Die Wannseekonferenz – Sendetermin: Montag, 24. Januar 2022, 20:15 Uhr im ZDF und ORF2 ; in der ZDF-Mediathek bis 17.1.2024 - für Deutschland, Österreich und Schweiz Constantin Television verfilmt historische Wannseekonferenz für das ZDF Januar 1942: In einer Villa am Berliner Wannsee beraten 15 hochrangige Vertreter des Dritten Reiches über die systematische Vernichtung von elf Millionen Menschen. Als "Wannseekonferenz" wird diese Versammlung später in die Geschichtsbücher eingehen und die perfide Koordination der massenhaften Verhaftung, Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Europas einleiten. Nun wird die "Wannseekonferenz" zum titelgebenden Thema eines Fernsehfilms. Constantin Television verfilmt in Zusammenarbeit mit dem ZDF dieses folgenschwere Ereignis. Produzent ist Friederich Oetker. Executive Producer ist Oliver Berben. Oliver Berben: "In Zeiten von gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umstürzen ist die Beschäftigung mit der deutschen Geschichte allgegenwärtig und wichtig. Wie schon bei Filmen wie 'Das Zeugenhaus' oder 'Krupp - Eine deutsche Familie', ist 'Die Wannseekonferenz' für die Constantin Film und das ZDF ein weiterer Schritt, die Erinnerung an dieses schwarze Kapitel der deutschen Geschichte am Leben zu erhalten. Es freut uns sehr, dieses große und komplexe Thema verantwortungsvoll mit dem ZDF anzugehen." Die damaligen Vorgänge der Konferenz sind im Besonderen aufgrund eines Protokolls dokumentiert. Von insgesamt dreißig Dokumenten, die als "Geheime Reichssache" gestempelt wurden, ist bis heute nur das 16. Exemplar aufgefunden worden. Dieses Schriftstück gilt als das Schlüsseldokument für die Organisation des Völkermordes. Quellen (u.a.): Constantin Film @ Presseportal und Blickpunkt:Film, 28.9.17 Eine filmische Dokumentation von 2017 über die Konferenz und das Schicksal der daran Teilnehmenden -> auf ntv
"Die Wannseekonferenz" (AT) – Drei Jahre nach der ersten Projektankündigung wird es ernst für Oliver Berbens Verfilmung der Ereignisse um die Wannseekonferenz. Am Vormittag des 20. Januar 1942 kommen in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin führende Vertreter des NS-Regimes zusammen: SS, Reichskanzlei, Ministerien, Polizei, Verwaltung. Eingeladen hat Reinhard Heydrich zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück". Die Zusammenkunft wird als "Wannseekonferenz" in die Geschichte eingehen. Ausschließliches Thema der Besprechung ist die von den Nationalsozialisten sogenannte "Endlösung der Judenfrage": die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas. Der Film folgt dem von Adolf Eichmann gezeichneten Besprechungsprotokoll, von dem nur das Exemplar von Martin Luther erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt. Das Drehbuch zu "Die Wannseekonferenz" stammt von Magnus Vattrodt, inspiriert durch eine Vorlage von Paul Mommertz. Unter der Regie von Matti Geschonneck werden die Teilnehmer der Konferenz von Johannes Allmayer, Matthias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Godehard Giese, Philipp Hochmair, Peter Jordan, Arnd Klawitter, Frederic Linkemann, Thomas Loibl, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Simon Schwarz und Rafael Stachowiak verkörpert. ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler sagt über dieses ehrgeizige Filmprojekt: "Vor fast 80 Jahren fand in einer Villa am Wannsee eine Konferenz statt, auf der etwas bis heute Unfassbares besprochen wurde: die systematische Organisation und Koordination des Holocaust. In den Stunden dieser Konferenz wurde das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte, der industriell organisierte Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden gedacht und geplant. Einen so folgenschweren Augenblick der Geschichte zu verfilmen, bedeutet nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine enorme Verantwortung." "Die Wannseekonferenz", der Film über das schicksalhafte Treffen, das für die systematische Organisation und Koordination des Holocaust maßgeblich war, entsteht als Koproduktion der Constantin Television mit dem ZDF und wurde gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern, EUR 600.000, Okt. 2020) und dem Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB, EUR 500.000, Sep. 2020). Den Weltvertrieb hat die Telepool übernommen, in Zusammenarbeit mit dem Constantin Film Verleih. Produzenten sind Reinhold Elschot und Friederich Oetker, Executive Producer ist Oliver Berben, die Redaktion im ZDF liegt bei Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Gedreht wird von Anfang November bis Mitte Dezember am Original-Motiv am Wannsee und in den Berliner Unionfilm-Studios. Das Projekt wird unterstützt von der Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz". Der 110-minütige TV-Event-Einteiler wird voraussichtlich anlässlich des 80. Jahrestags der historischen Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 im Januar 2022 im ZDF ausgestrahlt. Geplant ist zudem eine Dokumentation zum Thema. Quellen (u.a.): ZDF-Pressemitteilung, Presseportal, Blickpunkt:Film und DWDL, 8.10.20 1984 gab es bereits einen deutschen Fernsehfilm u.a. mit Dietrich Mattausch, Jochen Busse, Reinhard Glemnitz, Robert Atzorn, Gerd Böckmann und Martin Lüttge, und 2001 eine englisch-amerikanische Fernseh-Produktion mit dem Titel "Conspiracy" u.a. mit Stanley Tucci, Kenneth Branagh, Owen Teale, Colin Firth, und in einer seiner ersten - wenn auch kleinen - Rolle, Tom Hiddleston. – Global Screen is delighted to announce that it will be taking on the international distribution of "The Wannsee Conference" This co-production by Constantin Television and ZDF will commence filming in Berlin in November. On the morning of 20 January 1942, in a villa on the Großer Wannsee in Berlin, leading members of the Nazi regime came together. They had been invited by Reinhard Heydrich to a "meeting followed by breakfast"; the gathering would go down in history as the "Wannsee Conference". The sole topic on the agenda that morning was what the Nazis called the “Final Solution to the Jewish Question”: the organization of the systematic mass murder of millions of Jews across Europe. The film "The Wannsee Conference" follows the minutes of this meeting as recorded by Adolf Eichmann, of which only one copy remains, and which is a key document pertaining to the Holocaust. Directed by Matti Geschonneck ("Unterleuten"), the participants of the conference are played by Johannes Allmayer ("Colonia Dignidad"), Maximilian Brückner ("Arctic Circle"), Godehard Giese ("Babylon Berlin"), Philipp Hochmair ("Freud"), Arnd Klawitter ("Dark"), Thomas Loibl ("Charité"), Sascha Nathan ("Skylines"), Rafael Stachowiak ("Naked among Wolves") and many others. The 110-minute movie is scheduled to air on ZDF in January 2022 to commemorate the 80th anniversary of the Wannsee Conference at the Wannsee House, which is now a Holocaust memorial. For statements from Oliver Berben, Deputy Chairman of Constantin Film AG, and Alexandra Heidrich, Head of Acquisitions & Sales TV International at Global Screen, read the full press release from Global Screen, 10/12/20 – Global Screen to rep Constantin's "The Wannsee Conference" Global Screen is taking on the international distribution of "The Wannsee Conference", a co-production from Constantin Television and ZDF. The film centers on the events of January 20, 1942, when leading members of the Nazi regime came together in a villa on the Großer Wannsee in Berlin. Organized by Reinhard Heydrich, the sole topic on the agenda for the gathering was what the Nazis called the “Final Solution to the Jewish Question” – the systematic mass murder of millions of Jewish people across Europe. "The Wannsee Conference" follows the minutes from the meeting recorded by Adolf Eichmann. Full article from Chelsea Regan at WorldScreen - TVDrama,10/12/20 – German distributor Global Screen attends Wannsee Conference Global Screen has acquired the international rights to Constantin Television and ZDF’s Second World War drama coproduction "The Wannsee Conference". Directed by Matti Geschonneck, filming will start in Berlin in November and the project forms part of Global Screen’s slate for this week’s Mipcom Online+. Full article from Karolina Kaminska at C21Media, 10/12/20
Ein Interview mit Kostümbildnerin Esther Walz ("Barbaren", "Die Päpstin", "Charité", "Das schweigende Klassenzimmer", "Gott - nach Ferdinand von Schirach") über ihre Arbeit: [...] Und jetzt mache ich gerade 1940er-Jahre, Wannsee-Konferenz, da habe ich für die ganzen Zivil-Anzüge und Uniformen nur mit Originalstoffen aus den 1930er- und 1940er-Jahren gearbeitet. [...] Vollständiges Interview „Ganz verrücktes Zeug“ von Thomas Klein, FilmDienst, 5.11.20
Ratlos im Dunkeln: Ein Gespräch mit Regisseur Matti Geschonneck über seinen Film "Das Verhör in der Nacht" mit Sophie von Kessel und Charly Hübner (2020, arte 27.11.20, ZDF 30.11.20) und ein neues Projekt. [...] Wenn man sich ihre Filmografie ansieht, findet man dort nicht nur "Das Verhör in der Nacht", sondern auch "Duell in der Nacht", "Das Ende einer Nacht" und "Reise in die Nacht". Sind sie eine Nachteule, Herr Geschonneck? „Ganz im Gegenteil. Diese Filme behandeln zwar unterschiedliche Themen, sind aber durchaus miteinander verwandt. Man findet ja auch etwas, wovon man glaubt, dass es zu einem passt, ohne dass man konkret danach gesucht hat.“ Wie sind sie bisher durch die verrückte Zeit gekommen? „Leider sind wir da ja noch mittendrin. Ich werde hier in Berlin einen Film über die Wannseekonferenz drehen und hoffe, wir kommen gut durch.“ Da werden sie aber nicht mit zwei Schauspielern auskommen, oder? „Unter anderem spielen mit: Philipp Hochmair, Maximilian Brückner, Simon Schwarz, Thomas Loibl, Godehard Giese. Es sind 15 Männer und eine Sekretärin, die in einer Villa am Wannsee zusammenkommen, um in einem nüchtern sachbezogenen Dialog die Deportation und Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas sicherzustellen. Sie haben dazu lediglich anderthalb Stunden gebraucht. Adolf Eichmann hatte die Besprechung mit anschließendem Frühstück vorbereitet. Reinhard Heydrich hatte eingeladen. Es war eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte.“ Also schon wieder Nacht. Quelle: Ratlos im Dunkeln, Interview von Volker Behrens, Hamburger Abendblatt, 27.11.20
German-language productions on offer at the Cannes Film Market (Marché du Film - Festival de Cannes, 6.-15.7.2021) present an eclectic mix of adult drama, biting social commentary, history, comedy, kids’ pics and animation from such high-profile helmers as Stefan Ruzowitzky, Marcus H. Rosenmüller, Maria Schrader and Matti Geschonneck. [...] Geschonneck’s historical drama “The Conference” / “Die Wannseekonferenz,” sold by Global Screen, chronicles the 1942 Berlin meeting in which Nazi leaders drew up the Final Solution. Source: Variety, July 9, 2021 Dreh für das Begleitprogramm zum Film "Die Wannseekonferenz" Noch bis Mitte September finden unter anderem in Berlin Dreharbeiten für die Dokumentation zu dem neuen ZDF-Fernsehfilm "Die Wannseekonferenz" statt. Film und Dokumentation zeigt das ZDF anlässlich des 80. Jahrestags der Wannseekonferenz im Januar 2022. Der Film schildert anhand des von Adolf Eichmann gezeichneten "Besprechungsprotokolls" das schicksalhafte Treffen führender Vertreter des NS-Regimes am 20. Januar 1942 in einer Villa in Berlin-Wannsee. Thema war die so genannte "Endlösung der Judenfrage": die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas. Die Dokumentation von Jörg Müllner ordnet die im Film gezeigten Ereignisse historisch ein, gibt Erläuterungen und zeigt die weitreichenden Folgen des Treffens für die Verfolgten des NS-Regimes auf. Was ging der "Wannseekonferenz" voraus und wer waren die Teilnehmer, wurden sie jemals zur Verantwortung gezogen? Drehstart für die Dokumentation war am historischen Schauplatz, der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Interviewpartner sind Experten wie die Historiker Prof. Peter Klein, Prof. Robert Gerwarth, Prof. Götz Aly und Dr. Andrej Angrick, die sich seit Jahren intensiv mit den Verbrechen des NS-Staats auseinandersetzen, sowie Holocaust-Überlebende wie die 1921 geborene Margot Friedländer, die sich auch heute noch dem Gedenken an das Menschheitsverbrechen widmet. Am Ort des Geschehens sagt die beinahe 100-Jährige über die Wannseekonferenz: „Unvorstellbar, wie diese Dinge ohne Gefühl von statten gingen. Es waren doch Menschen! Es ist mir unbegreiflich, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können.“ Neben der Dokumentation wird auch für die Online-Plattformen des ZDF ein umfangreiches und vertiefendes Angebot zur "Wannseekonferenz" produziert. So wird Mirko Drotschmann in Erklärvideos Hintergründe erläutern und mit Zeitzeugen und Experten sprechen. Einzelne kurze Erklärclips werden auch unter eine Creative-Commons-Lizenz gestellt. Darüber hinaus wird das Thema in den YouTube-Kanälen von "Terra X" und "MrWissen2go" Geschichte gespiegelt. In Zusammenarbeit mit dem Geschichtslehrerverband Deutschlands wird ein umfangreiches Angebot für den Schulunterricht zusammengestellt, das im Mediatheksangebot "Terra X plus Schule" zu finden sein wird. In Kooperation mit der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz entsteht für die ZDFmediathek ein digitaler Rundgang am historischen Ort, der auch für den Einsatz in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen geeignet ist. Quelle: ZDF Presse und Information - Dreharbeiten, Reportagen/Dokumentationen, 30.8.21 The Conference" - Estreia em Portugal: 3-Março-2022 Na manhã de 20 de janeiro de 1942, os principais representantes do regime nazi reuniram-se numa villa no Großer Wannsee em Berlin. Reinhard Heydrich foi convidado para uma “reunião seguida do café da manhã”, um encontro que ficará para a história como a “Conferência de Wannsee”. O tópico exclusivo da discussão é a chamada “solução final para a questão judaica” pelos nacional-socialistas: a organização do assassinato em massa sistemático dos judeus da Europa. O filme segue a ata da reunião elaborada por Adolf Eichmann, da qual apenas uma cópia foi preservada e que é considerada o documento-chave do extermínio dos judeus. Fonte: Cinevisao, 11.10.21
Das ZDF hat angekündigt, den Film "Die Wannseekonferenz" am Montag, 24. Januar 2022 zur besten Sendezeit ab 20:15 Uhr ausstrahlen zu wollen. Damit zeigt man den Film ziemlich genau 80 Jahre nach der historischen Konferenz im Jahr 1942. Diese hatte am 20. Januar 1942 stattgefunden, geplant wurde dabei von hochrangigen NS-Vertretern der Holocaust. Erstmals angekündigt wurde das Projekt, das von Constantin Television umgesetzt wird, im Jahr 2017. Im November 2020 starteten dann die Dreharbeiten zu dem Film, schon damals wurde eine Ausstrahlung im Januar 2022 in Aussicht gestellt. Quelle: DWDL.de, 17.11.2021 "Wannseekonferenz"-Film: Pünktlich zum 80. Jahrestag im ZDF Mehr als vier Jahre arbeitete das ZDF und Constantin Television an der filmischen Umsetzung des historischen Stoffes. Ende Januar 2022 findet der Film seinen Weg ins Fernsehen. Am 20. Januar 1942 trafen sich 15 führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes am Berliner Wannsee zu einer Konferenz, um über die sogenannte „Endlösung der Judenfrage“ zu beraten. Dieses Ereignis ist hinlänglich als die Wannseekonferenz in die Geschichte eingegangen. Bereits vor über vier Jahren hatte das ZDF und Constantin Television angekündigt, den historischen Stoff filmisch umzusetzen. Als Grundlage dient das Besprechungsprotokoll von Adolf Eichmann, von dem nur ein Exemplar erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt. Nun hat das ZDF einen Sendetermin bekannt gegeben, der den 80. Jahrestag trifft. "Die Wannseekonferenz" wird ab dem 20. Januar 2022 ab 10:00 Uhr in der ZDFmediathek auf Abruf bereit stehen. Eine lineare Ausstrahlung ist für Montag, den 24. Januar, um 20:15 Uhr geplant. Für das Drehbuch zeichnen Magnus Vattrodt und Paul Mommertz verantwortlich, das Regisseur Matti Geschonneck umgesetzt hat. Vor der Kamera standen Philipp Hochmair als Reinhard Heydrich, Johannes Allmayer als Adolf Eichmann, Maximilian Brückner als Dr. Eberhard Schöngarth, Matthias Bundschuh als Erich Neumann, Fabian Busch als Dr. Gerhard Klopfer sowie Jakob Diehl als Heinrich Müller. Außerdem spielen Godehard Giese als Dr. Wilhelm Stuckart, Peter Jordan als Dr. Alfred Meyer, Arnd Klawitter als Dr. Roland Freisler, Frederic Linkemann als Dr. Rudolf Lange, Thomas Loibl als Friedrich Wilhelm Kritzinger, Sascha Nathan als Dr. Josef Bühler, Markus Schleinzer als Otto Hofmann, Simon Schwarz als Martin Luther, Rafael Stachowiak als Dr. Georg Leibbrandt und Lilli Fichtner als Ingeburg Werlemann. Für die Produktion war Constantin Television zuständig, Executive Producer ist Oliver Berben. Als Produzenten fungierten Reinhold Elschot und Friederich Oetker sowie als Ko-Produzenten Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. „Wir wollen vor Augen führen, wozu Menschen imstande sind – in einer nüchtern sachbezogenen Unterredung die Deportation und Vernichtung der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas organisatorisch sicherzustellen“, sagt Regisseur Matti Geschonneck über seinen 105-minütigen Film. „Wer das Protokoll der Konferenz liest, gerät an die Grenzen seiner Vorstellungskraft, was Menschen anderen Menschen antun können: 15 Männer aus der Mitte der Gesellschaft – gut ausgebildete Verwaltungsleute, darunter promovierte Juristen – planen den Mord an bis zu 11 Millionen Juden, als wäre es ein ganz normaler Verwaltungsakt“, sagt ZDF-Intendant Thomas Bellut. Der Film "Die Wannseekonferenz" verlange den Zuschauern viel ab, „mehr als bei dokumentarischen Darstellungen: Sie müssen es aushalten können, diesen Männern mit ihrer entmenschlichten bürokratisierten Sprache zuzuhören, ihrem Streit um Kompetenzen und Zuständigkeiten im Vernichtungsapparat zuzusehen. So soll der Film vor Augen führen, wie ein verbrecherisches System Millionen von Menschen auf Zahlenreihen in einem monströsen Mordplan reduzierte“, so Bellut weiter. „Als öffentlich-rechtlicher Sender tragen wir eine besondere Verantwortung, die Erinnerung daran wachzuhalten und dazu beizutragen, dass Juden in Deutschland überall sicher, in Frieden und als Teil der Gesellschaft leben und wirken können“, fügt der ZDF-Intendant an. Begleitend zum Film sendet das ZDF rund um die lineare Ausstrahlung weitere dokumentarische Inhalte zur Wannseekonferenz, „um das Geschehen des 20. Januar 1942 einzuordnen und um die Folgen der Zusammenkunft am Wannsee darzustellen“, erklärt Bellut. Dabei richte sich der Blick auf die Geschichte der Opfer, der Ermordeten und der Überlebenden. „Ihr Schicksal steht im Mittelpunkt, daran gilt es zu erinnern, immer wieder.“ So meldet sich das "ZDF-Morgenmagazin" mit Moderator Andreas Wunn am 24. Januar live aus dem Haus der Wannsee-Konferenz. Nach dem Film zeigte das ZDF ab 22:05 Uhr außerdem die 45-minütige Doku "Die Wannseekonferenz - Die Dokumentation" von Jörg Müllner. Auch einen Tag später bleibt das Thema zur besten Sendezeit präsent: Um 20:15 Uhr wird die Dokumentation "Ganz normale Männer - Der 'vergessene Holocaust'" von Manfred Oldenburg ausgestrahlt. Darüber hinaus finden sich auf den YouTube-Kanälen von "Terra X" und "MrWissen2go" weitere Kurzinhalte über die Wannseekonferenz. Quelle: Veit-Luca Roth, Quotenmeter.de, 22.11.21
– Auf der Wannsee-Konferenz wurde die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas besprochen. Was hat Sie dazu bewogen, die Rolle in der Verfilmung dieser Sitzung anzunehmen? Matthias Bundschuh: Auch ich gehöre zu denen, die geglaubt hatten, in Deutschland während der eigenen Lebensdauer nicht mit einem erneuten Aufflammen faschistischen Gedankenguts umgehen zu müssen. Aus dieser Illusion wurde man inzwischen unsanft gerissen. Daher gibt es neben dem Anreiz der spannenden, schauspielerischen Herausforderung auch eine politische Motivation, mitzuspielen. Peter Jordan: Jede Form der Erinnerungskultur an den Holocaust ist notwendig. Ob auf der Bühne, in der bildenden Kunst, in der Literatur, Malerei oder im Film. Es war mir extrem wichtig, als Mitspieler bei diesem Projekt meinen Beitrag dazu leisten zu können. Maximilian Brückner: Da das Drehbuch doch sehr nah mit den überlieferten Aufzeichnungen und Quellen arbeitet, war es geradezu ein Schock, dieses Drehbuch zu lesen. Stoffe wie diese müssen unbedingt verfilmt werden, um späteren Generationen eine Mahnung zu sein und den Opfern ein Mahnmal zu setzen. Simon Schwarz: Die Idee, die Wannsee-Konferenz als Kammerspiel umzusetzen, fand ich schon sehr besonders. Die Dialoge fast ausschließlich auf die Texte während der Konferenz zu reduzieren, um noch enger und gnadenloser an der Geschichte teilnehmen zu ko?nnen – das war es, was mich von Beginn an gepackt und gleichzeitig geschu?ttelt hat. Rafael Stachowiak: Diesen dunklen Teil deutscher Geschichte zu beleuchten und ihn in das heutige Bewusstsein eines breiten Publikums zu rücken, erscheint mir sehr wichtig. Meinen Beitrag dazu zu leisten, gegen das Vergessen anzuspielen und Mechanismen aufzuzeigen, die zu solchen Ereignissen führen, sind die Gründe, warum ich Teil dieses besonderen Projektes sein wollte. Sascha Nathan: Abgesehen von der hochkarätigen Besetzung in Cast und Crew, bin ich sehr stolz, in Zeiten von aufkommendem Rechtspopulismus und dem damit einhergehenden aufkeimenden Antisemitismus, für einen Film angefragt worden zu sein, der vielleicht mahnend diese scheußliche sogenannte "Besprechung mit anschließendem Frühstück" in Erinnerung ruft. "Es ist geschehen und folglich kann es wieder geschehen" (Primo Levi). Markus Schleinzer: Es wurde schon oft gesagt, dass vieles auch heute noch erschreckend leicht funktionieren könnte und kann. Es kann deshalb nicht oft genug gehört und verinnerlicht werden. Spricht man über Gesellschaft, sagt man, es gibt das Lager X und das Lager Y, die beide unterschiedliche Positionen vertreten. In der Mitte aber gibt es eine Gruppe, die hat keine klare Meinung. Dies ist aber die größte Gruppe. Die gilt es zu erreichen. Ein jedes Handeln setzt eine Entscheidung voraus – bewusst oder unbewusst. Jedes Handeln ist politisch. Das dürfen wir nie vergessen. Dieser Verantwortung dürfen wir uns nie entziehen. – In den Stunden dieser Konferenz wurde das größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte organisiert, der industriell organisierte Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Sie spielen eine der Personen, die an dieser Konferenz beteiligt war. Wie haben Sie sich dieser historischen Person genähert? Was war Ihnen dabei besonders wichtig? Philipp Hochmair: Ich habe über Wochen viele Dokumentationen angeschaut, um die Täterperspektive verstehen und als Schauspieler einnehmen zu können. Verstehen heißt aber in dem Fall ganz klar nicht verzeihen! Rein schauspielerisch gesehen habe ich versucht, mich in die 30er-Jahre zu versetzen. (…) Wie konnte es passieren, dass humanistisch gebildete Menschen wie Heydrich andere Menschen systematisch ausrotten wollten? Godehard Giese: Mein Hauptaugenmerk lag darauf, die kruden Rassenideen, die Wilhelm Stuckart selbst in den Nürnberger Rassengesetze mitformuliert hat, nachzuvollziehen und seine Gedankengänge so klar wie möglich zu erfassen. Dabei war Matti und mir wichtig, dass wir ihn nicht als einen Menschen zeigen, der einen inneren moralischen Konflikt hat, wie es in der englischen Verfilmung suggeriert wird, sondern dass sein Handeln aus einem Interesse des Machterhalts heraus entsteht. Thomas Loibl: An der Figur des Wilhelm Kritzinger im Speziellen interessierte mich, wie dieser bu?rgerliche Beamte, Jurist und Protestant in seinem bu?rokratischen Gehorsam und Eifer sich durch diese Konferenz und diese Zeit bewegt haben ko?nnte. Jemand, der gewusst haben muss, zu was er dort seine Zustimmung gegeben hat. Ein leiser Gewissenskonflikt inklusive, der aber nicht grundsa?tzlicher Art war, sondern eher einem perso?nlichen Schauder Ausdruck verlieh. Wo oder zu welchem Zeitpunkt ko?nnte diese klassisch bu?rgerliche Figur einen anderen Weg einschlagen? Jakob Diehl: Ich habe nicht versucht, die historische Person Heinrich Müller wiederzugeben, sondern ich habe eine Figur erfunden, mit der ich in dieser Schauspielerkonstellation und Regie, eine Position einnehme, wie sie möglicherweise Heinrich Müller ungefähr so eingenommen haben könnte. Das Erschreckende ist für mich die absolute Kaltblütigkeit dieser Menschen, die über die Vernichtung von Millionen von Menschen verhandeln, wie über ein logistisches Thema, wie über die Sortierung von Dingen, ganz nebenbei, ganz lapidar. Diese absolute Entmenschlichung des Menschen – es ging mir hauptsächlich darum, im Spiel, diesen radikalen Pragmatismus als Selbstverständlichkeit zu verinnerlichen. Fabian Busch: Matti Geschonneck hat von Anfang an klar gemacht, dass dieser Film nicht emotionalisiert werden soll. Es ging also einfach darum, abzubilden, wie es war – die schrecklichen Worte wirken zu lassen und das Ganze eher nüchtern darzustellen, wie eine Vorstandssitzung irgendeiner Firma. – "Die Wannseekonferenz" ist inszeniert wie ein Kammerspiel. Was waren besondere schauspielerische oder auch emotionale Herausforderungen bei dem Dreh? Arnd Klawitter: Ohne Bild- und Tonmaterial und Fotos war unsere einzige Quelle dieses 15-seitige Inhaltsprotokoll. Mit den Dialogen waren wir daher komplett im interpretatorischen Bereich. Also auch befreit von einem: "Ganz-genau-so–war-es-Anspruch", der immer verkürzt und verlogen ist. Dazwischen war das Vakuum, welches es zu füllen galt. Das war die Herausforderung. Thomas Loibl: Die Herausforderung bestand vor allem darin, zu einem außergewo?hnlichen Ensemble-Spiel zu finden, dass aber jede einzelne Figur dennoch zum Klingen bringt und somit in die Verantwortung des dort beschlossenen. Mit den Kollegen eine Energie zu ermo?glichen, die diese Konferenz so kalt und klar und bu?rokratisch wie mo?glich vergegenwa?rtigt. Frederic Linkemann: Es war tatsächlich hart, jeden Tag stundenlang mit den großartigen Kollegen im Studio zu sitzen und zum Teil tagelang nur zuzuhören und das Gehörte dann in der Rolle zu bewerten. Man musste immer voll und ganz bei der Sache sein. Wenn man dann selbst mit Text dran war, war es schon fast eine Drucksituation, die aufkam, weil man natürlich seinen Part nicht vermasseln wollte. Aber wir haben alle recht schnell gemerkt, dass jeder das gleiche Problem hat und haben uns so gegenseitig den Druck wieder genommen. Ich habe nachts sehr schlecht geschlafen, weil einem die so oft gehörten Texte immer wieder durch den Kopf gingen. Irgendwann kamen dann auch noch Bilder im Kopf dazu, weil man ja aus der Geschichte und auch aus Filmen weiß, wie man diesen unvorstellbaren Plan damals tatsächlich in die Tat umgesetzt hat. Johannes Allmayer: Die schwierigste schauspielerische Herausforderung für mich war, beim Spielen so unemotional wie möglich zu sein. Die Sachlichkeit und Nüchternheit, in der wir diese "Besprechung" gedreht haben, hatte in manchen Momenten etwas sehr Beängstigendes. Und da das alles auch noch inmitten einer Pandemie stattgefunden hat, mit unglaublich vielen Beeinträchtigungen und Verhaltensregeln außerhalb des Konferenzraumes, war das in vielerlei Hinsicht ein absolut außergewöhnlicher Dreh. Fabian Busch: Die gesamte Zeit hochkonzentriert zusammen im Studio, immer und immer wieder diese Dialoge, welche an Schrecklichkeit kaum zu überbieten sind – das war sehr kräftezehrend. Man versucht, eine gewisse Distanz zum Thema zu wahren. Es gab einen Moment, relativ früh beim Dreh, da wurden in einer Szene Blätter ausgeteilt, welche den Fortschritt der Erschießungen im Osten dokumentieren. Männer, Frauen, Kinder. Tausende. Das waren Kopien der Originale der Wannseekonferenz. Mir kamen unmittelbar die Tränen. Matthias Bundschuh: Eine besondere Herausforderung für mich war diese Stelle in meinem Text: "Vom Zug ins Gas, ohne Unterbringung? Sehr effizient!" Wenn einem so etwas über die Lippen kommt, muss man aufpassen, dass einem nicht übel wird. Philipp Hochmair: Es wurde zu einer psychischen Belastung, diese abartige menschenverachtende Sprache zu lernen und so zu verkörpern, als wären das meine persönlichen Gedanken. Zwei Monate Textlernen, zwei Monate Dreharbeiten und zwei Monate, um das alles wieder aus dem Kopf rauszubekommen. Das habe ich so noch nie erlebt. Simon Schwarz: Die Dreharbeiten waren eine sehr intensive Zeit, und ich weiß noch, dass ich vor allem nachts viel damit zu ka?mpfen hatte. Auf der anderen Seite erachte ich es als a?ußerst notwendig, alles gegen das Vergessen zu tun, damit auch die ju?ngere Generation eine gewisse Sensibilita?t entwickeln kann, um rechtsradikale Bewegungen zu erkennen. – In den Dialogen werden die Gräueltaten der sogenannten "Endlösung der Judenfrage" verhandelt. Wie haben Sie es geschafft, sich von dieser Rolle im Anschluss wieder zu befreien? Sascha Nathan: Als Schauspieler ist es natürlich Teil des Berufs, Menschen zu spielen, die einem zuwider sind beziehungsweise mit denen man sich nicht identifizieren kann. Ebenso sind wir geübt darin, diese Rollen auch wieder loszulassen. Bei manchen Figuren benötigt man dazu etwas mehr Zeit. Das war auch hier der Fall. Jakob Diehl: Zwei Flaschen Wein nach dem letzten Drehtag, Auskatern, Wand angucken, ein neuer Haarschnitt, ein paar Tage Kaffee trinken und Zeitung lesen, gute Musik hören – und weiter geht‘s. Dieses Thema als Ganzes lässt einen ja – ganz unabhängig von dieser Arbeit – sowieso nie mehr los. Fabian Busch: Natürlich kann man sich diesem Wahnsinn, der da Tag für Tag verhandelt wurde, nicht komplett entziehen. Man nimmt so etwas zwangsläufig mit in seinen Alltag. Wobei das in diesem Fall besonders schwierig war, da ich für die kompletten sechs Wochen in Quarantäne in einem Hotelzimmer sein musste. Da fehlte einfach die Ablenkung. Wir haben bis kurz vor Weihnachten gedreht. Nach dieser langen Zeit dann zur Familie zurückzukehren, war für mich geradezu befreiend, und mir wurde bewusst, was für ein Privileg es ist, in dieser, unserer Zeit zu leben. Die schriftlichen Interviews führte Evelyn Tapavicza. Zitatauswahl: Birgit-Nicole Krebs. Quelle: ZDF-Pressemappe An einem kalten Wintertag im Jänner 1942 wird das Schicksal von Millionen von Menschen besiegelt. Während die USA in den Krieg gegen Hitler eintritt und der Blitzfeldzug im Osten erlahmt, planen hochrangige NS-Funktionäre die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Mit Philipp Hochmair und Simon Schwarz hochkarätig besetzt, bildet "Die Wannseekonferenz" auf Basis der von Adolf Eichmann abgezeichneten Besprechungsprotokolle die Debatte in all ihrer Unmenschlichkeit und Härte originalgetreu nach. Berlin, 20. Jänner 1942: Unter der Leitung des Chefs des Reichssicherheitshauptamts treffen in einer gut beheizten Villa am Wannsee fünfzehn Spitzenfunktionäre des NS-Regimes zusammen. Die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung jüdischer Mitmenschen ist zu diesem Zeitpunkt bereits viel geübte, unmenschliche Praxis. Nun soll besprochen werden, wie der Genozid an der jüdischen Bevölkerung bürokratisch organisiert und von den rivalisierenden staatlichen Instanzen im Detail umgesetzt werden soll. Neunzig Minuten später ist die Konferenz beendet und Adolf Eichmann lässt dreißig Abschriften des Protokolls anfertigen. Nach dem Ende des Dritten Reiches sind die Kopien verschwunden - bis auf eine, die Amerikaner 1947 im deutschen Außenministerium finden. Eine Produktion der Constantin Television in Koproduktion mit dem ZDF in Zusammenarbeit mit dem ORF. Quelle: ORF-TV-Highlights 2022 "Wannseejska konferenca", nemški film 20. januarja 1942 so se na povabilo Reinharda Heydricha v vili ob jezeru Wannsee pri Berlinu sre?ali vodilni ?lani nacisti?nega režima. Edina to?ka konference je bila: Kon?na rešitev judovskega vprašanja. V okviru sre?anja je Heydrich predstavil na?rt, verjetno ga je odobril Adolf Hitler, za deportacijo judovskega prebivalstva Evrope in francoske Severne Afrike (Maroko, Alžirija, Tunizija) na obmo?ja pod nemško zasedbo v Vzhodni Evropi, izkoriš?anje Judov za delo pri projektih, gradnji cest in v tovarnah, kjer bi s?asoma od napora in podhranjenosti umrli. Namesto tega so ob prodiranju zavezniških sil ve?ino Judov iz okupirane Evrope poslali v koncentracijska taboriš?a, mnoge pa so ubili že pred tem. Zgodovinsko verodostojna drama je posneta v pristnem okolju in sledi dejanskemu protokolu konference. Vir: rtvslo Wie spiegelt sich die Realität im Film?: Vor Beginn der Konferenz begegnen sich Rudolf Lange (Frederic Linkemann) und Eberhard Schöngarth (Maximilian Brückner) auf der Terrasse der Villa am Wannsee. Es entspinnt sich folgender Dialog: „Viel zu tun bei Ihnen?“, fragt Schöngarth, Kommandeur der Sicherheitspolizei im Generalgouvernement, das im besetzten Polen eingerichtet wurde. „Kaum bist du mit den eigenen Juden fertig, kommen schon die nächsten. Gestern wieder 900 Figuren, Tschechen“, antwortet Lange, der die Sicherheits-Polizei in Lettland befehligt. „Wo stecken Sie die alle hin? Riga? Ghetto?“, will Schöngarth wissen. „Na, soweit kommt's noch. Kleiner Wald-Spaziergang, und das war's“, sagt Lange. Tatsächlich hatte er noch am Tag vor der Wannseekonferenz den Befehl gegeben, 900 Menschen, die mit einem Transport aus dem KZ Theresienstadt nach Lettland gebracht worden waren, zu erschießen. Das historische Kammerspiel "Die Wannseekonferenz" (ZDF / Constantin Television) offenbart einmal mehr die Ungeheuerlichkeit des Völkermords an den europäischen Juden. 100 Minuten Nazi-Sprech in Reinkultur – eine erschreckende, entlarvende Geschichts-Doppelstunde. Nicht zum ersten Mal wurde die von Reinhard Heydrich am 20. Januar 1942 einberufene Konferenz in Berlin als fiktionaler Filmstoff inszeniert, wobei sich die Arbeit von Regisseur Matti Geschonneck durch eine wohltuende Zurückhaltung beim Einsatz typischer Film-Klischees aus der Nazizeit auszeichnet. Autor Magnus Vattrodt, Geschonneck und das glänzende Ensemble erzählen von der technokratischen Dimension des Völkermords, von den Machtkämpfen und vom Kompetenz-Gerangel im Deutschen Reich, einhergehend mit einer unfassbaren Entmenschlichung. Ein schmerzhaft notwendiger Film, der die Erinnerung an die Wannseekonferenz zeitgemäß auffrischt. Aus der Kritik von Thomas Gehringer für tittelbach.tv. ???????????? von 6 möglichen Sternen
80 Jahre Wannsee-Konferenz: Begleitangebot zum Film "Die Wannseekonferenz" Den 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz im Januar 2022 markiert das ZDF mit einem Programmschwerpunkt. Im Zentrum steht der Fernsehfilm "Die Wannseekonferenz" am Montag, 24. Januar 2022, 20:15 Uhr. Eine direkt daran anschließende Dokumentation sowie zahlreiche zusätzliche TV- und Online-Angebote dienen der Vertiefung und Ergänzung des Themas. Dokumentation und Online-Begleitung ordnen die Geschehnisse vor und nach der Wannsee-Konferenz historisch ein, zeigen die Folgen der Konferenz und die Auswirkungen auf das Schicksal der Verfolgten des NS-Regimes. Übersicht zur Dokumentation und zum Begleitangebot: ZDF-Pressemappe
Premiere: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erinnert am 18. Januar 2022 an die Wannseekonferenz, bei der vor 80 Jahren in Berlin der Völkermord an den Jüdinnen und Juden Europas vorbereitet wurde. Am Vormittag besucht der Bundespräsident gemeinsam mit Elke Büdenbender die Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" und macht einen Rundgang durch die Dauerausstellung. Im Anschluss trifft er dort junge Beamtinnen und Beamte des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat sowie des Bundesministeriums der Justiz zu einem Gespräch über historische Verantwortung. Die Vorgängerinstitutionen der heutigen Bundesministerien waren bei der Wannseekonferenz vertreten. Die Gedenk- und Bildungsstätte am Großen Wannsee war einst Gästehaus der SS. Dort trafen sich am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter verschiedener Reichsministerien, der SS und der NSDAP zu einer Besprechung. Bei dem Treffen wurden die Deportation und Ermordung von insgesamt elf Millionen Jüdinnen und Juden in den von den Deutschen besetzten Gebieten geplant und organisiert. Diese Besprechung, später "die Wannseekonferenz" genannt, verdeutlicht, dass zahlreiche NS-Ministerien, Behörden und deren Beamte daran mitwirkten, den Holocaust, die Verschleppung, Ausbeutung und Ermordung von sechs Millionen Menschen, in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis der Besprechung wurde von SS-Obersturmbannführer im Reichssicherheitshauptamt Adolf Eichmann in einem 15-seitigen Protokoll zusammengefasst. Am Abend ab 18 Uhr besucht der Bundespräsident die Vorführung des Filmes "Die Wannseekonferenz" im Kino Zoo-Palast, Hardenbergstr. 29A. Dort hält er zu Beginn eine Rede, in der er an den 80. Jahrestag erinnert. Der Film ist eine Koproduktion des ZDF mit Constantin Film unter der Regie von Matti Geschonneck und stellt die Besprechung vom 20. Januar 1942 nach. Quelle: "Der Bundespräsident" - Pressemitteilung, 14.1.22
Am gestrigen Dienstag fand in Anwesenheit des Ehrengastes Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Zoo Palast in Berlin die Premiere von DIE WANNSEEKONFERENZ statt. Der Film wurde von der Constantin Television in Koproduktion mit dem ZDF und unter der Regie von Matti Geschonneck anlässlich des 80. Jahrestages der Konferenz verfilmt. ZDF-Indentant Dr. Thomas Bellut begrüßte neben dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Gattin Elke Büdenbender auch den Executive Producer und stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Constantin Film AG Oliver Berben, die Produzenten Friederich Oetker und Reinhold Elschot, den Regisseur Matti Geschonneck und Drehbuchautor Magnus Vattrodt sowie die Darsteller*innen Johannes Allmayer, Matthias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Lilli Fichtner, Godehard Giese, Philipp Hochmair, Peter Jordan, Arnd Klawitter, Frederic Linkemann, Thomas Loibl, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Simon Schwarz und Rafael Stachowiak in Berlin. Desweiteren waren auch Gäste aus Gesellschaft, Politik und Medien anwesend, darunter die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, Dr. Gideon Joffe, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin sowie ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler und Geschäftsführerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin Mariette Rissenbeek. Der Film DIE WANNSEEKONFERENZ folgt dem von Adolf Eichmann aufgezeichneten "Besprechungsprotokoll", von dem nur ein Exemplar erhalten ist und das als Schlüsseldokument der Judenvernichtung gilt. Am Vormittag des 20. Januar 1942 kommen in einer Villa am Großen Wannsee in Berlin führende Vertreter des NS-Regimes zusammen: SS, Reichskanzlei, Ministerien, Polizei, Verwaltung. Eingeladen hat Reinhard Heydrich - zu einer "Besprechung mit anschließendem Frühstück"; die Zusammenkunft wird als "Wannseekonferenz" in die Geschichte eingehen. Ausschließliches Thema der Besprechung ist die von den Nationalsozialisten so genannte "Endlösung der Judenfrage": die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden Europas. DIE WANNSEEKONFERENZ entstand als Koproduktion der Constantin Television mit dem ZDF und wurde gefördert vom FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern) und dem medienboard Berlin-Brandenburg (MBB). Den Weltvertrieb hat die Telepool übernommen, in Zusammenarbeit mit dem Constantin Film Verleih. Produzenten sind Reinhold Elschot und Friederich Oetker, Executive Producer ist Oliver Berben, die Redaktion im ZDF liegt bei Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Das Projekt wurde unterstützt von der Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz". Quelle: Presseportal Constantin Television, 19.1.22 In seinem Grußwort betonte ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut die Bedeutung von zeitgemäßer Geschichtsvermittlung: "Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF denkt knapp die Hälfte der Befragten, die meisten Deutschen damals hätten nicht so viel bis keinerlei Schuld an der Vernichtung der Juden getragen. Eine alarmierende Zahl, die uns als öffentlich-rechtliches Programm geradezu verpflichtet, weiterhin über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufzuklären." Anschließend sprachen der Bundespräsident sowie der Executive Producer von "Die Wannseekonferenz" und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Constantin Film, Oliver Berben. Anwesend waren neben Produzenten, Schauspielern, Drehbuchautoren und Regisseur auch Gäste aus Gesellschaft, Politik und Medien, darunter die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, Dr. Gideon Joffe, der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, und ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler. Das ZDF zeigt den Film von Matti Geschonneck anlässlich des 80. Jahrestags der historischen Wannsee-Konferenz. Er steht im Zentrum eines Programmschwerpunkts zum Thema. Der Film schildert auf Grundlage des von Adolf Eichmann gezeichneten "Besprechungsprotokolls" das Treffen führender Vertreter des NS-Regimes am 20. Januar 1942 in einer Villa in Berlin-Wannsee. Thema war die Organisation des systematischen, millionenfachen Massenmords an den Juden in Europa, von den Nazis als "Endlösung der Judenfrage" bezeichnet. "Die Wannseekonferenz" ist eine Koproduktion des ZDF mit Constantin Television. Das Drehbuch schrieb Magnus Vattrodt, inspiriert durch eine Vorlage von Paul Mommertz. Unter der Regie von Matti Geschonneck werden die Teilnehmer der Konferenz von Johannes Allmayer, Matthias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Philipp Hochmair, Godehard Giese, Peter Jordan, Arnd Klawitter, Frederic Linkemann, Thomas Loibl, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Simon Schwarz und Rafael Stachowiak verkörpert. Produzenten sind Reinhold Elschot und Friederich Oetker, Executive Producer ist Oliver Berben. Die Redaktion im ZDF liegt bei Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Der Film wurde gefördert vom FilmFernsehFond Bayern (FFF Bayern) und dem medienbord Berlin-Brandenburg (MBB). Den Weltvertrieb hat die Telepool in Zusammenarbeit mit dem Constantin Film Verleih übernommen. Quelle: Der Volksfreund, 19.1.22 Reden von ZDF-Intendant Thomas Bellut und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 18. Januar 2022 bei der Premiere des Films "Die Wannseekonferenz" zum 80. Jahrestag der Wannseekonferenz: Video
80. Jahrestag der Wannseekonferenz im ZDF: Ein vollkommen erstaunlicher Film Ein Film, der davon handelt, wie eine Diktatur funktioniert: Geschonneck zeigt die Organisatoren des Holocaust als Vertreter ihrer Ministerien und nicht als Monster. Das macht sie so monströs. Matti Geschonneck zeigt die Frühstücks-Besprechung zum Genozid an den Juden im ZDF: "Die Wannseekonferenz" ist ein ruhiges, giftreiches, fesselndes Meisterwerk Für einen Moment, einen Augenblick nur scheint so etwas wie Licht in diesen Film zu fallen. Endlich, so hofft man, steht immerhin einer auf, um zu fragen: Was machen wir hier eigentlich? Gibt es keine Regeln mehr, keine Normen? Es erhebt auf der Wannseekonferenz am 20. Januar 1942 Dr. Wilhelm Stuckart Widerspruch, Staatssekretär im Reichsinnenministerium. Was hier beraten werde, sei mit der bisherigen Gesetzeslage nicht vereinbar. Skrupel? Stuckart hat offenkundig keine Angst vor den obersten Vertretern des Terrorapparates, wie Gestapo-Chef Heinrich Müller und Reinhard Heydrich, dem Chef des Reichssicherheitshauptamtes. Beraten wird das Schicksal der europäischen Juden, genauer die Organisation des Schicksals, das ihnen das nationalsozialistische Deutschland längst zugedacht hat: den Tod. Gewünscht werden elf Millionen tote Juden, und eben die Masse ist für die Anwesenden das Problem: logistisch. Aber ersichtlich sind Probleme wie dieses für die Herrschaften kein Grund, die Contenance zu verlieren, denn Probleme sind dazu da, um gelöst zu werden. Dazu gab es damals Lachsschnittchen und Filterkaffee. Die Einladung zum 20. Januar 1942 lautete: "Besprechung mit anschließendem Frühstück". Je länger Stuckart spricht, argumentiert, debattiert, desto klarer wird: Dies ist ein Film ohne Trost. Der Spitzenbeamte will lediglich die Interessen seines Ministeriums durchsetzen, die Gesetzgebung verteidigen, die zwischen Viertel- und Halbjuden unterscheidet, aber er tut das nicht, um die Menschen zu retten. Es ist keine Empathie zu erwarten. Stuckart hatte schon die Nürnberger Rassengesetze 1935 mitgestaltet. Es geht an diesem Morgen am Wannsee um Rangkämpfe unter Abteilungsleitern, um Kompetenz- und Verantwortungsfragen unter Behörden. Es ist - in dieser Hinsicht - eine ganz normale Konferenz. Es gibt kein Licht in dieser Runde. 15 Männer in Anwesenheit einer Sekretärin diskutieren, wie sie möglichst viele Menschen möglichst schnell ermorden lassen können. Der ZDF-Film Die Wannseekonferenz zeigt sie nicht als Monster. Das macht sie so monströs. Hier sind aufstrebende Männer mit Fachwissen am Werk, das sie jetzt mal einbringen wollen Geschonneck hatte seinen Schauspielern, die die 15 Teilnehmer der Wannseekonferenz vom Januar 1942 spielen, eingeschärft: Sie sollen keine Nazis spielen. Sondern Männer, die auf einer Konferenz miteinander ringen um Lösungen, um Rangstreitigkeiten, Kompetenzabgrenzungen, Eigeninteressen der Ressorts - es ist das, was die meisten Menschen aus dienstlichen Besprechungen kennen werden, man darf sich da erschrecken. Nur dass es hier nicht um neue Produkte geht. Es geht stattdessen um den größten Massenmord der Geschichte, für den die geballte Macht des kriegführenden Deutschen Reiches gewaltige Ressourcen mobilisierte. Das Ziel: möglichst alle Juden Europas zu töten einschließlich der Neugeborenen, aus keinem Grund als dem, dass sie Juden waren. Wie dies passieren soll, darüber wird in diesem Film in Ruhe diskutiert. Die Wannseekonferenz im ZDF dauert so lang wie die Wannseekonferenz vor 80 Jahren, etwa 90 Minuten. Geschonneck hat einen tiefgründigen Film inszeniert - ruhig, beherrscht, ordentlich. Grauenerregend. "Was passiert, wenn aus dem gesprochenen Wort Aktion wird?" fragt Oliver Berben, Produzent von der Constantin: "Das ist keine historische Frage." Nicht in den Zeiten verbaler Radikalisierung wie in unseren oft hysterischen Tagen. Die Wannseekonferenz 1942 wäre noch zwanzig, auch zehn Jahre zuvor unvorstellbar gewesen - doch der Ungeist, der Hass, die verkommene Sprache: All das gab es da längst. Diese Worte waren schon lange Tat geworden, als die Herren in ihrer Besprechung über die weitere Organisation der Vernichtung debattierten. Geschonnecks Film handelt davon, wie eine Diktatur funktioniert - nein, wie genau diese Diktatur funktionierte. Die ja nur zu einem geringen Teil aus Befehlshabern und Henkern bestand. Sie brauchte die vielen Menschen des Unterbaus - und, wie in diesem Film, die immer noch relativ zahlreichen Menschen des Mittelbaus, aus den preußischen (Militär-)Akademien und Abteilungen. Skrupellose, Tatkräftige, Feiglinge, Buchhalter, Menschen aller Art, einige ganz eloquent, nach oben gespült oder eben immerhin in die Mitte, Menschen, die noch mehr werden wollen oder immerhin keine Abreibung kriegen, die willens sind, ihr Fachwissen jetzt mal einzubringen, ihre Expertise. Sie alle sind im Rahmen des von ihnen zu organisierenden Massenmords überaus gewissenhafte Führungskräfte, immer wieder bis hin zum Naseweisen konstruktiv in ihrer Kritik, ist doch alles für die Sache. Und so drehen sich die Räder der Maschine. Für Matti Geschonneck ist dies die vielleicht persönlichste Annäherung an die Zeit der Diktatur, die das Leben seiner Familie zutiefst prägte. Sein Vater Erwin Geschonneck, der später in der DDR ein erst bekannter, dann legendärer Schauspieler war, überlebte als kommunistischer Widerstandkämpfer aus dem künstlerischen Kreis um Kurt Tucholsky und Bertolt Brecht drei Konzentrationslager sowie auch noch die tragische Versenkung des mit Häftlingen überfüllten Passagierschiffs Cap Arcona durch britische Jagdbomber in der Lübecker Bucht 1945. Dieser Vater, der mit 101 Jahren erst 2008 starb, blieb Zeit seines Lebens überzeugter Kommunist, er billigte auch nicht, dass sein Sohn Matti (benannt nach dem Knecht aus Brechts Stück über "Herrn Puntila") 1978 gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR eintrat und in die Bundesrepublik ging. Der Film ist eine Ensembleleistung von unschätzbarem Wert, samt Kamera, Drehbuch Was für den 1952 geborenen Regisseur Matti Geschonneck noch Gegenwart war, die Zeit der Ideologien und ihre fortwirkenden Traumata, ist für Jüngere heute oft unvorstellbar fern. Friederich Oetker, ein weiterer Produzent des Films, sieht das Problem, dass "junge Menschen heute ein Problem mit der klassischen Form des Doku-Dramas im Fernsehen haben", dieser Mischung aus Dokumentarfilm und nachgespielten Szenen, die bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sehr beliebt ist und verlässlich lächerlich wirkt, weshalb angemerkt sei, dass nicht nur Jüngere damit ein Problem haben: Fast sicher trifft in diesen Formaten dokumentarische Beflissenheit auf schlechte Kunst, miserable Dialoge auf kuriose Kostüme, Stadttheaterlicht und zu viel Schminke. Die Lösung: Nicht schlechte, sondern große Kunst. Geschonneck nun weiß um die Gewalt, um die schiere, ja erschütternde Lautstärke, die exakt in der akkuraten, effektiven, dabei stets vergifteten Ruhe tobt während dieser kleinen Führungskräftetagung am blaugrauen Wannsee. Und obwohl es sich also um ein reines Kunstwerk handelt, das Geschonneck gedreht hat (kein Dialog ist gesichert überliefert, es basiert alles auf Adolf Eichmanns Protokoll oder Äußerungen der historischen Figuren bei anderer Gelegenheit), wird erst dadurch ein so großes Kunstwerk daraus, dass alles, dass jede Sekunde dieses vollkommen erstaunlichen Films der Genauigkeit untergeordnet ist. Natürlich ist das effektreich, man soll sich da nicht täuschen - aber ein Effekt ist ja eben was anderes als der plumpe Glanz eines Effekts. Geschonneck geht dem unvergleichlichen Grauen des Themas also nie auf den Leim: Theo Bierkens' Kamera saugt stattdessen jedes Detail auf, Mimik, Bleistifte, die geometrische Ordnung der Utensilien wie der Uniformen, gleichmäßig gleitet sie über die ordentlichen Verbrecherköpfe. So stellt diese meisterhafte, sich förmlich durch die Schichten mikroskopierende Kamera tatsächlich ein Adagio her, mitunter gar ein Largo, da man nämlich tatsächlich erst nach einer Weile merkt, lange nachdem Matthias Brandt als Sprecher aus dem Off zu Beginn ins Konferenzgeschehen eingeführt hat: Dies ist ein Film, in dem Kamera und Schnitt (Dirk Grau) alleine die Musik besorgen. Wir hören sonst nur die knappen Monologe und spitzen Dialoge, die die Drehbuchautoren Magnus Vattrodt und Paul Mommertz den Herren zugeschrieben haben; bilanzierend, aufrechnend, zur Abwägung freigebend, das aus zahllosen Korrespondenzen bekannte Horrordeutsch der Nazi-Verwaltungs-Superstars, in dem Menschen zum Abtransport "einwagoniert" werden - mitunter spitzfindig und veilchenduftend tückisch Verantwortung rüberreichend auf die andere Seite des Tisches und ganz andeutungshaft nur naserümpfend, wenn einem wer doof kommt oder es versucht. Es ist ein Film, den man nicht wieder los wird, den man nicht abgeschüttelt bekommt - eine Ensembleleistung, und das Ensemble meint hier nicht nur die Darsteller, sondern das Ensemble meint das Zusammenspiel aller an diesem dunklen Ballett Beteiligten. Der umwerfende Thomas Loibl in seiner immer leicht frappierten Darstellung des beflissenen Staatssekretärs Kritzinger, der phantastische Johannes Allmayer in seiner fast schon verblüffend roboterhaften Darstellung des fleißigen Eichmann ... all diese Schauspieler, unter ihnen etwa auch Arnd Klawitter, Jakob Diehl, Maximilian Brückner, Philipp Hochmair ergeben eine hoch akkurate Runde aufstrebender Männer; es ist eine, auch dies, durchweg brillante Schauspielerleistung, aber eben auch wegen dieses Drehbuchs, dieser Kamera - dieser Regie. Einmal nehmen sich Stuckart und Heydrich eine kleine Auszeit. Da stehen sie am Fenster, der Vordenker und der Exekutor des Genozids, und sehen hinaus auf das winterliche Idyll des Großen Wannsees. Nichts ist hier im Januar 1942 zu spüren vom Krieg, den Gruben voller Leichen, den Massenerschießungen, den Killertruppen der SS in der Sowjetunion. Die beiden Männer sinnieren: Hier könnte man wohnen, sich im Sommer besuchen, die Kinder würden am See spielen. "Ein schöner Gedanke", sagt Heydrich. Wenn dann einmal Frieden wäre. Nach dem "Endsieg". Dann gehen sie zurück in die Besprechung. Alexander Gorkow und Joachim Käppner, Süddeutsche Zeitung, 19.1.22 "Die Wannseekonferenz" Wie der Titel bereits verrät, steht hier jenes unheilvolles Treffen im Mittelpunkt, bei dem die sogenannte Endlösung besprochen wurde: die Deportation der jüdischen Bevölkerung in Deutschland und den anderen besetzten Ländern mit anschließender Vernichtung. Es wird auch tatsächlich nur das Treffen gezeigt. Der Film beginnt damit, wie die 15 Männer zusammenkommen, begleitet von einer Protokollantin. Er endet, wie sich die Gruppe wieder auflöst, die Teilnehmer zurück zu ihren jeweiligen Positionen kehrten, um das Besprochene umzusetzen oder zumindest voranzutreiben. Mehr geschieht nicht. Mehr wird auch nicht gezeigt. Von einigen kurzen Szenen abgesehen, etwa am Eingang der Villa oder in einem separaten Besprechungszimmer, zeigt der Film ausschließlich die u-förmig angerichteten Tische und die Menschen, die an diesen sitzen. Der nüchtern-dokumentarische Anspruch wird noch weiter verstärkt, indem auf jegliche Musik verzichtet wird. Bei einer Produktion des öffentlich-rechtlichen Fernsehens hat das Seltenheitswert, wird dort Musik doch oft zu ungeniert manipulativen Zwecken missbraucht. Hier gibt es nichts dergleichen, auch keine andere Versuche der Emotionalisierung. Selbst große Streitgespräche findet man hier nicht. Zwischendurch knirscht es zwar mal, wenn da innerhalb der Gruppe um Hierarchien und Deutungshoheiten gerungen wird. An diesen Stellen treten auch einzelne Teilnehmer ein bisschen mehr in den Vordergrund als andere. Ansonsten verzichtet Die Wannseekonferenz aber auf nennenswerte Charakterisierungen. Zum Teil weiß man nicht einmal, wer die einzelnen Leute da sind. Das klingt erst einmal nicht sonderlich aufregend. Doch was sich nach einer Schwäche anhört, ist die tatsächliche Stärke des von Matti Geschonneck inszenierten Historiendramas. Der Regisseur zeigt die wegweisende Diskussion als einen bürokratischen Akt, bei dem es nur darum geht, wie das Massenmorden am besten organisiert werden kann. Dazu gibt es dann Kaffee und kleine Lachshäppchen. In den Pausen wird über die Familie gesprochen, ein bisschen Smalltalk tut schließlich gut, wenn einem der Kopf raucht. Zu keiner Zeit wird hier spürbar, dass eines der größten Verbrechen der Menschlichkeit im Gange ist. Kurz schimmert zwischendurch doch mal etwas Humanes auf. Aber das sind Nebelkerzen, deren Effekt gleich wieder vorbei ist. Da warten noch andere Punkte auf der Tagesordnung. Es ist diese Nüchternheit, die Betonung des rein Bürokratischen, welche dem Film seine große Wirkung verleiht. Die Wannseekonferenz zeigt auf, wie sehr die Juden bereits entmenschlicht waren, reduziert zu einer ansteckenden Krankheit, die ausgemerzt werden muss. Obwohl der Film so emotionslos gestaltet ist, geht er an die Nieren. Wenn beispielsweise die psychische Belastung der Soldaten thematisiert wird, die zu den Erschießungskommandos gehören, und wie unmoralisch es sei, ihnen das zuzumuten, dann weiß man nicht, was überwiegt: die Fassungslosigkeit oder die Wut. Begleitet von einer Dokumentation ist das Historiendrama nicht nur eine Aufarbeitung eines konkreten Ereignisses, sondern vor allem Demonstration der innerlichen Verrohung und Entfremdung vom eigenen Handeln. Der Mord wird zu einer Alltäglichkeit, als würde da gerade diskutiert, ob man den Kaffee lieber mit oder ohne Milch trinkt. Quelle: Oliver Armknecht, film-rezensionen.de, 8 von 10 Punken, 23.1.22 Aus einem Interview mit Produzent Oliver Berben: „Der Film ist bereits vor dem Start in Deutschland in zwölf Territorien verkauft, Territorien, nicht Länder. Das sind über 20 Länder. Und in einigen Ländern wird er im Kino gezeigt, darunter USA, Israel, auch Japan, Niederlande und Schweden. Dass ein Film, in dem quasi 105 Minuten nur an einem Tisch gesprochen wird, auf Deutsch, so eine Akzeptanz im Ausland findet, ist absolut bemerkenswert und [Verleiher] Global Screen macht hier wirklich einen großartigen Job. In New York sind wir bereits eingeladen, den Film in der größten Synagoge der Stadt zu zeigen. In Deutschland steht der Film für Schulkino zur Verfügung.“ Quelle: Blickpunkt:Film, 24.1.22
Zuschauerzahlen - Einschaltquoten, 24.1.22 abends Film-Erfolg: "Wannseekonferenz" bei Jung und Alt sehr gefragt. Das ZDF zeigte mit der "Wannseekonferenz" die meistgesehene Primetime-Sendung am Montag. Auf je rund drei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer kam die Pressekonferenz nach der MPK am Vorabend bei ARD und ZDF. Film-Erfolg für das Zweite Deutsche Fernsehen: Am Montag ab 20:15 Uhr sicherte sich der Sender die Marktführung im Gesamtmarkt. 5,61 Millionen Menschen verfolgten im Schnitt die Produktion "Die Wannseekonferenz". 18,6 Prozent Marktanteil heimste der Streifen ein. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen war die lineare Ausstrahlung ein voller Erfolg. In dieser Altersklasse kam der Film auf 12,8 Prozent Marktanteil. Eine anschließend im ZDF gezeigte Doku erreichte noch 3,92 Millionen Menschen (15,8%). Noch ohne die Aufrufe in der Mediathek. Quellen: DWDL und Meedia Für Österreich hat es auf ORF2 diese Zuschauerzahlen: DRW in %: 9 ; DRW in Tsd.: 681 ; Marktanteil: 22. Quelle: ORF ? Wer es gestern verpasst hat: "Die Wannseekonferenz" ist bis 24.01.2023 in Deutschland, Österreich, Schweiz in der ZDF-Mediathek verfügbar. Rund 6 Mio. Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den Film linear, der Marktanteil betrug 18,6 Prozent. Hinzu kamen noch zwei Mio. Sichtungen in der ZDF-Mediathek innerhalb der ersten zwei Wochen. Quelle: FilmFernsehFonds Bayern, Film News #1/2022, S.6 Global Screen, a Telepool brand, announces a raft of sales for haunting feature film "The Conference" (Die Wannseekonferenz), an historically accurate and emotive drama produced for the 80th commemoration day in 2022 of the Wannsee Conference in Berlin, a meeting that had only one item on the agenda: the organization of the systematic mass murder of 11 million European Jews. "The Conference" has been acquired by Menemsha Films (North America), Pivot Pictures (Australia), The Klockworx (Japan), Swallow Wings (Taiwan), RAI (Italy), Flins & Piniculas (Spain), Films 4 you (Portugal), Arti Film (Benelux), Edge Entertainment (Sweden, Denmark, Norway, Finland, Iceland & Baltics), ITI Neovision (Poland), RTV (Slovenia), Italian-speaking Switzerland (RSI) and Red Cape (Israel). Source: Global Screen, 2/7/22
"Die Wannseekonferenz" und "Wunderschön" von und mit Karoline Herfurth (ebenfalls mit Maximilian Brückner) sind zwei der aus acht Projekten bestehenden Shortlist für den Günter Rohrbach Filmpreis, der am 4. November zum 12. Mal in Rohrbachs Geburtsstadt Neunkirchen vergeben wird. Aus diesen Filmen wählt eine Jury unter dem Vorsitz von Iris Berben vier nominierte Filme aus, die von 31. Oktober bis 3. November im Rahmen der Finalistenwoche in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen gezeigt werden. Im Rahmen des Günter Rohrbach Filmpreises werden neben dem mit 10.000 Euro dotierten Preis für den besten Film, der Preis für den besten Darsteller / die beste Darstellerin in Höhe, dotiert mit 5.000 Euro sowie drei Sonderpreise in Höhe von 2.500 Euro, 3.500 Euro und 5.000 Euro vergeben. Die Preisverleihung findet am 4. November in der Neuen Gebläsehalle in Neunkirchen statt. Bereits am 3. November wird der Drehbuchpreis verliehen - dafür wurden einer Pressemitteilung zufolge 49 Drehbuch-Exposés eingereicht. Quelle: Blickpunkt:Film, 15.9.22 "Die Wannseekonferenz" lief am Di, 1.11.22, 18:00 Uhr
Jupiter Award 2023: Bereits zum 45. Mal vergaben die TV-Zeitschrift TV Spielfilm und das Filmmagazin Cinema den Jupiter Award an herausragende Produktionen und schauspielerische Glanzleistungen. Der Preis, für den Leser und User während des Jahres via Onlinevoting auf jupiteraward.de abstimmen konnten, wurde in insgesamt 13 Kategorien an die besten nationalen und internationalen Filme, Serien sowie Schauspielerinnen und Schauspieler verliehen. "Die Wannseekonferenz" war 2x nominiert für den Jupiter Award 2023, Deutschlands großen Publikumspreis für Kino, Streaming und TV, als 'Bester Film (TV & Streaming) national' und Philipp Hochmair als 'Bester Darsteller (TV & Streaming) national' - hat allerdings nichts gewonnen. Alle Gewinner und Bilder von der Verleihung am 27. April 2023 in Hamburg im Altonaer Kaispeicher bei einem Dinner mit etwa 100 geladenen Gästen, präsentiert von Steven Gätjen, hier.
Von Executive Producer Oliver Berben: Preisgekrönter Film "Die Wannseekonferenz" in über 100 Länder verkauft und meistgesehener Spielfilm 2022! Ein Jahr nach Ausstrahlung im ZDF erfreut sich der unter der Regie von Matti Geschonneck entstandene Spielfilm "Die Wannseekonferenz" eines außergewöhnlichen Auswertungserfolgs: Weltweit wurde er in mehr als 100 Länder verkauft, darunter in die USA, nach Japan, China und Israel. In der ZDFmediathek erzielte "Die Wannseekonferenz" bislang 2,6 Millionen Sichtungen und war dort der meistgesehene Spielfilm des Jahres 2022. Der Film, der in Koproduktion mit der Constantin Television entstand, erhielt im vergangenen Jahr zahlreiche Preise, unter anderem den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Bester Fernsehfilm" und "Bestes Buch", die Gold World Medal bei den New York Festivals in der Kategorie "Films/Feature Films", den Prix Europa als Bester Europäischer Spielfilm 2022. 2023 ist "Die Wannseekonferenz" für den Grimme-Preis nominiert. Frank Zervos, Leiter der Hauptredaktion Fernsehfilm/Serie I: "Ein Jahr nach Ausstrahlung von "Die Wannseekonferenz" sind wir überwältigt von der großen Resonanz in der ZDFmediathek, den vielen nationalen und internationalen Preisen und dem weltweiten großen Interesse, den Film zu zeigen. Dies bestätigt uns darin, gemeinsam mit unseren Begleit-Dokumentationen einen Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet zu haben. Denn die Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die Menschlichkeit dürfen niemals in Vergessenheit geraten." Anlässlich eines Programmschwerpunkts zum 80. Jahrestag der historischen Wannseekonferenz, sahen am 24. Januar 2022 knapp sechs Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen den Film im ZDF. Noch immer ist er – ebenso wie das umfassende Begleitmaterial – in der ZDFmediathek verfügbar. Das Drehbuch zu "Die Wannseekonferenz" schrieben Magnus Vattrodt und Paul Mommertz. Die Teilnehmer der Konferenz wurden von Johannes Allmayer, Matthias Bundschuh, Maximilian Brückner, Fabian Busch, Jakob Diehl, Philipp Hochmair, Godehard Giese, Peter Jordan, Arnd Klawitter, Frederic Linkemann, Thomas Loibl, Sascha Nathan, Markus Schleinzer, Simon Schwarz und Rafael Stachowiak verkörpert. Produzenten waren Reinhold Elschot und Friederich Oetker, Executive Producer war Oliver Berben. Für den internationalen Vertrieb ist Global Screen zuständig. Die Redaktion im ZDF lag bei Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Quelle: ZDF-Presseportal, 13.2.23
"The Conference" is screening at Europe on Screen, 7 - 16 June 2024. Screening schedule: 8 June 19.00 WIB (Alliance Française Medan Jl. Hasanuddin No.5B, Petisah Hulu, Kec. Medan Baru, Kota Medan, Sumatera Utara 20153), 14 June 16.30 WIB (Goethe-Institut Jakarta Jl. Dr. GSSJ Ratulangi No.9 15, RT.2/RW.3, Gondangdia, Menteng, Central Jakarta City, Jakarta 10350), 15 June 16.30 WIB (Istituto Italiano di Cultura Jakarta Jl. HOS. Cokroaminoto No.117, RT.7/RW.4, Menteng, Kec. Menteng, Kota Jakarta Pusat, Daerah Khusus Ibukota Jakarta 10310); in German with English subtitles. Pada tanggal 20 Januari 1942, para petinggi Nazi mengadakan pertemuan yang kemudian disebut sebagai Konferensi Wannsee, di mana pertemuan tersebut menentukan pembunuhan sistematis 11 juta kaum Yahudi. Europe on Screen (EoS) is the longest-running international film festival in Indonesia. |
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