht) Naja, ich glaube, der Bayer an sich mag Regeln nicht so gerne. Aber natürlich sind sie wichtig, damit das menschliche Zusammenleben funktioniert. Es sollte nur immer wieder kontrolliert werden, ob bestimmte Regeln noch Sinn machen oder zeitgemäß sind. Und ab und zu muss man Regeln auch ein bisschen dehnen, situationsabhängig.
Sie sind in einer Großfamilie aufgewachsen...
Brückner: Da waren Regeln besonders wichtig. Sonst geht alles drunter und drüber (lacht). Das fängt beim Anstand an und geht weiter bis zu gewissen Verhaltensregeln. Unpünktlichkeit finde ich zum Beispiel sehr respektlos. Ich bin lieber eine halbe Stunde zu früh dran als zu spät.
Respektvoll gehen Sie auch mit Ihrem Privatleben um, man weiß darüber fast nichts. In "Spieltrieb" geben Sie sich nicht so zurückhaltend: Sie sind in einigen Sex-Szenen zu sehen - ist es Ihnen schwer gefallen, sich so zu zeigen?
Brückner: Auf jeden Fall. Es glaubt mir zwar keiner, der mich kennt, dass ich eigentlich sehr verschämt bin, aber ich bin es. In diesem Film war allerdings klar, wohin die Reise geht und dass diese Szenen wichtig sind. So etwas darf nur nie Effekthascherei sein. Ich habe großen Respekt vor solchen Szenen und sie kosten mich immer Überwindung. Aber ich mache diesen Beruf eben auch, weil ich Grenzen ausloten will, an mir und an den Rollen, die ich spiele.
Ist die Schauspielerei also Ihr Traumberuf?
Brückner: Ich sage zwar immer, dass ich ohne das alles auch könnte, aber das glaube ich mir selbst langsam auch nicht mehr.
Was erwartet uns 2014, welche Pläne haben Sie?
Brückner: Ab Februar bin ich neben dem von mir sehr verehrten Gerhard Polt in "Und Äktschn" im Kino zu sehen. Außerdem spiele ich ab 6. März in "Siegfried" am Münchner Volkstheater. Es kommen noch viele schöne Sachen, ich kann mich nicht beschweren.
Quellen: Focus + AZ, 10. Dezember 2013, 12:37 Photo: Christian Hartmann



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Freundin, #22, 2013

Anklicken zum Vergrössern Scan: Barbara Ostler



Die Riederinger samt einem Oberammergauer (Hubert Schmid), einem Rosenheimer (Markus Brandl), einem Südtiroler (Peter Mitterrutzner), einem Schauspielschüler aus Hamburg (Jakob Geßner) und zwei Touristinnen im Hofgarten der Münchner Residenz
Volksmund 2013/14
Photo: Gabriela Neeb
volksmund, #8, 2013/14



"Afterhour" im Literaturhaus - Die Promis feiern sich für Filmpreis und -ball warm

Promi-Treffen im Literaturhaus: Die Münchner Filmbranche veranstaltete die "Afterhour" und Schauspieler wie Lara Joy Körner, Maximilian Brückner und Saskia Vester mit Ehemann Robbie Flörke folgten der Einladung.
Photos: Bernd Wackerbauer
400 VIPs trafen sich am 17. Januar in der Brasserie "Oskar Maria" im Literaturhaus. Keine Glamour-Veranstaltung, sondern ein gemütliches Get-together mit Wein und Schnittchen.
München - Zum 20. Mal baten die Filmfirmen Arri, Fanes Film, Hager Moss Film, ndF, Exportfilm Bischoff & Co, Sam Film, TV 60 Film und Goldkind zur Afterhour.
Networking war angesagt. "Das hier ist durchaus Arbeit", meinte Schauspielerin Lara Joy Körner. "Man trifft viele Kollegen und Produzenten. Den Filmball am Samstag sehe ich dann eher als Vergnügen."
Visitenkarten tauschen, Kontakte pflegen, sich präsentieren: Die After-Hour-Party im Restaurant "Oskar Maria" ist die Jobbörse der Filmschaffenden schlechthin. Bei Schnittchen und Wein wurde nicht nur ausgetauscht, wer was demnächst dreht oder gerade abgedreht hat, sondern auch geprüft, wer die Einladung schlechthin der Filmwoche hat: zum 40. Deutschen Filmball im Hotel "Bayerischer Hof".
Ebenfalls im Getümmel gesichtet: Bernd Eichinger-Witwe Katja Eichinger, Judith Milberg, die Frau von Schauspieler Axel Milberg, TV-Nonne Janina Hartwig, Elmar Wepper mit Ehefrau Anita Schlierf, Manou Lubowski, Gerald Alexander Held, Heio von Stetten, Regisseur Joseph Vilsmaier (ins Gespräch vertieft mit Kameramann Gernot Roll und Schauspieler Michael Roll), Francis Fulton-Smith mit Ehefrau Verena Klein, Schriftsteller Friedrich Ani, die Regisseure Marc Rothemund und Bernd Fischerauer sowie Aglaia Szyszkowitz, Lisa Martinek und Jule Ronstedt.
Abendzeitung München, 18. Januar 2013 (mit weiteren Fotos) und Die Welt, 20. Januar 2013
Caroline Link und Maximilian Brückner
Regisseurin und Oscar-Gewinnerin Caroline Link und Maximilian Brückner, die beim 27. Filmfest München 2009 zusammen mit Produzent Uli Aselmann die Jury für den Förderpreis Deutscher Film bildeten.
Andreas Ströhl und Maximilian Brückner
Der ehemalige Leiter des Münchner Filmfests (2004-11), Andreas Ströhl und Maximilian Brückner.



"Und bitte" - Die Filmbranche startet 2013 mit einem bayerischen Empfang
Goldmarie
Prof. Dr. Klaus Schaefer, Maximilian Brückner, Maria Ehrich
Goldmarie
Maximilian Brückner. Photos © Paul Katzenberger



München - Maximilian Brückner nickt und sagt: "Das kenne ich." Der Tatort- und Kinoschauspieler Brückner ("Rubbeldiekatz") unterhält sich mit Samuel Schneider, Hauptdarsteller von "Exit Marrakesch", dem im Herbst anlaufenden Kinofilm von Oscar-Preisträgerin Caroline Link. Brückner kennt das Gefühl, den gerade abgedrehten Film noch nicht einordnen zu können, obwohl man sich doch zuvor wochenlang am Filmset damit beschäftigt hat. Er sagt: "Man muss einen Film erst zwei oder dreimal sehen, bevor man ihn wirklich bewerten kann."


Photo © Ursula Düren/dpa
Beim jährlichen Januar-Lunch des Film Fernseh Fonds Bayern (FFF) am 14. Januar geht es wie immer um vom FFF geförderte Filme, die im Laufe des Jahres in die Kinos kommen werden und über die man daher auch noch nicht allzu viel sagen kann. Das hält allerdings niemanden davon ab, das aktuelle Projekt überzeugt zu bewerben. Aus diesem Grund kommen am Montag im Restaurant Goldmarie in der Schmellerstrasse schließlich die Medienvertreter mit denen der Filmbranche zusammen. Also ist Brückner guter Dinge, dass sein Film "Spieltrieb" gelingt, eine Verfilmung des Buches von Juli Zeh. Und Peter Herrmann, Produzent von "Exit Marrakesch", ist ebenfalls optimistisch.
Nur der aktuell im Kino laufende "Ludwig II." macht der Branche Sorgen. FFF-Chef Klaus Schaefer bemerkt in seiner Ansprache, bei der traditionell die Erfolge der vom FFF im vergangenen Jahr geförderten Filme noch einmal gefeiert werden, dass das teure Prestige-Projekt keine guten Zuschauerzahlen hat. Ansonsten ist Bayern als Drehort allerdings weiterhin Boom-Region, und die Abgesandten der Constantin Film verbreiten für 2013 gute Stimmung. Dafür muss Geschäftsführer Oliver Berben gar nichts tun. Als er erscheint, rufen ihm die Kollegen "Super!" zu, für die quotenstarke Adlon-Trilogie, die zuletzt im ZDF lief. Und Constantin-Vorstand Martin Moszkowicz befindet: "2013 wird besser, es gibt einfach bessere Filme." Welche zum Beispiel haben gute Chancen? Es antwortet lächelnd der Vermarktungsprofi: "Immer der nächste."
Philipp Crone, Süddeutsche Zeitung, 15. Januar 2013, Seite R6
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Martin Moszkowicz (Constantin Film), FFF-Geschäftsführer Prof. Dr. Klaus Schaefer und Oliver Berben, und hinter dessen Schulter ... na, wer wohl? Genau der!
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Prof. Dr. Klaus Schaefer, Maximilian Brückner, Maria Ehrich ("Hotel Adlon") und Jannis Niewöhner ("Rubinrot")



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Maximilian Brückner und Samuel Schneider ("Exit Marrakesch")



Photos © FFF Bayern
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Mehr Photos vom FFF. Mehr Photos von ddp (mit Wasserzeichen). Und noch mehr Photos (diese allerdings nur in Miniatur)



Haltung zeigen - Ein Heft über das, was wirklich wichtig ist.
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Photo: Gabriela Neeb

volksmund, #7, 2012/13, Seiten 44+45
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Bei der "Peugeot-BVC-Casting Night" sprechen die Stars über Erfahrungen beim Vorsprechen: Im Schattenreich von peinlich und entspannt
München - Egal, wie erfahren und abgebrüht Schauspieler sind, bei einem Thema geht ihnen allen die Muffe: Castings. Jetzt haben bei der "Casting Night" am 4. Juli 2012 einige Stars darüber ausgepackt.
Mal gehen Castings gut, mal total in die Hose, und mal sind sie einfach nur lustig - nur vergessen tun sie die Schauspieler lange nicht. Bei der Casting Night des Bundesverbands Casting und des Automobilherstellers Peugeot haben die Schauspieler am Mittwochabend mal in ihren Erinnerungen gekramt und im HVB-Forum in der Kardinal-Faulhaber-Straße ausgepackt.
Andreas Giebel denkt sofort an sein Vorsprechen bei Rainer Kaufmann für die TV-Rolle des Kommissars Kluftinger. Bekommen hat die Rolle dann aber nicht er, sondern Herbert Knaup. "Weil sie einen echten Allgäuer wollten", wie Giebel sagt, und obwohl er naturgegeben über die Wampe des Kommissars verfügt hätte, die Herbert Knaup jetzt mit einem Kissen vortäuschen muss.
Peugeot-BVC-Casting
NightDen Allgäuern scheint das Glück hold zu sein, wie sich auch beim Kabarettisten und Schauspieler Maxi Schafroth zeigt. Bei einem seiner Auftritte im Münchner Vereinsheim entdeckte ihn die Casting-Agentin Franziska Aigner und brachte ihn zum Casting von Marcus. H. Rosenmüllers Sommer der Gaukler. Sehr nett und persönlich sei das gewesen, sagt der Maxi. "Zwischen mir und dem Rosi ist sofort der Funke übergesprungen." Weshalb er auch im nächsten Rosi-Film Wer's glaubt, wird selig wieder dabei ist, der im August in die Kinos kommt. Und für eine Rolle als Gastkommissar im Münchner Tatort war gleich gar kein Casting mehr nötig?...
"I hab' des immer peinlich g'funden", sagt dagegen Johannes Silberschneider in breitem Österreichisch, wenn er sich an seine Castings erinnnert. Viele seien es bislang nicht gewesen, aber für ihn gibt es sowieso nur zwei Dinge, die bei einem Casting sinnvoll sind: "Gehen und sprechen."
Ein richtiger Fan von Castings ist dagegen Maximilian Brückner: "Ich mag sie, ich geh' da gerne hin. Das ist ja nicht nur für den Regisseur zum Schauen, sondern auch für einen selber. Damit man sieht, ob's passt." Sein letztes Casting? "Sag' ich nicht." Die Entscheidung steht nämlich noch aus.
Und das kann sich ziehen, wie Adnan Maral erzählte. Ganze fünfmal musste er für die Rolle des Metin Öztürk in der TV-Serie Türkisch für Anfänger vorsprechen, jedes Mal aus der Schweiz nach München fahren und sich den Bart abrasieren. Gelohnt hat es sich allemal: Auf die Serie folgte ein erfolgreicher Kinofilm, dessen Fortsetzung gerade geplant wird.
Quasi im Zeitraffer verlief dagegen Vladimir Burlakovs Casting für Das Verbrechen. "Ich kam aus Wien nach Berlin, und der Rückflug war so gebucht, dass ich fürs Casting bei Oliver Berben nur eine halbe Stunde Zeit hatte. Da habe ich mich ganz schön ins Zeug gelegt."
Christian Kohlund schaut auf nur ein einziges Casting zurück: "Das war 1980 für die Monsterhauptrolle bei Wettlauf nach Bombay von Christian-Jacque, und das werde ich nie vergessen.Der kuckte mich an und sagte: Das ist er!" Billie Zöcklers schönstes Casting-Erlebnis ist ausgerechnet eines, bei dem sie die Rolle nicht bekam: "Die haben mir gesagt, ich wäre nicht alt genug. Da habe ich mich gefreut!"
Unter den Gästen waren u. a.: Viktoria Brams, Joseph Hannesschläger, Simon Verhoeven, Elyas M'Barek, Uschi Glas, Carolin Fink, Michael Brandner, Eva Mattes, Hans Sigl mit Frau Susanne, Ex-Filmfestchef Andreas Ströhl, Lisa Maria Potthoff, Simone Rethel, Heinrich und Jutta Schafmeister, Karin Thaler, Gaby Dohm, Steffen Wink und Genoveva Mayer, Michael von Au und Saskia Vester.
Ann-Catherin Karg, tz, 6. Juli 2012, online und Druckausgabe, Seite 16



Am 31. Januar 2012 hat EFi mit dem Brückner Max ein Exklusiv-Interview für diese Website geführt!!
Wegen dem großen Streß, den der Max Brückner hatte mit den Proben zu "Magdalena" und einer Erkrankung seiner Agentin hat sich die Freigabe hingezogen - aber jetzt ist sie da. Einige Fragen beziehen sich auf "Magdalena" und auf "Was weg is, is weg" und die Antworten darauf sind deshalb mitunter schon bekannt aus anderen Interviews und Veröffentlichungen.
rg (Interview-Assistentin & Urlaubsvertretung) am 2. März 2012
Also, hier geht's los...



Maximilian Brückner: Sein Debüt als Regisseur
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Hallo München 4.2.2012

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Wir sind München!
Starke Münchner - Nach den Frauen gestern folgen jetzt 25 tolle Typen: Ob Sport, Show, Kultur, Wirtschaft oder Politik - diese starken Männer machen München zur lebenswerten Metropole.
Christian Ude, Münchner Oberbürgermeister: ...weil er der zweitlustigste Kabarettist der Stadt ist. Dieter Hildebrandt, Kabarettist: ...weil er der allerlustigste Kabarettist der Stadt ist. Charles Schumann, Bar-Legende und Model. Günther Sigl, Sänger der Spider Murphy Gang: ...weil ohne ihn die Schickeria keinen Namen hätte. Franz Beckenbauer, Fußball-Kaiser und Lichtgestalt: ...weil keiner so lässig Tore, Sprüche und Kinder macht. Wolfgang Reitzle, Vorstandsvorsitzender der Linde AG. Ottfried Fischer, Schauspieler und Kabarettist: ...weil er trotzdem ein Super-Typ ist. Maximilian Brückner, Schauspieler: ...weil er nach dem "Tatort" jetzt in Hollywood ermittelt. Herr Hirnbeiß, AZ-Maskottchen und Grantler: ...weil er jeden Tag eine Pointe parat hat. Eckart Witzigmann, Jahrhundertkoch. Michael Bully Herbig, Comedian und Regisseur: ...weil sich doch jeder mal verzettln darf. Albert Ostermaier, Schriftsteller: ...weil er Kultur und Kicken zusammenbringt. Patrick Süskind, Bestsellerautor: ...weil er das Poeten-Phantom der Stadt ist. Franz Herzog von Bayern, Oberhaupt des Hauses Wittelsbach: ...weil er der Chef der Münchner Kunst ist. Jonas Kaufmann, Tenor: ...weil er ganz München zur Opern-Bühne macht und nebenbei die Frauenherzen höher schlagen lässt. Peter Gauweiler, Politiker. Bruno Reichart, Herzchirurg. Hans Magnus Enzensberger, Dichter und Denker. Michael Käfer, Großgastronom. Stefan Braunfels, Architekt. Joachim Kaiser, Kritiker: ...weil er die letzte Lichtgestalt des Feuilletons ist. Sportfreunde Stiller, Band: ...weil sie den Soundtrack der guten Laune liefern. Papis Loveday, Model. Axel Milberg, Schauspieler: ...weil er der unmünchnerischste Münchner ist. Ulrich Wilhelm, BR-Intendant.
Abendzeitung München, 4./5. Februar 2012, online und Druckausgabe, Seite 40



Das Musikheft
"Hey, Hey, Hey" - Mikro frei für unsere Schauspieler in der Karaoke-Bar
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Fotos: Gabriela Neeb

gesamtes Heft
Protestsongs - unsere Regisseure zeigen Haltung
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volksmund, #6, 2011/12, Seiten 20+29
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"Für Steven Spielberg würde ich auch eine Standuhr spielen"
Tatort-Kommissar Maximilian Brückner über seinen Dreh mit dem Hollywood-Regisseur, den Drang zur Selbstdarstellung und sein Bauernhof-Investment
Maximilian Brückner, 32, humpelt. Der "Tatort"-Kommissar ist beim Renovieren seines Bauernhofes im Chiemgau von einer Leiter gefallen. Den Hof hat er im vergangenen Jahr gekauft, um mit seinen Brüdern und Eltern dort zu leben. Hier auf dem Land ist er auch aufgewachsen. Und er kennt auch jeden Traktor, der während des Gesprächs vorbeifährt. Auf einem sitzt der Xaver, einer seiner sieben Geschwister. Mit ihm und ein paar Bekannten will er möglichst bald Weißwürste essen. Also, los geht's.
Premiere Selbstgespräche Kulturbrauerei Prenzlauer BergSZ: Herr Brückner, reden wir über Geld. Sie wollten Arzt werden. Da hätten Sie mehr verdient als ein normaler Theaterschauspieler und sicherer wär's auch.
Brückner: Ich weiß, ich bin da reingeplumpst. Ich wollt' was ganz was Solides werden. Aber meine Mutter hat mich zur Schauspielschule geschickt.
SZ: Ach bitte.
Brückner: Ich weiß, hört sich an wie ausgedacht. War aber so. Sie meinte, das passt. Ich hab als Jugendlicher mit Freunden ein Hirtenstück gespielt. Nicht so ein langweiliges, getragenes, eins mit Musik. Wir waren die Stars aufm Dorf. Und später haben wir bei den Nachbarn im Heustadl Theater gespielt. Ich war der junge Liebhaber. Das hat vor allem den älteren Damen gefallen und meiner Mutter auch (lacht). Vielleicht wollte sie deshalb, dass ich Schauspieler werde.
SZ: Und dann sind Sie einfach vom Dorf nach München zur Prüfung gefahren?
Brückner: Ich war Zivi, die Texte hab ich im Sani-Wagen geübt, mit den alten Damen, die ich gefahren hab. Den "Woyzeck" nahm ich, weil's davon einen Film mit Klaus Kinski gab. Und "Viel Lärm um nichts" von Shakespeare. Und den Monolog aus dem Hirtenstück, weil ich den schon kannte. Aber als ich zum Vorsprechen kam, waren da lauter irre engagierte Bewerber mit Bongos, Gitarren, Schwertern und Kostümen.
SZ: Und Sie?
Brückner: Ich stand da in Jeansjacke mit meinem Heftl. Da war ein Tisch im Schatten, in Silhouetten hab ich gesehen, dass da jemand hockt. Einer fragte: Können Sie Hochdeutsch? Naa, hab ich geantwortet, kon i ned. Dann kam schon so ein genervtes Schnaufen.
SZ: Mit was fingen Sie an?
Brückner: Mit dem Hirtenstück, das konnt' ich am besten. "Guad Nochd beinand, nix fir unguad, i kim vom Chiemgau …“ und dann hab ich gemerkt, die lachen sich kaputt. Ich bin so sauer geworden! Ich hab das dann ein bisschen aggressiv gespielt, glaub ich. Aber mei, die haben halt kein Wort verstanden, ich hätte auch Chinesisch reden können.
SZ: Sie sind durchgefallen.
Brückner: Nein, die haben mich genommen! Sie sagten: Wir wissen zwar nicht, was wir mit Ihnen anfangen sollen, aber wir probieren es mal.
SZ: Und dann zogen Sie vom Chiemgau nach München?
Brückner: Musste ich, um das Bairisch loszuwerden. Sprechunterricht. Die hatten Arbeit mit mir. Ja, ich war grad mal 60 Kilometer von zu Hause weg und dacht': Das ist das Größte hier in München.
SZ: Vom Dorfleben zu den Künstlern. Sind Sie abgehoben?
Brückner: Nach meinem ersten Film "Männer wie wir" kam ich nach Hause und dachte, jetzt bin ich der große Zampano, und alle müssen mich toll finden. War aber nicht so. Die sagten: Hier dreht sich nicht alles um dich.
SZ: Inzwischen sind Sie "Tatort"-Kommissar. Haben Sie mal versucht, Ihre Prominenz auszunutzen?
Brückner: Versucht hab' ich's, aber es hat nicht hingehaut. Sie werden lachen, aber in Rosenheim bin ich mal ausgegangen. Und bin in keinen einzigen Club reingekommen. In Rosenheim! Da musste ich selbst drüber lachen.
SZ: Das hat schon Ihre Eitelkeit gekränkt, oder?
Brückner: Der Hang nach Aufmerksamkeit ist bei Schauspielern schon stark ausgeprägt, sonst würd' sich ja keiner auf der Bühne zum Kasperl machen und darauf warten, dass die Menschen klatschen. Da gehört auf jeden Fall Narzissmus und der Drang zur Selbstdarstellung dazu. Wenn ich auf der Bühne stehe, geb' ich Gas. Das gefällt mir, wie bei einem Affen, dem man Zucker gibt. Aber für mein echtes Leben, da brauch ich das nicht.
SZ: Das sagen alle.
Brückner: Wirklich nicht. Ich hab genug Liebe daheim. Ich muss mir die nicht irgendwo anders suchen. Die Aufmerksamkeit von außen schmeichelt mir. Aber die Medien, die Leut', die hassen dich genauso schnell, wie sie dich heut' lieben. Das kann dir bei deiner Familie nicht passieren. Die nehmen mich auch, wenn ich mal einen rechten Mist gebaut hab'.
SZ: Haben Sie das nie hinterfragt, Ihr Dorf, Ihre Familie?
Brückner: Klar, beim Trachtenverein könnt man sagen, das sind "die letzten Indianer". Aber die zentrale Frage ist doch: Was tut mir gut?
SZ: Sie haben zwei feste Engagements: Sie spielen immer ein, zwei Stücke im Jahr am Volkstheater in München. Und einmal im Jahr wohnen Sie für vier Wochen im Saarland, als "Tatort"-Kommissar Franz Kappl sind Sie bundesweit bekannt geworden.
Brückner: Das Saarland ist ein nettes Fleckchen. Aber der Kappl ist mir oft sehr fern, der ist so ehrgeizig. Manchmal find' ich ihn richtig unsympathisch. Trotzdem ist es interessant, ihn zu spielen. So kann man auch so einen Charakter mal ausprobieren. Vielleicht hab ich aus Versehen genau den richtigen Beruf erwischt. Inzwischen ist der Kappl modemäßig auch endlich im 21. Jahrhundert angekommen. Früher mit der Lederjacke, so sehr neunziger Jahre, das war nicht so mein Stil. (Ein Traktor fährt vorbei.)
Brückner: Ah! Mein Bruder Xaver. Ich hab mir mit meinen Brüdern im letzten Jahr hier ein großes Bauernhaus für uns alle zusammen gekauft, mit einer alten Mühle dabei. Wir haben es komplett entkernt, dann Bodenplatten rein, Heizung rein, die Wände abgeschlagen, alles neu verputzt. Und meine Eltern ziehen mit ein.
SZ: Haben Sie das Geld für das Haus bar auf den Tisch gelegt?
Brückner: (lacht sehr) Nicht ganz. Aber ich hab mir einen Traum erfüllt. Bisher machen wir nur Heu und verkaufen es. Aber wir wollen drei Ochsen, ein paar Schweine und Enten anschaffen.
SZ: Andere wollen unbedingt von zu Hause weg. Sie kaufen mit Ihrer Familie ein Bauernhaus auf dem Land.
Brückner: Ich versteh jeden, der vom Land weg will, wenn da lauter engstirnige Vollidioten rumlaufen. Aber so ist meine Familie nicht, auch nicht mein Freundeskreis. Die sind weltoffen und denken weiter. Die haben das schon lernen müssen. Als ich im Kino nackt über die Leinwand rannte oder einen Mann küssen musste zum Beispiel.
SZ: Sind das noch die Freunde vom Hirtenspiel?
Brückner: Ja, genau die. Zuletzt haben sie mich arg auf den Arm genommen. Ich hatte ein Casting für den neuen Film von Steven Spielberg über den Ersten Weltkrieg. Und dann haben sie mich angerufen und sich gemeldet mit: "Hier Spielberg, ich hätte da eine Rolle für Sie." Am Anfang hab ich's geglaubt. (lacht)
SZ: Haben Sie die Rolle denn bekommen?
Brückner: Ja. Es war eine kleine Rolle. Ich sag da einen Satz. Wenn Ihnen das Popcorn runterfallt, kann es sein, dass Sie mich übersehen in dem Film. Aber ich hab mir noch nie so in die Hosen gemacht wie da. Ich habe kaum reden können vor Aufregung.
SZ: Bei einem solchen Film werden ganz andere Summen ausgegeben als in Deutschland, oder?
Brückner: Ich wurde nach London geflogen, in einem Superhotel bei der Oxford Street untergebracht. Als ich zum Dreh kam, waren da drei Zelte so groß wie die vom Oktoberfest, wo die Leute sich umziehen und essen. Das war unvorstellbar. 200 Schauspieler waren da in Kostümen. Und dann kommt Steven Spielberg und sagt: "Hey Maximilian, I'm Steven." Er erklärte mir, was ich tun sollte. Ich spielte einen deutschen Soldaten, die typische Rolle für einen deutschen Schauspieler in Hollywood. Ich musste jemanden zusammenschreien wegen eines Pferds. Egal. Es war trotzdem toll. Für Steven Spielberg würde ich auch eine Standuhr spielen.
Interview: Alina Fichter und Hannah Wilhelm, in der Reihe: "Reden wir über Geld". Süddeutsche Zeitung, 30. September 2011, Seite 26



Is it love?
Die beiden Tatort-Kommissare Sibel Kekilli (31) und Maximilian Brückner (32) sind privat alles andere als eisenhart. Beide laufen schon beim Anblick eines Beamten in Uniform rot an. Und auch in Bezug auf das Thema Liebe/Beziehung sind die Schauspieler weitaus kompromissbereiter, als ihre Rollen glauben machen, wie Redakteurin Michèle Loetzner beim JOLIE-Doppelinterview am 15.Juli 2011 in München herausfand.
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Jolie, #10/2011, Seiten 165-169
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Lampenfieber
VOGUE-Shooting in Berlins Lokalgröße "Borchardt". Acht Stars des deutschen Films und ein Thema: das Verhältnis zum eigenen Bild. Iris Berben, Sebastian Koch, Heike Makatsch, Maximilian Brückner, Katharina Schüttler, Clemens Schick, Sibel Kekili, Matthias Schweighöfer.

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Vogue, #9/2011
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Drinnen ist draussen
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GQ, September 2011, Seiten 99-102
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mobil, #08/2011, Seite 9
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Sagen Sie jetzt nichts
Vier Uhr in der Früh, der 38. Deutsche Filmball im Münchner Hotel Bayerischer Hof neigt sich dem Ende zu, im Saal ertönt der ABBA-Oldie Dancing Queen, ein klassischer Rausschmeißer. Das Ende einer Promi-Party. In den vergangenen acht Stunden hat unser Fotograf rund 400 Mal auf den Auslöser gedrückt. Aber anstatt wie viele andere Kollegen im Gedränge des Ballsaals oder auf dem roten Teppich auf einen gelungenen Schnappschuss zu hoffen, haben wir zwanzig der besten deutschen Schauspieler gebeten, uns ganz in Ruhe zwei Fragen zu beantworten.
Erstens: "Was macht Sie zum Star?" Und zweitens: "Haben Sie sich schon mal für einen Filmauftritt geschämt?"
Unsere Einladung angenommen haben unter anderem Katja Riemann, Sebastian Koch, Florian David Fitz, Hannelore Elsner, Dominic Raacke, Feo Aladag, das Liebespaar Christian Ulmen und Collien Fernandes, Thomas Heinze, Maximilian Brückner, Anatole Taubman, Bastian Pastewka, Elyas M'Barek und Thomas Kretschmann.

SZ Magazin
SZ Magazin 4.2.2011
Fotos aufgenommen am 15. Januar 2011 anlässlich des 38. Deutschen Filmballs im Hotel Bayerischer Hof in München. Fotograf: Frank Bauer.



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cast, #4/2008, Seiten 10-12
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Riedering trifft Gern - Shootingstars im Gespräch
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volksmund, #2, 2007/08, Seiten 21-27
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Dieter Mayr portraitierte für das SZ-Magazin die vier Bayern (nein, keine Fussballer!) Christian Stückl, Maximilian Brückner, Markus Rosenmüller und Stefan Zinner.
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SZ Magazin 4.5.2007, Seiten 18-21
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Stern TV Magazin, #42/2006
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Bunte, #5/2006
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Scans: EFi 
Seite erstellt im Oktober 2011 von EFi ; tbc.
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