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zuletzt ergänzt im Mai 2024
In Hamburg sind die Dreharbeiten zu "Mordnacht" (AT) zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt steht Gabriel Panski (Maximilian Brückner), der aus der Stadt in das Dorf seiner Kindheit zurückkehrt, aber kurz darauf als Mordverdächtiger gilt und mit der schrägen Kommissarin Leonie Winter (Rosalie Thomass) zusammenarbeiten muss. 7.7.23
Krimikomödie spielt im Alten Land - Mordnacht in der Samtgemeinde Lühe Dreharbeiten in der Samtgemeinde Lühe: Unter anderem Hogendiekbrücke, im Hafen in Steinkirchen und an einigen anderen Orten der Samtgemeinde hat die ARD kürzlich Drehaufnahmen für eine Krimikomödie durchgeführt. Quartier mit Catering und Maske war die Gasstätte Zur schönen Fernsicht. Der Film mit dem Arbeitstitel Mordnacht wird voraussichtlich im Sommer/Herbst 2024 gesendet. Von der Stadt zurück aufs Land: Gabriel Panski (42) braucht dringend einen Neustart. Nach einem beruflichen Tiefschlag hat er es nicht weiter in Hamburg ausgehalten und seine Frau Anna (40) zu einem Umzug in sein altes Heimatdorf überredet. Den wahren Grund verschweigend, kommt es ihm gerade Recht, dass Vater Jürgen Panski (65) jetzt seine Unterstützung braucht. Außerdem haben es die Kinder Marie (6) und Alexander (7) auf dem Land doch ohnehin besser – weit weg von den Gefahren einer Großstadt. Soweit die Theorie. Als jemand, der das Dorf nach der Schule mit wehenden Fahnen verlassen hatte, ist Gabriel für die Dorfgemeinschaft ein unliebsamer Heimkehrer. Jetzt muss er beweisen, dass er es mit der Reintegration wirklich ernst meint. Auch Anna zuliebe will er alles geben, damit die Familie in ihrem neuen Zuhause gut ankommen kann. Als Gabriel nach einer durchzechten Nacht mit dem Ruderverein erwacht, scheint ihm das Wunder geglückt. Er wird im Dorf gefeiert, hat jedoch keinen Ahnung wieso. Zeitgleich wird die Leiche von Johann Krupke gefunden. Derjenige, mit dem Gabriel einst das Dorf zusammen verlassen hatte und der Gabriel um die gemeinsame Geschäftsidee in Hamburg betrogen hat. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die zuständige Ermittlerin Leone Winter vor der Tür steht und Fragen stellt. Fragen, die Gabriel nicht beantworten kann. Aber natürlich ist er kein Mörder! Oder doch? Blaue Flecken, blutverschmierte Kleidung und das Portemonnaie des Opfers in seiner Hosentasche sprechen dafür. Gabriel macht sich verzweifelt auf die Suche nach Antworten. Ihm immer einen Schritt voraus: Leonie. Ein komödiantischer Hase-und- Igel-Lauf beginnt, ein rasanter Pas-de-Deux, der Gabriel bald vor die existentielle Frage stellt, wem er überhaupt noch trauen kann, wenn nicht sich selbst. Und was hat Anna mit alldem zu tun? Als sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zuzieht, wird ihm gerade noch rechtzeitig zusammen mit Leonie klar, dass er nicht der Einzige in der ländlichen Idylle ist, der Interesse an dem Ableben des Großkotzes Krupke gehabt haben könnte.
Zum Inhalt: Eigentlich wollte Gabriel Panski (Maximilian Brückner) mit der Aufnahme in die Rudermannschaft seines alten Heimatdorfs all seine Probleme lösen: Die Familie in die Nachbarschaft integrieren, seine Frau Anna (Claudia Kottal) nach dem überhasteten Umzug aus ihrer geliebten Hansegroßtadt besänftigen, und das Verhältnis zu Vater Jürgen (Jens Weisser) kitten. Tatsächlich gelingt ihm alles mit durchschlagenden Erfolg - nur nicht, wie geplant. Denn während der deutlich gezeichnete Gabriel sich an nichts aus der durchzechten Nacht erinnern kann, feiert die ganze Dorfgemeinschaft bereits seine Heldentat: Der berüchtigte Hamburger Investor und Gentrifizierungs-Mogul Johann Butz (Jonas Hien) hängt tot am Ortseingang. Während Gabriel bei seinen Ermittlungen in eigener Sache mehr und mehr Hinweise dafür findet, dass er tatsächlich für den Mord an Butz verantwortlich ist, mit dem er noch eine alte Rechnung aus Großstadttagen offen hatte, taucht noch jemand aus Hamburg im Dorf auf: Die Kommissarin Leonie Winter (Rosalie Thomass) hat den Fall übernommen, und ist wild entschlossen, das blutige Puzzle noch vor Beginn des Feierabendverkehrs zu lösen. Dabei schießt sie sich natürlich ausgerechnet auf den zwischen Verstehen und Vertuschen hin und her hetzenden Gabriel ein. Doch kurz bevor es Gabriel an den Kragen geht, bringt ein neues Indiz alles durcheinander. Denn nicht nur Gabriels Frau hat mit dem Finanzheini geschunkelt, auch die ortseigene Fugger-Familie der Gutdorfs war mit ihm im Bett. Nun müssen Gabriel und Leonie plötzlich zusammenarbeiten, um die gegen ihn laufende Verschwörung zu zerschlagen und die wahren Täter dingfest zu machen. Gedreht wurde an 21 Tagen in Hamburg und Umgebung. "Mordnacht" (AT) ist eine Produktion der X Filme Creative Pool im Auftrag der ARD Degeto für die ARD. Kamera führt Sten Mende, die Herstellungsleitung liegt bei Martin Hämer. Als Produzent fungiert Uwe Schott, als Producer Martin Kosok und Producerin Josephine Blume. Redaktionell verantwortlich sind Claudia Grässel, Christoph Pellander (beide ARD Degeto) und Patrick N. Simon. Quellen: ARD-Degeto, ARD Presseportal und Blickpunkt:Film, 7.7.23
"Mordnacht" im Möllner Ruder-Club Mölln. In Hamburg sind die Dreharbeiten für den Fernsehfilm "„Mordnacht" (AT) zu Ende gegangen. Gedreht wurde an 21 Tagen in Hamburg und Umgebung. Auch der Möllner Ruder-Club wurde in die Dreharbeiten mit einbezogen. Zwei Tage und Nächte war das Team für eine Produktion der X Filme Creative Pool im Auftrag der ARD Degeto für die ARD zu Gast im Ruder-Club. Seit April liefen die Vorbereitungen. Mehrfache Ortstermine für Besichtigungen fanden statt. Der Ruder-Club beeindruckte die Verantwortlichen mit seiner Lage und dem Blick über den Ziegelsee. Auch das historische Bootshaus gefiel den Filmemachern. Man entschied sich für den MRC als Motiv. Der Termin für die Dreharbeiten war von Donnerstag, 22. Juni bis Sonnabend, 24. Juni 23. Der Parkplatz "Am Ziegelsee" diente als Standort für die mobile Maske und Garderobe sowie Catering. Auf dem Bolzplatz neben dem Ruder-Club wurde der gesamte Fuhrpark abgestellt. Einigen Mitgliedern des Ruder-Clubs war es möglich, als Komparsen hautnah bei den Dreharbeiten dabei zu sein. „Mit großer Vorfreude erwarten wir die Fernsehpremiere die voraussichtlich in 2024 sein wird“, sagen die Mitglieder des Möllner Ruderclubs. Quelle: Herzogtum Lauenburg direkt, mit 3 Fotos von hfr, 18.7.23
"Mordnacht" - Vom Versagertisch des Dorfes zum Heldenstatus nach nur einer durchzechten Nacht - da kann doch etwas nicht stimmen! Als der Heiterstorf-Heimkehrer Gabriel realisiert, wofür ihn alle feiern, steckt er bereits tief in der Klemme: dem Mord an einem verhassten Immobilienhai, der das norddeutsche Landidyll kaputtkaufen wollte. Das Dumme ist nur: Gabriel kann sich an nichts erinnern! Während Ex-Tatort-Kommissar Maximilian Brückner als liebenswerter Chaot Gabriel verzweifelt versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, möchte ihn Grimme-Preisträgerin Rosalie Thomass in der Rolle einer genialischen, aber schrägen Großstadtkommissarin zum Geständnis bringen. Einer für alle, alle für einen! So lautet das Motto im beschaulichen Heiterstorf vor den Toren Hamburgs. Um in seinem Heimatort, den Gabriel Panski einst überheblich hinter sich gelassen hat, wieder akzeptiert zu werden, nimmt der Familienvater einen Spießrutenlauf auf sich. Nach einem deprimierenden Filmriss-Zechabend im Ruderclub, dem Herzen Heiterstorfs, ist er plötzlich der „Mann der Stunde“. Das Dorf will mithelfen, dass Panski für eine gemeinwohlorientierte Heldentat nicht büßen muss: den Mord an dem Hamburger Immobilienhai Butz, der alle über den Tisch ziehen wollte. Obwohl die Geldadel-Dynastin Erna Gutdorf höchstpersönlich den Tatort im Ruderclub geschrubbt hat, führen die Spuren zu Panski. Kommissarin Winter ist dem verkaterten Verdächtigen immer einen Schritt voraus. Sie muss jedoch erkennen, dass ihr perfektes Indizien-Puzzle zu einem manipulierten Bild führt. Als die Kommissarin mit dem Verdächtigen an einem Strang zieht, stoßen sie auf eine perfide Verschwörung - und einen Seitensprung von Panskis Frau Anna, von dem der Gebeutelte lieber nichts wüsste ... Mit wunderbar-tragikomischen Untertönen inszenierte Friederike Jehn eine ungewöhnliche Krimikomödie. Quellen: Programm-ARD und TV-Info
Ein herrliches Durcheinander Ein Mann ermittelt gegen sich selbst – und ein Dorf schaut zu: "Mordnacht" (ARD / X-Filme Creative Pool) ist eine witzige und teilweise absurde Krimikomödie voll lakonischem Humor und mit herrlich gezeichneten Typen. Friederike Jehn hat die witzige Vorlage von Autor Janosch Kosack bestens genutzt, beweist viel Gespür für Tempo und Timing. Und die Pointen sitzen. Dafür sorgen die beiden Protagonisten: der liebenswerte Chaot Gabriel Panski, der nach einem Filmriss eines brutalen Mordes verdächtigt wird, den er nicht begangen hat, und die cool-penetrante Ermittlerin Leonie Winter, die ihn überführen will, und zwar schnell, denn mit der Land-Idylle fremdelt die Großstadtpflanze gewaltig. Maximilian Brückner und Rosalie Thomass brillieren in einem unterhaltsam schrägen Katz- & Mausspiel, das Spaß macht. Was für ein Filmriss! Eigentlich hoffte Gabriel Panski (Maximilian Brückner) durch seine Aufnahme in die Rudermannschaft seines alten Heimatdorfs wieder akzeptiert zu werden, doch er wird verhöhnt und an den Versagertisch abgeschoben. Dort gibt er sich mit Schnaps die Kante. Tags darauf ist er der „Mann der Stunde“, alle grüßen ihn, alle mögen ihn. Nur er kann sich an nichts mehr aus der Nacht erinnern. Langsam realisiert der Heiterstorf- Heimkehrer wofür ihn alle feiern: Jemand hat den verhassten Immobilienhai Butz (Jonas Hien), der das norddeutsche Landidyll kaputt kaufen wollte, ermordet, verstümmelt und am Ortseingang aufgehängt. Und alle glauben: Gabriel war es. So steckt er tief in der Klemme und will herausfinden, wer die Tat in Wahrheit begangen hat. Kommissarin Leonie Winter (Rosalie Thomass) ist dem verkaterten Verdächtigen immer einen Schritt voraus. Sie muss jedoch erkennen, dass ihr perfektes Indizien-Puzzle zu einem manipulierten Bild führt. Als sie schließlich mit dem Verdächtigen an einem Strang zieht, stoßen die beiden auf eine perfide Verschwörung der Geldadel-Dynastie Gutdorf (Eva Weißenborn, Gustav Peter Wöhler), die sich als „gute Seele“ des 573 Einwohner-Dorfes sieht. Und so ganz nebenbei kommt auch noch ein Seitensprung von Panskis Frau Anna (Claudia Kottal) mit dem getöteten Butz ans Licht – von dem der mächtig Gebeutelte lieber nichts wüsste. Vom Versagertisch des Dorfes zum Heldenstatus nach nur einer durchzechten Nacht – eine schräge und witzige Story hat sich Janosch Kosack mit seiner "Mordnacht" da ausgedacht. Der Drehbuchautor hat bisher vor allem für Serien ("8 Zeugen", "Der König von Palma") und Reihen ("Das Quartett") gearbeitet, genremäßig zwischen Krimi und Komödie gependelt, um hier beides sehr gelungen zu verbinden. Kosack dreht an der Schraube, er dreht und dreht, lässt seinen Helden immer mehr in den Schlamassel geraten, schickt ihn in absurde Situationen und macht auch vor dem einen oder anderen Kalauer nicht halt. Zwei Dinge sind es, die sein Buch auszeichnen: punktgenaue, pfiffig formulierte Dialoge („Haben Sie ein Gewehr?“ - „Nein, ich hab sogar mal eine Abrüstungs-NGO mitbegründet“) und Pointen („Butz wurde in einen Halloween-Kürbis verwandelt“) sowie eine starke Typenzeichnung. Der Held wider Willen ist ein liebenswerter Chaot, der in bester „Ich-weiß-nicht-wie-mir-geschieht“-Manier durch die wilde Handlung stolpert. Und Kommissarin Winter gibt die cool-penetrante Ermittlerin voll trockenem Witz („Beeilen wir uns mit dem Fall, ich will nicht in den Feierabend-Verkehr kommen“). Umringt werden die beiden von ein paar dörflichen Knallchargen und Gabriel Panskis turbulenter Familie, bestehend aus untreuer Ehefrau, nervenden Kindern und auf begriffsstutzig machendem Vater. Das ist alles stimmig. Stimmig auch die Inszenierung. Der Auftakt ist etwas arg klamaukig („Er hat das U-Boot bekommen“) geraten samt obligatorischem Sturz ins Wasser, doch dann wird es weit gehaltvoller in dieser ungewöhnlichen Krimikomödie. Friederike Jehn ("Tatort - Borwoski und die große Wut") beweist viel Gespür für Tempo und Timing und durchzieht den Film mit leicht tragikomischen Untertönen. Die Story spielt nahe Hamburg, die Szenerie (Sten Mende fängt die wasseraffine Land-Idylle gut ein) und die Dorftypen sind norddeutsch, doch die Hauptrollen spielen zwei (in München geborene) Bayern: Maximilian Brückner, einige Jahre "Tatort"-Kommissar im Saarland und der Bürgermeister Zischl in der kultigen Serie "Hindafing", und Rosalie Thomass, eine vielfach preisgekrönte, sehr wandelbare Mimin. Wie sie sich hier ein Katz- und Mausspiel liefern, mal die Bälle zuwerfen, dann wieder belauern, wie er versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, und sie lange nichts unversucht lässt, die Schlinge langsam zuzuziehen – das macht richtig Spaß. Schon die Optik überzeugt: er mit Zauselkopf, Hornbrille, Dreitagebart und Kapuzen-Hoodie, sie als überzeugte Städterin mit auffälligen farbenfrohen Outfits (ein Lob gebührt Kostümbildnerin Sabine Bockmeyer). Der ganze Film ein herrliches Durcheinander! Man fühlt und leidet mit Gabriel auf seiner schmerzlichen Erkenntnisreise und wird knapp 90 Minuten lang bestens unterhalten. 4 1/2 ⭐️ von 6 möglichen. Kritik von Volker Bergmeister auf Tittelbach.tv
ARD-Krimikomödie "Mordnacht": Schräg, makaber und genüsslich In seinem Heimatdorf gilt Gabriel als hochnäsiger Depp. Als ein verhasster Immobilienhai tot ist, wird Gabriel als Held gefeiert und blickt nicht durch. Hat er den Mann getötet? Eine Krimikomödie. Erst Dorfdepp, dann Held: Familienvater Gabriel versteht die Welt nicht mehr: Hat er im Suff einen Menschen getötet? In seinem Heimatdorf wird er jedenfalls dafür gefeiert. Denn das Opfer war ein gieriger Immobilienhai. Großstadt-Kommissarin Leonie Winter ist von Gabriels Schuld überzeugt. Die Krimikomödie "Mordnacht" entwickelt sich zu einem kurzweiligen Katz-und-Maus-Spiel - mit humorvoller Leichtigkeit gespielt von Maximilian Brückner und Rosalie Thomass. Das Erste zeigt den rund um Hamburg gedrehten Film am Mittwoch um 20:15 Uhr. Es ist das erste Mal, dass die beiden Münchner TV-Stars zusammen vor der Kamera stehen, ausgerechnet im hohen Norden. Für die beiden war es jedenfalls ein Vergnügen, wie sie im ARD-Interview erzählen. Und auch das Fernsehpublikum dürfte sein Vergnügen an der schrägen, makaberen und pastell-bunten Story haben, die Drehbuchautor Janosch Kosack und Regisseurin Friederike Jehn genüsslich inszeniert haben. Am Stammtisch im Ruderclub darf Gabriel in seinem Dorf, das bezeichnenderweise Heitersdorf heißt, nicht sitzen. Er bekommt lediglich einen Platz am Versager-Tisch. Einst hatte er das Dorf überheblich verlassen. Als ihm nach durchzechter Nacht plötzlich pure Dankbarkeit und überschwängliche Zuneigung entgegenschlagen, versteht Gabriel die Welt nicht mehr. „Was war denn gestern Nacht?“, will er wissen. „Du kannst Dich total auf uns verlassen“, sagen ihm die Leute. Plötzlich ist er "der Mann der Stunde". Kommissarin Leonie Winter kommt aus Hamburg in die vermeintliche Dorfidyllle und ist dort ebenfalls Außenseiterin. Forsch, frech und penetrant verfolgt sie ihr Ziel: Gabriel als Schuldigen überführen. Als etwas verpeilter, liebenswerter Chaot mit Filmriss scheint der als Täter bestens geeignet zu sein. Als Gabriel klar wird, worum es geht, beginnt er selbst zu ermitteln. Ist er etwa doch der Mörder? Die Dorfgemeinschaft hält jedenfalls zusammen, die Tat war quasi gemeinwohlorientiert, denn der Immobilienmann hätte mit seinem Geld das Dorfidyll gestört, wenn nicht gar zerstört. Hartnäckig setzt die Kommissarin währenddessen ihr Indizien-Puzzle zusammen. „Ich bin völlig harmlos“, sagt Gabriel und fragt sich, ob alles nur ein abgekartetes Spiel sein könnte. Ist er das perfekte Opfer, um als Täter herzuhalten? Bald weiß keiner mehr, wem was zuzutrauen ist. Regisseurin Jehn sagt dazu: „Ist Gabriels Vater etwa Eingeweihter in den Mordkomplott, seine Frau Anna Komplizin oder Gabriel gar selbst der brutale Mörder? Und plötzlich steht alles Kopf.“ Dass der Zuschauer mit Gabriel fühle, wie er sich auf diese schmerzliche Erkenntnisreise begebe und er sich bald nicht mehr sicher sein könne, zu was er selbst fähig ist, sei eine der großen Qualitäten des rasanten Drehbuchs von Janosch Kosak, so Jehn. "Ein herrliches Durcheinander!" Quelle: Ute Wessels, dpa/pak, 29.4.24
"Mordnacht": Ein unwahrscheinlicher Held oder: Zwei Münchner in Hamburg Der Familienvater Gabriel stößt nach der Rückkehr in sein Heimatdorf auf Ablehnung. Nach einer durchzechten Nacht feiern die Bewohner ihn plötzlich als Helden: für einen Mord! Dummerweise kann Gabriel sich an nichts erinnern. Doch Kommissarin Winter will ihn überführen. Eine durchzechte Nacht samt Blackout und Filmriss: kann vorkommen. Dass man dumme Dinge getan hat, an die man sich am nächsten Morgen nicht mehr erinnert, auch. Ein Problem hat man allerdings, wenn das dumme Ding ein krummes Ding war: Mord zum Beispiel. Genau das passiert dem braven IT-Experten Gabriel Panski (Maximilian Brückner) in der hochkarätig besetzten ARD-Krimikomödie "Mordnacht". Keine neue Geschichte, aber eine mit einem besonderen Coup. Vor vielen Jahren hatte Gabriel sich mit jugendlicher Arroganz von seinem Heimatkaff Heiterstorf Richtung Hamburg verabschiedet, auf Nimmerwiedersehen. Doch nun ist er mit seiner Familie zurück, glücklos und reumütig. Die von ihm einst als "Dorfdeppen" titulierten Einwohner machen Gabriel den Neuanfang entsprechend schwer. Doch dann, nach besagter Alkoholnacht, sieht das Dorfleben plötzlich ganz anders aus - der am Abend zuvor noch als Versager Beschimpfte wird hofiert wie ein Dorfheiliger: "Gabriel, es ist alles vergeben und vergessen, du hast das Dorf gerettet!" Welche Heldentat der Gepriesene vollbracht haben soll, erfährt er von der exzentrischen Hamburger Kommissarin Leonie Winter (Rosalie Thomass), die ordentlich Wind in das ruhige Örtchen bringt: Gabriel soll den Immobilienhai Johann Butz ermordet haben, der die Heiterstorfer aus ihren Häusern vertreiben wollte. Das kann sich der Pazifist nicht vorstellen: "Ich bin völlig harmlos", beteuert er. "Niemand ist harmlos", erwidert Winter. Und schon bald ist sich der Mörder wider Willen selbst seiner Unschuld nicht mehr so sicher, denn mit Butz verband ihn eine unschöne Vergangenheit. Und so beginnt er, auf eigene Faust gewissermaßen gegen sich selbst zu ermitteln. Allerdings muss auch Winter irgendwann zugeben, dass Gabriel in der Tatnacht so betrunken gewesen sein muss, dass er "kein Wattestäbchen" mehr habe heben können. Und auch weitere Hinweise deuten auf einen anderen Täter hin - oder eine Täterin, die Gabriel sehr nahe steht? "Mordnacht" wurde in der Samtgemeinde Lühe und Umgebung im idyllischen Alten Land vor den Toren Hamburgs gedreht, das spätestens seit Dörte Hansens gleichnamigem Bestseller den meisten ein Begriff sein dürfte. Mittendrin in der pittoresken norddeutschen Landschaft: zwei gebürtige Münchner, die Hauptdarsteller Maximilian Brückner und Rosalie Thomass. Beide feierten zu Beginn ihrer beachtlichen, vielfach preisgekrönten Karrieren Erfolge mit Mundart-Filmen des bayerischen Regisseurs Marcus H. Rosenmüller - Thomass unter anderem in "Beste Zeit" und "Beste Gegend", Brückner in "Wer früher stirbt, ist länger tot" und "Schwere Jungs". Im Drama "Räuber Kneißl" (2008) waren zwar beide zu sehen, allerdings nicht zusammen. Um endlich einmal gemeinsam vor der Kamera zu stehen, mussten die beiden Münchner nun also bis nach Hamburg und Umgebung reisen. Die Hansestadt sei ihm "sehr ans Herz gewachsen", versichert Brückner im Begleitheft zum Film. Gerade drehe er erneut dort [für "Nachtschicht" #19 "Nichts kann uns trennen" (AT)]. "Ich finde auch, dass die Leute im Norden den Menschen im Süden gar nicht so unähnlich sind: Nichts gesagt ist Lob genug." Auch dass es mit der Zusammenarbeit mit Thomass nun endlich einmal geklappt hat, habe das Duo sehr gefreut. "Ich finde, man sieht auch, dass wir Spaß hatten", so Brückner. Die Chemie zwischen den beiden Stars ist in der Tat nicht zu übersehen. Dabei habe natürlich geholfen, dass ihr Spielpartner "schnell, witzig und originell" sei, schwärmt Rosalie Thomass. "Wir haben viel ausprobiert und Freude gehabt mit unserem schrägen Duo." "Schräg" trifft es gut. Denn Thomass' Figur der schrillen Kommissarin kommt schon - von Autor Janosch Kosack und Regisseurin Friederike Jehn völlig beabsichtigt natürlich - arg überzeichnet daher. Doch gerade ihre nonchalanten Sprüche und ihr temperamentvolles Auftreten sowie die ungläubig-überraschten Reaktionen von Brückners Gabriel sorgen für jede Menge Schmunzelmomente in der launig-schrägen Krimikomödie. Quelle: Susanne Bald, teleschau, 30.4.24 Interview mit Rosalie Thomass über "Mordnacht", ihre Rolle als Kommissarin Leonie Winter und ihre kommenden Projekte. Quelle: Filmrezensionen, 1.5.24 Interview mit Maximilian Brückner über "Mordnacht", seine Rolle Gabriel Panski und seine neuen Projekte: In Mordnacht spielt Maximilian Brückner den Familienvater Gabriel Panski, der nach einem gescheiterten beruflichen Versuch in Hamburg in sein Heimatdorf zurückkehrt. Dort gilt er als Versager und wird von den anderen gemieden, bis der Verdacht aufkommt, er könne einen verhassten Immobilienhai getötet haben. Das Dumme ist nur: Er kann sich an nichts erinnern, da er in der besagten Nacht völlig betrunken war. Wir haben den Schauspieler zur Ausstrahlung am 1. Mai 2024 im Ersten interviewt und sprechen mit ihm über den Film und seine Figur. Was hat dich an dem Film gereizt? Warum wolltest du Mordnacht drehen? – Ehrlich gesagt bin ich eigentlich nur der Ersatz gewesen (LACHT). Da war zuerst ein anderer Schauspieler drauf, der aus privaten Gründen kurzfristig absagen musste. Ich bekam dann das Buch und hab das gelesen. Ich fand es lustig. Es war einfach mal etwas anderes. Etwas, das man nicht so kennt im deutschen Fernsehen, gerade vom Humor her. Also habe ich zugesagt. Und danach ging es richtig schnell: Am nächsten Tag habe ich zusagt und bin nach Hamburg geflogen. Das war echt eine Hauruckaktion. Ich musste ganz viel Text lernen, weil ich in jeder Szene bin. Hinzu kommt: Ich musste Rudern lernen. Das war eine Herausforderung. Aber ich stehe auf sowas. Es gibt in Deutschland nicht wenige Krimis, die in der Provinz spielen. Wir haben die Eberhofer Filme, auch im Fernsehen kommen diverse Sachen. Was macht diese Provinz-Krimis so beliebt? – Ich glaube, weil man einfach im Gegensatz zum Tatort oft mal draußen auf dem Land ist, nicht in der Stadt. Dann hast du diese ganzen Eigenheiten, auch die Dialekte. Du kannst dich auch trauen, skurriler arbeiten. Im Film kommt auch dieser Gegensatz von Stadt und Land drin vor, wenn die Polizistin aufs Land geht. Bist du selbst eher Stadt oder Landmensch? – Ich bin ein absoluter Landmensch und lebe selbst auf einem Bauernhof. Ich finde es toll, zwischendurch in der Stadt zu sein und bin auch immer noch beeindruckt, wenn ich nach Berlin komme, immer noch, obwohl ich sehr oft da bin beim Drehen. Aber so nach drei Tagen reicht es mir schon wieder. Dann kommen wir auf deine Figur zu sprechen. Wie würdest du Gabriel beschreiben? Was ist er für ein Mensch? – Gabriel wirkt ja erst mal so wie so ein verschüchterter Typ. Dabei hat er schon viel Kraft. Irgendwie setzt er sich durch. Er spielt ja auch manchmal einfach nur diesen Hundeblick. Es ist ein bisschen umgekehrte Rollen, was man früher so kannte. Bei uns ist die Frau die Toughe und er versucht, aus seinen Schwächen Stärken zu machen. Und letztlich ist er ja auch stark in seiner Schwäche. Das fand ich total toll an der Figur. Du hast diesen Gegensatz zwischen ihm und der Kommissarin. Und trotzdem wirken sie irgendwie gleichwertig. In dem Dorf wird Gabriel ja eher als Versager angesehen. Er sitzt auch am Versagertisch. Würdest du sagen, dass er ein Versager ist? – Er ist vor gewissen Sachen weggelaufen und hat seine Familie in eine Situation gezwungen, am härtesten seine Frau, wahrscheinlich aber auch die Kinder, die das jetzt ausbaden müssen. Und das hat er aus Egoismus gemacht, was ihm jetzt auf die Füße fällt. Ein Versager ist er für mich aber nicht, da er letztendlich alles hinkriegt. Er wird durch diese Reise einfach wahnsinnig viel stärker. Was macht überhaupt jemanden zu einem Versager? Er hat ja schon versucht, etwas zu erreichen vorher. Und es ist ja eigentlich nicht verkehrt, etwas zu versuchen und Träume zu haben, selbst wenn das schiefgeht. Ab wann ist man ein Versager? – Ich glaube nicht, dass er ein Versager war oder ist. Er ist ja auch aus der Firma ausgestiegen, aus altruistischen Gründen und nicht, weil er Kohle machen wollte wie sein ehemaliger Partner. Er wollte einfach was machen, hat aber einfach nicht die Ellenbogen wie manche andere und will die auch gar nicht haben. Wenn jemand als Versager beschimpft wird, sagt das oft mehr über die Leute als über ihn selbst. Nicht er ist der Versager. Das Dorf ist der Versager und braucht ihn als Katalysator, damit sich endlich was ändert. Das Dorf ändert seine Meinung von ihm, als die Leute ihn für einen Mörder halten. Ist das ein Kompliment oder eine Beleidigung? – Genau, das ist die Frage. Das ist halt das Skurrile und ich glaub, das ist es, was man nehmen wollte: Ein Dorf kann einen Mord toll finden, weil der Typ sie fertig machen wollte. Das ist natürlich eine krasse Behauptung, aber davon lebt es ja der ganze Film. Aber ich finde, es macht Spaß und deswegen guckt man es auch gerne. Und was macht es denn mit ihm, dass er für einen Mörder gehalten wird? – Das macht den fassungslos. Das macht ihn komplett fertig. Man sieht eigentlich, wie sehr er das nicht ist, weil das in ihm so tief und klar ist, dass er das nicht getan haben kann. Aber irgendwann lenkt er ein, weil wenn die alle finden, er hat es getan und keiner findet es schlimm. Im Gegenteil: Er wird noch gefeiert und seine Kinder sind endlich anerkannt. Da ist er fast schon bereit, das anzunehmen, gegen seine moralische Überzeugung, um seine Familie zu retten. Dann kommen wir auf die beiden Frauen in seinem Leben zu sprechen. Fangen wir mit seiner Frau an, was für ein Verhältnis hat er zu ihr? – Was ich toll an dem Buch fand: Sie ist eine starke Ehefrau. Das ist jetzt auch nicht, was man erwartet. Das ist mal anders erzählt. Es ist zumindest der Versuch von einer relativ modernen Frau. Sie weiß, dass das Mist war, ihren Mann zu betrügen. Aber sie findet letztendlich auch nichts daran und sagt: Es ist halt passiert. Du hast vorhin schon gemeint, dass er eine Reise durchmacht. Am Ende des Films ist er nicht mehr ganz der, der er am Anfang gewesen ist. Welchen Anteil daran hat Leonie? – Sie ist der Katalysator dafür. Leonie wirbelt alles durcheinander. Durch sie wird er in seinen Grundfesten erschüttert. Sie treibt ihn, was auch ihr Job ist. Leonie ist so eine schräge Figur, die ganz anders herangeht. Also es ist ja eigentlich ein lustiges Pärchen, wo man denkt, die könnten eigentlich weiter ermitteln. Sie sind so schräg. Aber sie funktionieren irgendwie auch. Diese Veränderung, die er durchmacht, wird da am Ende zu jemand anderem oder wird er mehr zu sich selbst? – Ich glaube, er wird zu dem, der er immer schon war. Er hatte keine Ellbogen, wollte auch nicht, weil es ihm nicht wichtig war. Aber im Leben muss man halt manchmal ein bisschen lauter auftreten, damit die Leute ihn wahrnehmen. Gabriel lernt das im Film. Aber ich glaube nicht, dass sich Gabriel massiv verändert hat. Er tritt jetzt anders auf, und das ist auch wichtig im Leben. Kennst du das von deinem Beruf als Schauspieler, dass man Ellbogen braucht? – Ich weiß noch, wie ich damals an der Schauspielschule war und im Theater die Hauptrolle in Schillers „Die Räuber“ gespielt habe. Da war ein massiver Gegenwind, weil ich natürlich nicht mal fertig war und trotzdem die Hauptrolle hatte. Da lernst du dann, auch die Ellbogen auszufahren und lauter aufzutreten. Wir haben es ja schon kurz vor dem Dorf gehabt. Das Dorf hält zusammen, um ihn zu schützen. Das ist an und für sich etwas Schönes. Nur geht es hier darum, einen Mord zu vertuschen. Wo zieht man da die Grenze? Ab wann ist ein Zusammenhalten nicht mehr positiv? – Grundsätzlich geht es ja darum, im Dorf angenommen zu werden. In der Anonymität der Großstadt ist das vielleicht nicht so nachvollziehbar. Aber im Dorf muss man sich manchmal aufeinander verlassen und braucht einander. Bei unserem Film ist das natürlich völlig überzogen, damit es auch lustig ist. Aber Zusammenhalt ist schon sehr wichtig und etwas Schönes. Wie ist das bei euch auf dem Land? Gibt es da diesen Zusammenhalt? – Ja. Ich bin dort aufgewachsen und bin für die Leute immer noch der Max, also wie früher. Daran hat sich nichts geändert. Letzte Frage: Was sind deine nächsten Projekte? – Ich habe einen neuen Teil von "Nachtschicht" von Lars Becker gedreht, da war ich sehr lange in Hamburg, vier Wochen. Und jetzt dreh ich "Wunderschön 2" mit Karoline Herfurth, Nora Tschirner und Friedrich Mücke. Außerdem kommt noch ein Remake, worauf ich mich schon sehr freue. Quelle: Oliver Armknecht, Filmrezensionen, 5.5.24 Trivia: Maximilian Brückner sprang erst 2 Tage vor Drehbeginn für einen verhinderten Kollegen ein. Quelle: Rosalie Thomass auf der 'Blauen Couch' mit Thorsten Otto im BR-Radio, 23.4.24 Maxi und Rosalie spielten beide in Marcus H. Rosenmüllers Film "Räuber Kneissl" (2008), hatten aber keine gemeinsamen Szenen. |
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