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Dezember 2024
Stifung Kunst und Natur Nantesbuch, Karpfsee 12, 83670 Bad Heilbrunn Jäger & Wilderer – Musikfest, 29. - 30. Juni 2024 Sonntag, 30. Juni, ab 11 Uhr: Kneißl und andere Räuber mit Maximilian Brückner & den Riederinger Musikanten Als Räuber Kneißl brillierte Brückner in Marcus H. Rosenmüllers Meisterwerk. Mit den bekannten Riederinger Musikanten lädt er zur szenischen und musikalischen Lesung, mit Briefen von Kneißl, mit eigens für diesen Tag kuratierten Texten, die Bayerns Geschichte von Armut und Wilderei in die Jetztzeit holt. Franziska Eimer (bei der Stiftung die Leitende Kuratorin für die Bereiche Musik und alpenländische Kultur) und ihr Team haben dafür besondere Texte ausgesucht, die „von Kneißl und anderen Räubern“ handeln, wie Eimer berichtet. Wichtig waren ihr bei der Zusammenstellung auch gesellschaftliche Aspekte jener Zeit, in der Hunger und Ungerechtigkeit den Alltag der Menschen bestimmten. „Wir haben viel Zeit und Liebe in dieses Projekt gesteckt“, sagt Eimer. Bei der szenischen und musikalischen Lesung, mit Briefen von Kneißl, mit eigens für diesen Tag kuratierten Texten, die – über Jennerwein und den Boarisch Hiasl hinaus – Bayerns Geschichte von Armut und Wilderei in die Jetztzeit holt, wird der Schauspieler auf der Bühne von den Riederinger Musikanten begleitet, zu denen übrigens einige seiner Geschwister gehören. Danach ab 14 Uhr laden die Well-Buam zum Volkstanz. Quelle
Trakl-Sound im Münchner Volkstheater Andere Schauspielagenturen geben Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern für und mit ihren Klienten, aber die Chefin der Agentur Lambsdorff hatte während der Pandemie die Idee für eine Lyrik-CD um alle ihre 32 Schaupielerinnen und Schauspieler (Johannes Allmayer, Emma Bading, Paula Beer, Luise Berndt, Florian Brückner, Maximilian Brückner, Sascha Geršak, Max von der Groeben, Hannah Herzsprung, Aaron Hilmer, Mo Issa, Stephan Kampwirth, Amelie Kiefer, Waldemar Kobus, Felix Kramer, Taddeo Kufus, Bekim Latifi, Béla Lenz, Anton von Lucke, Nicole Marischka, Philipp Moog, Tobias Moretti, Antonia Moretti, Friedrich Mücke, Louis Nitsche, Clemens Schick, Albrecht Schuch, Karoline Schuch, Janna Striebeck, Carin C. Tietze, Enno Trebs) zu beschäftigen. Torsten Feuerstein machte den Vorschlag für die Werke von Georg Trakl (österreichischer Dichter des Frühexpressionismus, *1887 - †1914), und meinte nach Veröffentlichung der CD, dass man es auch mit vier oder fünf Schauspielern auf die Bühne bringen könnte, aber Frau Lambsdorff antwortete: Nein, dann ALLE! Und da sie dank der Brückners einen guten Kontakt zum Münchner Volkstheater hat klappte das nach einem Anruf dort. "Trakl Sound" lädt ein zu einer besonderen Reise durch die Verse von Georg Trakl, einem Dichter, der wie kein anderer die düstere Melancholie und geheimnisvolle Atmosphäre der dunklen Jahreszeit beleuchtete. Doch dies ist keine Lesung im herkömmlichen Sinn: 32 Schauspieler/innen geben den Gedichten und Texten ihre Stimmen, während der Komponist & Musiker Rainer Oleak live einen einzigartigen Klangteppich webt – eine musikalische Umarmung und Herausforderung zugleich. 🎹 Trakls Worte, seine Bilder zwischen Verfall und Ewigkeit, treffen auf Klänge, die irgendwo zwischen Winterstille und kosmischer Kakophonie schweben. Der Advent als Zeit des Wartens, der Besinnung, aber auch der Ahnung, dass etwas Großes bevorsteht – all das findet hier eine Bühne. 🤫 Am 1.Dezember heißt es also: Lauschen, Staunen, Eintauchen. Ein Abend, der nicht nur Trakl-Liebhaber in seinen Bann ziehen wird, sondern all jene, die sich dem Unerwarteten öffnen. Ein Jahresausklang, der nicht nur die Ohren, sondern auch die Seele trifft. Seid dabei und lasst euch von der Magie des Wortes und des Klangs verzaubern. ✨ Friedrich Mücke auf Instagram, 19.11.24 Sonntag, 1.Dezember 2024 ab 19:30 Uhr Lesung
der Gedichte von Georg Trakl durch die Schauspielerinnen und
Schauspieler die bei der Agentur Lambsdorff unter Vertrag sind
im Münchner Volkstheater, Idee und Konzeption: Torsten
Feuerstein, Sounddesign: Rainer Oleak.
"Trakl-Sound" erschienen als mp3-CD und Download, 2h 27min, ISBN 978-3-7424-3282-7, veröffentlicht am 12.9.24 bei DAV. Mehr Infos, Pressetext, Cover und Hörprobe hier Alter Wirt, Rosenheimer Str. 2, 83083 Riedering Sonntag, 8. Dezember 2024, ab 11:30 Uhr: "Jäger & Wilderer - Kneißl und andere Räuber". Lesung mit musikalischer Untermalung im Alten Wirt zu Riedering mit Maximilian Brückner und den Riederinger Musikanten. Fotos von der Veranstaltung auf dem Instagram Account von den Riederingern Ein paar Eindrücke von der vergangenen Kneissl-Lesung mit Max Brückner beim Alten Wirt z‘Riadaring und bei de Riederinger Spuileit. Diese Lesung könnt ihr im kommenden Jahr noch mal sehen und hören, denn es sind weitere Aufführungen geplant. Wann und wo? Darüber werden wir euch rechtzeitig informieren 😉
Zwischen Verbrechen und Verzweiflung – Maximilian Brückner und die Riederinger Musikanten erzählen von Jägern, Wilderern und dem Räuber Kneißl Riedering – Es war ein Heimspiel: Im großen Saal vom Alten Wirt gaben Maximilian Brückner und die Riederinger Musikanten eine musikalische und szenische Lesung. Gsteckt voll war der Saal: „Bitte nur flach atmen“, hatte schon der Hugl Sepp zur Begrüßung empfohlen. Und was die 14 Musikanten und Schauspieler dann auf der Bühne boten, war derart unterhaltsam und doch auch zum Nachdenken animierend, war derart brillant und doch geerdet, dass man die Enge ganz vergaß. Es war ein gelungener Mix aus Volkstheater und Weltliteratur plus traditionelle Blasmusik und ästhetische Volksmusik. Maximilian Brückner, der schon am Volkstheater und im Kino als Räuber Kneißl brillierte, las aus Briefen Kneißls, vermeldete die letzten Polizeinachrichten, die als Telegramm nach München gekabelt wurden (großartig, wie er sich obrigkeitshörig mit erhobenem Zeigefinger und angedeutetem Lispeln mit so manchem Zungenbrecher wie „Strei-fen-pat-rouil-le“ abmühte), träumte mit seiner Geliebten Mathilde vom Auswandern nach Amerika oder gab den Regisseur für Szenen auf der Flucht oder im Wirtshaus. Wie selbstverständlich erhob sich da so manche und mancher aus den Reihen der Blasmusikanten und gab die Wirtin, die Gendarmen, die des Kneißl habhaft werden sollen, oder die Knechte, die sich über die vergeblichen Versuche der Polizei lustig machen. Dazwischen immer perfekt die Szenerie illustrierende Blasmusik, Gesang und Paschen. War Kneißl nun ein Verbrecher, der sich wie Schillers Räuber im Räuberchor (Brückner wurde hier ganz Theaterschauspieler) damit brüsten kann: „Stehlen, morden, huren, balgen, morgen hängen wir am Galgen, darum lasst uns heute lustig sein.“? Oder war er, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte und nach einem Gefängnisaufenthalt als Zuchthäusler keine anständige Arbeit mehr bekam, einfach nur verzweifelt? „Als Zuchthäusler ist man kein Mensch mehr:“ Eindringliche Worte für die Ausweglosigkeit und Tragik Kneißls. Armut und Wilderei, Rebellentum und Zusammenhalt schließen sich da nicht aus. So folgte dem Lied „Der Gebirgler macht sich nix draus, geht die Welt auch morgen unter“ ein weiteres Telegramm des Gendarmen: Wer dem Kneißl Unterschlupf gewährt, denen bringt er Gestohlenes. Das tragische Ende wird mit einer blues-artigen Blasmusiknummer eingeläutet. Sein Ableben – Kneißl wird bei seiner Verhaftung schwer verletzt und stirbt, nachdem man ihn aufgepäppelt hat, unter dem Fallbeil – schildert Brückner minutiös. Und die Riederinger Musikanten vertonen das tragische Ende mit dem Kneißl-Lied: „Zuagricht, hergricht, higricht.“ Brückner zitiert auch aus den Münchener Ratsch-Kathln, einer von 1889 bis 1921 in München herausgegebenen Wochenzeitung: „Jetzt haben sie ihn, den Schwerverbrecher (….) wie ein Wild gehetzt, nur durch Verrat gefangen“. Da nützt auch nicht das Wort des Pflichtverteidigers (Brückner gibt hier den hochdeutsch sprechenden Beamten), dass Kneißl vom Papa beigebracht bekommen habe, nicht auf Gendarmen zu schießen. Bleibt die Frage: Braucht es für derlei „Verbrechen“ die Todesstrafe? Da passt das Lied „De guade oide Zeit (…) doch weiß kein Mensch, wann sie gewesen war“. Es ist halt so, wie es schon immer war: Die Großen lässt man laufen. „Wär er in München gebor’n und nicht in Moos, wär er Aufsichtsrat word’n.“ Aber auch eine Moritat braucht ein gutes Ende, darum singen alle auf der Bühne noch zum guten Schluss: „Darum lasst den Mut nicht sinken … Lasst uns froh und fröhlich sein, trinket aus und schenket ein.“ In einem Interview hat Maximilian Brückner mal gesagt, dass die bayerische Blasmusik Herz und Kraft hat, und dass das auch auf bayerischen Dialekt zutreffe. Die musikalische Lesung bewies das aufs vortrefflichste. Da darf, nein, da muss man einfach „Dankschee“ sagen.
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